Schottland - Herbe Schönheit im Atlantik; ein Reisebericht

Diskutiere Schottland - Herbe Schönheit im Atlantik; ein Reisebericht im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Vorwort: Wöchentliche Ausfahrten in unserer Heimat am Fuße des Schwarzwaldes. Das Elsass, die Vogesen und der Pfälzer Wald, das war unser Revier...
Guy Incognito

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Vorwort:
Wöchentliche Ausfahrten in unserer Heimat am Fuße des Schwarzwaldes. Das Elsass, die Vogesen und der Pfälzer Wald, das war unser Revier. Sicher, ein zweimal im Jahr in die Alpen, aber von Fernreise waren meine Liebste und ich weit entfernt.
Doch dann kam das Jahr 2013 und unsere Hochzeit. Mit der obligatorischen Hochzeitsreise erfüllten wir uns einen Traum und fuhren kurzerhand nach Schottland. Was diese Erfahrung in uns auslöste, war uns bis dahin schlichtweg nicht bekannt. Land und Leute haben uns einfach begeistert, berührt und fasziniert. Schlicht und ergreifend haben wir uns in die herbe Schönheit im Atlantik verliebt.

Bedanken möchte ich mich schon jetzt bei allen Ratschlägern, Tippgebern und Mutmachern für die tolle Unterstützung während der Vorbereitung. Ohne diese Leute wäre das ganze Vorhaben wahrscheinlich nicht so reibungslos verlaufen.

Tag 1, 30.06.2014, 620 km
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Bei durchwachsenem Wetter wartete Paula schon voll bepackt vor dem Haus. Wir wollten gegen 9:00 Uhr in unserer badischen Heimat starteten, um entspannt die ca. 620 km nach Ijmuiden in Angriff nehmen zu können. Am Vortag habe ich mal die größten Brocken auf die Q gesattelt um beim Start keine böse Überraschung bei der Gepäckunterbringen zu erleben. Bester Laune und ausstaffiert mit dem einen oder anderen Hoheitszeichen, es war ja schließlich Fußball-WM, ging es dann endlich los.
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Nach ca. 7 Stunden Reisedauer kamen wir späten Nachmittag ohne Zwischenfälle am Fährterminal an. Sogar einigermaßen versöhnliches Wetter mit kleinen, aber harmlosen Schauerfeldern konnten wir auf der Fahrt verbuchen, sodass die Stimmung weiterhin 1A war. Am Schiff angekommen, konnte ich noch nicht mal ein Foto machen. Sogleich konnten wir, als einer der letzten Motorradbesatzungen, in die KING Seaway einfahren. Paula war schnell verzurrt und entladen, sodass wir uns pünktlich zum Auslaufen an Deck blicken lassen konnten und mit einem Kühlen Blonden anstoßen.
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Nach einem kleinen Picknick auf der Kabine und dem einen oder anderen Blonden aus der Dose, beschlossen wir den Abend recht früh und fanden tatsächlich schnell in den wohlverdienten Schlaf.

to be continued,
Guy
 
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Tag 2, 01.07.2014, 282 km
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Nach einer wirklich ruhigen Überfahrt und einer erholsamen Nacht, wurden wir Punkt 8:00 Uhr durch eine nette Stimme aus der Lautsprecheranlage des Schiffs geweckt. Das anschließende Picknickfrühstück in der Kabine mit leckerem Kaffee aus dem Boardbistro sorgte für beste Laune innerhalb unserer Reisegruppe. Keine Minute zu früh waren wir wieder bei Paula auf Deck 4.
Während der lästigen Warterei aufs ausschiffen kamen wir just mit einigen „Braevhearts“ ins Gespräch. Natürlich war jeder an unserer geplanten Route interessiert. Und natürlich konnte sich keiner der Gesprächspartner mit Tipps und Vorschlägen zu unserer Reise zurückhalten. Wenn es nach den Kollegen ginge, trüge jedes Heimatnest der Jungs jeweils den .....l „schönstes Dorf Schottlands“.
Der Kutter entließ uns endlich auf noch trockene Straßen. Der Himmel hing zwar bleischwer über unsern Köpfen, aber auch das konnte uns die Stimmung nicht vermiesen. Dem Speckgürtel von Newcastle entronnen machten wir uns auf den Kurs Nord. Auf den schönen kleinen Sträßchen zwischen dem Kielder Forest Park, und dem Northumberland National Park kam sofort das Aha-Erlebnis vom letzten Jahr zurück. Das ist Schottland, aus diesem Grund sind wir hier!
Schon bald kam die ersehnte Steigung mit den windigen Kurven. Und dann, es bedarf keiner weiteren Worte.
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Die anschließende Kaffeepause in Jedburgh genossen wir bei strahlendem Sonnenschein und 22°C in einem typischen, schottischen Tearoom, dem Abbey View Cafe. So können die nächsten Tage weitergehen. In einem Bogen über Selkirk ging es Richtung Moffat. Spätestens auf der Straße durch das Grey Mare's Tail Nature Reserve war ich kurz davor Tabletten gegen Reisekrankheit an unsere Reisegruppe zu verteilen. Mein lieber Mann, Kurven, Kehren, Kuppen, Senken, Schafen, nichts was dieses Sträßchen nicht bieten würde!
Da der Nachmittag schon vorgeschritten war, war es höchste Zeit schnell nach Edinburgh zu kommen. In Gedanken schlenderten wir schon durch die wundervolle Old Town mit all ihren Gässchen, Sträßchen, Plätzen Geschäften und Pubs. Paula musste die Nacht leider direkt an einer Hauptverkehrsstraße unter der Straßenlaterne verbringen. Daher musste das gute alte ABUS mal wieder herhalten und seinen Dienst verrichten.
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Alte Gemäuer,
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verrückte Straßenkünstler,
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kleine und kleinste Gässchen,
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"interessante" Gebäudeplanungen,
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witzige Sprüche,
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Nach gefühlten 25 km Spaziergang unter dem Edinburgh Castle durch die vielen Gässchen, Sträßchen, und Plätzen ließen wir uns im bekanntenWhiskey Albanach nieder und beschlossen den schönen Tag beim Studium der sehr umfassenden „Speisekarte“.
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P.S. Das ist nur die Vorderseite.

