Da bin ich mal wieder mit neuen Infos:
Nachdem ja am 29.09.21 eigentlich mein Gespräch stattfinden sollte in dem ich die Ergebnisse der Untersuchungen erfahren sollte, wurde dieses kurzfristig abgesagt da Dienstags die Tumorkonferenz nicht stattgefunden habe. Wurd dann auf den 01.10.21 verschoben. Hört sich unspektakulär an aber wenn man schon lange wartet und die Zündschnur kurz ist bekommt man da Pickel. Naja hilft nichts, also am Freitag den 01.10.21 hin zum Gespräch.
Nachdem ja die optischen Untersuchungen recht positiv waren und kein Tumor mehr entdeckt wurde, war ich guter Dinge und positiv eingestellt. Wünschte mir ja das alles soweit OK ist und man über eine Rückverlegung des Stoma sprechen könnte. Ganz so war es leider nicht.
Die Beteiligten der Tumorkonferenz waren zwar angesichts des optischen Ergebnisses begeistert, jedoch wurden in den genommenen Proben bei der Pathologie noch winzige Zellen gefunden
. Wie mir der Oberarzt mitteilte ist es jedoch nicht möglich zu erkennen ob diese Zellen noch aktiv sind oder bereits dabei sind abzusterben oder es schon sind.
Gut das ich eh schon saß, spätestens jetzt hätte ich mich eh gesetzt. Mir wurde kochend heiß und alles bisher erlebte schoß mir wieder in den Kopf. Die Nebenwirkungen, die Qualen mit dem Pilz im Mund usw.
Schöne Scheiße dachte ich, alles für'n Arsch ( ja ich weiß
).
Also erstmal gesammelt und weiter ging es mit den Fakten und dem Gespräch.
Immerhin hatte ich wenigstens eine Wahl, die mir auch keiner abnehmen konnte oder kann.
Die Rückverlegung des Stoma und die damit verbundene OP der Hernie hätten bzw. würden sie machen wenn ich darauf bestehe. Ohne Probleme, Chirugen operieren gern. Allerdings könnte diese "Freiheit" ohne Beutel von kurzer Dauer sein wenn sich bei der nächsten Nachsorge wieder was findet oder gebildet haben sollte.
Es stehen eh nicht viele Möglichkeiten zur Auswahl. Bei einer eventuellen OP bei negativem nächsten Befund würde der Darm entfernt und eine neue Anbindung an den Schließmuskel wäre nicht möglich. Auch weitere Bestrahlung oder Chemo vorsorglich sind kein Thema.
Aufgrund der bisher positiven Entwicklung hat man mir nahegelegt nochmal eine Zeit abzuwarten, um zu sehen ob diese gefundenen Zellen dann bei der nächsten Untersuchung noch da sind oder nicht. Wenn nicht könne die Rückverlegung dann gemacht werden.
Das zu Entscheiden läge bei mir ( das mal eben auf die Schnelle zu entscheiden ist gar nicht mal so ohne).
Einerseits wünsche ich mir die Rückverlegung sehr und es wäre für mich das positivste was es geben kann, andererseits macht es keinen Sinn, jetzt voreilig emotional gesteuert zu handeln und in wenigen Monaten muss eh alles wieder Richtung Beutel umgebaut werden.
Ich habe mich dann gegen meinen Wunsch dazu entschlossen eine weitere Zeit und zwar bis zum 03.12.21 abzuwarten. Dann werden die Untersuchungen nochmal gemacht und die Ergebnisse geprüft.
Tja, da war die Laune erstmal im Keller. Nicht nur bei mir sondern auch bei den Eltern, meinem Schatz und Menschen die mir nahestehen und die genau wie ich dachten: "Bei dem positiven Ergebnis wird alles glatt laufen".
Also bin ich erstmal per Moped zu meinem Schatz gefahren und wir haben viel geredet, geweint, geredet und siniert ob ich alles richtig gemacht und entschieden habe. Wir und vor allem ich denke, ich habe für den Moment die richtige Entscheidung getroffen und warte nun die knapp zwei Monate noch ab.
Das musste ich erstmal alles sacken lassen.
Am Dienstag habe ich erstmal einen Termin bei meinem Hausarzt, der kann sich schonmal Gedanken über einen Plan B machen. Soll heissen, sollte im Dezember also so ca. ab 15.12 ein Ergebnis vorliegen, das nicht postiv in meinem Sinne ist, werde ich, bevor ich der entgültigen OP und dem entständigen Stoma zustimme eine zweite Meinung einholen.
Vielleicht gibt es ja Kliniken die selbst in meinem Fall die OP machen können und den Schließmuskel dabei erhalten können. Das bleibt abzuwarten ist aber zu 100% meine Vorgehensweise bevor ich dazu ja sage.
Es gibt wie immer viele Meinungen und Ratschläge zur weiteren Vorgehensweise, entscheiden muss das jeder für sich und am Ende ganz allein. Auch ist jeder einzelne Fall mit so einer Krebsgeschichte anders gelagert und nicht auf andere übertragbar. Da muss stets individuell entschieden werden.
Ja, da sind wir mal wieder vorläufig am Ende angelangt...................
to be continued