Sportfederung

Diskutiere Sportfederung im R 1250 GS und R 1250 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Aha, da haben wir den Knackpunkt. du glaubst, das Bike drehe sich VOLLSTÄNDIG um den Reifenaufstandspunkt. (wird quasi KOMPLETT um diesen geneigt...
RunNRG

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Aha, da haben wir den Knackpunkt. du glaubst, das Bike drehe sich VOLLSTÄNDIG um den Reifenaufstandspunkt. (wird quasi KOMPLETT um diesen geneigt wie ein auf einer Tischplatte hochkant festgeklebtes Blatt Papier.) :)

Das ist eben nicht der Fall, da die Reifen bei Rollen keine absolute Seitenführung haben (so als würde der Reifen wie in einer Schiene geführt, dann hättest Du Recht) sondern eben durch das Einlenken unter dem Mopedschwerpunkt durchwandern (der Reifen taumelt nach links bzw. rechts aus.) und das Moped in die Schräglage mitnehmen (der vielzitierte Hebelarm)

Das ist im Buch von Bernt Spegel auch anschaulich beschrieben mit einem Stock, den man auf dem Finger balanciert, den hohen Stock bringst Du viel bequemer in Schräglage und zurück (mit dem langen Hebel bis zur Schwerpunktslage des Stocks) als ein kleines, kurzes Stöckchen.

Also bist Du leider immer noch der physikalischen Fehlannahme zur Fahrphysik eines Mopeds aufgesessen :), wie gesagt, die Mär vom hohen Schwerpunkt.

Erfahrener Biker bin ich, (die Nummer 30 ist nicht mehr fern :eek:) und eben die hohen sind die Handlichen! :)

Scwhänzeln im Geelänge kommt von nicht ausreichender Seitenführung und genau da taumelt das Moped nach links und rechts, weil der Reifen seitlich auswandert und das Moped dann mit seinem Hebelarm vom Aufstandspunkt zum Schwerpunkt mit eindreht!
 
Peti

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Hallo, Peti!

Vor dem Kauf meiner 1250er war die Frage der Sportfederung als Extra bei der Normalo GS auch ein Thema. Die Federrate beim hinteren Federbein ist m.W.n. auf Fahrer mit einem Durchschnittsgewicht von ca 90kg ausgelegt (für mich eigentlich ein Tick zu weich, aber immer noch ok im Fahrbetrieb). Ich entschied mich gegen die Sportfedern, weil ich wg der höheren Schwerpunktslage gewisse Nachteile im Handling befürchte (leider gab es keinen entspr. ausgestatteten Vorführer und die Adv ist diesbzgl nicht wirklich vergleichbar).

Mich würden die Gründe für Deine Meinung interessieren, wenn Du schreibst, dass das Sportfw. „definitiv besser und angenehmer“ ist als das Standardfahrwerk. Für den vorwiegenden Betrieb mit Sozia bessere Justierbarkeit des Negativfederweges oder was ist es?
Hallo bmw911,
mal unabhängig davon, wessen Auffassung von Euch beiden nun richtig oder falsch ist oder ob das bei der GS wegen 2cm höher oder tiefer ins Gewicht fällt oder nicht...
Wenn man bei dem schweren Hocker soviel Theorie walten lässt, dann darf man auch keinen Tankrucksack aufschnallen, weil der ja auch schon wieder mehr Masse bringt, WAS KEINE SAU MERKT... :)

Nach meinem Gefühl bügelt die Sportfederung einfach noch etwas satter und souveräner die meisten Fahrbahnunebenheiten weg. Da kommt mir die normale Federung etwas trampeliger oder unsensibler vor.
Soll natürlich jetzt nicht heißen, dass das normale Fahrwerk mir nicht gefällt, im Gegenteil, ich mag es ebenfalls und käme für meine Person nicht auf die Idee, mit Öhlins usw. rumzuspielen, weil ich eben zufrieden bin, gerne je nach Lust und Laune an den Knöpfchen rumspiele und manche Dinge nur wegen geringer Schwächen oder Nicht-Perfektion nicht gleich ablehne oder umbauen muss.
Mit der normalen Federung kommt mir aber die Fahrbahn immer etwas rauer oder hubbeliger vor...
Schwer zu beschreiben und wohl auch mega-Geschmackssache.

