Erste Eindrücke
Bin vorhin wie geplant die Explorer für ca. 2 Stunden gefahren, in der Stadt, auf gut ausgebauter Bundesstraße, holprigen Nebenstraßen und einem schlaglochübersähten Feldweg mit reichlich Pfützen, damit endlich mal etwas Schlamm und Dreck drankommen.
Pluspunkte:
- grundsätzliche Ergonomie, Lenker ist breit genug, alles ist an seinem Platz
- Anmutung, Verarbeitung, kein Klappern, alles ist solide, der Motorschutzbügel wirkt, als würde er auch dem Angriff einer russischen Panzerarmee standhalten
- Windschutz ist bei meinen 1,75m mit normaler Scheibe besser als auf der GS
- Motor läuft schön ruhig und mit Originaldämpfer sehr leise, in der Stadt damit ein sehr entspanntes und schaltfaules Fahren möglich, über 4000 U/min geht beim Beschleunigen richtig die Post ab
- Sitzposition wie bei der GS angenehm aufrecht
- Getriebe schaltet sanft und geräuschlos
- Kardan deutlich sanfter und mit weniger Lastwechsel als bei BMW
- Motorrad ist auch für kleinere Menschen nutzbar - bin mit Sitzbank auf hoher Position gefahren, in niedriger Position wäre ich mit beiden Beinen fast vollflächig auf den Boden gekommen
- Gasannahme per Ride-by-Wire sehr spontan, aber nicht zu nervös oder störend (da fand ich die Annahme auf den F-GSen nervöser)
Das könnte besser sein bzw. das kann die GS besser:
- Seitenständer aus- wie eingeklappt mit kürzeren Beinen schlecht zu erreichen
- Kupplungshebel selbst für meine kleinen Hände zu kurz
- Motor unter 4000U/min zu wenig Bums
- Motor klingt leise bis langweilig, da hilft nur ein anderer ESD
- Motor tickert, ich dachte, ich hätte ein Metronom im Helm, auf Dauer ginge soetwas für mich gar nicht
- Fahrwerk, deutlich holpriger und empfindlicher als das der GS
- Motorrad insgesamt auch auf schnellen Straßen weniger handlich als die GS
- Gelände geht mit der GS aufgrund der Agilität und des besseres Beinschlusses beim Stehendfahren besser.
Fazit:
Insgesamt ein sehr gutes Motorrad mit mehr als genug Kraft für schnelle Etappen oder ruhiges Dahingleiten auf gutem Belag. Mehr Reise und weniger Enduro als die GS. Auf schlechten Straßen, in Kurven oder Gelände sehe ich unverändert die GS vorn. Übrigens auch bei aktiverem Fahren in der Stadt. Kurze Zwischensprints und Spurwechsel sind mit der GS aufgrund ihrer Agilität und der größeren Spritzigkeit unter 4000U/min leichter.
Ich denke, die Explorer wird ihre Liebhaber finden, aber ihre Hauptstärke ist der Motor, der mich nicht vom Hocker gerissen hat. An die Vielseitigkeit einer GS reicht sie nicht heran.
Grüße
Steffen