Giro di Sardegna, September 2020

Diskutiere Giro di Sardegna, September 2020 im Reise Forum im Bereich Unterwegs; Sardinien 2020 here we go! Wir (Christian auf der 2015er Adventure und ich (Klaus auf der 2019er 1250er GS) sind ab 3. September unterwegs von...
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Sardinien 2020 here we go!

Wir (Christian auf der 2015er Adventure und ich (Klaus auf der 2019er 1250er GS) sind ab 3. September unterwegs von Wien nach Sardinien und wieder zurück. In Summe werden wir an die 4.300km fahren mit einer geplanten Nettofahrzeit von rd. 6,5 bis 7h pro Tag.

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Wir laden Euch ein, unseren Giro zu begleiten, beantworten auch gerne die eine oder andere Frage dazu. Was die Situation bezüglich Corona betrifft, werden wir auch ein paar Worte verlieren.

Einschiffung via Livorno mit der Nachtfähre nach Olbia (hat sich bewährt; die Fähre finanziert sich von selbst, da man sich die Übernachtung spart (Anmerkung für die Schwaben in uns - der echte Schwabe würde anheuern).

Die erste Etappe führt uns von Wien nach Tarvis und von dort übers Kanaltal bis vor Udine, wo wir in einer kleinen Ortschaft übernachten werden.

Weiter geh’s dann am Folgetag durch die Poebene über den Apennin zum Schiefen Turm von Pisa, den wir zum gefühlten 428. mal besichtigen

Beabsichtigt ist ein täglicher, kurzer Überblick mit Highlights (mal sehen, ob uns das gelingt) und ein paar Schnappschüssen. Keine detaillierten und langatmigen Schilderungen, eher was für Motorradfahrer, die schon mit der Insel etwas vertraut sind.

Die komplette Planung selbst war in wenigen Stunden abgeschlossen, Hotel im Juni reserviert (La Perla in Tortoli), die Routenplanung der letzten Reise aus 2016 wurde adaptiert, um ein paar neue Akzente zu setzten, die Klassiker bleiben natürlich bestehen. Die Reifen sind nicht mehr ganz neu, sollten sie zu Ende gehen, haben wir einen bewährten Dealer mit Sasso Gomme um‘s Eck zur Hand. Planmäßig wechseln wir erst zu Hause - „ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“ (Colonel Hannibal Smith, A-Team).

Das erste mal habe ich mich in die Insel verliebt, als ich als 13-jähriger ohne Führerschein das elterliche Motorboot pilotierte und mich ein Hubschrauber der italienischen Marine mit meiner Taucherausrüstung aus dem Wasser zog, da ich mich im militärischen U-Boot Sperrgebiet bei der Insel Tavolara befand (logisch, denn dort gab‘s die besten Langusten). Vielleicht war‘s aber auch das 16-jährige Mädchen aus Frankfurt im Nachbarhaus 😎

Sightseeing nehmen wir gerne mit, die Pausen halten wir ohne Mahlzeiten eher kurz. Selbstverständlich hegen wir großen Respekt vor Land und Leuten, fahren wir vorschriftsmäßig (oder langsamer) durch Ortschaften, halten bei Prozessionen an und nehmen den Helm ab. Das Italienisch reicht gut, um nicht zu verhungern 😁 Die Vorfreude, selbst in den entlegensten Dörfern einen excellenten Espresso oder Affogato zu bekommen, ist groß!

Aber das war jetzt fast schon zuviel Blabla.
 
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Juescho

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Das klingt nach einem guten Plan, freu mich auf spannende Einzelheiten … bon viaggio … :smile:
 
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Gute Fahrt und viel Spaß!
 
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Buon viaggio e molto Saluti a Sardegna.

Bin schon gespannt auf die Berichte vielleicht auch mit ein paar Bilder. Meine Sardinientour wurde leider gestrichen.
 
KOWALSKI

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Wuensche euch gute Fährt und viel Spaß!
Gruß Kowalski
 
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TAG 1 3. September

473km, 99 km/h Schnitt, Verbrauch 5,0, Fahrzeit 5h 18 min - lt. Bordcomputer

Gemütliches Einrollen von Wien nach Tarvis

Zimmer, Küche, Kabinett

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Boxenstopp in Tarvis

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Von dort weiter über die Pontebbana nach Tarcento. Hotel Tarcentino, neu, modern, preisgünstig, gutes Restaurant und nette Fotomotive in der Stadt.

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Schmerzen? Doktor Ferrari operiert alles!