Ich weiß nur noch, dass als in 2017 die Sportfederung auf den Markt kam und mein Händler keinen Vorführer damit hatte und ich das Gimmick im Katalog zwar cool fand aber Angst hatte, das liebgewonnene sänftenartige gelassene Cruisen aufzugeben und gegen ein hartes und offraod taugliches Gehubbel einzutauschen, mich ein Bekannter aus dem Kundenkreis meines Händlers mit seiner Sportfedermaschine fahren ließ.
Vielen Dank dafür heute noch!!!!!
Jedenfalls stand für mich nach dem zweiten Gullideckel und der ersten Verkehrsberuhigung schon fest: geil, ist sowas von gekauft! Nicht zu hart!
Sind natürlich nur meine Eindrücke und nicht übertragbar.

Ich finde es eben nur echt ätzend, dass sich quasi kein Dealer so eine Karre als Vorführer hinstellt.
Als Extra verkaufen wollen ja, aber dann Bammel haben, im Herbst auf dem Motorrad sitzen zu bleiben.
Tsss....
 
bmw911

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Aha, da haben wir den Knackpunkt. du glaubst, das Bike drehe sich VOLLSTÄNDIG um den Reifenaufstandspunkt. (wird quasi KOMPLETT um diesen geneigt wie ein auf einer Tischplatte hochkant festgeklebtes Blatt Papier.) :)

Das ist eben nicht der Fall, da die Reifen bei Rollen keine absolute Seitenführung haben (so als würde der Reifen wie in einer Schiene geführt, dann hättest Du Recht) sondern eben durch das Einlenken unter dem Mopedschwerpunkt durchwandern (der Reifen taumelt nach links bzw. rechts aus.) und das Moped in die Schräglage mitnehmen (der vielzitierte Hebelarm)

Das ist im Buch von Bernt Spegel auch anschaulich beschrieben mit einem Stock, den man auf dem Finger balanciert, den hohen Stock bringst Du viel bequemer in Schräglage und zurück (mit dem langen Hebel bis zur Schwerpunktslage des Stocks) als ein kleines, kurzes Stöckchen...
Hy, RunNRG!

Interessante Diskussion :) Aber leider müssen wir da wohl mit einem diesbezüglich entscheidenden Dissens leben. Denn:

1) Die von Dir zitierte Spiegelsche Analogie halte ich für nicht anwendbar, weil die „Stöckchen“-Selbstversuche (physikalisch gesprochen) ein Thema der Statik sind, wo Bewegungen nicht abgebildet werden. Handling von Bikes mit gleicher Masse und Fw-Geometrie, aber untersch. Schwerpunktslage kannst Du nur mit Überlegungen aus der Dynamik (bei Kurvenfahrten insbesondere krümmungsradius- und geschwindigkeitsabhängige Zentrifugalkräfte) klären. So ist es ja auch ein Unterschied, ob zB eine GS Adv beim Tanken steht (Statik) oder im Kurvengeläuf gewedelt wird (Dynamik) - Du hast es ja selber schon angedeutet. Abgesehen davon stellt jedes Motorrad ein Zweimassensystem dar, dessen Fahrdynamik imho nicht durch Stöckchenspielchen hinreichend erklärt werden können...
Mit diesem Erklärungsmodell (wenn er das in diesem Zshg. so gesagt/geschrieben haben sollte) hat es sich der gute Herr Spiegel (ich hab‘ ihn mal in den 90ern am Nürburgring bei einem Seminar kennengelernt) jedenfalls doch etwas zu einfach gemacht.

