Endlich....KBA greift durch bei Handel mit ungenehmigten Fahrzeugteilen

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qhammer

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aktuell R1150 GS+ 78er R100RS+ XR 600+ 690R Enduro +XS850+YP125
Au ja toll, noch mehr Kontrolle und Bevormundung - das ist genau das was wir brauchen. Ich hoffe ihr gebt bald alle eigenständiges Handeln und Entscheiden an Behörden und Ämter ab - die können das alle ja viel besser. Hat bisher auch super funktioniert, siehe Dieselaffäre, Wirecard, Mautsysteme, und vieles mehr.
 
Larsi

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Honda NT1100 DCT, Harley Davidson Street Glide Police, R1150GS (RoGSter), R1200S,
Wenn dann, im Falle eines Unfalls, oder gerade wegen des Billigbauteils Nachteile entstehen, sind die Sparfüchse die Ersten die nach Entschädigung schreien. Bei geprüften Teilen kann ich mich auf Haltbarkeit uns Funktion verlassen.
Ja klar, und was andere geprüft haben, ist noch lange nicht gut genug für Deutschland.
Kaufe ich für mein US-Car eine in USA zugelassene Felge, muss sie hier nochmals überprüft werden.
Also 6 Felgen bestellen, zwei zur zerstörenden Prüfung, vier für's Auto ... komischerweise bestehen die Räder auch immer diese Prüfung.
Aber sicher ist sicher, ist sicher, ist sicher ....
 
bastl-wastl

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Ein Kontrollorgan das keine bösen Buben findet könnte ja als überflüssig eingestuft werden.
Das KBA hätte sich mal genau die Diesel Software der deutschen Autobauer anschauen sollen.
Statt dessen wird öffentlichkeits wirksam gegen ein paar nicht geprüfte Bremshebel vorgegangen.
 
DirtySanchez

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R1150R - and my other bike sucks too :)
Au ja toll, noch mehr Kontrolle und Bevormundung - das ist genau das was wir brauchen. Ich hoffe ihr gebt bald alle eigenständiges Handeln und Entscheiden an Behörden und Ämter ab - die können das alle ja viel besser. Hat bisher auch super funktioniert, siehe Dieselaffäre, Wirecard, Mautsysteme, und vieles mehr.
Der Deutsche an sich fühlt sich nur dann wohl, wenn er einen Stiefel im Genick spürt.
 
KlausB

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Ich finde die Diskussion geht insgesamt ein wenig am Sachverhalt vorbei. Wir haben in Deutschland mit dem KBA eine Behörde, die Aufgaben zu erfüllen hat. Dass sie das in der Vergangenheit vielleicht nicht immer zur 100%igen Zufriedenheit gemacht hat, kann man kritisieren. Deshalb wird das KBA aber nicht überflüssig.

Dazu zählt formal auch, dass das KBA einschreiten muss, wenn vorgeschriebene Sachverhalte bekanntermaßen missachtet werden. Wenn es in Deutschland für einen Bremshebel die Vorgabe gibt, dass er geprüft sein muss, dass es dafür eine mitzuführende ABE geben muss, dann hat das den Zweck, dass der Bremshebel nicht einfach aufgrund eines Materialfehlers bei harter Betätigung brechen sollte. Beim Kupplungshebel war das dem Gesetzgeber egal. Die Chance mag zwar sehr gering sein, bei Alugussteilen können aber nicht sichtbare Fehlstellen so etwas bewirken. Ich will nicht bestreiten, dass wir vielleicht zu viele Verordnungen und Vorschriften haben könnten, aber wenn sie da sind, haben sich alle Firmen, die Teile in Verkehr bringen, daran zu halten. Und die Prüforgane haben die Verpflichtung, ausreichende Kontrollen zu machen. Wenn sie das einseitig nicht tun, gibt es einen Kostenvorteil, dann ist das Wettbewerbsverzerrung, denn Prüfgebühren werden erspart.

Ich finde schon, dass Hinweise der Anbieter über die Verordnungskonformität von Zubehörteilen ins Auge springend vorhanden sein müssten. Oder kann jeder alle Vorschriften selbst herunterbeten? Und das steht vielleicht irgendwo mal im Kleingedruckten, wenn überhaupt.

