Projekt Seealpen 2025

Diskutiere Projekt Seealpen 2025 im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Hier eine kleine Berichtsserie gegen den Herbstblues. Vom 21. bis zum 27.06.2025 waren wir dieses Jahr zum 23. Mal hintereinander in den...
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Hier eine kleine Berichtsserie gegen den Herbstblues.

Vom 21. bis zum 27.06.2025 waren wir dieses Jahr zum 23. Mal hintereinander in den Seealpen, bzw. auf der Route de Grandes Alpes unterwegs. Ich habe hier von einigen schlechten Erfahrungen gelesen, angefangen vom Land, über die Preise, bis hin zum Mitfahrer. Wir sind meist zu zweit, manchmal zu dritt unterwegs, immer die gleiche Besetzung. Wir haben alle den gleichen Fahrstil, Sicherheit geht vor Schnelligkeit, Davonrasen gibt es bei uns nicht. Sowas funktioniert auch nicht in der Gruppe. Wir waren, bzw. sind immer mit dem Zelt unterwegs, inklusive Selbstverpflegung, das mit mittlerweile weit über Ü-60, ein Hotel haben wir nie besucht.
Zum Thema schlechte Erfahrungen, die gab es eigentlich nie, man muss gewisse Gegebenheiten einfach akzeptieren, zum Beispiel die, dass die meisten Franzosen halt zuerst mal französisch sprechen und dann erst auf eine andere Sprache wie englisch oder Deutsch umschwenken. Die sind halt stolz auf ihr Land, vielleicht täte uns das auch mal gut.
Ich spreche ein paar Brocken Französisch und bin damit stets gut durchgekommen. Von exorbitanten Hotel- und Restaurantpreisen kann ich nichts berichten, wenn man mit 2 Personen, 2 Motorräder und 2 Zelten auf einem Campingplatz übernachtet und zahlt dafür 20 Euro, so finde ich das nicht teuer. Die Verpflegung kaufen wir im Supermarkt ein, die Preise sind ähnlich wie bei uns. Ich weiß, dass Bier in den Lokalen teurer ist als bei uns, ich hole mir den Stoff entweder eiskalt an der Campingplatzrezeption oder als Dose im Supermarkt, gekühlt wird dann mit kaltem Wasser.

So jetzt zurück zur Tour.

Start war am 21.06.2025, das Wetter versprach gut zu werden, und der Regenkombi blieb auf dem Topcase mit Riemen gesichert. Die Anfahrt ging wie üblich nach Schaffhausen, mit kurzem Tank- und Kaffeestop in Hilzingen vor der schweizer Grenze, bei Edeka, da gibt es auch eine Toilette.

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Weiter ging es ziemlich eintönig über die Autobahn nach Zürich und über die Westumfahrung Richtung Luzern. Erwartungsgemäß wurde der Verkehr an diesem Samstag vor Luzern etwas stockig, aber mit dem Motorrad kamen wir ganz gut durch und mussten zum Glück nicht länger stehen bleiben, denn die Temperaturen gingen mittlerweile gut nach oben.
Die wohlverdiente Mittagspause fand dann wie üblich, wenn wir dieser Route fahren, am Fuße des Grimsel statt.

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Oben auf dem Grimsel war dann erwartungsgemäß die Hölle los. Klar, gutes Wetter und Samstag, da ist jeder, der zwei Räder hat unterwegs. Sonderlich beunruhigt war ich nicht, denn die meisten fahren dann wieder den Furka hoch und Richtung Wallis, spätestens nach dem Abzweig zum Nufenen wird es dann deutlich ruhiger.

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Danach über Wallis bis Martigny. Die Route ist nicht ganz so prickelnd, viel Ortschaften und Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber wie sagt man so schön: Da musste halt durch. Ab Brig ging es dann wieder zügiger voran, vor allem war die Ortsumfahrung von Visp kurz vor der Fertigstellung. Bei der Hinfahrt war sie leider noch nicht geöffnet.
Eine kurze Popopause bei Raron:

