ZerberusGS
Themenstarter
Grüezi Gemeinde !
Angeregt durch ein Post zu einem anderen Beitrag und weil ich ein sehr morbider Charakter bin ...
Wie wäre es wenn hier jeder den es schon mal ordentlich gebutzt hat, seinen Crash beschreibt ?
Ich startete im Spätsommer 1985 zu Hause mit meiner schwarzen Honda 600 XL, die ich mir Anfang der Saison neu gekauft hatte. Es war ein schöner sonniger Herbsttag und ich wollte den Vormittag diesen sonnigen trockenen 30. September dazu nutzen um zum Landratsamt zu fahren und meine XL abzumelden. Am 1. Oktober hätte ich in einer Firma anfangen sollen.
Keinen Kilometer von zu Hause entfernt, riss vor mir der Fahrer eines gelben 2002'er BMW das Steuer herum, um noch fix und gegen jede Verkehrsregel in die "falsche" Einfahrt einer Y förmigen Einmündung zu reißen, die durch eine dreieckige Verkehrsinsel geteilt war. Er hätte die vordere Einfahrt nehme müssen, verpennte das irgendwie und riss kurzerhand in jene Einfahrt, die für die entgegen kommenden Fahrbahn gedacht war.
Plötzlich hatte ich also den 2002'er quer vor mir. Knapp Anderthalb Meter Bremsspur des Vorderrades zeigten, das ich wohl im letzten Moment eine Notbremsung eingeleitete habe. Ich schlug vor den hinteren linken Radhaus des BWM in den Kotflügel. Nach kurzem Freiflug - ich erinnere mich auch heute noch mit Horror daran, das ich trotz Body-Building gestähltem Körper keinerlei Kontrolle über meine Extremitäten hatte - krachte ich in den 2 Meter Hohen Maschendrahtzaun der ein Firmengelände umgab. Zum Glück kam ich nicht so schnell angeflogen, das ich wie zu Pommes geschnitten, auf der anderen Seite ankam.
Das SIDI Emblem meines rechten Stiefels konnte man umrisshaft im hinteren Linken Kotflügel des 2002'er BMW erkennen und was es an Bändern in meinem rechten Knie gab, war hinüber. Der Arzt der mir die Bänder wieder flickte - und das gottlob echt gut - sah bei meiner Einlieferung meinen schweren Endurostiefel (was ich gar nicht mitbekam ) und als er bei einer Visite die Unfallfotos auf meinem Rolltisch liegen sah, sah er sie sich an. Der Doc meinte dann recht trocken, ohne die schweren Stiefel hätte ich mich wohl damit anfinden müssen, für den Rest meines Lebens zu humpeln und das sich mein Fußgelenk z.b ins Turnschuhen wohl in ein 48 Teile Puzzle verwandelt hätte.
Weitere Verletzungen hatte ich, dank kompletter Schutzkleidung im wesentlichen nicht. Mehr Schaden als der Unfall selbst, richteten beinahe die eifrigen Ersthelfer am Unfallort an. Die mich fast erwürgten, als sie mir - gegen meine Proteste - den Helm abziehen wollten. Damals 1985, war ich noch jung und dumm. Heutzutage würde ich jeden der an mir rumfummelt und zusätzliche Schmerzen und Verletzungen verursacht, während ich verletzt auf den Boden liege, ordentlich eine betonieren und mich dann auf partielle Amnesie infolge Schock berufen. Vorausgesetzt natürlich, ich bin noch in der Lage dazu.
Darum habe ich inzwischen vor den Ersthelfern mehr Angst als vor einem Unfall selbst !
Ich bekam 25 % Teilschuld, weil ich ja mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war ! Das lies sich zwar durch nichts belegen, aber die Cops beharrten darauf. Zeugen sagte aus, das ich mit dem Verkehr floss und zumindest nicht schneller war als dieser. Aber das interessiert die beiden jungen und dynamischen Cops die den Unfall Aufnahmen nicht. Ich selber habe in Erinnerung, das ich wirklich nur mitschwamm. Außerdem hatte ich schon damals sie Angewohnheit, Auto und Mopped warm zu fahren. Auch an diesem Tag jagte ich meine XL an diesem Tag nicht kalt.