to be continued,
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Tag 3, 02.07.2014, 198 km
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Nachdem wir im Jahr 2013 leider keine Möglichkeit fanden ein original „Highland Game“ zu besuchen, überließen wir dieses Jahr nichts dem Zufall und planten die Kenmore Highland Games fest in unsere Tour ein.
Seit Nachmittag sind wir im schottischen Dauerregen unterwegs. Lediglich die erste Destilery-Tour für dieses Jahr, bei der Glenturret Distilery, konnten wir in einer kleinen Regenpause begehen. Die sehenswerte Tour in der kleinen Destilery ist wirklich ein Besuch wert. Die obligatorische Runde durch den Shop gehört natürlich auch dazu. Entspannt, durch die kleine Verkostung gewärmt und wieder trocken machten wir uns auf die letzte Etappe für den Tag.
In dem schönen Städchen Aberfeldy angekommen freuten wir uns schon beim ersten Anblick auf die Nacht in dem schon von zu Hause gebuchten B&B. Ein sehr schönes und absolut gepflegtes Guesthouse empfing uns in unverwechselbarem britischen Stil.
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Doch warum waren wir eigentlich in der Gegend?!? Genau, die "Highland Games"!
Also kurz die Q entladen und nichts wie wieder raus in den nach wie vor mehr als ergiebigen Dauerregen. Die 10 Km bis Kenmore, dem Austragungsort der „Games“ waren eher ein Schnorchelausflug denn einer Motorradfahrt. Aber was soll‘s, so ist kann ein typisch schottischer Sommertag auch sein. Und überhaupt, was bin ich am jammern, den Protagonisten des Abends scheint das bisschen regen ja auch nichts auszumachen.
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Und den einheimischen Zuschauern sowieso nicht.
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Nach einem durchaus unterhaltsamen Abend und einer gelungenen Veranstaltung wartete das größte Abenteuer des Tages noch auf uns.
Schon bei der Ankunft am Austragungsort, dem Kenmore Sportfield, war ich schwer am zweifeln als mich der Platzordner auf die große Parkwiese schicken wollte. Mein Veto bezüglich des Zustandes der Wiese und der Gasse bis zu dieser, wurde umgehend und recht forsch zurückgewiesen. Der Platzordner war sogar fest der Meinung, dass meine Zweifel ganz unbegründet seien, denn man könnne ja durch das Wasser noch das Gras sehen. Ja ne ist klar….

Den ganzen Abend schaute ich mit einem Auge auf den „Wasserpegel“ des Parkplatzes. Wir waren gut beraten als wir das Fest noch vor Ende der Veranstaltung verließen. Denn die Zu- und Ausfahrt des Parkplatzes war mittlerweile in einem erbärmlichen Zustand. Die durchdrehenden Räder vieler Fahrzeuge haben den Boden aufgeweichten und regelrecht umgegraben.
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Als wir zu Paula kamen versuchte sich gerade ein WoMo, föllig hoffnungslos, an der ansteigenden Ausfahrt. Eigentlich ein lustiger Spaß dem Treiben zuzuschauen, andererseits war ich mehr als besorgt, denn immer wenn das WoMo einen weiteren Versuch unternahm dem Matschloch zu entkommen, rutschte die Fuhre näher Richtung unserer treuen Q.
Kurzentschlossen sprang ich in einer kleinen Rangierpause des WoMo´s auf meine Maschine und versuchte so beschädigungsfrei wie es ging dem Morast und der Parkplatzwiese zu entkommen. Was zu meiner größten Verwunderung, selbst mit der reinen Straßenbereifung, auch tadellos gelang.

Nass, dreckig und müde, aber auch voller toller Eindrücke beschlossen wir den Tag. Wie die Geschichte mit dem WoMo ausgegangen ist, ist übrigens nicht überliefert.