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Mein Mitfahrer Horst tankte noch in Martigny, ich musste mit meiner GSA noch nicht, ich halte es aber dann immer so, dass ich dann auch auffülle.
Danach ging es den Forclaz hoch, für uns eine richtige Wohltat nach den langen Autobahnkilometern. Schnell war die französische Grenze erreicht.
Vor Chamonix zuckelte ein Peugeot Kombi, besetzt mit 3 Personen, der schon eine richtige Schlange hinter sich herzig. Bei erlaubten 80 fuhr er grundsätzlich 60.
Hinter mir setzte ein französischer GS Fahrer samt Sozia zum Überholen an, trotz Gegenverkehr, offensichtlich war sein Geduldsfaden gerissen. In Chamonix überholten wir dann schließlich auch, auch bei uns war der berühmte Faden zu Ende.
Kurze Zeit später tauchte bei mir im Rückspiegel ein Pkw mit Blaulicht auf. Bereitwillig machte ich Platz. Er überholte uns und winkte dann meinen vorausfahrenden Motorradkumpel Horst raus. Von mir wollten sie nichts. Ich hielt natürlich mit an und sagte, dass ich dazugehören würde. Es war exakt der besagte Kolonnen Peugeot, besetzt mit 3 Polizisten. Wir seien in Chamonix schneller als die erlaubten 50 gefahren. Natürlich sind wir das, wir haben ja auch überholt. Nach einem kurzem Palaver in englisch und französisch ließen sie uns dann mit einer Ermahnung weiterfahren.
Klar, wir sind schneller gefahren als erlaubt, aber sie haben es auch provoziert, so kann man natürlich auch abkassieren. Trotzdem würde ich dies nicht als schlechte Erfahrung einstufen, das ganze ging in einem freundlichen Ton ab.
Auf jeden Fall ein Erlebnis, auch wenn ich es nicht wiederholt haben möchte.
In Saint Gervais haben wir uns dann nochmal verpflegt und ein Bier geholt, anschließend den Tankt nochmal vollgemacht,

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Das Ziel des heutigen Tages sollte der Campingplatz Domelin-Onlycamp in Beaufort sein. Wir wollten am nächsten Tag den Gormet de Roselend befahren, dort bin ich seit 2005 nicht mehr gewesen.
Gegen 18 Uhr, nach einer kurzen Umleitung kamen wir dann auch dort wohlbehalten an, für mich waren es dann knapp 620 km von zu Hause.

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Das hat dann auch doch irgendwie gereicht, ich war gut durchgeschwitzt und freute mich auf die Dusche und meinen Campingstuhl.

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Zum Abendessen gab es Steaks mit Sauce, Bratkartoffeln und Salat, das gekühlte Bier schmeckte auch hervorragend und gegen 22 Uhr war für uns der Tag zu Ende.

Und hier, wie schon gewohnt, der gesamte erste Tag als Video, wer es anschauen will:



Viele Grüße,

Matthias
 

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Mitzmann

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Hi Matthias


sehr schöner Reisebericht.Die Seealpen sind einfach traumhaft zum Motorradfahren 23 mal habe ich noch nicht geschafft aber bin na dran das erste Mal mit XT 500 auf der Rückreise von Korsika auch finde ich gut das ihr noch mit Zelt unterwegs seid da gibt es. nicht mehr viele mit Ü60 die das noch wollen. Also dann auf die 24 Seealpen Tour
 
fiftyeight

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So, Fortsetzung des Projektes Seealpen 2025:

Sonntag, 22.06.2025.
Die Nacht war ruhig, geschlafen habe ich so la la, ich musste mich erst an meine neue Isomatte vom A.....shop gewöhnen, zwar ultrakleines Packmaß und mit Fußluftpumpe, aber das ausgeprägte Kopfkissen war nichts für mich. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen. Das nächste Mal kommt wieder meine normale Thermarest Matte mit.
Wettermäßig könnte es nicht besser sein, super Sonnenschein. Aufstehen um kurz nach 06 Uhr, danach wurden wie immer die Zelte abgebaut und die Gepäckrolle gepackt. Danach war Frühstück angesagt. Einen Bäcker im relativ verschlafenen Beaufort finde ich schnell, leider löste ich beim Rangieren zweimal meine Hupe aus, trotz Hupenschutzbügel - und die Hupe ist laut. Naja, beim Bäcker habe ich mich entschuldigt und 2 leckere Croissants und 2 Baguettes gekauft.

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Nach dem Frühstück noch schnell zusammengepackt, Waschhaus angesteuert, dann ging es um 08. Uhr los Richtung Gormet Roselend, bzw. Stausee Roselend.

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Traumhafte Aussichten, wir mussten mehrere Fotostopps einlegen. Über den Col de Pre ging es hinunter zum Stausee.

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Das Befahren der mächtigen und sehr langen Staumauer war ein echt nachhaltiges Erlebnis. Rechts der See, linker Hand der Mauer geht es was weiß ich wie weit in die Tiefe. Ich dachte noch daran, wie solche Staumauern halten und welchen Wasserdruck sie aushalten müssen. Der schiere Wahnsinn.
Noch ein letzter Blick auf den Stausee, bevor das obligatorische Bild am Roselend Schild gemacht wurde.