Ich ging zwar mit einem Anwalt gegen das Unfallprotokoll an, aber das brachte nada.
Ich lag insgesamt 8 Wochen im Lazarett, hoppelte dann mehrere Monate mit Gips vom Knöchel bis zum Oberschenkel auf Krücken herum und war insgesamt ein Jahr krank. Gelegentlich humple ich auch heute noch ein wenig, aber ansonsten verlief meine Rekonvaleszenz ganz gut. Eine lange S förmig Narbe die sich vorne über mein rechtes Knie zieht, erinnert mich auch heute noch an meine erste intensive Begegnung mit BMW !
To whom it may interessier :
Das die beiden jungen und dynamischen Cops die den Unfall aufnahmen, vielleicht ein wenig unobjektiv waren, könnte mit einem Vorfall zusammenhängen, der sich drei oder vier Wochen vorher in unserem Städtle ereignete.
Ein dunkle, vermutlich schwarze Enduro ratterte eines schönen Sommerabends so gegen 20:00 die lange - und zu diesem Zeitpunkt gottlob unbenutzte - Treppe runter, die Ober- und Unterstadt unseres Städles verbindet. Als die Enduro in der Unterstadt auf den Gehweg ankam, kam, wie es der Zufall wollte, gerade ein Passat des Sportvereins Grün-Weiß Spaßbremse des Weges. Der Passat nahm mit Tatütata und Blaulicht sofort die Verfolgung besagter Enduro auf, die ihre Flucht mit einem spektakulären Wheele begann. Offenbar äußerst Ortskundig, verleitete der Enduro Fahrer die Cops dazu, ihm mir ihrem Passat auf einen Feldweg zu Folgen. Wo die Verfolgung für die Ordnungshüter endete. Ihr Passat saß wohl recht bald auf dem Erhöhten Mittelstreifen des Feldweges auf und der ruchlose Schuft auf der Enduro entkam !
Ich habe von dem Vorgang nur deshalb so genaue Kenntnis, weil die Cops mich am Tag nach dem des Vorfall besuchten, um mich zu befragten. Um in Verdacht zu geraten, reichte der Ruf aus, den ich mir in meiner Zeit als Mofa-Rocker erstrafzettelt, äh erarbeitet hatte. Bei uns auf dem Land kannte man sich damals noch und ich war sowieso immer unter den Top 5 der üblichen Verdächtigen.
Die Befragung durch den extra herbeigeholten Beamten vom Unfalldienst, litt von Anfang an darunter das der ihn begleiten ältere Kollege des betroffenen Polizeipostens - meine Nemesis, die mich schon X mal mit dem Mofa gekascht hatte - sich so herrlich darüber amüsierte, welche Blamage zwei junge und dynamischen Kollegen dem ruchlosen Endurotreiber verdankten. Eben meldeten sie noch per Funk enthusiastisch, das sie den Schuft fast hatten, dann einige Minute Funkstille und es folgte ein : "Äh - wir brauchen einen Abschleppwagen."
Irgendwann war der Beamte der Unfalldienstes schlicht so genervt über das gegluckse, gepruste und gekicher meiner
Nemesis in Uniform, das er die Befragung völlig entnervt abbrach. Ich war im Prinzip sowie entlastet, weil ich meine Kennzeichen nie mit Modder zugeschmiert habe und auch einen Helm in ganz anderer Farbe hatte. Außerdem sagte sämtliche Jungen und Mädchen die oben an de Treppe herumlungerten aus, das der Fahrer bestimmt einer aus der Stadt war. Wir aus der ländlichen Kleinstadt waren ja alle immer ganz brav !
Seufz ! Damals tickten die Uhren wirklich noch anders !