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Ein 99er Schnitt - da seid ihr aber flott unterwegs! Gruß Kowalski
 
QVIENNA

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Tag 2 4. September

512km, 5,2, 7,14 h Fahrzeit, 81km/h Schnitt

Zuerst 300km im gemütlichen und reifenschonenden Cruisertempo auf der Autostrada durch die Nitritverseuchte und unspektakuläre Poebene. Po selbst sehr hoher Wasserstand und dunkelbraun. Angenehme Temperatur, um die 25 Grad.

Udine-Venedig-Padua-Ferrara-Bologna via Borgo Panigale nach Crespellano. Hier das Highlight der Poebene:

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Von dort weiter über Caramello auf die SS12 nach Abetone.Die erste SP über 70km, um das Fahrwerk zu testen.

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Vor Abetone finito der Emiglia-Romagna und Beginn der Toscana.

Von Abetone nach Lucca gute 60km den Canyon entlang, ein selektiver Riesenslalom, ein guter Vorgeschmack. Ein paar Kilometer hat uns ein Bus mit ambitioniertem Fahrer aufgehalten, anscheinend trainiert Vettel schon für den neuen Job.

Vor Lucca, die Ponte de La Maddalena, kennen sicher einige von euch.

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Pisa: der Turm ist mittlerweile gerade dank Bill Gates.

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Check In am Hafen in Livorno
problemlos. Vorab zum Hause Registrierung mit allen Reisedaten via Internet. Anschließend muss man frühestens 48h vor Schiffsabfahrt via Link Fragen zur Gesundheit beantworten. Ist das erledigt, bekommt man einen QR Code zugeschickt (Sardegna Sicura). Dieser wiederum wird vor Einfahrt aufs Gate nach der Ausweiskontrolle gescannt, nachdem fleißige Helfer vorher Fieber gemessen haben. Alles klar?
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Buona Notte 😁
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gowe

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Im Liegesessel ? Gratuliere.Würde ich nicht mehr machen.
Lg. Gottfried
 
Juescho

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Sehr schöne Reisereportage … :goodjob: … bitte weiter so.
 
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Tag 3, 5. September

Checkout vom Schiff problemlos und stressfrei. Nur rd. 30 Bikes waren am Schiff plus ein Transporter mit Bamberger Kennzeichen mit 10 Bikes (8 quer am Hänger, 2 im Transporter).

311km - gemütliches Einschwingen ins Basecamp, 5h Fahrzeit

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Zuerst eine schöne 120km Runde nach Norden zur Costa Smeralda mit Stopp nach einer halben Stunde in Palau (u.a. Fährhafen zur Insel St. Maddalena, 15 Minuten beträgt die Fahrzeit).

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Palau rd 30km die 133er Richtung Tempio und dann Abzweigung 127er nach Luras - eine geile Kurvenorgie, kein Verkehr, der Gummi ist schon weich, erste Spuren durch den abrasiven Asphalt.

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Vor Olbia dann weiträumige Umfahrung der nachfolgenden Dörfer auf der 131, bevor es vor Siniscola wieder auf die SS125 ging.

Im Zickzack nach Orosei, vorbei am Marmorsteinbruch von Sardinia Stone (aufpassen, sandige Straße).

Bald danach kommt Dorgali, hier beginnt das Sahnestück der SS125. Doch vorerst aus alter Gewohnheit nach links abbiegen, durch den 485m langen Tunnel und die Serpentinen hinunter nach Cala Gonone (kann man machen, muss man nicht). Bei Dorgali gibt’s übrigens die Domus de Janas (Felsengräber), etwas für Historiker und Archiologen. Die Dinger sind auf der ganzen Insel verteilt.

Domus de Janas: Geschichten und Legenden Sardiniens

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Dorgali über Baunei nach Santa Maria Navarrese - 60km SP mit sehr abwechslungsreichen Kurvengeschlängel. Für absolute Afficionados, oft wie eine Bobbahn. Wir befinden uns im Nationalpark des Golfs von Orosei. Auf Schafe, Ziegen muss man immer acht geben... Man merkt das Gepäck, das Heck reagiert noch etwas träge, Front ist brav :-)

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Und schon sind wir in unserem Quartier bei Tortoli angekommen. Wasser kaufen, Aperol trinken und ab ins Meer.

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Tag 4, 6. September

348km, Verbrauch 4,5 l, Durchschnitt 63 km/h

Morgens als haftungsbildende Maßnahme den Luftdruck im Hinterreifen auf 2,4 abgesenkt. Dadurch saugt er sich perfekt durch die Kurven. Vorne bleibt er hart mit 2,3.

