"Hoamat-Challenge": 10 Gebirge an einem Tag - Bayern, Thüringen, Sachsen, Böhmen

Diskutiere "Hoamat-Challenge": 10 Gebirge an einem Tag - Bayern, Thüringen, Sachsen, Böhmen im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Wer schafft das? Früh raus zur Haustür, eine Tour durch 10 Gebirge, abends zu Hause wieder rein. Als "Gebirge" qualifiziert, was einen eigenen...
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Wer schafft das?
Früh raus zur Haustür, eine Tour durch 10 Gebirge, abends zu Hause wieder rein.

Als "Gebirge" qualifiziert, was einen eigenen Wikipedia-Eintrag als solches hat.
Und natürlich erfordert der GS-Fahrer-Ehrgeiz, daß man da nicht einfach Waypoints setzt und die mit dem Navi schnellstmöglich abspult.
Nein, es sollten schon in jedem Abschnitt ein paar Highlights an attraktiven Motorradstrecken drin sein.
Am besten keine Autobahn und auch sonst keine 5 Minuten am Stück 120.
 
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Die Idee kam mir beim Blick auf diese Karte:



Das ist quasi der geologische Nabel Mitteleuropas.
Hier haben die Geologen das "interessanteste Loch der Welt" gebohrt:
Kontinentales Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland – Wikipedia
(zum Ziel des "tiefsten Loch's" hat's leider nicht ganz gereicht)

Nach Süden gehts zum Bayerwald, nach Osten zum Erzgebirge und nach Nordwesten zum Thüringer Wald. In der Mitte ein ungeordnetes Sammelsurium an kleineren, aber geologisch eigenständigen Mittelgebirgsstrukturen.
Und ich sitz' da ziemlich mitten drin.

Wenn ich die Navi-Logs meiner Sonntagsausflüge der letzten Jahre übereinander lege, dann habe ich quasi lauter Schleifen durch dieses Gebiet. Mit Navi, Auge, Dussel und PC-Planer hab' ich auch so manche schöne abgelegen Strecke entdeckt, auf der man nicht ein Harley-Chapter nach dem anderen überholen muß.
touren16-17-18.png
Also wuchs die Idee, das Ganze mal an einem Tag abzuradeln.
Neun ernsthafte Gebirglein findet man auf der Karte, das Duppauer Gebirge schließt sich östlich am Rand bei Karlsbad noch an:
  1. Steinwald
  2. Fichtelgebirge
  3. fränkische Schweiz
  4. Frankenwald
  5. Thüringer Schiefergebirge
  6. Elstergebirge
  7. Erzgebirge
  8. Duppauer Gebirge
  9. Kaiserwald
  10. Böhmischer Wald/Oberpfälzer Wald
 
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Gestern hab' ich's dann geschafft.
Der Plan war ursprünglich 670 km, das wären bei einem 60er Schnitt 11 Stunden Fahrzeit gewesen.
Zwischen Abtrocknen des Morgentaus und zunehmendem Wildwechsel am Abend geht das eigentlich nur im Hochsommer. Ich fürchte, ab September wird das knapp.

Tatsächlich sind's dann 750 km geworden. Ich hab' mich kurz vor Ende noch entschieden, den Grenzübergang bei Waidhaus zu nehmen, um im Oberpfälzer Wald noch ein paar schöne Strecken einzusammeln:
zehn_gebirge-track.png


Mit einem 74er Schnitt (Dank an die Rennleitung für die Großzügigkeit ;-) ) hab' ich das dann in 10 Stunden Fahrzeit hin bekommen und mir sogar noch 3 1/2 Stunden Pausen gegönnt.

zehn_gebirge-profile.png
 
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Vorteil Wohnort. Ich hab nur einen Feldberg vor der Haustür...

Geniale Idee!
 
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Abschnitt 1: Steinwald
Steinwald – Wikipedia
1-steinwald-daten.png
1-steinwald.png

Zuhause hat's um 7:00 noch Nebel, aber die Straßen sind trocken.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Langsam fahren macht mehr km als gar nicht fahren.
Um halb 8 dann Sonnenstrahlen auf naheliegenden Webcams - also los.
Die ersten Kurven nach 3 km sind ohnehin noch Anwärmphase, und danach seh' ich die ersten Sonnenstrahlen live.

Als ich dann bei Poppenreuth in die Steinwald-Rally-Strecke nach Friedenfels einsteige, ist der Nebel weg. Hin und wieder feuchte Flecken auf der Straße mahnen zu erhöhter Vorsicht.
Aber perfekt zum Fahren.
Und um diese Uhrzeit freie Strecke. Keine Radler, keine Harleys...

