Als ehemaliger Tourguide fĂŒr einen Reiseveranstalter, mit eigenverantwortlicher Planung fĂŒr 10-Tagestouren mit heterogenen 10er-Gruppen (inkl. Anfahrt aus NRW) exakt in der Gegend, kann ich Dir nur eins wĂ€rmstens ans Herz legen:
Nimm ein Basishotel und plane die Touren von dort aus als Tagestouren ohne GepĂ€ck. Leg die Touren als "Kreise" an, so dass die Tour zu jedem Zeitpunkt verkĂŒrzt werden kann. Ich hab meine Touren so geplant, dass der weiteste Punkt vom Basishotel nie weiter als ~100km weg war, damit man immer abkĂŒrzen kann. Vorzugsweise den RĂŒckweg.
Das Basishotel hat den entscheidenden Vorteil, dass es Pausentage geben kann nach Wahl der Teilnehmer. Nicht jeder braucht am selben Tag eine Pause.
Auf meinen Touren gab es trotzdem einen festen Pausentag. An dem bin ich mit den "Freaks" die anstrengendste Tour gefahren. Da waren wir aber in der Regel auch max. zu viert.
Und ansonsten kann ich Dir nur sehr ans Herz legen, befass Dich mit der Gegend. Das Navi ist das Hilfsmittel, was Dir sagt, wie Du im Zeitplan liegst. Das ist die wichtigste Funktion fĂŒr den Tourguide. Mit der Route und den möglichen Alternativen hast du Dich im Vorfeld schon so sehr beschĂ€ftigt, dass das Navi nur Redundanz ist.
Gerade in den franz. Alpen ist man nie vor Ăberraschungen gefeit. Dann musst Du entscheiden was tun.
Wenn auf dem 60km langen Pass nach 30km kein Weiterkommen mehr wegen Sicherungsarbeiten am Fels ist, wenn die schöne Kurvenstrecke frisch und zentimeterdick mit Split abgestreut ist oder der Holzlaster sich zum beladen breit gemacht hat, dann bist Du gefragt und das Navi alleine hilft Dir nur sehr begrenzt weiter.
Von den ĂŒber hundert Touren, die ich dort gefĂŒhrt habe, kann ich die, welche exakt nach Plan gelaufen sind, an einer Hand abzĂ€hlen.
Toi, toi, toi...
Ach ja, Zeiten: Mit Basecamp geplant ist meine "Normaltour" 6 Fahrstunden lang. Die Tour selber wird mit 9 Stunden angesetzt. 9 Uhr losfahren, spĂ€testens 18.00 Uhr wieder im Hotel. Die Anzahl der Kilometer ist im Grunde eher unwichtig. Ich plane Gruppentouren immer nach Fahrzeit. Mit eher unerfahrenen Bergfahrern wĂŒrde ich die Fahrzeit eher in Richtung 5 Stunden orientieren.
Und als letztes: Die Gegend gibt es her, tatsĂ€chlich 6 Tage von einem Hotel aus unterschiedlichste Touren zu fahren, wenn das Basishotel geschickt gewĂ€hlt ist. Mein Lieblingshotel fĂŒr solche Gruppentouren war das Le Ceans bei Orpierre. Aber auch die Domaine de Fombeton bei Sisteron (komplett deutsch) oder St. Schorsch in La Motte sind perfekte Ausgangsorte fĂŒr viele völlig unterschiedliche Tagestouren.