Wenn ich in China bestelle und die Ware gemäß Auge des Gesetzes importiere, dann muss ich die Prüfungsvorschriften erfüllen. Gilt der Verkäufer als Importeur, muss er die Vorgaben erfüllen. China hat im Übrigen noch viel härtere Vorgaben für ausländische Firmen, die noch viel mehr nach Protektionismus aussehen, will aber möglichst keine Beschränkungen für exportierte Teile. Sehr interessant.

Gruß
Klaus
 
Giovanni64

Giovanni64

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R1250 ADV
Hallo, ich sehe das etwas zweigeteilt.
Hm, zum einen bieten viele Deutsche Händler auch online Bauteile aus China an die Sie nicht eindeutig identifizieren.
Wenn man bei Ali guggt sind manche Produkte absolut Baugleich.

Wieviele Biker gibt es die zum Beispiel TGF Scheinwerfer aus China angedengelt haben teils auch mit E Prüfzeichen und so weiter.


Es ist enorme kriminelle Kraft im Markt um EU Vorschriften zu unterwandern.
Wer will das unterbinden KBA....?

Die deutsche Bürokratie mit der EU bringt es nicht mal auf die Reihe anständig Impfstoff zu besorgen wie wollen die Herren der Bürokratie dann bei diesen Massenmarkt die Kontrolle erlangen.
Kann nicht funktionieren.

Oder meint Jemand das die Rahmenstöpsel als Beispiel von Wunderlich aus Deutscher Produktion sind?
Für mich wird da viel zuviel verschleiert.

Ausserdem gibt es chinesische Hersteller die durchaus auch Qualität produzieren und das kommt auch nicht von ungefähr.

Giovanni
 
fralind

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Anbieten und verkaufen kann jeder was er möchte, auch im KFZ Sektor.

Ich suchte für einen 7" Scheinwerfer einen Einsatz, Klarglas für H4, oder lieber einen LED Einsatz, natürlich mit Zulassung als Abblendlicht und Fernscheinwerfer, mit Prüfzeichen.

GS 1150.jpg



Was nicht geht ist so etwas.
Mir ist aus der Erfahrung heraus direkt klar, für den Preis gibt es das nicht, selbst mit einem " was auch immer Prüfzeichen". Der Endkunde sucht aber vieleicht nach etwas was im für sein Zweirad gefällt und sieht:
7 Zoll Motorrad LED Projektion Halo Angel Eye Hi/Lo Haupt Scheinwerfer E-Geprüft

In diesem Fall hat er diesen Scheinwerfer bestellt und ich war der Spielverderber der Ihm sagen musste, dass damit die Betriebserlaubnis erlischt und geprüfte LED Scheinwerfer(einsätze) ab 280 € anfangen.


Das selbe bei LED (Mini)Blinkern. Das Netz ist voll von 19 € das Paar in gefräßtem Alugehäuse mit der gleichen Masche, E-Geprüft, aber nicht mit den entsprechenden eingeprägten Zulassungen im Glas.
Diese baugleichen Blinker kosten dann 40-60 € mehr.

1300 HP2 MM.jpg



Das ist die Masche. Wenn der Hinweis deutlich im Angebot erkennbar ist, dass Teile keine Zulassung für den Öffentlichen Straßenverkehr habe, ist das für mich in Ordnung. Dann liegt es am Käufer, nicht am Anbieter.
 
SQ18

SQ18

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Bei bestimmten Teilen zahle ich lieber den 3-4 fachen Preis für ein Originalteil, anstelle einer billigen Repro.
Jeder der mal mit z.B. einem Karosserieteil das hinten und vorne nicht passt an einer Kiste gestanden hat und dann Stunden mit Anpassungen zugebracht hat weiß, was günstiger ist. :kotzen:
 
gerd_

gerd_

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Hi
Wie will das KBA denn gegen Firmen z. B. Im asiatischen Ausland vorgehen?
Indem man erst mal die Einfuhr von Teilen ohne Prüfung verbietet. Dazu kommt wahrscheinlich eine vermehrte Kontrolle der Einfuhr von "Markenartikeln" von denen die Marke gar nichts weiss.
Sinnvoll wäre eine knallharte Haftungsverpfichtung für die Importeure.
Klar gibt es da wahrscheinlich welche die einen Container "Fakes" einführen und dann spurlos verschwinden.
Aber das bringt's auf Dauer nicht und so wird es sozusagen"ehrliche" Importeure geben die sich auf ungeprüfte Zusagen ihrer Lieferanten verlassen. Auf deren Verpackungen steht dann auch nicht z.B. TRW LUCAS sondern TWR LUKAS und das Gelb ist nicht Ral 1028 sondern 1037 . . . .