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Das nächste Ziel war Bourg St. Maurice, von dort aus über Val d`Isere zum Iseran.
Am Ortsausgang von Bourg St. Maurice fiel mir noch eine elektronische Hinweistafel auf, die aber nicht richtig funktionierte und unleserlich war. Wir dachten uns nichts dabei und fuhren zügig die Straße nach Val d`Isere hoch.

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Noch ahnten wir nichts Böses. Ich freute mich schon auf den Iseran, wir waren ja noch zeitig dran und ich hoffte darauf, dass er noch nicht übervoll sein müsste. Immerhin war ja heute Sonntag, und da fahren bekanntlich alle Norditaliener in die französischen Alpen.
Im Ort erwartete uns dann dieses:

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Vollsperrung in Richtung Iseran bis 13 Uhr wegen einer Radveranstaltung. Jetzt wusste ich, was unten in Bourg St. Maurice auf dem Schild stand, bzw. was darauf hätte stehen können, wenn man es hätte lesen können. Hätte hätte - Fahrradkette, es half nichts, wir mussten umkehren. Da es erst kurz vor 10 Uhr war, machte das Warten keinen Sinn.
Wir beschlossen wieder zurück nach Bourg St. Maurice zu fahren, das war dann insgesamt ein Umweg von über 40 km. Danach den Madeleine hoch und hinunter ins Mauriennetal. Das war unser Plan, denn wir wollten zum Galibier, ursprünglich über den Iseran und Lanslebourg, aber das ging ja nicht.

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Im Maurienne Tal suchten wir uns ein schattiges Plätzchen für eine Mittagspause, das Thermometer hatte inzwischen die 30 Grad Marke übersprungen.

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Danach ging es zügig weiter nach St. Michel de Maurienne, in den Einstieg zum Galibier. Auch hier fiel uns ein Schild auf, immerhin leserlich. Da stand, dass die Passhöhe für heute gesperrt sei.
Wir waren uns jetzt nicht sicher ob wir hochkommen würden, und ich fragte ein DRK Team, bzw. FRK, ob es möglich sei den Pass hochzufahren. Sie bejahten und sagten, wir könnten ruhig fahren.

Bereits auf der Auffahrt zum Col du Telegraphe fielen uns viele Radfahrer auf. Zunächst dachte ich mir nichts besonderes, es war ja Sonntag und da ist immer halb Frankreich mit dem Rennrad unterwegs.
Es wurden aber immer mehr und am Telegraphe war die Hölle los. Das konnte keine sonntägliche Ausfahrt sein, es war die Radveranstaltung, wegen der der Iseran gesperrt war.
Wir waren jetzt mittendrin, je höher wir kamen um so mehr Radfahrer waren unterwegs.
Überholen konnte man gut, es kam kein Gegenverkehr. Warum dies so war stellten wir später fest.
Der nackte Wahnsinn, ich kam mir vor, wie wenn ich den Peleton der Tour de France überholen würde, nur hörte dieser Peleton nicht auf. Es waren tausende von Radfahrern.
Bei vielen dachte ich, dass sie schon auf der letzten Konditionsrille fuhren, es war ja heiß und der Galibier ist über 2600 m. Gesund ist meines Erachtens etwas anderes, trotzdem Respekt für diese Leistung.

Beim Scheiteltunnel war für uns Schluss, wir mussten den Tunnel benutzen, die Radies quälten sich zum Pass hoch.

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Auf der anderen Seite waren die Radfahrer natürlich wieder da, und rasten in einem Höllentempo zum Lautaret hinunter. Da musste man echt aufpassen, das war nicht ganz ungefährlich und ich war dann echt froh und erleichtert, dass die Radies Richtung Bourg d`Oisans abbogen.
Im Übrigen war der Galibier von dieser Seite komplett gesperrt, deswegen kam auch kein Gegenverkehr.
Wir waren froh, jetzt ungestört nach Briancon fahren zu können und ließen es richtig laufen, denn der Umweg hatte richtig Zeit gekostet.