So und jetzt haut in die Tasten !
Angeregt durch ein Post zu einem anderen Beitrag und weil ich ein sehr morbider Charakter bin ...
Wie wäre es wenn hier jeder den es schon mal ordentlich gebutzt hat, seinen Crash beschreibt ?
Ich startete im Spätsommer 1985 zu Hause mit meiner schwarzen Honda 600 XL, die ich mir Anfang der Saison neu gekauft hatte. Es war ein schöner sonniger Herbsttag und ich wollte den Vormittag diesen sonnigen trockenen 30. September dazu nutzen um zum Landratsamt zu fahren und meine XL abzumelden. Am 1. Oktober hätte ich in einer Firma anfangen sollen.
Keinen Kilometer von zu Hause entfernt, riss vor mir der Fahrer eines gelben 2002'er BMW das Steuer herum, um noch fix und gegen jede Verkehrsregel in die "falsche" Einfahrt einer Y förmigen Einmündung zu reißen, die durch eine dreieckige Verkehrsinsel geteilt war. Er hätte die vordere Einfahrt nehme müssen, verpennte das irgendwie und riss kurzerhand in jene Einfahrt, die für die entgegen kommenden Fahrbahn gedacht war.
Plötzlich hatte ich also den 2002'er quer vor mir. Knapp Anderthalb Meter Bremsspur des Vorderrades zeigten, das ich wohl im letzten Moment eine Notbremsung eingeleitete habe. Ich schlug vor den hinteren linken Radhaus des BWM in den Kotflügel. Nach kurzem Freiflug - ich erinnere mich auch heute noch mit Horror daran, das ich trotz Body-Building gestähltem Körper keinerlei Kontrolle über meine Extremitäten hatte - krachte ich in den 2 Meter Hohen Maschendrahtzaun der ein Firmengelände umgab. Zum Glück kam ich nicht so schnell angeflogen, das ich wie zu Pommes geschnitten, auf der anderen Seite ankam.
Das SIDI Emblem meines rechten Stiefels konnte man umrisshaft im hinteren Linken Kotflügel des 2002'er BMW erkennen und was es an Bändern in meinem rechten Knie gab, war hinüber. Der Arzt der mir die Bänder wieder flickte - und das gottlob echt gut - sah bei meiner Einlieferung meinen schweren Endurostiefel (was ich gar nicht mitbekam ) und als er bei einer Visite die Unfallfotos auf meinem Rolltisch liegen sah, sah er sie sich an. Der Doc meinte dann recht trocken, ohne die schweren Stiefel hätte ich mich wohl damit anfinden müssen, für den Rest meines Lebens zu humpeln und das sich mein Fußgelenk z.b ins Turnschuhen wohl in ein 48 Teile Puzzle verwandelt hätte.
Weitere Verletzungen hatte ich, dank kompletter Schutzkleidung im wesentlichen nicht. Mehr Schaden als der Unfall selbst, richteten beinahe die eifrigen Ersthelfer am Unfallort an. Die mich fast erwürgten, als sie mir - gegen meine Proteste - den Helm abziehen wollten. Damals 1985, war ich noch jung und dumm. Heutzutage würde ich jeden der an mir rumfummelt und zusätzliche Schmerzen und Verletzungen verursacht, während ich verletzt auf den Boden liege, ordentlich eine betonieren und mich dann auf partielle Amnesie infolge Schock berufen. Vorausgesetzt natürlich, ich bin noch in der Lage dazu.
Darum habe ich inzwischen vor den Ersthelfern mehr Angst als vor einem Unfall selbst !
Ich bekam 25 % Teilschuld, weil ich ja mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war ! Das lies sich zwar durch nichts belegen, aber die Cops beharrten darauf. Zeugen sagte aus, das ich mit dem Verkehr floss und zumindest nicht schneller war als dieser. Aber das interessiert die beiden jungen und dynamischen Cops die den Unfall Aufnahmen nicht. Ich selber habe in Erinnerung, das ich wirklich nur mitschwamm. Außerdem hatte ich schon damals sie Angewohnheit, Auto und Mopped warm zu fahren. Auch an diesem Tag jagte ich meine XL an diesem Tag nicht kalt.
Ich ging zwar mit einem Anwalt gegen das Unfallprotokoll an, aber das brachte nada.
Ich lag insgesamt 8 Wochen im Lazarett, hoppelte dann mehrere Monate mit Gips vom Knöchel bis zum Oberschenkel auf Krücken herum und war insgesamt ein Jahr krank. Gelegentlich humple ich auch heute noch ein wenig, aber ansonsten verlief meine Rekonvaleszenz ganz gut. Eine lange S förmig Narbe die sich vorne über mein rechtes Knie zieht, erinnert mich auch heute noch an meine erste intensive Begegnung mit BMW !
To whom it may interessier :
Das die beiden jungen und dynamischen Cops die den Unfall aufnahmen, vielleicht ein wenig unobjektiv waren, könnte mit einem Vorfall zusammenhängen, der sich drei oder vier Wochen vorher in unserem Städtle ereignete.
Ein dunkle, vermutlich schwarze Enduro ratterte eines schönen Sommerabends so gegen 20:00 die lange - und zu diesem Zeitpunkt gottlob unbenutzte - Treppe runter, die Ober- und Unterstadt unseres Städles verbindet. Als die Enduro in der Unterstadt auf den Gehweg ankam, kam, wie es der Zufall wollte, gerade ein Passat des Sportvereins Grün-Weiß Spaßbremse des Weges. Der Passat nahm mit Tatütata und Blaulicht sofort die Verfolgung besagter Enduro auf, die ihre Flucht mit einem spektakulären Wheele begann. Offenbar äußerst Ortskundig, verleitete der Enduro Fahrer die Cops dazu, ihm mir ihrem Passat auf einen Feldweg zu Folgen. Wo die Verfolgung für die Ordnungshüter endete. Ihr Passat saß wohl recht bald auf dem Erhöhten Mittelstreifen des Feldweges auf und der ruchlose Schuft auf der Enduro entkam !
Ich habe von dem Vorgang nur deshalb so genaue Kenntnis, weil die Cops mich am Tag nach dem des Vorfall besuchten, um mich zu befragten. Um in Verdacht zu geraten, reichte der Ruf aus, den ich mir in meiner Zeit als Mofa-Rocker erstrafzettelt, äh erarbeitet hatte. Bei uns auf dem Land kannte man sich damals noch und ich war sowieso immer unter den Top 5 der üblichen Verdächtigen.
Die Befragung durch den extra herbeigeholten Beamten vom Unfalldienst, litt von Anfang an darunter das der ihn begleiten ältere Kollege des betroffenen Polizeipostens - meine Nemesis, die mich schon X mal mit dem Mofa gekascht hatte - sich so herrlich darüber amüsierte, welche Blamage zwei junge und dynamischen Kollegen dem ruchlosen Endurotreiber verdankten. Eben meldeten sie noch per Funk enthusiastisch, das sie den Schuft fast hatten, dann einige Minute Funkstille und es folgte ein : "Äh - wir brauchen einen Abschleppwagen."
Irgendwann war der Beamte der Unfalldienstes schlicht so genervt über das gegluckse, gepruste und gekicher meiner
Nemesis in Uniform, das er die Befragung völlig entnervt abbrach. Ich war im Prinzip sowie entlastet, weil ich meine Kennzeichen nie mit Modder zugeschmiert habe und auch einen Helm in ganz anderer Farbe hatte. Außerdem sagte sämtliche Jungen und Mädchen die oben an de Treppe herumlungerten aus, das der Fahrer bestimmt einer aus der Stadt war. Wir aus der ländlichen Kleinstadt waren ja alle immer ganz brav !
Seufz ! Damals tickten die Uhren wirklich noch anders !
So und jetzt haut in die Tasten !