Der letzte Satz ist doch der Knackpunkt. Es geht um Marktprotektionismus.
Protektionismus? Nö, wenn die Asiaten gemäss unseren Bestimmungen produzieren, dann gibt es dagegen nichts zu sagen. Und vermutlich geht es nicht um sinnlose Zusatzlichtlein ("das ist Beifang"), sondern um Bremsscheiben, Aufhängungsteile aus Kaugummistahl o.Ä..
gerd
 
B

Bollo

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Scheinwerferschutz, Cruise Control, Fußrasten ... einfach mal nachdenken was alles betroffen sein könnte und was man selbst evtl. abseits der Straße benutzt.
Das geht doch wieder genau so nach hinten los wie das Batteriesäureverbot!

Darf ich dann viele Sachen nur noch nach Vorlage der Motorsportlizenz kaufen?
 
Frankysun

Frankysun

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An alle die diese weitere Einmischung in den Markt gut finden: Was passiert eigentlich in den Staaten, die keine Verpflichtung für eine HU o.ä. haben. Fahren sich die Menschen dort alle mit den so schlimmen ungenehmigten Teilen tot?

Das Leben ist nun mal gefährlich und wird es immer bleiben! Wenn man alles ausschließen möchte, dürfte man eben auch nicht Motorrad fahren! Man kann nicht vor jeden Baum eine Leitplanke nageln, damit dort bloß niemand gegen fährt! Rauchen muss natürlich auch verboten werden- sofort!!! Alkohol übrigens auch, wo will man denn dann aufhören??
 
Zuletzt bearbeitet:
FairKehr

FairKehr

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Fahren sich die Menschen dort alle mit den so schlimmen ungenehmigten Teilen tot?
Das sehe ich auch so. Bei wirklich sicherheitsrelevanten Teilen habe ich da ja noch Verständnis. Wenn es aber um Abdeckungen, Spritzschutz, oder Scheibenaufsätze geht, dann hält sich mein Verständnis dafür in Grenzen.
 
gerd_

gerd_

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Hi
Bei Fahrzeugteilen kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Wenn wir erst mal unterscheiden zwischen

Sicherheitsrelevanten Teilen wie Bremse, Bremsbelag, Aufhängungsteile, etc. und
Prüfpflichtigen teilen wie Lichter, etc. die andere Verkehrsteilnehmer „stören“ könnten und
„Tand“ (Dinger die die Welt nicht braucht)

„Wenn die Teile in anderen Teilen der Welt geprüft sind“
Andere Länder, andere Prüfvorschriften. Will ein deutscher Autobauer seine Karren in den USA verkaufen, so müssen die Dinger eben den US-Vorschriften entsprechen. Weshalb nicht auch umgekehrt?
Das gilt für praktisch jedes Land der Erde.

Sagen die Amis: Das Rad muss bis 120 km/h „taugen“ (was da auch immer dahintersteht), dann taugt es u.U. nicht für DE weil wir nun mal schneller fahren dürfen und ich noch selten Räder gesehen habe die nur bis zu bestimmten Geschwindigkeiten zugelassen sind (komm‘ mir keiner mit LKW!).

Sagt Indien vielleicht „wir sind ja schon froh wenn überhaupt ein Licht am Fahrzeug ist“, dann ist diese Einstellung bei uns „nicht so gut“.
China lässt (neue!) Moppeds mit Beiwagen zu deren Beiwagenachse krumm ist wenn man einmal(!) beherzt um die Kurve fährt (ich habe zugesehen!) Billigster Stahl der nicht mal für eine Wasserleitung taugt. Mag das jemand haben? Was man den Chinesen dann wieder zugutehalten muss: Das Teil ist so einfach konstruiert, dass man es problemlos selbst aus ordentlichem Material drehen kann und sogar der TÜV nickt.

Wenn „ATE“ draufsteht aber „Chingchong“ oder „Thaichi“ drin ist.
Selbst wenn es dem Originalteil ebenbürtig wäre so ist das ein astreiner Betrug, sprich Markenfälschung.
Wenn es mindere Qualität ist, dann ist es u.U. lebensgefährlich. Auch dann wenn es im Herkunftsland bis 40 km/h geprüft wurde.

Die Einkommenspolitik aller:
Ich will möglichst viel Kohle für möglichst wenig Arbeit!
Der Aktieninhaber will möglichst guten Ertrag für seine Aktien (neuhochdeutsch: „cash flow“ als „shareholder value“)

Die Ersatzteilpolitik der Hersteller
Ja, sie verdienen an den ET gutes Geld.
Am Fahrzeugverkauf verdient ein Händler nichts oder nicht viel. Er hat eine Spanne von ungefähr 18% von denen „wir“ wenigstens 10 wollen („wie viel Rabatt gibt es für mich als Grosskunden der alle 10 Jahre ein Fahrzeug erwirbt?“). Mit dem Rest müssen der Ausstellungsraum, der Schlipsträger (Verkäufer), die Kassen-/Tippmieze und der „Gratiskaffee“ bezahlt werden. Seit es „Showroom“ heisst und der Hersteller bestimmt wie dieser auszusehen hat sind die Aufwendungen dafür deutlich gestiegen.

Betriebswirtschaftlich ist es so, dass die Werkstatt den Verkauf quersubventionieren muss.
Die Markenwerkstatt verwendet auch keine abgesägte Schraube mit Schaft ohne Gewinde als Montagehilfe, sondern bekommt pro Modell einen Satz „Spezialwerkzeuge“ aufs Auge gedrückt bei dem die Montagehilfe ein Dreh-/Frästeil ist.
Deshalb sind auch diejenigen gerne gesehen die ihr Fahrzeug kaum bewegen aber jährlich zum KD und einer (überflüssigen) Durchsicht bringen.

Natürlich lassen Teilehersteller in irgendeinem Billigland produzieren. Bei uns kommt aus den Schornsteinen reiner Sauerstoff versetzt mit etwas ChanelNo 5, in „Irgendwo“ eben jede Menge Dreck (der Rest wird in den Fluss gekippt). Daher verschmutzen wir die Umwelt nicht und „irgendwo“ ist das eben das Problem von „Irgendwo“. Dazwischen gibt es eine Grenze und da stoppt die Luftverschmutzung (ganz bestimmt!)!

Doch auch wenn in Billigländern produziert wird achten die hiesigen Hersteller/Einkäufer darauf dass das Produzierte ihren/unseren Normen entspricht.

Dann kommt Herr X aus Y auf die Idee, dass er das Produkt viel billiger herstellen könnte wenn er z.B. die Bremsscheibe nicht aus Stahl macht sondern von seinem Schwager töpfern lässt. Sein Bruder liefert ohnehin die Verpackungen für den europäischen Hersteller und kann ja „ein paar mehr“ produzieren.
Den Vertriebsweg organisiert Ali.
Gut, die Darstellung ist natürlich etwas übertrieben aber die Logik ist so!

BMW hat das Problem erkannt und bietet eine Bremsscheibe die vor einem Jahr noch 260 EUR kostete jetzt für 80 EUR an. Die freien Händler wollen zwar nur 60 EUR für einwandfreie „Zweitware“ aber wenn man das Original. . .
Also hat man Kunden vom freien Händler zurückgewonnen aber 180 EUR eingebüsst. Folglich verlangt man eben für das Ölschauglas nicht mehr 18 EUR sondern 38 und für den Anschlussgummi von Tank der 1150 zur Verkleidung nicht 9,50 sondern 22! Kauf’s doch im „Zubehör“!