In Friedenfels entscheide ich mich dann für die Schleife durch die Bärenhöhe, die direkt vor dem Hauptmassiv liegt. Pfaben, die Ausblicks- und Touri-Attraktion, laß ich 1 km rechts liegen. Ich will ja fahren, kucken kann ich ein andermal wieder.

Die sanften Kurven an der Fichtelnaab sind schön, aber nicht GS-Biotop.
Also über die Hügeldörfer Zwergau raus nach Waldeck und Godas wieder zurück zur Fichtelnaab.
Das war's dann auch schon - die Strecke nach Kulmain markiert optisch in der Landschaft den Übergang zum Fichtelgebirge
 
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Abschnitt 2: Fichtelgebirge
Fichtelgebirge – Wikipedia

2-Fichtelgebirge.png

Bei Oberwappenöst verlasse ich die öde Hauptstraße und biege für 3 km in die Südflanke des Fichtelgebirges.
Die Strecke Kulmain-Brand ist die Nord-Süd-Magistrale.
Bei den Geschwindigkeiten am Sonntag Morgen werden auch diese Kurven wieder spaßig.
Über Mehlmeisel und Fichtelberg geht's dann an der Seilbahnstation Ochsenkopf-Süd vorbei.
Die Strecke macht Spaß und km - perfekt für diese Tour.
Höher geht's legal nicht mit dem Moped.

Der Schlenker über Grassemann muß einfach sein - gestern auch wegen Umleitung - normal aber einfach, um zugunsten schneller Kurven die Ortsdurchfahrt in Warmensteinach abzukürzen.
Weiter dann im Tal der Warmen Steinach nach Weidenberg.
Noch immer kaum Safety-Cars, die diese wunderschöne Strecke an normalen Sonntagen recht verleiden können.
Bei Weidenberg steig' ich aus dem Fichtelgebirge aus und versuch', den Weg in in die Fränkische Schweiz mit einem Mix aus Fun und Speed zu gestalten.
Als Grenze zur Fränkischen Schweiz hab' ich mir den Roten Main - konkret die Brücke in Creussen - gewählt.
 
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Abschnitt 3: Fränkische Schweiz.
Fränkische Schweiz – Wikipedia

Offiziell ist "Die Fränggische" kein Gebirge, sondern eine Tourismusregion.
Vor allem auch eine bekannte (und überlaufene) Motorradregion.
Das Gebirge dazu heißt "Fränkische Alb", und damit qualifiziert sich dieses Stück auch wieder als zählendes Gebirge für meine "Challenge".

Aber ich will nicht Erbsen zählen, sondern Kurven tanzen.

3-fraenkische.png

Und das gelingt eigentlich auf ganzer Linie.
Bereits der Einstieg von Creussen bis zu den diversen "Ahorn"-Dörfern" hab ich ganz gut hin gekriegt.
Hier geht dann die Fränkische richtig los - aber vorher gönn' ich mir unter der Burg Rabeneck noch einen Kaffee. Die Gäste dort sind noch beim Frühstück - gut für meine Strecke.

Von da nach Behringersmühle und wieder raus nach Waischenfeld - das ist wirklich das Highlight für Motorräder - wären da nicht die spaßbremsenden 60-km/h-Schilder :cry: :bomb:

Hier treff ich auch die ersten Kanu-Clubs - die haben wohl schon früher gefrühstückt - aber die Straßen füllen sich erst langsam.
Im Wiesent-Tal geht es weiter nach Hollfeld - noch immer schön, aber halt etwas schlichter.
Ab da hab' ich mir eine Strecke über die Dörfer bis Neuenmarkt gebastelt. Reizvolle kleine verwinkelte Ortsverbindungsstraßen.

In Thurnau eine bauhistorisch ansprechende Ortsdurchfahrt, die die Zeit wirklich wert ist.

Beim ersten Tankstop in Trebgast gibts den zweiten Kaffee, und die dem Morgennebel geschuldete Thermounterwäsche wandert in den Tankrucksack.

Das Obermainland, daß sich mehr oder weniger fließend an die Fränkische Schweiz anschließt, hab' ich in Neuenmarkt, der höchsten Stelle zwischen Rotem und Weißen Main, geteilt - vor allem, weil nördlich des Weißen Mains der Frankenwald als deutlich erkennbare Schwelle ansteigt.
 