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Tag 4, 03.07.2014, 242 km
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Paula war durch den ergiebigen Regen in der Nacht wieder einigermaßen sauber und stand erwartungsvoll vor dem Haus. Gerade als ich die Fuhre bepacken wollte, traf ich im Hof auf einen netten Herrn in Wanderbekleidung. Er stellte sich als einheimischer Tracking-Guid für andere Gäste im B&B vor. Zu meiner größten Verwunderung entschuldigte er sich für das lausige Wetter am Vortag und hoffte sehr, dass unser „water resistant gear“ doch hoffentlich den Namen nicht zu Unrecht trüge

Noch immer ein wenig perplex von der außergewöhnlichen Begegnung genossen wir in dem schönen Essezimmer des Balnearn House ein unverschämt leckeres Frühstück mit allem Drum und Dran. Claire versteht es wirklich ihre Gäste zu verwöhnen. Anschließend ging es endlich, bei noch immer wechselhaftem Wetter, weiter Richtung Loch Tummel.

Für heute stand zuerst ein wenige Kultur auf dem Programm. Blair Castle war das erste Etappenziel für den Tag. Ich wollte es mir aber nicht nehmen lassen, auch dieses Jahr wieder, den Queens View am Loch Tummel zu besuchen. Auf kleinen und kleinsten Sträßchen war das Zwischenziel schnell erreicht.

Am Viewpoint stehend ist schnell klar warum das Ganze den Titel Queens View trägt. Ein unglaublich schönes Panorama tut sich vor einem auf. Aber seht selbst. Meine begrenzten Fähigkeiten als Fotograf erlauben leider kein besseres Foto. Das ganze kommt dem Original, zumal bei schönem Wetter, in keinster Weise nur annähernd nahe.
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Doch nicht nur der Viewpoint, auch das Visitor-Center sind einen Stop wert. Dort werden auf schön gemachten Displays nicht nur die entstehung des Titels „Queens View“ erklärt, auch die heimische Flora und Fauna finden hier Beachtung.

So, Natur und Aussicht sind genossen, ab nach Blair Castle. In einer Vielzahl von Reiseführern wird Blair Castle als „a must see“ für Schottlandtouristen tituliert. Und schon beim Erreichen der Hauptpforte des Areals wird klar dass hier nicht übertreiben wurde. Alte, mächtige Bäume bilden eine schöne, sehr gepflegte Allee, welche zum Schloss und zum Carpark führt. Sobald man das alte Gemäuer dann sehen kann ist man vollends überzeugt die 9 Pfund zu Recht bezahlt zu haben.
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Die Tour durch das Haus ist wirklich sehenswert und durchaus beeindruckend. Man bekommt einen schönen Eindruck welch Reichtum und Ansehen die Bewohner der Mauern genossen. Leider ist das fotografieren während der Begehung nicht erlaubt. Lediglich in der großen Halle, die noch immer für allerhand Veranstaltungen genutzt wird, darf man Fotos schießen.
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Nach dem Besuch des Schlosses sollte es fix Richtung Edradour Distillery gehen, doch stattdessen kam es zu einem unplanmäßigem Halt. Schon den ganzen Tag wunderte ich mich dass die Zubehörsteckdose in Paula´s Cockpit keine Energie mehr lieferte. Der Umstand beunruhigte mich einigermaßen, da im Tankrucksack einige Geräte auf den Saft angewiesen waren.

Aus einer kurzen Kontrolle der Kabelverbindungen kam es zu einer ca. einstündigen Komplettzerlegung der ganzen Steckdosenverkabelung. Vom hundertstel ins tausendstel und so weiter…im Nachhinein war das nicht clever und ich hätte die Reparatur besser verschoben. Denn außer schlechter Laune hat der Stop gar nichts gebracht. Das Problem blieb verborgen und der Tankrucksack ohne Saft.
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Endlich an der Edradour Distillery angekommen, waren wir sofort begeister von der schmucken, idyllisch gelegenen Brennerei. Die vielen Erwähnungen in diversen Reiseführern haben auch hier absolut Berechtigung. Sehr klein und sehr -fein trifft es wahrscheinlich am allerbesten.
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Wie so oft zeigen sich die Schotten sehr motorradfreundlich und räumen extra ausgezeichnete Motorradparkplätze aus. Sehr vorbildlich!
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Die obligatorische Tour durch den Shop, mit dem einen oder anderen Kauf, gehörte auch hier natürlich dazu.

Nach Kultur, Reparatur, und Schnaps galt es endlich mal wieder ein bisschen Strecke machen. Auf der A9 und A939 ging es Richtung N, NW mitten durch das Herz des wunderschönen Cairngorms-Nationalpark. Der Eindruck von schier unglaublicher Weite, die unterschiedlichsten Schattierungen der Flechten, nach jeder Kurve ein neues wunderschönes Panorama zu entdecken. Einfach schön.

Jedes traumhafte Motiv einfangen zu wollen, wäre ein heilloses Unterfangen.
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Anders als letztes Jahr, verzichteten wird in Grantown on Spey angekommen, nach Norden in die Speyside abzubiegen und dem Malt Whiskey-Trail zu folgen. Einerseits haben wir die Ecke schon im Jahre 2013 erkundet und andererseits machten dicke Regenwolken und eine wirklich schlechte Wettervoraussage für die nächsten Tage die Entscheidung einfacher.

Dem Fluss Spey folgend, der der Region den Namen gibt, fuhren wir stattdessen in einem Bogen Richtung Südwesten. Die Region um Invergarry sollte das Etappenzioel für heute werden. Von hier aus wollten wir entlang des Loch Ness am Folgetag Richtung Norden weiterfahren.