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Die ersten 20km nach Lanusei (die kleinste Provinzhauptstadt Italiens mit 5.300 Einwohnern) zeigen uns schon, warum wir hier sind. Enge Kurven auf bestem Straßenbelag in schöner Umgebung. Mit der richtigen Blickführung bleibt man in der nötigen Schräglage, muss kaum bremsen. Moto2 für Arme :-)

Kein/wenig Verkehr, wahrscheinlich ist das rein fahrerisch die Königsetappe - deshalb auch am Sonntag.

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Vor Perdasefogu fahren wir zur Radaranlage der Luftwaffe auf 850m; Auf einem Hochplateau liegt gut verborgen seit 1956 eine Air Base (Aeronautica Militare). Nicht ganz unproblematisch sind die militärischen Sperrgebiete, hier hat auch die Bundeswehr Waffen mit Uranmunition getestet, ganze Landstriche wurden verseucht. Die Krebsrate ging in die Höhe, Schafe mit Augen hinter den Ohren wurden geboren. Also nicht alles Eitel, Wonne,

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Jährlich werden es mehr...

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Auch ist Sardinien seit ein paar Jahren in der Diskussion, als einziges atomares Endlager für Italien zu dienen. Die 20 über ganz Italien verstreuten anderen Läger würde man auflösen. Eine strahlende Zukunft für die Sarden.

Diese Tafeln stehen nicht umsonst hier und auch stellvertretend für alle anderen Nutztiere.

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Kühe, Schafe, Ziegen, Esel, sogar 2 Pferde sind uns heute im flotten Trab entgegen gekommen.

Von Perdasefogu whoop, whoop nach Escalaplano - von dort eine nette Cruiserstrecke raus aus den Bergen und runter ans Meer über Ballao (harleytauglich). Falls ein Teil der Straße wegrutscht, werden Reparaturarbeiten schonend für den Steuerzahler mit ein paar Metern Leitplanken und einigen Tafeln erledigt.

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Nach 2,5 Stunden und 138km landen wir an der Küste von Villaputzu (Phönizier und so...) fahren zum Porto Corallo. Der Hafen ist nicht corallo, dafür aber der lange Strand. Praktischerweise wurde der Turm von Villaputzu am Hafen als Miniatur nachgebaut, Fischen ist hier auch verboten...

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Von hier gehts wieder rauf in die Berge, rd 210km liegen noch vor uns am Arbeitstag. Verkehrsaufkommen auf den Straßen tendiert gegen Null.

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Auf der SS387 biegen wird ab nach Villasalto in den Geomineralpark. Kurven, Kurven, Kurven, wir befahren die 198er zum Lago Basso del Flumendosa (das ist der tiefere von 2 Stauseen). Hier ein wenig zur Historie:

Flumendosa – Wikipedia

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Vom See sind’s noch gute 100km zur Homebase.

Whoop whoop die 198er 20km weiter nach Seui auf 800m, einer kleinen Gemeinde mit 1.500 EW - hier gibt’s in der Ortsmitte einen perfekten Affogato.

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Kurz nach Seui ein unscheinbarer Stich rauf auf den Berg, wir schalten in den Enduromodus, wissen, was auf uns wartet.

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25km einspurige Rumpelbahn, die großteils durch Schlaglöcher zusammengehalten wird. Anfangs noch zögerlich, gleiten wir bald mit bis zu 90kmh über die Schlaglöcher. Dakar für Angsthasen...

Nach weiteren 10 km eineinhalbspurig mit nur halb so vielen Löchern umrunden wir den Oberen Lago Flumendosa

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und biegen auf eine echte Straße, die 389 ab, um gleich darauf die letzten 25 km auf der 27er ins Tal abzuschwingen. Ein perfekter Arbeitstag, viel Technik gefahren, Oberkörper, Hüfte und Arme sehr gut eingesetzt.
 
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Tag 5, 7. September

321km, 67 km/h, 4,3 l

Zum heutigen Tag nicht viele Worte. Teils abenteuerliche Abschnitte mit Treibsand in beinahe jeder Kurve, teils Passagen mit extrem abrasiven Belag, wo wir nachschauten, ob überhaupt noch Profil am Reifen ist.

Auffallend heute ein paar Schweizer Motorradgruppen, die ihre Sozialisierung noch nicht abgeschlossen haben. Hahn auf den Geraden auf und in den Kurven mit Mut statt Können. Gut, auf den bergigen Wegen hat man sie eh nicht mehr getroffen.