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Ich hab nur einen Feldberg vor der Haustür...
ach komm jetzt, Du Ärmster.
Da ist doch ein Schwarzwald drum rum, oder?

Da war ich erst vor 3 Wochen mal wieder - der ist mindestens auch wenn nicht noch mehr geil.
Zumindest zum Fahren von mindestens vergleichbaren Strecken.
Aber halt nicht zum Gebirge zählen :wink:

Was ist besser - ein großes oder zehn kleine Gebirge?
Beides hat was für sich. Jedes für sich ist halt anders schön.

Wir hatten's von Heidelberg aus in zwei Tagen nur bis knapp hinter Freudenstadt geschafft.
Das ist wohl noch nicht mal die Hälfte des schwarzen Waldes, oder?
Kurven vor Luftlinie. Und Streßfrei.
Weil, die Jugend ist ja nicht so belastbar wie wir armen alten kranken Männer :rof3l:
 
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Abschnitt 4: Frankenwald
Frankenwald – Wikipedia

4-frankenwald.png

Den Einstieg in den Frankewald über Kupferberg hab' ich mir tatsächlich kalt auf der Karte geplant.
Der liegt für meine normalen Tagesausflüge immer "tangential", also irgendwie immer quer.
Recht nette Dörfchen im Lande des Karl-Theodor-zu-Münchhausen-Verzeihung-Guttenberg.
Die engen Waldwege im Steinachtal und weiter die Straße von Presseck nach Wallenfels bin ich dagegen schon oft gefahren - und gerne auch mal gezielt da hin.

Nördlich von Wallenfels kann man eigentlich kaum mehr was falsch machen - da gibts einfach keine geraden Straßen mehr :-)
Die Grenze zum Thüringer Wald wird da irgendwo fließend, also hab' ich den Schnitt am ehemaligen Eisenvorhang gemacht.
Auf dem Bild sieht es aus, als hätte der Navi ein kurvige Strecke durch eine Gerade ersetzt - aber das täuscht. Die Kurven sind einfach so kurz, daß sie in der Zoomstufe kaum sichtbar sind.

Kurz vor der Grenze hab' ich bei "Birnbaum" noch einen Aussichtsturm gefunden.
100 Treppenstufen zum Kreuz lockern und Füße vertreten sind gegen Mittag zu schon ganz willkommen.
Und was sieht man da oben, an der Grenze zwischen Frankenwald und Thüringer Wald?
richtig, Bäume 😅
 
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Abschnitt 5: Thüringer Schiefergebirge
Thüringer Schiefergebirge – Wikipedia

Wo da eigentlich jetzt die Grenzen zum Frankenwald und zum Thüringer Wald sind, wissen wohl selbst die Gelehrten nicht so recht.
Erkennbar ist, daß die Landschaft sich ändert, wenn man nach Westen, in den "tiefen" Thüringer Wald einsteigt, als auch nach Norden, zum Saaletaal, mit den großen Stauseen.

5-ThurSchiefer-daten.png
5-ThurSchiefer.png
Von der Grenze nach Norden geht es zunächst noch waldreich weiter.
Den "Schiefer" als prägendes Gestein findet man vor allem an Dächern und Fassaden.
Hier irgendwo beginnt der Rennsteig und lädt zum Abstecher nach Westen - ein andermal gerne wieder.

Der Hohenwarte-Stausee aka "Thüringer Meer" ist einfach ein "Muß", wenn ich in dieser Gegend bin.
OK, die Fußgängerbelastung an der Uferstraße ist am Sonntag Mittag schon heftig.
Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee, an den schönen Motorradstrecken ein Sonntag-Fußgänger-, Sonntagsfahrer- und Wohnmobil-Verbot zu fordern :teufel:?

Und vor allem liegt hier auch an einer Spitzkehre am Ufer die Lothramühle versteckt - eine kleine feine unkomplizierte Lokalität - immer wieder gerne zum gemütlichen Mittagessen in luftiger Gegend.

Die anschließende Strecke an das "Bleiloch" läuft dann eher über offene, windige Höhen.
Ursprünglich wollte ich in Saalburg über die Brücke.
Meine Planungssoftware wollte nicht, wahrscheinlich habe ich noch alte Straßen hinterlegt, auf denen die als Dauerbaustelle noch bis vor 2 Jahren unpassierbar war.
Als ich aber in Remptendorf dem Navi folgend schon abgebogen bin, war die Strecke so schön waldig und kurvig, daß ich weiter gefahren bin - und es nicht bereut habe.
Das Bleiloch ist genauso reizvoll wie der Hohenwarte-See, aber zumindest in diesem Straßenabschnitt bei weitem nicht so überlaufen.