Das immer schlechter werdende Wetter knabberte ganz gewaltig an der Moral unserer kleinen Reisegruppe. Starkregen gepaart mit Sturmböen ließen uns einen Eindruck davon bekommen wie es hier wohl im Herbst oder gar Winter sein kann. Nass und klamm suchten wir nach kurzer Beratung im nächstbesten Nest nach einer Unterkunft für die Nacht.

Wie schon so oft, war uns auch wieder hier, tripadvisor.de eine große Hilfe bei der Suche nach was Brauchbarem“. In Kingussie im Columba House fanden wir eine ordentliche Bleibe zu einem fairen Preis. Im schönen Wintergarten des Hauses, hatten wir ein leckeres Abendessen. Nach dem einen oder anderen „fresh draft beer“ an der authentischen Bar, waren die Gedanken an das miserable Wetter für Morgen ein wenig zerstreut. Ein langer und anstrengender Tag ging zu Ende und im romantischen Himmelbett fanden wir schnell in den nötigen Schlaf.
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Tag 5, 04.07.2014, 291 km
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Nach einer erholsamen Nacht im Columba House stand gleich morgens die Abreise an. Am Vorabend haben wir uns entschieden das B&B ohne das zweite „B“ zu nehmen. Unser Budget pro Nacht war alleine schon mit dem Zimmerpreis erschöpft. Die Tatsache dass in jedem Zimmer unserer Reise eine kleine Teeküche und ein paar Cookies bereitstanden, vereinfachte die Entscheidung gegen das zweite „B“.
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Also, auf die Q und ab dafür. Gleich im ersten schönen Tearoom wollten wir frühstücken. Dass sich das ganze bis Beauly hinziehen würde, hätten wir bei der Abfahrt nicht erwartet.

Gleich nach den ersten fünf km fing es heftigst an zu schütten. Und es hörte einfach nicht mehr auf. Loch Lochy, Inveraray, Loch Garry und natürlich Loch Ness. All die schönen und bekannten Sehenswürdigkeiten ließen wir links liegen. Die leise Hoffnung auf besseres Wetter weiter im Norden war stärker als der Drang nach nassem und klammem Sightseeing bei absolutem S****ßwetter. „Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung“ an diesen schlauen Spruch habe ich einige Male gedacht an dem Vormittag.

Wie gesagt, in dem schönen Örtchen Beauly fanden wir einen wirklich schönen Laden um unser verspätetes Frühstück einzunehmen. Im Corner on the Square fanden wir einen tollen, charmanten aber auch skurrilen Tearoom, Supermarkt, Cafe oder auch Schnapsladen, mit jede Menge Charme und vor allem Auswahl an Breakfast. Ein toller Ort um einfach Leuten beim Leben zuzusehen. Nun, da es mittlerweile schon 11:30 Uhr war, war die Breakfast-Karte natürlich schon eingesammelt und das Menue für den Lunch lag aus. Die „Soup oft the Day“ war, wie übrigens überall auf unserer Reise, wunderbar und die Sandwiches prima.

Frisch gestärkt mussten wir nach einem Stündchen wieder weiter. Die anschließende kurze Etappe bis Inverness hatten wir sogar richtig sonniges Wetter. Sodass wir beschlossen nicht in der „Hauptstadt der Highlands“, wie sich Inverness selbst tituliert zu verweilen, sondern weiterzufahren und den Tag nicht schon allzu früh zu beenden. Das war keine so leichte Entscheidung für mich, denn schließlich stand das erste Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft 2014 für den frühen Abend auf dem Terminkalender. Deutschland vs. Frankreich. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wenn schon das letzte Vorrundenspiel gegen Algerien dem Sparzwang der DFDS Rederei zu Opfer fiel. Also, nichts wie weiter.

Also wir über den Beauly Firth fuhren und den Kegelrobben beim Sonnenbaden zusahen, zogen schon wieder dunkle Wolken über unseren Köpfen zusammen. Spätestens da waren wir uns sicher, noch bevor wir das andere Ufer auf der Black Isle erreichten, dass es keine gute Idee war nicht in Inverness zu bleiben. Es kam mal wieder wie es kommen musste, auf der Black Isle war wieder schlechtes Wetter angesagt. Die Regenhaube über den Tankrucksack und ab durch die Mitte.

