Kardan gegen Kette - wie steht es um die Lebenserwarung?

Diskutiere Kardan gegen Kette - wie steht es um die Lebenserwarung? im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Hi Leute Als bisheriger "nur Kettenfahrer" und deshalb etwas zurückhaltend mit Kardanantrieb würde mich mal interessieren ob die Kardans jetzt...
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Yamamarc

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Hi Leute
Als bisheriger "nur Kettenfahrer" und deshalb etwas zurückhaltend mit Kardanantrieb würde mich mal interessieren ob die Kardans jetzt wirklich halten. Wollte ja eigentlich eine GS80/100 kaufen, bin aber inzwischen auch wieder bei 1100-1150er angelangt weil ich keine Lust habe an den Maschinen rumzuschrauben und die älteren Modelle doch ein bisschen mehr Zuwendung brauchen als die neueren.

Jetzt hat mir ein Kollege gesagt man rechne 1 Kardanrevision etwa auf 3 Kettensätze (wechsle bei den Offroadern alle 5000 Kilometer weil ich eh nie schmiere, bei der Strassenmaschine alle 20'000), das könnte also ein teures Abenteuer werden wenn man nicht selber Hand anlegen kann.

Also ist die Frage einfach: halten die Kardans problemlos im gemischten Reiseeinsatz (80% Strasse, Rest Piste, vielleicht auch mal ne Crossstrecke - aber nur vorsichtig und auch nur um nicht nur Strasse zu fahren).

Zwar sind Laufleistungen von über 200'000 Kilometern bei den GS bekannt - aber das nur vom Motor. Über Kardanunterhalt und Revision schweigen sich die Meisten aus.

Sind zwei verschiedene Prinzipien, soll also kein dafür oder dagegen werden sondern nur Offenlegung der Schwachpunkte bei Kardans. War mit Kette eigentlich nie unglücklich, aber das ewige wechseln ist nervig (wenn die Mühle rumsteht rostet die Kette auch wenn man auf Sand und in salzigen Gegenden gefahren ist) und hochwertige Kettensätze sind ja auch nicht gerade günstig. Vorteil hingegen die einfache Anpassung an die Übersetzung für die geplante Reise und recht simple Reparatur bzw. Notlaufeigenschaft wenn die Kette mal reissen sollte (Kettenschloss einsetzen bekomm ich gerade noch so hin).

Könnte mir vielleicht helfen mich auch Unterhaltsseitig mal festzulegen ob eine GS denn nun passen könnte ode ob es denn wirklich nichts anderes mehr gibt als die neue KTM (welche ich einfach überdimensioniert fürs rumtuckern in den Ferien halte). Was ich von RT-Fahrern gehört habe ist bei denen ja fast nur gutes zu hören. Aber Piste und Gelände beanspruchen das Material nun mal deutlich mehr als die Autobahn.

Danke für Tipps
Marc
 
Mister Wu

Mister Wu

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Yamamarc schrieb:
Zwar sind Laufleistungen von über 200'000 Kilometern bei den GS bekannt - aber das nur vom Motor. Über Kardanunterhalt und Revision schweigen sich die Meisten aus
Hi Marc,

wahrscheinlich findest Du nicht so viel, da die meisten außer Ölwechsel nichts am Kardanstrang machen.
Hartes Gelände soll wohl nicht so toll sein, aber Piste ist egal.
Es gab wohl einige Leute die Probleme hatte, aber das verbuche ich persönlich unter Ausnahme.
Ich hatte noch nie irgendwelche Probleme (1x ST und 4x G/S bzw GS)

Auch bei Possi http://www.possi.de/historie/historie.html habe ich auf die schnelle keinen Probleme gefunden. :wink:

Aber vielleicht haben die Technik-Gurus mehr und detailiertere Infos.
 
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Yamamarc

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Tönt ja schon mal besser als eben 1 neuer Kardan auf 3 Kettensätze.

Trotzdem: nicht vergessen, Possi (ich hatte die gleiche Sixdays wie er auch) und andere Reiseprofis haben HPN Schwingen, überarbeitete Kardans und andere Fahrwerke sowie verstärkte Ölwannen drin. Für den Preis von schon nur den Umbauten leisten sich andere schon ein Zweitmopped.

Hoffe mal die BMW Fahrer sehen es etwas kritischer als die Lc8 Fahrer. Denen reicht es anscheinend wenn es leicht ist und KTM drauf steht sowie eine Geländegängigkeit bietet welche einer Sportenduro gleichen - egal wenn die Mühle dann ein Vermögen an Unterhalt kostet und jeder weiss das die Originalfelgen nicht Geländetauglich sind. Wieso eine Reiseenduro beinahe 200 fahren müsste ist eh ein Geheimnis für alle weche keine Deutschen Autobahnen vor der Haustür haben und auf der Landstrasse nur 80 fahren dürfen.

Vielleicht gibt sich ja noch was von technisch versierteren Leuten - eine Probefahrt mit einer F650 mit 19 Zoll Vorderrad hat mich auf jeden Fall ein für allemal geheilt mit so einem Ding ins Gelände zu gehen. Ist ja grauenhaft wie das Teil im tiefen Schotter über das Vorderrad schiebt (deshalb gibt es da die Dakar-Version). Hoffe mal die grosse GS kann das besser (sonst gäbe es ja immer noch den Umbau auf 21 Zoll vorne - was allerdings Probleme bei der Prüfstelle geben dürfte). Eine Probefahrt wird das klären, nur die Langlebigkeit kann damit eben nicht beurteilt werden.

Marc

der noch nie eine Maschine mit ABS oder Kat hatte

a propos neuere GS: sind die 1150er wirklich "besser" als die 1100er? (sind das auch die selben Kardans?) Occasion sind die 1100er ja einiges günstiger zu haben - sind da Schwachstellen gegenüber der 1150er bekannt? (Leistung genügten mir bisher 50 PS und 6 Gänge brauch ich auch nicht unbedingt um max. 120 zu fahren, genausowenig wie ABS und Kat - wenn vorhanden, müsste ABS abgeschalten und der Kat ausgebaut werden können - Bleifrei gibt es nicht überall). Gibt es bei der 1150er Vorteile im Spritverbrauch im Pisteneinsatz?
 
Mister Wu

Mister Wu

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Hihi, darum war hinter Possi auch dieser hier. :wink:

Aber mal ehrlich, wenn Du Hardcore mit dem Motorrad fahren willst, sind Umbauten wahrscheinlich unabgänglich.
Ich hatte die 1100, und fahre seit vier Jahren 1150er weil es geknallt hat.
Ansonsten wäre ich bei der 1100er geblieben. So gravierend sind die Unterschiede nicht. Wenn es dich aber über alte Militärpisten treibt und deine Leidenschaft das Enduro-treiben ist kaufe die eine 2V.
Da hast Du mehr Spaß. Als ich meine 80GS mit WP Fahrwerk und 1000er Fallertssatz in die 1100er investiert hatte, wahr ich ganz schon überrascht wie träge die Fuhre war, und auf Schotter bzw Sand ist surfen angesagt.
Wenn es Dir nicht auf Leistung und Speed ankommt, du aber in die Pampa willst ist der dicke Brummer (11xx) vielleicht doch nicht das Richtige.
Wartungsaufwändiger ist der alte Boxer vielleicht, aber ich glaube nicht das er anfälliger ist.
 
Y

Yamamarc

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Wie schön mal vernünftige Antworten zu erhalten , da fühlt man sich doch gleich mal richtig wohl!

Hardcore ist nicht (mehr) gefragt seit ich meine Sportenduro habe. Aber eine Tunesien- oder Marokkoreise mit hohem Pistenanteil müsste drinliegen. Wichtig wäre ein Rahmenfestes Cockpit und Einbaufertige Lösungen um Tripmaster und Roadbook fixieren zu können (plane alle Reisen mt TT QV und RB). GPS kommt wohl wie üblich auf die Lenkerquerstrebe. Die KTM war zwar für harte Touren genial, aber auf unserer Griechenlandtour (99% Asphalt und mal ne einfache Schotterpiste) hat das Teil einfach keinen Spass gemacht - war das nur noch öde und der Vibrator nervig, zudem sind die Serviceintervalle (mit Ventilen!) von 5000 Kilometer im Langstreckeneinsatz nicht realistisch wenn man selber nicht an der Maschine schraubt. Zugegeben: dafür war die aufgezogene Desert-Bereifung auch nicht wirklich optimal (wollten nach Marokko, haben uns aber 2 Tage vor der Abfahrt umentschieden).

Hab schon mal ne AT ausprobiert, Wahnsinn wie sanft ein V2 laufen kann - darf wohl als "Honda-typisch" bezeichnet werden. Allerdings sind die meisten dieser Maschinen älter und somit Alterungsprobleme in Sicht (Fahrwerk und Benzinpumpe). Zudem stehe ich nicht auf Metalltanks. Einmal umfallen (was durchaus mal vorkommen kann bei den Gewichten) - und schon ist ne Delle im Tank (was später zu Rost führt) und die Verkleidung angerissen - würde mich schon interessieren was sich die Konstrukteure dabei gedacht haben. Da ich ohne Gepäcksystem fahre (nur Satteltaschen und Gepäckrolle) fehlt denn auch eine seitliche "Knautschzone". Koffer sind mir zu unhandlich, zu schwer und zu teuer sowie zu verletzungsgefährlich. Ein Ausrutscher ist schnell geschehen - und wenn es nur beim Anfahren im tieferen Sand ist.

Was mir fehlt ist eine Maschine welche auch mal ein Stück ganz schlechte Piste ohne Defekte übersteht und sonst im Reiseeinsatz eine gute Figur abgibt - egal ob das nun ein Tagesauflug über die Alpenpässe oder eben ein 4-wöchiger Afrikatrip wird. Und da hab ich eben so meine Bedenken was die 1150er angeht - in Tunesien hat sich ein Kollege damit äusserst schwer getan wenn die Pisten mal etwas versandet waren. Da hat ne HPN gegenüber der 1-Zylinder KTM nichts eingebüsst - aber bei den Preisen darf das ja erwartet werden. Wie auf den Fotos der GSen in Holland (mit 21" Vorderrad) gesehen, scheint dies aber auch günstiger lösbar zu sein.

Bin dabei mal ein paar Probefahrten zu organisieren (GS80, 1100er und 1150er). Mal versuchsweise umfallen lassen um zu sehen ob mindestens aus dem Stand alles heil bleibt würde der Händler aber übel nehmen :roll: . Das muss eine Maschine mit dem Bezug "Gelände" im Namen einfach wirklich problemlos wegstecken.

So kann ich immerhin die Sitz- und Stehpositionen checken (fahre viel stehend, auch auf der Autobahn) - vielleicht ergibt sich ja daraus eine Idee ob und welche der Maschinen am einfachsten zu handeln bzw. für mein Reiseprogramm geeignet wäre. Hoffe natürlich auf Buddelaktionen zu verzichten, da hab ich schon mit der Rallyetenere (230 Kilo fahrfertig mit allen gefüllten Tanks, aber ohne Gepäck) so meine liebe Mühe gehabt.

Wer weitere technische Infos zu den Maschinen hat (GS Fahrer sind ja meist Markentreu), darf gerne seine Erfahrungen im Langstrecken-Reisebetrieb posten. Da Tagesetappen nie über 500 Kilomeger angesetzt werden, ist der "Komfort" recht relativ zu sehen, Hauptsache die Mühle macht auf Alpenpässen wie auf Schotter eine gute Figur und auch lange stehend gefahrene Etappen lassen sich problemlos bewältigen, d.h. die Gewichtsverteilung muss gelungen sein für Fahrer und kleines Gepäck (15 Kilo max.) sowie gegebenenfalls einem grösseren Tank. Sozuis oder Gepäcksysteme sind weder vorgesehen noch erwünscht.

Marc
 
Mister Wu

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Dann noch mal was kurzes von mir. :wink:
Wenn Du nicht auf Metall-Tanks stehst, hast Du bei der GS ein Problem.
Nur die ersten 1100er hatten einen Plastic-Tank, und soweit ich mich erinnere konnten die wegen Rißbildung umgerüstet werden.
Wenn Du viel stehend fährst, kommst Du wahrscheinlich beim der 4V nicht an einer Lenkererhöhung vorbei. Je nach Variante empfiehlt sich gleich mal der Umbau auf Stahlflex.
Zum Thema Sand kann ich nichts sagen, ich hasse Sand !!! :evil:
Zum Thema Reisebetrieb kann ich sagen das 500km nun überhaupt kein Problem sind, wahrlich gar nich' !

Ach ja, die AT, das war was Feines. Ich hatte mal die 650er, aber irgend ein böser Bube hat sie mir geklaut. Damit war fein in der Siera Nevada (Spanien) rumzufahren. :D :twisted:
 
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Yamamarc

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Dachte eigentlich daran mit für Langstreckenreisen einen grossen Tank zuzulegen (irgendwie verwirrlich: je nach Händler müsste das zwischen 41-43 Liter liegen). Hab allerdings die Preise für den grossen 1150er Tank gesehen :( - da müsste man sich glatt überlegen für extrem lange Etappen einen Faltkanister mit Sprit zu füllen und aufs Heck zu binden.

Problem lässt sich immerhin (mittels hoher Investition) auch perfekt lösen, bei der LC8 gibt es bislang keine Lösung. Da gehen 22 Liter rein - und die Kiste ist nicht gerade ein Spritsparwunder. Also wäre auch da als Alternative nur die Faltkanister (hab auch Leute gesehen welche sich PET-Flaschen füllen) ins Auge zu fassen.

Soll also nicht am Tank scheitern, wenn nötig wird die Strecke eben so gelegt das man auch mit Hilfsmitteln noch durchkommt. In Tunesien reichen 300 Kilometer Reichweite problemlos (mehr ist natürlich besser), wenn alle Tanken Sprit haben sogar die Hälfte. Allerdings vertragen nicht alle Maschinen den Sprit den es dann manchmal aus den Rostfässern gibt - da haben auch wüstenerprobte Lc4 schon schlapp gemacht.

Bin weiter an Infos interessiert welche GS denn für Nichtschrauber und einfachere Geländeeinlagen geeignet wäre. Braucht ja nicht jeder (teure) Selbsterfahrungen zu machen. Habe inzwischen erfahren, dass bei den 80/100er spätestens nach 60'000 Kilometer eine Kardanrevision anstehen soll wenn auch Piste gefahren wurde - wäre in etwa die KM Leistung mit welcher ich mir so ein Teil leisten könnte. Oder war das auch wieder eine Fehlinfo?

Marc
 
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