An und östlich der A9 geht es dann wieder offen-windig, aber durchaus auch kurvig weiter.
In Gefell hängt noch ein Naturpark-Schiefergebirge-Schild, also hab' ich den Trennpunkt an die sächsiche Grenze gesetzt.
 
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Abschnitt 6: Elstergebirge
Elstergebirge – Wikipedia

Ich geb' zu, ich war schon öfter im Elstergebirge, bevor ich von dessen Existenz als eigentändiges Gebirge erfahren habe. Ich wollt' eigentlich wissen, ob Asch nun zum Fichtelgebirge oder zum Erzgebirge gehört, und hab' bei der Gelegenheit wohl das erste mal die ganz oben zitierte 4-Länder-Karte erstöbert.

6-ElsterG-daten.png
6-ElsterG.png

Wikipedia gibt zwar eine nordöstliche und eine südwestliche Abgrenung an, aber nach NW und nach SO wird es unscharf.

Es geht von Gefell aus bis zum Döbra-Stausee bergab, und der dort gestaute Feilebach ist ein Nebenfluss der Weißen Elster - also wird's schon passen. Landschaftlich schon OK, nicht der Hit, aber irgendwie muß man ja Distanzen überbrücken.
Kurz bevor man dann erstmals nach Tschechien (Hranice/Asch) fahren könnte, wirds dann wieder schön waldig und eng-kurvig, wie ich das liebe.
Vor allem die weitere Strecke zur B 92, die ich zwischen Adorf und Bad Elster treffe, ist "schenial".
Dank an Navi und Tourenplanung :-)
Der "Elster-Highway", die B 92 über Bad Brambach, war früher - zu "Ossi-Pendler-Zeiten" - recht überlaufen. Heuer merk' ich erst mal deutlich weniger Verkehr, auch sonntags nachmittags.
Und kaum sind die Hindernis-Autos weg, macht die Strecke echt Spaß.
Hoffentlich merken das die Spaßbremsen von der Rennleitung nicht...

Ich hab' die Abgrenzung wieder an der Landesgrenze gesetzt.
Landschaftlich könnte man das Elstergebirge wohl durchaus noch bis Luby aka Schönbach ziehen.
Früher zählte das auch noch - wie Adorf oder Markneukirchen - zum "Musikwinkel".
Aber lassen wir die alten Geister und die Berggnome ruhen.
 
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Abschnitt 7: Erzgebirge
Erzgebirge – Wikipedia

Das Erzgebirge ist auf der Strecke und den anderen "Popel-Gebirgchen" schon ein halbwegs "echtes" Gebirge. OK, natürlich keine Alpen, auch kein Schwarzwald.
Aber immerhin hab' ich's auf 1179 Höhenmeter geschafft und dabei mir zeitlich noch den Biergarten auf dem Gipfel des Keilbergs verkniffen.

7-Erzgebirge.png

Der Abschnitt gliedert sich in vier recht unterschiedliche Streckencharaktere.

Von der Grenze bis Schönbach geht es zunächst in offener Landschaft auf weiten, aber keinesfalls langweiligen Kurven. Übersichtlich, wenig befahren, also durchaus schnell zu fahren.

Von Schönbach nach Graslitz leigt ein wunderschöner Waldabschnitt, den ich gerne auch mal für kurze Trips direkt ansteuere.
In Graslitz hab' ich schon eine Stammtanke, mit der ich meine Quh zu tschechischen Freundschaftspreisen tränke. Den sonst obligatorischen Cappucino verkneif ich mir aus Zeitgeiz.

Ab Graslitz habe ich mich dann für die Hochmoor-Strecke in den Höhenzügen entschieden.
Schließlich muß auch das Fahrwerk einer GS (samt ihres Reiters) mal entrostet werden.
Auf dieser Strecke würd' ich glatt die 650er Dakar der schweren 1150er vorziehen.
Da kann man die Schlaglöcher mit 120 locker überfliegen, während die Quh schon bei 100 heftig in die Weichteile zurück tritt.
OK, auch hier ist Sonntag nachmittag. Radfahrer, Fußgänger, Sonntagsfahrer aus dem deutschen Erzgebirge bis Holland - und - kannte ich von früheren Touren kaum - massig Motorradfahrer.
Nun ja, Mensch ist nicht alleine auf der Welt 😢
Vom Umfang her noch akzeptabel, bei weitem nicht so schlimm wie in der Fränkischen Schweiz. Aber wer weiß, was noch kommt ...