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Eigentlich wollten wir noch über den Izoard, den mussten wir für den Sonntag leider streichen, wir fuhren dann von Briancon aus den direkten Weg nach Guillestre um zum Col du Var zu kommen.
Das sparte uns doch erheblich Zeit, das Ziel für heute war Barcelonnette, der Camping du Plan und ich freute mich schon auf das eiskalte Gagol Bier aus Marseille, das es dort gibt.
Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, diesen Campingplatz gibt es nicht mehr. Alles leer und verlassen, ungemähte Wiesen. Sehr schade, wir wissen nicht warum der Platz schließen musste. Wir sind da sehr oft und gerne gewesen.

Also wurde es der Camping Tampico, ca. 300 m weiter auf der gleichen Straße. Das Einchecken dauerte etwas, weil eine etwas ältere Dame eine genaue und detaillierte Erklärung ihres gemieteten Domizils erwartete.
Ich glaube es war so ca. 17.00 als wir ankamen. Unsere direkten Nachbarn waren eine Gruppe Schweizer Motorradfahrer, die aber offensichtlich kein Zelt dabei hatten.
Gefahren sind wir etwas über 300 km.

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Zum Abendessen gab es Gulasch mit Farfalle Nudeln, damit war mein Küchenkoffer um eine große Konservendose leichter.
Ein kaltes Bier gab es übrigens auch, das habe ich mir beim Lokal des Campingplatzes geholt.

Auch dieser Tag wurde im Video festgehalten, wer es mag darf es sich gerne anschauen.



Viele Grüße, Matthias
 

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Auf dem Tampico Camping war ich auch dieses Jahr.
Schade das Ihr nicht dort im Restaurant gegessen habt. Sehr sehr gute Pizza ausm Holzpizzaofen. Wirklich zu empfehlen.
Der Platzbetreiber ist der Koch. Er kommt aus dem Elsaß.
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Danke für den Tipp, ich denke, das werden wir das nächste Mal so machen.

Zurück zum Camping Tampico in Barcelonnette. Heute ist Montag und der dritte Tag der Tour. Die Nacht war ruhig, geschlafen habe ich diesmal besser und die zurückkehrenden Schweizer waren sehr leise. Sie haben doch tatsächlich ohne Zelt im Freien übernachtet.

Wir sind schon kurz nach 6 Uhr aufgestanden und packten leise unsere Sachen zusammen, die Schweizer schliefen noch. Ich fuhr in den Ort um einen Bäcker zu suchen, das dauerte etwas, bis ich dann wieder sehr leckere Croissants und Baguettes, bzw. Flutes kaufen konnte, dann schleunigst zurück zum Frühstückstisch.

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An diesem Tag war ein entspannteres Fahren angesagt, nur knappe 200 km, das Ziel sollte Sospel sein, doch zuerst stand der Col de la Bonnette auf dem Programm. Ein Leckerbissen, zumal die Sonne strahlte. Wir sind schon gegen 07.45 Uhr losgefahren und ich rechnete damit, einer der ersten am Hinkelstein zu sein.

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Die Fahrt hoch war wieder ein Erlebnis, mit traumhaften Ausblicken und wenig bis kein Verkehr.

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Hier guckt schon mal die Cime de la Bonnette hervor, es sollte nicht mehr lange dauern bis die vollbepackte AdventureQ oben abgestellt wurde.

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Die weitere Fahrt verlief vollständig reibungslos, ganz die ersten waren wir nicht, als wir oben ankamen fuhren gerade zwei Motorradfahrer weg. Der Hinkelstein war auf jeden Fall frei.

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Der Mann ohne Kopf ist mein Motorradkumpel. :wink:

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Danach ging es wie immer bei solch einem strahlenden Wetter die letzten Höhenmeter zu Fuß hoch zur Aussichtsplattform. Der Weg ist zwar nicht weit, aber bei der Höhe wird der Pfad immer länger und das Schnaufen immer schwerer. Aber egal, hier gilt das Motto "Aufi muass i".

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Die Aussicht war einfach unbeschreiblich. Von den 23 Jahren Seealpentouren war ich bestimmt schon 21 mal, eher 22 mal auf dem Bonnette. Einmal war es wettertechnisch unmöglich, auf der Aussichtplattform war ich vielleicht 19 Mal, nicht jedes Mal sind wir hochgestiegen. Aber ansonsten immer und nie bereut. Es ist jedes mal ein besonderes Moment, das es nur dort gibt.

Der Abstieg jedenfalls ging doppelt so schnell wie der Aufstieg und so fahren wir die Südrampe hinab ins Tineetal, nach St. Etienne d Tinee. Zügig ging es das Tineetal hinab, bis wir den scharfen Links-Abzweig nach La Tour nahmen. Jetzt waren wir richtig in den Alpes Maritimes angekommen. Die Temperaturen wieder kurz vor der 30 Grad Marke, und die Wärme forderte ihren Tribut nach einer Cola Trinkpause in einer Kurve kurz vor La Tour.

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Cola habe ich in Form von Dosen immer an Bord, wenn nötig wird nachgekauft. Ich bin sonst kein Cola Trinker, aber beim Motorradfahren wenn die Konzentration nachlässt bei einer Pause immer Cola, ansonsten natürlich Mineralwasser zur Flüssigkeitszufuhr.

Nein, es lag natürlich kein Schnee, der entgegenkommende Schneeräumer räumte mit seinem Schild Steine beiseite, die auf der Fahrbahn lagen. Einfach aber effektiv.

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Von La Tour aus nahmen wir die Verbindungsstraße nach Utelle, das sich am Steilhang entlangschlängelt. Straße ist eigentlich übertrieben, es ist ein Sträßchen, zum Teil mit einer serh dürftigen Randsicherung, mit Verwerfungen und Sand, bzw. Steine auf der Fahrbahn. Da hieß es doch aufpassen und wir kamen nur sehr langsam vorwärts. Die Entfernung nach Utelle ist nicht sehr groß, aber das zieht sich doch ganz schön in die Länge.
Mittagspause machten wir dann in Madonne d`Utelle, auf einem Hochplateau etwas oberhalb des eigentlichen Ortes. Dort steht eine kleine Kirche aus dem 16. Jahrhundert, gegründet von den Spaniern, und ein kleines Hospiz mit Bar, das wohl aber derzeit nicht bewirtschaftet ist. Die Ausblicke von da oben sind traumhaft.
Wir ihr euch denken könnt ist der Ort uns wohlbekannt, und wir haben schon mehrere Mittagspausen dort verbracht, so auch diesmal unter göttlichem Beistand.

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Das Kirchlein ließ sich leider nicht besichtigen, da wurde renoviert. Dafür genossen wir wieder die Aussicht.

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Der Blick Richtung Norden:

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Der Blick Richtung Nizza:

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Die weitere Fahrt ging dann hinunter nach Utelle, dann weiter nach Lantosque und dann über den Col de la Porte zum Col St. Roch. Bereits auf der Fahrt hinunter nach Lantosque grummelte der Bauch. Unsere mittägliche Mahlzeit war anscheinend doch nicht mit sooviel göttlichem Beistand gewesen.
Was haben wir gegessen? Mittags vespern wir nur in Form von Baguettes, Landjägern oder andere geräucherte Würste oder Dosenwurst, alles haltbar und hitzebeständig. Vielleicht war es auch die ungewohnte Wärme, das Grummeln im Bauch wurde immer stärker und konnte nicht mehr ignoriert werden.
Es gelang gerade so auf den Punkt eine geeignete Stelle zu finden, um in die "Büsche" zu gehen, sonst wäre es sagen wir mal so, nicht so gut ausgegangen.
Danach ging es uns wieder deutlich besser und wir konnten die nächsten Pässe in Angriff nehmen.
Einer meiner Lieblingspässe in dieser Gegend ist der Col St. Roch mit seinen tollen Kurven und Ausblicken.

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Wir sind dann schon am frühen Nachmittag in Sospel angekommen und haben uns noch schnell im Spar Markt mit Lebensmittel und Getränken versorgt.

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Danach gings zum Campingplatz "Mas Fleuri", dessen Rezeption zwar nicht besetzt war, aber wir uns schon mal unseren Platz ausgesucht und die Zelte aufgestellt haben.
Das war gut so, denn ein 10 minütiger Regenschauer hat uns kurz in die Zelte gezwungen.

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Das wars dann auch schon mit Regen und zwar für die gesamte Tour. Danach ging ich zum Anmelden in die Rezeption, die freundliche Dame hatte uns schon bemerkt und registriert, alles ganz stressfrei.
Wir nutzten des restlichen Tag zum Chillen, tranken gemütlich einen Kaffee. Früher hatten wir für die Tour nur 5 Tage, manchmal sogar nur 4, da musste alles bis zur letzten Rille ausgefahren sein, das war zum Teil auch stressig. Das tun wir uns nicht mehr an. Wir haben jetzt 7 Tage Zeit, die längsten Strecken sind An- und Heimfahrt. Dazwischen machen wir uns keinen Stress mehr.

So das war`s jetzt für diesen Tag, hier das Video des dritten Tages zum Anschauen:


Viele Grüße, bis zum nächsten Teil,

Matthias
 
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