Kreuz und quer durchs Landesinnere, an größeren Orten haben wir Nuoro (Provinzhauptstadt) und Fonni (wird als höchste Ortschaft Sardiniens geführt) gestreift.

Und wir waren natürlich im „Banditennest“ Orgosolo. Wieder einmal die Murales besichtigen. Viele werden sie schon kennen.

Hier über den sehr spannenden Ort etwas zum Nachlesen:

Orgosolo – Wikipedia

Einige Murales (Wandmalereien):


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Das hier ist vom Workshop der Kunstuni aus Braunschweig:

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Tag 6, 8. September
355km, 4,7 l, 65 km/h

Nach dem gestrigen Gewittern noch jede Menge Schmutz auf den Straßen, den Vormittag über leichter Regen, der jedoch überhaupt nicht gestört hat.

Abfahrt in die Berge über Bono, Osini, Ulassai und dann wieder Richtung Tal ein kurzes Stück auf der SS125, um dann auf eine interessante Straße abzubiegen.

Eine 20km gut ausgebaute Militärstraße (legal befahrbar) durchs militärische Sperrgebiet, die direkt zur Airbase nach Perdasdefogu führt. Die Straße hat keinen Namen und keine Geschwindigkeitsschilder, auch nicht im Navi.

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Von dort weiter nach Escalaplano, Richtung Ballao und vorher eine Abzweigung auf die SP23 nach Goni (sehr kurvenreich), karge Landschaft, Kühe, Schafe, Korkeichen. Frisch geschält sieht das so aus:

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Wird dann per LKW abtransportiert. Wir empfehlen den Fahrer des LKW‘s an Ferrari weiter.

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Zwischendurch immer wieder Straßenabschnitte zwischen 5 und 15km mit langen Geraden und kaum Kurven, die zur Entspannung ganz angenehm sind. Hier ein Beispiel:

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Nach 233km im Dorf Belvi die erste Kaffeepause, bevor es kurz danach wieder zurück Richtung Süden geht.

Snackattack mit Prosciutto & Pecorino in der Bar Pigna e Carru. Mega sauberes WC! Sehr zum Weiterempfehlen.

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https://m.facebook.com/Ristorante-Bar-Pizzeria-Bigna-e-Carru-403744540480876/

Rückweg durch die Berge wieder via Seui, das Schwalbennestdorf Gairo, den Wald von Selene und via Arzara mäandern wir hinunter nach Tortoli.

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Hangrutschungen löst man, indem man einfach die Straße sperrt und eine neue Kurve herumbaut.

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Sensationell die Busfahrer, die haben echt was drauf.

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Neben unserem Hotel noch ein Schnappschuss der roten Felsen von Arbatax.

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Und aufgetankt an der Esso für morgen. Da gehts dann über 450 km in den Norden und über die Westküste via Alghero nach Bosa. Man beachte die Malerei.

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Die ersten paar tsd km war ich vom Conti TA3 mäßig begeistert (Seniorenreifen, wenig Feedback etc.). Mittlerweile hat er über 9‘ km drauf und steht noch voll im Saft, nicht die kleinste Unsicherheit und noch jede Menge Profil.

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QVIENNA

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Tag 7, 9. September

356km, 4,7l, 63 km/h

Eigentlich wären heute gut 420km geplant gewesen, das Gewitter am Nachmittag hat uns verkürzen lassen. Was war der Plan? Uns im Zickzack an die Nordwestküste zu einem verfallenen Silberbergbau am Meer schrauben und dann via Alghero über die Küstenstraße nach Bosa zu fahren.

Am Vormittag wieder einschwingen nach Lanusei und dann ein paar km die 198er, bevor wir wieder zum Lago del Flumendosa (Stichwort Rumpelpiste) abgebogen sind.

Nach wenigen KM schon einen U_Turn vorher eine Kuhherde auf unserer Straße gesehen 😝

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Dasselbe Spiel hat sich dann mit Ziegen wiederholt, die Pferde sind netterweise auf der Wiese geblieben.

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Diesen Kreuzungspunkt wird wahrscheinlich der eine oder andere kennen:
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Hier noch 2 Snaps von der Bergstraße

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Trotz Bewachung haben wir es später geschafft, die Straßensperre zu „durchbrechen“ ...

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Über Laconi nach Macomer - hügelig, viele karge Felder, mühsame Landwirtschaft, teils ging es bis auf 700m hinauf. Hier das Highlight von Macomer...

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Dann wäre eigentlich die Schleife nach Argentiera vorgesehen gewesen. Ein Blick zum Himmel ließ uns vorher links nach Alghero abbiegen und eine längere Pause einlegen.