An Bonar Bridge hatten wir vom letzten Jahr noch beste Erinnerungen. Damals fanden wir dort in den späten Abendstunden ein wirklich idyllisches B&B, das Monach House. Leider hatten wir dieses Mal nicht das Glück der frühen Stunde und mussten somit weiterfahren und uns etwas anderes suchen. Da das Wetter keine Aussicht auf Besserung versprach fuhren wir nicht weit auf der A9, als ich den Verkehrshinweis des Fremdenverkehrsamtes nach Dornoch sah. Dieser versprach Touristische Infrastruktur aller Art, außerdem das eine oder andere schöne Eckchen wie wir später am Abend noch sehen konnten. Somit genau das richtige für uns begossene Pudel.
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Nach kurzer Irrfahrt im Dorfzentrum, schwacher Auskunft im Touristenbüro und einer absoluten Nullnummer im Dornoch Castle Hotel stießen wir schließlich auf ein kleines Werbeschild für das Tullochard B&B, am Dorfrand gelegen.
Nass wie zwei Tiefseeforscher stießen wir bei der Gastgeberin nicht gerade auf Begeisterungsstürme als diese die Tür zu ihrem Haus öffnete. Sie ließ keinen Zweifel daran dass ich, zur Zimmerbesichtigung, die Stiefel auszuziehen hätte, so nass wie die wären. Nachdem wir uns zum Glück anderweitig einigen konnten und ich die Stiefel anbehalten durfte, war das Eis gebrochen und wir hatten eine prima bleibe für dich Nacht. Die schottische Gastfreundschaft war auch in diesem Haus absolut vorhanden, wie ein kleiner Zettel neben zwei Schnapsflaschen versprach.
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Als die tropfnassen Motorradklamotten samt und sonders eine trockenes und warmes Plätchen im Gartenhäuschen gefunden hatten, bat uns die Dame sogar das Heimische Wohnzimmer für das Fußballspiel an. Stattdessen sollte das Dornoch Inn der Platz unserer Wahl für den Abend sein. Nach einem guten Fußballspiel aber lausigem Barfood, zogen wir es doch vor das zweite Spiel des Tages in der Guestlounge unseres B&B´s anzusehen.
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Müde vom anstrengendem Kick unter Südamerikas Sonne fielen an dem Abend bald unsere Äuglein zu.

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Tag 6, 05.07.2014, 318 km
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Der sechste Tag unserer Reise begann, wie schon so viele Tage, mit grauem Himmel. Zum Glück war es wenigstens trocken und der Wetterbericht versprach Besserung. Im Norden soll für den Nachmittag die Sonne dann und wann durchschimmern. Nachdem wir im letzten Jahr an der Küste bis ganz in den Norden gefahren waren, zogen wir es dieses Jahr vor, relativ früh in die Highlands abzubiegen. Über verlassene Straßen entlang dem Flüsschen Fleet war das Städtchen Lairg eine erste Landmarke an dem Tag. Leider hatte ich dort einen kleinen Navigationsfehler und bog im Tran links ab Richtung Falls Of Shin. Dieses Zwischenziel war eigentlich erst für einen der nächten tage gedacht. Aber als ich dies bemerkt habe, war es auch schon zu spät. Aber was soll´s, wir sind ja im Urlaub und haben Zeit.

Als wir an den Wasserfällen angekommen sind, war gerade eine Fischerin dabei sich mit einem stattlichen Fisch zu duellieren. Ob es ein Lachs war, die hier an den Fällen präsent sein sollen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall war es ein stattlicher Bursche und sicher hätte die Damen den Fisch gerne zu Hause in den Pfanne gehauen.
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Zum ersten Mal machten wir an diesem Tag mit den allgegenwärtigen Midges Bekanntschaft. Und ganz ehrlich, auf diese hätten wir gerne verzichtet. Diese kleinen Plagegeister sind schon mehr als nervig. Bei der ersten Gelegenheit mussten wir uns sofort ein Mittel gegen die Viecher besorgen. Auf der weiteren Fahrt Richtung Altnaharra kamen uns immer wieder Wanderer, Jäger, Angler oder auch Radfahrer mit Moskitonetzten über dem Kopf entgegen. Während der Fahrt war uns das recht suspekt. Aber sobald wir anhielten wünschten auch wir uns mir solch ein praktisches Teil. Selbst zu den Lüftungsöffnungen meines Helms kamen die Tierchen mir zu nahe. Hier musste was geschehen!

Traumhafte, menschenleere Landschaften entschädigten uns für die Plagerei mit den Insekten.
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Mit klarem Wasser, weißem Sand und blauem Himmel empfing uns die Westküste der Insel. Nach zahllosen Fotostopps waren wir ganz im Norden unserer Reise angelangt.
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In Durness angekommen stand ein Besuch der Smoo Cave auf dem Programm. Da es leider schon sehr spät war, gab es in der Höhle leider keine Führung mehr. Eine kurze Exkursion auf eigene Faust endete bereits recht früh am -Höhleneingang.
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Langsam aber sicher machte auch wieder das Wetter von sich reden. Rappelschwarz näherte sich eine ganze Gewitterfront von Osten. Die Schilder der B&B´s in Durness zeigten alle einvernehmlich „No Vacansies“. Was uns natürlich wenig entspannte bei der aktuellen Wetteraussicht.


Nach ein, zwei Platzrunden durch das Dorf und der Nachfrage im lokalen Supermarkt mussten wir den Kragen hochklappen und Durness Richtung Südwesten verlassen. Im ganzen Ort war kein freies Bett zu bekommen. Noch hielt das Wetter, aber schon 50 Meter hinter dem Ortsausgang waren wir patsch Nass. Was so ein Sommerschauer in Schottland an Nierschlagsmenge bringen kann ist schon beeindruckend. Einmal mehr habe ich mich an dem Tag über unsere gute Ausrüstung gefreut. Nicht ein Tropfen Feuchtigkeit fand den Weg in unsere Klamotten.

Nach erfolgloser Zimmersuche in Kinlochbervie, schon wieder im Sonnenschein, mussten wir bis Scourie fahren um eine Unterkunft zu finden. Im Greenhill B&B quartierten wir uns, nicht ganz günstig aber pikfein, für die Nacht ein.