Die europäischen Hersteller haben eine freiwillige Zusage ET bis mindestens 10 Jahre noch Modellende zu liefern. Würden sie das so handhaben könnten wir alle 11x0 wegwerfen!
Das Motto bei Modellauslauf heisst „Last Orders please“. Dann wird der voraussichtliche Bedarf letztmalig produziert und eingelagert (ja es gibt Ausnahmen) oder der Lieferant geknechtet das zu tun. Jetzt blockiert der Krempel 10 Jahre lang Regalplatz und Kapital und niemand weiss ob es tatsächlich verbraucht wird!

Will jemand ernstlich verlangen, dass er ein 93er Getriebe im VK-Wert von 1500 EUR für seine GS noch heute problemlos bekommt (ein 97er passt nur wenn man auch das HAG erneuert).

Teilehändler liefern nur lukrative Teile die häufig gebraucht werden
Folglich ist es bei den Fzg-Herstellern eine Mischkalkulation. Alle Teile gibt es sehr lange, Ladenhüter werden über Schnelldreher finanziert.
Aufgrund der „Rahmabschöpfung“ durch Dritte ändert man die Finanzierung. Schnelldreher sind halbwegs konkurrenzfähig zum Teilehändler und Produkte die es nirgendwo anders gibt werden teurer.



Bei Krankenhäusern ist es übrigens genauso.
Bei z.B. einem künstlichen Kniegelenk gibt es von den Kassen eine „Fallpauschale“. An den unkomplizierten „Fällen“ ist etwas verdient, Problemfälle müssen damit subventioniert werden. So ist die Überlegung.

Praktisch gibt es jede Menge Privatkliniken die mit Schnelligkeit und Service punkten. Sie machen nur die unproblematischen Fälle, sind auf andere „nicht eingerichtet“ oder haben „keine Kapazität“.
Somit machen sie ein sattes Plus.

Alle Problemfälle (die Oma mit Osteoporose bei der der Aufenthalt doppelt so lange dauert) oder diejenigen bei denen eine „günstige“ Auslandsvariante schief ging bleiben den öffentlichen Kliniken.
Die machen ein sattes Minus!
gerd
 
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Bollo

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... und ich noch selten Räder gesehen habe die nur bis zu bestimmten Geschwindigkeiten zugelassen sind ...
Weder neu noch selten. Fällt nur meist nicht auf da die dann meist motorisierungsabhängig eingestuft werden.
 
bswoolf

bswoolf

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R1150R BJ 2002 EZ und noch so einige Moppeds mehr
Vielleicht verwechsele ich da etwas. Natürlich ist es nicht OK, wenn gefakte Ware in den Umlauf kommt und ein Prüfzeichen vorgetäuscht wird.

Aber wenn ein Bauteil, eventuell nicht einmal Marken- oder Typdezidiert, ohne Prüfzeichen verkauft wird, gern auch mit ausdrücklichem Hinweis darauf, dann ist das mein Problem. Das kann ich mir an die Wand hängen, auf Privatgrund nutzen oder eben damit eine Ordnungswidrigkeit begehen. Das schon mit einem Verkaufsverbot zu belegen, ist ein weiterer Schritt Richtung "Beschützende Werkstätte", der ohnehin schon ziemlich stark begangen ist. Wann werden Teppichmesser nur noch an Meisterbetriebe verkauft?
 
maxquer

maxquer

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Bei Fahrzeugteilen kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Wenn wir erst mal unterscheiden zwischen

Sicherheitsrelevanten Teilen wie Bremse, Bremsbelag, Aufhängungsteile, etc. und
Prüfpflichtigen teilen wie Lichter, etc. die andere Verkehrsteilnehmer „stören“ könnten und
„Tand“ (Dinger die die Welt nicht braucht)

„Wenn die Teile in anderen Teilen der Welt geprüft sind“
Andere Länder, andere Prüfvorschriften. Will ein deutscher Autobauer seine Karren in den USA verkaufen, so müssen die Dinger eben den US-Vorschriften entsprechen. Weshalb nicht auch umgekehrt?
Das gilt für praktisch jedes Land der Erde.

Sagen die Amis: Das Rad muss bis 120 km/h „taugen“ (was da auch immer dahintersteht), dann taugt es u.U. nicht für DE weil wir nun mal schneller fahren dürfen und ich noch selten Räder gesehen habe die nur bis zu bestimmten Geschwindigkeiten zugelassen sind (komm‘ mir keiner mit LKW!).

