Und dann war die Schraube ab... Bester Weg zur Besserung?

[GSLeo]

Hallo miteinander,

so ich war schon lange nicht mehr unterwegs hier im Forum und auch nicht lange mit einer BMW. Nach vielen Jahren "Fremdgehens" mit einem orangenen Kürbis hab ich mir jetzt als Nebenbeigefährt für die Heimat eine alter R1100 R rausgelassen. (Weiß ist keine GS - aber vieles ist doch schon ähnlich).

Baujahr 1997 mit etwas Wartungsbedarf... Ich sags mal so...

So - bei dem Generalcheck ist es mir dann nun doch passiert... Eine Schraube für den Zylinderschutz war so dermaßen fest, dass es auch mit gaaaannnnzzzz viel Vorsicht nicht möglich war die dort wieder heil raus zu bekommen. Nun gut - war es zumindest kein wichtiges Verbindungsstück.. Aber nun frage ich mich schon wie man das "am besten" wieder repariert bekommt?

Das ist nun in meiner 20jährigen Motorradkarriere tatsächlich das erste Mal, dass ich eine Schraube halb im Motorgehäuse stecken lasse...

Mich würde nun einmal interessieren welche Herangehensweise hier so die beliebteste für die Meisten ist? Vielleicht gibt es ja sogar noch Alternativen zum Linksdrall und Ausbohren...

Das ist zumindest was mir gerade einfällt und ich muss mal kucken wann ich genug innre Ruhe habe um das umzusetzen...

GLG

Martin

 

[BigJay]

Hi Martin!

Da hast Du die mieseste Stelle "ausgesucht", um eine Schraube
abzudrehen... An meiner GS saßen diese Schrauben auch knacke-
fest, aber ich hab sie mit viel Gefummel herausdrehen können.

Linksausdreher? Vergiss es...

Ich würde dort auch nicht bohren wollen, dann schon eher eine
Mutter aufschweißen.

Viel Erfolg!

edit: Vor der Aktion die Gewindebohrung von hinten, also von der
Motorseite, mehrfach mit Rostlöser fluten. Ich hab dort nach der
gelungenen Aktion eine gekürzte Madenschraube aus VA eingeklebt,
damit kein Wasser eintreten kann.

 

[juekl]

Ich würde sie einfach so lassen, der Schutz hält auch mit 2 Schrauben
und wenn die Kiste richtig umfällt nützt der auch mit 3 Schrauben nicht viel.

 

[elfer-schwob]

hallihallo,
du bist garantiert nicht der erste, der diese dre.cksschraube abreißt!
aber ich bezweifle, daß das 6er-schräuble großartig statische aufgaben beim halten der plastik-BHs übernehmen kann.

bzw im fall des falles.
ohne gehts sicher auch...

aber perfektionisten bohren das kurz raus und schneiden nach.
kleine exzentrikfehler könnte man an dieser stelle verschmerzen.

grüße vom elfer-schwob

uuups!
juekl hatte wohl ähnliche verwerfliche gedanken...

 

[ufoV4]

Im Zweifel VORSICHTIG, aber gleich größer ausbohren und anschließen Helicoil rein. Sollte passen. Ist aber auch eine verdammt doofe Stelle, in der Tat.

 

[FraFi]

Mit dem Dremel und einer Flexscheibe eine Kerbe für einen Längsschlitzschraubendreher reinschneiden. Dann die Schraube richtig heiß machen, mit einem Prellschlag das Gewinde gefügig machen und dann versuchen rauszudrehen wäre auch einen Versuch wert.
Alternative: einen Stehbolzen auf den Stumpf aufschweißen

GSrüsse Frank

 

[Andi#87]

Alternative: einen Stehbolzen auf den Stumpf aufschweißen

Wenn ich "Schweißen am Motorrad" höhre, zucke ich innerlich zusammen.
Wie Schweißt Ihr denn? E-Hand, WIG, MAG? Oder das gute Autogen?
Reicht es, zum Schweißen den Stecker von der ZFE zu ziehen? Oder welche anderen Bauteile freuen sich über die vielen Ampere?

 

[RunNRG]

Man sollte die Erdungszange halt nicht am ZFE positionieren, sondern direkt neben der Schweissstelle. Ausser beim Autogenschweissen, da kann die Erdungszange auf der Werkbank liegen bleiben.
Wenn, dann MIG schweissen (viel Strom, kurzer Impuls)

 

[GSLeo]

Hallo liebes Forum,

so - damit die Synchronität gegeben ist - passt ja grad da ich auch den Motor gemacht habe -> HIER <- - hat es nun die gleiche Schraube auf der anderen Seite auch erwischt... Und die hatte ich wirklich in WD40 ersoffen...

Also ich werde es hier dann doch wohl mit der abgespeckten BH - Variante fürs erste belassen und freu mich mal, dass es nicht eine der anderen Schrauben am Zylinderkopf gewesen ist... Die anderen gingen übrigens ohne Probleme raus...