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Tag 7, 06.07.2014, 362 km
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Nach einer herrlich entspannten Nacht in einem wirklich schönen und sehr empfehlenswerten B&B, genossen wir bereits das Frühstück in den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Es scheint dass Petrus mit uns ein Einsehen hat. Wenigstens einige Schönwetterperioden sollten für den Tag dabei sein.

Da wir am Vorabend Durness mehr oder weniger fluchtartig verlassen mussten, zog uns der erste Weg des Tages wieder dorthin zurück. Cape Wrath hatten wir vernachlässigt und außerdem sollte ich mal gaaanz dringend tanken.

Noch Bevor wir in Durness ankamen, hatten sich schon wieder dichte Quellwolken über den Highlands gebildet und verhießen nichts Gutes. Als dann auch eine riesige Menschenmenge auf die Fähre zum Cape Wrath wartete und unsere Hoffnung auf eine „schnelle Abfertigung“ schwinden ließ fragten wir uns schon warum wir wieder zurückgefahren sind. Richtig, wir mussten tanken. Aber als sei der Morgen schon nicht unplanmäßig genug, war die Tankstelle natürlich geschlossen. Wir hatten komplett vergessen, dass heute Sonntag war. Der Ticketverkäufer bei der Cape Wrath Fähre versicherte uns, dass in Scouri die Tankstelle offen sei. Na prima, wo hatten wir geschlafen, richtig genau 500 Meter vor der Tankstelle. Mehr oder minder schlecht gelaunt ging es zurück zum Ausgangspunkt des Tages.

Eines hatte ich mir aber schon zuhause vorgenommen, dieses Jahr wollte ich Handa Island sehen. Und daher ging es, dem geringen Benzinlevel zu Trotz noch in einem kleinen Abstecher über Fanagmore nach Tarbert. Die malerische Idylle der beiden Fischerdörfchen, sowie der schöne Ausblick auf die Insel ließ unsere Laune aber schnell wieder besser werden. Sodass wir voller Optimismus, der war auch bitter nötig, in Scouri an der Tankstelle ankamen. 21 Liter hatte ich an dem Morgen in den 20 Litertank der GS bekommen. Es war als wirklich 5 nach 12.

Der Anschließende Abstecher über die inneren Highlands zählt wohl zu den weniger schönen Momenten unserer Reise. Schlechtes Wetter, böiger Wind und verhältnismäßig unspektakuläre Landschaften wechselten sich mit Unmengen an Midges ab. An Fotostopps war mehr oder weniger nicht zu denken. Als wir dann doch mal anhielten um ein Cafe zu besuchen, stelle sich heraus dass die Bude heute leider geschlossen war.
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Richtig Interessant wurde die Sache erste wieder als wir den „Inlandsturn“ hinter uns hatten und uns der Küste näherten. Die exponierte Lage desStoer Lighthouse hatte schon wirklich seine Reize. Wunderbare Küstenlinien, schöne Felsen, klares Wasser. So stellt man sich einen Leuchtturm vor. Doch warum ich hiervon keine Fotos habe, das dürft ihr mich auch nicht fragen……….

Die anschließende Schleife, um die Summer Isles von der Ferne aus bewundern zu können, mauserte sich zum Highlight des Tages. Tolle Wolkenstimmungen, entlegene Dörfchen und natürlich Schafe wohin man blickt. So muss Schottland sein!
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Als wir uns endlich losreißen konnten stand lediglich die kleine Etappe bis zur Provinzhauptstadt Ullapool noch auf dem Programm. Dort waren wir letztes Jahr schon einquartiert und wir hofften wieder auf B&B Glück.

Bereits einige Meter vor der Stadtmauer musste ich einfach anhalten und dieses Foto schießen. Solch ein Motiv bekommt man nicht alle Tage vor die Linse.
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Direkt am Hafen gelegen fanden wir mit dem Waterside House ein wirklich schnuckeliges B&B in bester Lage. Sogar Paula freute sich über den Logenplatz direkt am Wasser.
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Nach einem herrlichen Seafood-Dinner im „The Seaforth“ beschlossen wir den Tag bei einem wunderbaren Spaziergang entlang der Promenade. Als sei es zur Entschädigung, schenkte uns die Sonne einige wunderbare Momente in der abendlichen Stimmung.
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Tag 8, 07.07.2014, 102 km
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Bereits der Wetterbericht am Vorabend versprach für heute wieder Niederschlag. Daher haben wir beschlossen den heutigen Tag erst einmal ganz entspannt beginnen zu lassen. Eine Stunde später als üblich begingen wir das Frühstück. Die Speisekarte auf dem Zimmer ließ erahnen das dieses eine außergewöhnlich leckere Episode werden sollte. Unsere Vermutungen täuschten uns nicht. Full cooked at its best.
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Nach dem üppigen Mahl erscheint es beinahe unglaublich. Aber Paulas Speisewagen ist leer und wir wollten den Morgen nutzen und die Vorräte wieder auffüllen. Ullapool mit seiner umfassenden Infrastruktur war hierfür perfekt geeignet.
Pünktlich zur Abfahrt vom Supermarktparkplatz war es wieder soweit. Regen setzte ein!