Sagt Indien vielleicht „wir sind ja schon froh wenn überhaupt ein Licht am Fahrzeug ist“, dann ist diese Einstellung bei uns „nicht so gut“.
China lässt (neue!) Moppeds mit Beiwagen zu deren Beiwagenachse krumm ist wenn man einmal(!) beherzt um die Kurve fährt (ich habe zugesehen!) Billigster Stahl der nicht mal für eine Wasserleitung taugt. Mag das jemand haben? Was man den Chinesen dann wieder zugutehalten muss: Das Teil ist so einfach konstruiert, dass man es problemlos selbst aus ordentlichem Material drehen kann und sogar der TÜV nickt.

Wenn „ATE“ draufsteht aber „Chingchong“ oder „Thaichi“ drin ist.
Selbst wenn es dem Originalteil ebenbürtig wäre so ist das ein astreiner Betrug, sprich Markenfälschung.
Wenn es mindere Qualität ist, dann ist es u.U. lebensgefährlich. Auch dann wenn es im Herkunftsland bis 40 km/h geprüft wurde.

Die Einkommenspolitik aller:
Ich will möglichst viel Kohle für möglichst wenig Arbeit!
Der Aktieninhaber will möglichst guten Ertrag für seine Aktien (neuhochdeutsch: „cash flow“ als „shareholder value“)

Die Ersatzteilpolitik der Hersteller
Ja, sie verdienen an den ET gutes Geld.
Am Fahrzeugverkauf verdient ein Händler nichts oder nicht viel. Er hat eine Spanne von ungefähr 18% von denen „wir“ wenigstens 10 wollen („wie viel Rabatt gibt es für mich als Grosskunden der alle 10 Jahre ein Fahrzeug erwirbt?“). Mit dem Rest müssen der Ausstellungsraum, der Schlipsträger (Verkäufer), die Kassen-/Tippmieze und der „Gratiskaffee“ bezahlt werden. Seit es „Showroom“ heisst und der Hersteller bestimmt wie dieser auszusehen hat sind die Aufwendungen dafür deutlich gestiegen.

Betriebswirtschaftlich ist es so, dass die Werkstatt den Verkauf quersubventionieren muss.
Die Markenwerkstatt verwendet auch keine abgesägte Schraube mit Schaft ohne Gewinde als Montagehilfe, sondern bekommt pro Modell einen Satz „Spezialwerkzeuge“ aufs Auge gedrückt bei dem die Montagehilfe ein Dreh-/Frästeil ist.
Deshalb sind auch diejenigen gerne gesehen die ihr Fahrzeug kaum bewegen aber jährlich zum KD und einer (überflüssigen) Durchsicht bringen.

Natürlich lassen Teilehersteller in irgendeinem Billigland produzieren. Bei uns kommt aus den Schornsteinen reiner Sauerstoff versetzt mit etwas ChanelNo 5, in „Irgendwo“ eben jede Menge Dreck (der Rest wird in den Fluss gekippt). Daher verschmutzen wir die Umwelt nicht und „irgendwo“ ist das eben das Problem von „Irgendwo“. Dazwischen gibt es eine Grenze und da stoppt die Luftverschmutzung (ganz bestimmt!)!

Doch auch wenn in Billigländern produziert wird achten die hiesigen Hersteller/Einkäufer darauf dass das Produzierte ihren/unseren Normen entspricht.

Dann kommt Herr X aus Y auf die Idee, dass er das Produkt viel billiger herstellen könnte wenn er z.B. die Bremsscheibe nicht aus Stahl macht sondern von seinem Schwager töpfern lässt. Sein Bruder liefert ohnehin die Verpackungen für den europäischen Hersteller und kann ja „ein paar mehr“ produzieren.
Den Vertriebsweg organisiert Ali.
Gut, die Darstellung ist natürlich etwas übertrieben aber die Logik ist so!