Alghero hat ja eine sehr interessante Geschichte mit unterschiedlichen Eroberungen inklusive Vertreibung der Bevölkerung hinter sich - Stichwort Katalanen (nachgoogeln, lohnt sich).

Nachfolgend die unspektakulären Schnappschüsse im Regen und Gewitter von Alghero...

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Von Alghero dann die letzten 45km im Regen der Küstenstraße entlang (durchgehend 50 km/h beschränkt) nach Bosa, wo wir in einer Minipension im historischen Zentrum übernachten.

Man kennt von Bosa Normalerweise von Fotos die bunte Häuserfront. Gut, der Marketinggag funktioniert. Das sind die Häuser der Altstadt, nicht mehr als ein Potemkinsches Dorf. Viele verfallen, nicht wenige stehen seit Jahren zum Verkauf.

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Mit dem Pandabär kommst du überall hin 😝
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Und hier wurden offensichtlich Meinungsverschiedenheiten in einer Beziehung öffentlich kundgetan...
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zum Schluss noch etwas Zeitgeschichte: in den 50er Jahren war die Malaria aufgrund der vielen Sumpfgebiete auf Sardinien weit verbreitet.

Die Amerikaner haben das Problem in Bosa gelöst, indem sie die Häuser mit DDT ausräucherten. Damit sie wussten, wo sie schon waren, haben sie mit Schablonen das Datum an die Hauswand gemalen.

Diese Kennzeichnung ist heute noch an etlichen Häusern zu sehen.

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QVIENNA

QVIENNA

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1250er
Tag 9, 10. September

295km, 65 km/h, 4,7 l

Geplant war ja ganz was anderes. Von Bosa 465km über Oristano, Carboniera, um Caglieri herum noch den ganzen Südost Zipfel abfahren inkl. Offroad Einlage.

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Aufgrund der Wettervorhersage haben wir uns schon am Vortag entschlossen, nach Oristano bei Guspini abzubiegen und den tiefen Süden auszulassen - 170km weniger.

Hat sich als richtige Entscheidung herausgestellt. Wir sind zwar 270km auf feuchten und nassen Straßen gefahren, der Regen war jedoch immer vor uns, von oben sind wir nicht nass geworden. Den ganzen Tag nur eine Handvoll Touristenbiker wie wir gesehen. Da haben einige das Bike heute nicht angeworfen...

Kurz nach Bosa gehts hinauf ins „Malvasia Tal“ über Modolo. Der Malvasia von Bosa wird übrigens nur süß ausgebaut, ähnlich dem ungarischen Tokajer. Muss man mögen...

Die autochthonen Rebsorten auf Sardinien sind Vermentino (weiß) und Cannonau (rot - ein Abkömmling des Grenache).

Die Zusatztafel der entnuklearisierten Zone ist leider kein Scherz. In Sardinien gibt’s einige durch Waffentests verseuchte Gegenden (wurde schon einmal erwähnt), insgesamt 20 militärische Sperrgebiete.

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Bei Cuglieri leiten uns Serpentinen bis auf 850 Meter Höhe. Von dort fallen wir ab nach Oristano. Die Durchfahrt dauert gefühlte 5 Stunden... Noch 190km liegen vor uns.

Bei Guspini quer durch die Hügellandschaft auf die oligarchenfreie costa verde, vor der wir allerdings vorher Richtung Norden über die Berge abdrehen werden.

Wer das 20 x schnell und fehlerfrei aufsagen kann, bekommt einen alkoholfreien Cappuccino 😝

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Man glaubt gar nicht wo man überall Straßen bauen kann. Rutschig war’s an vielen Stellen. So gut der Belag bei Wärme und im Trockenen ist, so kritisch ist er im Nassen.

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Hier das Grundmaterial für den Mirto:

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Auf 850m begrüßt uns noch kurz der Hochnebel bei 19 Grad (da war’s heute schon einmal wärmer...)

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bevor wir die letzten Berge runter zum Meer über Jerzu nach Bari Sardo fahren. Zum unvermeidbaren Touristenfoto. Wetterbedingt ein leerer Strand trotz mittlerweile 28 Grad.

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Kurz nach der Ankunft in Tortolì ging‘s los mit Sturm und Gewitter. Unsere beiden Motorräder parken in der TG vom Cheffe, jene der anderen Biker aus D und CH müssen draußen bleiben 😎 Und das Benzin ist kurzfristig auch ausgegangen aber die Tankwägen sind schon unterwegs.

Für morgen ist ähnliches Wetter angesagt, schaumamal 🤣
 
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