2) Selbstverständlich wird ein einspuriges Bike auch in Schräglage mittels Seitenführungs- und Reibungskräften sicher auf Linie (!) geführt (solange Haftung gegeben ist). Beim Einlenken muss die am Schwerpunkt angreifende Massenträgheit überwunden werden bis eine Schräglage erreicht ist, deren Horizontalkomponente einen Kraftvektor hat, der betragsmäßig der aktuell angreifenden Zentrifugalkraft entspricht. Und diese (physikalische) Arbeit des Einlenkens in der Fahrdynamik wird größer, je weiter der Abstand von Aufstandslinie und Schwerpunktslage des Motorrades ist.
Das von Dir angeführte „Durchwandern unter den Mopedschwerpunkt“ oder gar das „Hin- und Hertaumeln der Reifen“ dabei ist für mich weder theoretisch noch praktisch nachvollziehbar, sorry. DAS klingt (für mich) viel mehr nach einem Märchen ;)

Ich fand übrigens beim Fahrvergleich von GS und GS Adv die Adv deutlich unhandlicher als die GS, was vllt mehr an der höheren Masse als an den höheren Federbeinen lag.

Beim Vergleich von „Stand.-Fw.“-GS und einer GS mit (höheren) Sportfedern sagt BMW ja selbst, dass die optionale Sportfederung bei der HP Style für verbessertes Offroad Fahren sorgt und nur mit kleineren Nachteilen bei Handlichkeit und Komfort einher geht.
Offenbar hat man bei BMW durch die Höherlegung auch eine etwas schärfere Geometrie am VR (zB etwas verkürzter Nachlauf) erreicht, was den Handlingsnachteil der höheren Schwerpunktslage kompensiert. Ich könnte ich mir vorstellen, dass dies gut funktioniert und dabei subjektiv vllt sogar eine marginal bessere Handlichkeit mit Sportfederung herauskommen mag. Schade, dass ich das - mangels Vorführer (da hat @Peti schon recht) - nicht selber testen konnte. Interessiert hatte sie mich auch sehr, die Sportfederung...
 
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Ich komme nochmals auf das Thema zurück, den Dissens lasse ich jetzt einfach mal stehen (diskutieren bringt manchmal nichts, wenn es nicht verstanden werden will...:))

Gibt es eine Quellenagabe, wo BMW schreibt, dass die GS mit Sportfederung unhandlicher ist als mit der tieferen Normalvariante? Ich habe das noch nirgend gelesen.

Ich habe da für mich bei der Fahrzeugauswahl eine leichte Zwickmühle:

Ich fahr viel zu zweit (auch schon mal bisserl schräger um die Ecke), da kann ich eine höhere Fahrzeuglage des Sportfahrwerks gut gebrauchen (die tiefergelegten Rasten für meine Sozia kratzen schon mal bei meiner GSA) und könnte mir vorstellen, das dies bei der kleinen GS noch deutlich weiter einschränkt!

Dies möchte ich natürlich partout vermeiden.

Andererseits hab ich im Vergleichstest der Reisenenduros in der Motorrad als Resumee zur GS HP ausgegraben ,das der Redakteur das Normalfahrwerk empfiehlt, es wäre komfortabler und das Kardanmahlen (wegen kleinerem Knickwinkel) wäre auch deutlich weniger ausgeprägt. Das spräche also für Normalfahrwerk. :rolleyes:

Zumal ich mich an der HP-Style auch ziemlich satt gesehen habe, mir gefällt derzeit eine ganz simple schwarzwe GS ohne allen bunten Klimbim am besten. (back to basics)