BMW hat das Problem erkannt und bietet eine Bremsscheibe die vor einem Jahr noch 260 EUR kostete jetzt für 80 EUR an. Die freien Händler wollen zwar nur 60 EUR für einwandfreie „Zweitware“ aber wenn man das Original. . .
Also hat man Kunden vom freien Händler zurückgewonnen aber 180 EUR eingebüsst. Folglich verlangt man eben für das Ölschauglas nicht mehr 18 EUR sondern 38 und für den Anschlussgummi von Tank der 1150 zur Verkleidung nicht 9,50 sondern 22! Kauf’s doch im „Zubehör“!

Die europäischen Hersteller haben eine freiwillige Zusage ET bis mindestens 10 Jahre noch Modellende zu liefern. Würden sie das so handhaben könnten wir alle 11x0 wegwerfen!
Das Motto bei Modellauslauf heisst „Last Orders please“. Dann wird der voraussichtliche Bedarf letztmalig produziert und eingelagert (ja es gibt Ausnahmen) oder der Lieferant geknechtet das zu tun. Jetzt blockiert der Krempel 10 Jahre lang Regalplatz und Kapital und niemand weiss ob es tatsächlich verbraucht wird!

Will jemand ernstlich verlangen, dass er ein 93er Getriebe im VK-Wert von 1500 EUR für seine GS noch heute problemlos bekommt (ein 97er passt nur wenn man auch das HAG erneuert).

Teilehändler liefern nur lukrative Teile die häufig gebraucht werden
Folglich ist es bei den Fzg-Herstellern eine Mischkalkulation. Alle Teile gibt es sehr lange, Ladenhüter werden über Schnelldreher finanziert.
Aufgrund der „Rahmabschöpfung“ durch Dritte ändert man die Finanzierung. Schnelldreher sind halbwegs konkurrenzfähig zum Teilehändler und Produkte die es nirgendwo anders gibt werden teurer.



Bei Krankenhäusern ist es übrigens genauso.
Bei z.B. einem künstlichen Kniegelenk gibt es von den Kassen eine „Fallpauschale“. An den unkomplizierten „Fällen“ ist etwas verdient, Problemfälle müssen damit subventioniert werden. So ist die Überlegung.

Praktisch gibt es jede Menge Privatkliniken die mit Schnelligkeit und Service punkten. Sie machen nur die unproblematischen Fälle, sind auf andere „nicht eingerichtet“ oder haben „keine Kapazität“.
Somit machen sie ein sattes Plus.

Alle Problemfälle (die Oma mit Osteoporose bei der der Aufenthalt doppelt so lange dauert) oder diejenigen bei denen eine „günstige“ Auslandsvariante schief ging bleiben den öffentlichen Kliniken.
Die machen ein sattes Minus!
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Da hat sich aber eine Menge Frust aufgebaut!😳

Gruß,
maxquer
 
Uli G.

Uli G.

Dabei seit
28.03.2009
Beiträge
10.053
Ort
Hannover
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'91 H-D Fatboy (~160Tsd km), '08 Fatbob, NSU Konsul II +Steib S350, Victoria V35 "Bergmeister"
Vielleicht verwechsele ich da etwas. Natürlich ist es nicht OK, wenn gefakte Ware in den Umlauf kommt und ein Prüfzeichen vorgetäuscht wird.

Aber wenn ein Bauteil, eventuell nicht einmal Marken- oder Typdezidiert, ohne Prüfzeichen verkauft wird, gern auch mit ausdrücklichem Hinweis darauf, dann ist das mein Problem. Das kann ich mir an die Wand hängen, auf Privatgrund nutzen oder eben damit eine Ordnungswidrigkeit begehen. Das schon mit einem Verkaufsverbot zu belegen, ist ein weiterer Schritt Richtung "Beschützende Werkstätte", der ohnehin schon ziemlich stark begangen ist. Wann werden Teppichmesser nur noch an Meisterbetriebe verkauft?
Du hast beim Bund nicht richtig aufgepasst, fürchte ich ;):
Der Staatsmacht obliegt nicht nur die Aufgabe, uns vor missratenen Mitgliedern der Gesellschaft und deren Handeln zu schützen (o. die anderen Mitglieder der Gesellschaft vor uns und unserem Handeln, wenn wir die Missratenen sind ;)), sondern ebenso die löbliche Aufgabe, uns vor uns selbst zu schützen.

Uli
 
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