Die relativ unspektakuläre Fahrt entlang Loch Broom und Little Loch Broom fand eine erste interessante Unterbrechung als wir vom neuenBMW i8 überholt wurden. Wie sich später herausstellte, fand der GB Press Launch des neuen Wagens in den Tagen entlang der Westküste statt. Immer wieder konnten wir daher die flache Flunder bestaunen.

Auf dem weiteren Weg entlang Loch Ewe erweckte ein Schild unsere Aufmerksamkeit. „The highland home of malt whiskey” prangte links der Straße. Kurzerhand bog Paula ganz ohne mein Zutun ab. Die “Loch Ewe Whisky Distillery” liegt auf dem Hof des Drumchork Lodge Hotelund machte zuerst einmal einen nicht wirklich tollen und einladenden Eindruck. Nicht nach einer Touristenattraktion, vielmehr nach einer etwas heruntergekommenen Farm, sah das ganze Areal aus.
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Doch der erste Eindruck täuschte ganz gewaltig. John, ausgezeichnet als „Whisky ambassador oft the world“, zeigte uns was genau Whiskey ist, wie er hergestellt und gelagert werden sollte, wie er schmecken kann und wie er nicht schmecken muss. Kurzum dieser Stopp war ein klasse Erlebnis das ich jedem nur empfehlen kann!

Trotz dem Mistwetter verflog die kurze Etappe nach Gairloch wie im Flug. Irgendwie war alles auf einmal so beschwing. Im Hafen steuerten wir gleich das Büro eines Bootstrip-Veranstalters an. Eine Seafari-Tour sollte den Tag abrunden. Bei Richard und Jill von „Sealife Glass Bottom Boat Cruises“ fanden wir ein lustiges und engagiertes Team. Leider war das Wetter ZU Beginn der Tour zu schlecht um wirklich viele Tiere sehen zu können. Aber Richard ist ein toller Entertainer und konnte uns und die anderen Gäste trotzdem super Unterhalten.
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Im Newton House in Gairloch fanden wir schon letztes Jahr eine gute und einfache Unterkunft für die Nacht. Entspannt beschlossen wir den Tag bei Spaziergang entlang der Uferpromenade.

to be continued,
Guy
 
Guy Incognito

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Tag 9, 08.07.2014, 242 km
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Heute Morgen geschah etwas Unvorhersehbares. Selbst die Schotten trauten ihren Augen kaum. Denn kein Wölkchen war am stahlblauen Himmel zu sehen und der Wetterbericht versprach dass es bleiben könnte für den Tag.
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Sofort beschlossen wir ans Rua Reidh Lighthouse zu fahren und die klare Morgenluft für einen Blick nach Harris und Lewis zu nutzen. Auch wenn es manchmal den Eindruck mach, dass der Pfad im nirgendwo endet. Der Weg raus zu dem Leuchtturm lohnt sich auf jeden Fall. Solch eine tolle Weite kann man nicht oft sehen.
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Das Aufmacherfoto für unser Fotobuch schossen wir anschließend am idyllisch gelegenen und absolut menschenleeren Beach von Gairloch.
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Entlang des Loch Maree führte uns der Weg Richtung der Applecross Halbinsel. Im Gegensatz zum letzten Jahr wollten wir dieses Mal unbedingt im berühmten Applecross Inn Seafood genießen und am besten die Nacht dort verbringen. Doch zuvor wollten wir uns eine Spezialität auf keinen Fall entgehen lassen.
Wie schon im letzten Jahr setzten wir am Applecross Smokehouse unseren Blinker. Die Leckereinen waren einfach zu lecker und die Begegnungen einfach zu freundlich um in diesem Jahr ungeachtet daran vorbeizufahren.

An der Shore Street angekommen, war schnell klar, dass im Applecross Inn für die Nacht kein Zimmer mehr zu bekommen war. Daher blieb uns nicht anders übrig als uns etwas anderes zu suchen. Leider stellte sich schnell heraus, dass nur noch im Youthhostel ein Bett für die Nacht zu bekommen war. Der reizenden Dame in der Jugendherberge war es beinahe unangenehm als sich herausstellte das es keine Möglichkeit gäbe das Halbfinalspiel Deutschland gegen Brasilien ansehen zu können. Da wir das Match nicht verpassen wollten, mussten wir unseren Plan für den Tag anpassen.
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Bereits am Nachmittag gönnten wir uns daher ein königliches Mal mit Jakobsmuscheln und Wildlachs im Applecross Inn. Wer jemals an Schottlands Westküste kommt und hier nicht einkehrt der hat wahrlich etwas verpasst! Nach einem ausgedehnten Päuschen sollte es bei schönem Wetter über den Applecross Pass entlang Loch Carron Richtung die Isle of Skye gehen.

Schon kurz nach dem Start und den ersten Höhenmetern entgegen der Passhöhe, zogen fiese dunkle Wolken vom Land her uns entgegen. Schon wieder sah es ganz massiv und urplötzlich, nach schlechtem Wetter aus. Mit jedem Meter mehr wurde das Wetter schlechter und schon fünf Minuten später saßen wir wieder mitten in der Waschkühe Westschottlands. Oben auf der Passhöhe war es uns leider unmöglich ein Stopp einzulegen, da der Wind unmögliche Wassermassen vor sich her und uns direkt ins Gesicht trieb. Erst ganz unten am Loch Carron kam wieder so etwas wie Normalität zustande.