Am Keilberg vorbei ist Touri-Stau, aber nicht lang.
Eigentlich wollt' ich mir da auf 1243 m den obligatorischen Nachmittags-Palatschinken gönnen.
Aber es hat mich irgendwo vorher im Nirwana des Hochmoores zu diesem Behufe schon eine Standup-Boazn angelacht, so daß ich diesmal am Ski-Eldorado vorbei ziehe.

Kurz danach geht's scharf rechts, bergab, in's Egertal.
Was auf der Karte wie eine gepflegte Serpentinenstrecke erscheint, ist ein Wirklichkeit eher eine Guerilla-Serpentine. "Camino de la muerte" in klein, quasi.
Meinen Sohn hab' ich da schon mal samt Sozia und Kawa aus dem Graben gezogen.
Von wegen Vorwarnung bei plötzlichen Kurven, die auch noch nach außen abfallen und im Verlauf enger werden.... Das sieht man doch, und wer das nicht sieht, soll solche Strecken halt bleiben lassen. Die Tschechen sehen das alles lockerer als wir - der Preis der Freiheit, eben.

von wegen:
530 Höhenmeter auf 9,28 km mit ziemlich konstant 3,3 ° Gefälle, sagt mein Track.
Ingenieurskunst im Hauruck-System, wie es scheint.

Das Egertal ist die südliche Abgrenzung des Erzgebirges.
An der Stelle in Damice, an der ich quere, scheint optisch aber eher die Straße die Gebirgszüge voneinander zu trennen.
 
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Abschnitt 8: Duppauer Gebirge
Duppauer Gebirge – Wikipedia

Das Duppauer Gebirge wär bestimmt schön.
Sowohl vom Erzgebirge, über das Egertal gegenüber, als auch auf den Höhenschattierungen der Karten, sieht es paradiesisch aus.
Dummerweise ist es angeblich bis heute militärisches Sperrgebiet.
OK, vor einiger Zeit hatten wir an einer Camping-Kneipe ein paar Crosser getroffen, die aussahen, als wäre ihnen das egal. Aber ohne sprachkundigen Guide und unter Zeitdruck einer Challenge will ich das nicht testen. Und vielleicht auch nicht mit der schweren Quh. Aber vielleicht, irgendwann, einmal...

So bleibt also am Duppauer Gebirge nur eine Randvisite.
Aber die brauch ich halt, um meinen Gebirgszähler auf 10 zu kriegen.

8-Duppauer.png

Und die Strecke da ist einfach wunderschön und wunderschön anders als der Rest.
Schon ab der Straßenquerung fahren wir sanfthügelige enge schnelle Kurven, mit ganz wenig Verkehr, bis zur Egerbrücke in Vojkovice.
Danach geht es am rechten Ufer der Eger entlang, teilweise durch kleine Dörfer, teilweise durch manchmal offene, manchmal schattige Landschaft.

Perle dieser Strecke ist Kyselka aka Gießhübl, Heimat des weltberühmten Mineralwassers "Mattoni". Könnte schön werden, wenn sie's irgendwann mal schaffen, die Renovierung zu finanzieren....

Eigentlich würde ich gerne die Kurven an der Eger - wie schon so oft - über Muzikov weiter ziehen bis Karlsbad. Aber meine Challenge treibt mich die Hügel hinauf, in die verbleibenen Ecken des frei befahrbahren Duppauer Gebirges, nach Andelska Hora aka Engelhaus, mit einer weithin prägenden Burgruine. Ehrlich gesagt, auch nicht von schlechten Eltern.

An der CZ-6 setze ich dann auch schon wieder die Grenze des Duppauer Gebirges, im Einklang mit den Infos, die ich so finden konnte.
 
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Abschnitt 9: Kaiserwald
Slavkovský les – Wikipedia

Der Kaiserwald beginnt mit einem Navigationsfehler - oder einem Fehler in der Fahrzeugwahl, oder in mangelnder Courage des Fahrers.
Jedenfalls hatte meine Planungssoftware da eine Strecke drin, die mein Navi schon nicht fahren wollte, und ich wollte wissen, warum.
Asphalt braucht kein Mensch, Schotter auch nicht unbedingt.
Gras ist nett, Dreck tut's auch. Aber wenn die Wasserlachen die ganze Fahrbahn queren und keine Besserung in Sicht ist, fällt mir ein, daß die 1150er eigentlich mein "gutes" