Abschnitt 7: Erzgebirge
Erzgebirge – Wikipedia
Das Erzgebirge ist auf der Strecke und den anderen "Popel-Gebirgchen" schon ein halbwegs "echtes" Gebirge. OK, natürlich keine Alpen, auch kein Schwarzwald.
Aber immerhin hab' ich's auf 1179 Höhenmeter geschafft und dabei mir zeitlich noch den Biergarten auf dem Gipfel des Keilbergs verkniffen.
Der Abschnitt gliedert sich in vier recht unterschiedliche Streckencharaktere.
Von der Grenze bis Schönbach geht es zunächst in offener Landschaft auf weiten, aber keinesfalls langweiligen Kurven. Übersichtlich, wenig befahren, also durchaus schnell zu fahren.
Von Schönbach nach Graslitz leigt ein wunderschöner Waldabschnitt, den ich gerne auch mal für kurze Trips direkt ansteuere.
In Graslitz hab' ich schon eine Stammtanke, mit der ich meine Quh zu tschechischen Freundschaftspreisen tränke. Den sonst obligatorischen Cappucino verkneif ich mir aus Zeitgeiz.
Ab Graslitz habe ich mich dann für die Hochmoor-Strecke in den Höhenzügen entschieden.
Schließlich muß auch das Fahrwerk einer GS (samt ihres Reiters) mal entrostet werden.
Auf dieser Strecke würd' ich glatt die 650er Dakar der schweren 1150er vorziehen.
Da kann man die Schlaglöcher mit 120 locker überfliegen, während die Quh schon bei 100 heftig in die Weichteile zurück tritt.
OK, auch hier ist Sonntag nachmittag. Radfahrer, Fußgänger, Sonntagsfahrer aus dem deutschen Erzgebirge bis Holland - und - kannte ich von früheren Touren kaum - massig Motorradfahrer.
Nun ja, Mensch ist nicht alleine auf der Welt

Vom Umfang her noch akzeptabel, bei weitem nicht so schlimm wie in der Fränkischen Schweiz. Aber wer weiß, was noch kommt ...
Am Keilberg vorbei ist Touri-Stau, aber nicht lang.
Eigentlich wollt' ich mir da auf 1243 m den obligatorischen Nachmittags-Palatschinken gönnen.
Aber es hat mich irgendwo vorher im Nirwana des Hochmoores zu diesem Behufe schon eine Standup-Boazn angelacht, so daß ich diesmal am Ski-Eldorado vorbei ziehe.
Kurz danach geht's scharf rechts, bergab, in's Egertal.
Was auf der Karte wie eine gepflegte Serpentinenstrecke erscheint, ist ein Wirklichkeit eher eine Guerilla-Serpentine. "Camino de la muerte" in klein, quasi.
Meinen Sohn hab' ich da schon mal samt Sozia und Kawa aus dem Graben gezogen.
Von wegen Vorwarnung bei plötzlichen Kurven, die auch noch nach außen abfallen und im Verlauf enger werden.... Das sieht man doch, und wer das nicht sieht, soll solche Strecken halt bleiben lassen. Die Tschechen sehen das alles lockerer als wir - der Preis der Freiheit, eben.
von wegen:
530 Höhenmeter auf 9,28 km mit ziemlich konstant 3,3 ° Gefälle, sagt mein Track.
Ingenieurskunst im Hauruck-System, wie es scheint.
Das Egertal ist die südliche Abgrenzung des Erzgebirges.
An der Stelle in Damice, an der ich quere, scheint optisch aber eher die Straße die Gebirgszüge voneinander zu trennen.