In dem Video oben zur Synchronisation seht ihr kurz das Motorrad. hab noch keine Fotos gemacht. Also sieht wirklich noch fein aus - aber bei der Wartung fiel mir nun schon auf, dass einige Sachen nicht gemacht wurden. So war der Benzinfilter z.B. noch von 1997 und der Poly-V Riemen schon seeeehhhrrr hart... Ich kann mir also gut vorstellen das an die Ventile auch in all der Zeit niemand ran gegangen war. Was wiederum bedeutet das an die Schrauben für die Schützer auch noch niemand dran war... Wer weiß! Das arme Ding war mitunter etwas verwahrlost in der Ecke gestanden als ich sie aufgenommen habe.

Nun gut - hilft ja nichts. Das mit dem Schweißen scheint mir doch zu heiß und ich denke wenn "überhaupt" würde ich versuchen vorsichtig zu bohren... Oder ich las mal einen ambitionierten Schrauber ran. ;-) Freiwillige vor!

Normalerweise reinige ich solche Schrauben immer mit etwas WD40 und setze sie mit etwas Fett zurück.. Mir hat ein Mechaniker mal gesagt bei Alu niemals Loctite etc. nur etwas Fett... Dann sollten solche Fälle eigentlich zu vermeiden sein...

Ich wünsche euch was und vielen Dank!

 

[RunNRG]

Mit Fett bekommst Du die Schrauben an einem KTM Einzylinder nicht gegen losvibrieren oder gar Verlust gesichert.

Darum IMMER mit Schraubensicherung (Loctite blau, an manchner Stelle sogar grün.
Und der Motor ist aus Alu.

Und nun?

 

[ufoV4]

Vorsichtig warm machen (Messer-Grießheim Universalschlüssel, die Älteren unter uns erinnernsich) .

 

[RunNRG]

Nicht zuviel Sauerstoff!!

 

[ufoV4]

Loctite schreibt selbst, bei den hochfesten Sicherungslacken, lokal auf 250°C erwärmen. Kann am Mopped auch mit Heißluftpistole schon mal knifflig werden... Dann doch lieber Loctite 243 wo es ausreicht.

 

[SQ18]

Normalerweise reinige ich solche Schrauben immer mit etwas WD40 und setze sie mit etwas Fett zurück.. Mir hat ein Mechaniker mal gesagt bei Alu niemals Loctite etc. nur etwas Fett...

...ich mache es genau umgekehrt - Stahlschraube in Alu immer Schraubensicherung wg Korrosion - Henkel (Loctite) meint zum Thema:

Seine geringe Festigkeit macht es perfekt, da es entfernt und wieder befestigt werden kann. Wie alle unsere Schraubensicherungen erhöht auch diese die Sicherheit und verhindert das Lösen, Undichtigkeiten und Korrosion.

Alternativ geht auch ein anderes "Anti Seize" Mittel, aber i.d.R. will man ja auch am Moped Sicherung haben.


hth

 

[RunNRG]

So muss das!! Fett verringert die Gleitreibung und erhöht somit bei definiertem Drehmo die Belastung der Schraubverbindung sehr deutlich. So bringt man guten Glaubens die Schraube dann auch nahe ans abscheren. Den Rest macht die Zeit und die Kerbwirkung im Gewindegrund und dann kommt wieder der nächste um die Ecke bei mir ist eine Schraube abgerissen.....völlig unerklärlich, wieso.

 

[juekl]

Vorsichtig warm machen (Messer-Grießheim Universalschlüssel, die Älteren unter uns erinnernsich) .

Ich habe einen kleinen Brenner, ist normalerweise dazu
da um Crème brûlée zu verbrennen, zündet selbständig
und mit der kleinen Flamme komme ich gezielt überall hin.

 

[FraFi]

Hallo juekl,
genau so ein Teil nutze ich auch. Ist einfach genial das Ding. Und ich benutze es bei den üblichen verdächtigen Schrauben bevor ich den ersten Versuch zum Lösen mache!!!!
GSrüsse
Frank

 

[lomax]

Sehr gut funktionieren die mechanischen Schlagschrauber - also nix mit Druckluft. Z.B. von KS-Tools.
Wenn man eins mit dem Hammer drauf gibt wird im gleichen Zuge die Ausdrehbewegung erzeugt. Wenn man wie oben beschrieben mit dem Dremel einen Schlitz einbringen kann, kann man dann den Schlagschrauber ansetzen.

 

[GSLeo]

Also wie jetzt - fett ganz blöde Idee? Ich lerne ja durchaus gerne... Aber Loctite in Aluverbindung damit tu ich mich scher... Das blaue vielleicht.. LG

 

[SQ18]

...oder violett?
Ich denke der Effekt beruht hauptsächlich auf dem abdichten der Schraubverbindung:

Wann und warum Sie Schraubensicherung violett verwenden sollten
https://www.google.com/url?sa=t&rct...rung_0708pdf&usg=AOvVaw2IX8OdOpaM0Wbxe-JBj_3b

Wobei ich meist was von WEICON nutze, hatte aber auch schonmal Würth...