Da es schon relativ spät war, war es so langsam schon an der Zeit eine Unterkunft für dich Nacht zu suchen. In Kyle wollten wir unser Glück versuchen. Doch alle Unterkünfte die sich anboten, machten keinen einladenden Eindruck auf uns. Entweder wirkte alles verwohnt und abgenutzt, oder die Preise waren unrealistisch hoch. Somit beschlossen wir unsere Vorräte ein bisschen aufzubessern und unser Glück gegenüber der Skye Bridge zu suchen.

Das dies die wesentlich bessere Entscheidung war, stellte sich bereits kurz darauf in Kyleakin heraus. Das historische 7:1 feierten wir gemeinsam mit Menschen aus aller Welt im Saucymarys.
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Impressionen des Tages...
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to be continued,
Guy
 
AmperTiger

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na siehst, so wird das mit den Bilders......übrigens, man kann Bitburger trinken, muß aber nicht :mstickle:

weiter!
 
MacDubh

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nicht mehr R1200GS,dafür: Ducati Multistrada 1260S, DUCATI - 750SS, Gilera RC600, Yamaha tenere 700
ebend... dawei!

Bin sehr gespannt!
 
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der niederrheiner

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Noch sechs Wochen und den Rest der Jetzigen.

Mit welcher Linie seit ihr gefahren? Kannst ja mal in 'ner Fussnote die "technischen Details" aufführen. Meine letzte Schiffsreise nach Schottland liegt etwas länger zurück. Daraufhin bin ich immer "über Land" angereist. . .
 
S

Snake28

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Noch sechs Wochen und den Rest der Jetzigen.

Mit welcher Linie seit ihr gefahren? Kannst ja mal in 'ner Fussnote die "technischen Details" aufführen. Meine letzte Schiffsreise nach Schottland liegt etwas länger zurück. Daraufhin bin ich immer "über Land" angereist. . .
DFDS Seaways von Amsterdam-IJmuiden nach Newcastle. Ist eine Übernachtfähre. Fährt ca. 17:00/17:30 h ab Amsterdam und kommt so gegen 9:00 h in Newcastle an. Habe für 2 Personen, Außenkabine, Motorrad (Hin- und Rückfahrt) ca. 400 Euro Anfang Juni bezahlt.

So spart man sich den ganzen Weg durch England und kann schneller in Schottland sein. Die oben genannte Anfahrt ist hierbei sehr empfehlenswert :)

Gruß

Snake28
 
juekl

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von Tyne aus, in der Nähe von Jedburgh in Richtung Edinburgh sind wir letztens über einen sehr hohen Pass gefahren.
Weißt Du den Namen?
Gruß Jürgen
 
Guy Incognito

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DFDS Seaways von Amsterdam-IJmuiden nach Newcastle. Ist eine Übernachtfähre. Fährt ca. 17:00/17:30 h ab Amsterdam und kommt so gegen 9:00 h in Newcastle an. Habe für 2 Personen, Außenkabine, Motorrad (Hin- und Rückfahrt) ca. 400 Euro Anfang Juni bezahlt.

So spart man sich den ganzen Weg durch England und kann schneller in Schottland sein. Die oben genannte Anfahrt ist hierbei sehr empfehlenswert :)

Gruß

Snake28
Dem kann ich fast nichts hinzufügen, außer:
  • bist du im ADAC gibt es 10% Rabatt bei DFDS
  • ich habe dieses Jahr vermeiden auf dem Schiff eine Mahlzeit zu kaufen. Meiner Meinung nach ist der Preis für die gebotene Leistung schlicht zu hoch.
  • Verzurre dein Bike selbst, dann weißt du das es gut gemacht ist.
  • eigene Gurte sind nicht nötig. Das bereitgestellte Material war in beiden Jahren in gutem Zustand und ausrechend vorhanden.
  • Merke dir auf dem Schiff wo dein Bike steht! Hierzu gibt es an den Türen der Fahrzeugdecks kleine Kärtchen als Gedankenstütze
Grüße

Guy
 
MacDubh

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Halo
von Tyne aus, in der Nähe von Jedburgh in Richtung Edinburgh sind wir letztens über einen sehr hohen Pass gefahren.
Weißt Du den Namen?
Gruß Jürgen
Carter Bar? Genau die Grenze England/Schottland
 
MacDubh

MacDubh

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nicht mehr R1200GS,dafür: Ducati Multistrada 1260S, DUCATI - 750SS, Gilera RC600, Yamaha tenere 700
kann ja fast nur, oder?
Ja, denke schon. Drumherum ist alles flacher, durch den Kielder Forest ist kein echter Pass zu fahren. Das ist ja das Schöne an Carter Bar. Wenn man mal einen klaren Tag erwischt, hat man wirklich einen genialen Rundumblick.
Geordies Hill ist noch relativ hoch, aber ich kenne kaum einen der diese Straße schonmal gefahren ist auf dem Weg nach Norden. Die meisten haben es recht eilig in die Highlands oder nach Editown zu kommen, weswegen diese Gegend meistens links liegen gelassen wird.


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