Ich täte, wenn sich ein Schnapper ergibt, auch eine Exklusiv oder HP-Style nehmen, sinnhaft gerne bezahlen würde ich aktuell eine schwarze (die Standard, nicht die exklusiv) mit den 2 Paketen + ESA, aber abgewähltem Keyless, Pastikkofferträgern usw. (dieses Geraffel bräuchte ich nicht und würde es auch nur ungern bezahlen.) . Die liegt dann mal eben 3 K Euro unter einer GSA-exklusiv kalamata (die gefällt mir auch, hat aber wieder Sturzbügel, Nebelschw.. Drahtspeiche...wieder lauter Zeug, das ich nicht will und wieder abbauen würde,..). Dafür hat die GSA dann werksmäßig und ohne Aufpreis das "Sportfahrwerk" :cool:
 
MWH

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Es ist nur leider so, dass das Sportfahrwerk nur in der HP Variante angeboten wird.

Mike
 
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BMW schreibt dazu:
Das optionale Sportfahrwerk optimiert für den ambitionierten Offroad-Einsatz:
• Härtere Federn
• 20 mm längere Federwege
• Geänderte Fahrwerksgeometrie (11 mm kürzerer Radstand, 4,6 mm weniger Nachlauf)


Das bedeutet: auch bei schwierigen Fahrmanövern im Gelände deutlich mehr Agilität und besseres
Handling durch mehr Bodenfreiheit, handling-optimierte Fahrwerksgeometrie und weniger Gewicht!
 
Peti

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Ah ja...
Isn Scherz...ich brauche da etwas länger...
 
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Nachteil des höheren Fahrwerks ist der in Schräglage benötigte Platz.

Gerade bei großen Fahrern und engen Passstraßen hat das Nachteile.
 
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Ja... Bist dann in Schräglage fast 2cm breiter als ohne Sportfahrwerk. [emoji106][emoji85]

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RunNRG

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Nur bei 90° Schräglage benötigt man volle 2 cm mehr Strassenbreite....:cool:

B.t.w. benötigt eine höheres FW i.d.R. weniger Schräglage für die gleiche Kurvengeschwindigkeit als ein niedriges.

Habe nochmals alle Testberichte durchgeackert und dabei dabei die Empfehlung gefunden, das diejenigen, die viel zu zweit und mit Gepäck fahren, eher das Sportfahrwerk wählen sollten.

Ist natürlich konträr zu dem Punkt mit dem stärkeren Raunen des Kardans (dann aber i.d.R. wohl nur beim Einpersonenbetrieb).

Am besten schaffe ich mir wohl beide Federbeinsätze an und wechsel dann je nach Einsatzzweck schnell....:p
 
sampleman

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B.t.w. benötigt eine höheres FW i.d.R. weniger Schräglage für die gleiche Kurvengeschwindigkeit als ein niedriges.
Und warum das? Ich dachte, die benötigte Schräglage sei vor allem auf die Hinterreifenbreite zurückzuführen. Habe ich neulich auch in der Praxis gesehen: Ich fahre eine 1100 mit Normalfahrwerk und 150er Hinterreifen. Der Kumpel hat eine 1250 mit 180er Hinterreifen. Er muss in derselben Kurve und derselben Geschwindigkeit deutlich weiter runter als ich.


Viele Grüße vom Sampleman
 
RunNRG

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Ja, die Reifenbreite ist da auch maßgeblicher. :) (Auslenkung des Reifenaufstandspunktes aus der Mittelachse)

Freue dich an den 110/150er Reifen, die sind klasse zu fahren! :) (sehr lenkkraft- und bremskraftneutral)
 
sampleman

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GS. Der Hinterreifen ist auf jeden Fall breiter als bei meiner.
 
RunNRG

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Die Felgen sind es nicht gar so viel...

Mein 150er HR auf der TÜ kam auf 158 mm Effektivbreite (mit Anakee 2) , die LC hat mit dem nominellen 170er meine ich 168 mm.

Da hat BMW an der Felgenbreite gespart! :cool:

Darum ist es auch schwieriger als auf dem Luftkühler, den Reifen bis zum Rand abzufahren.
 
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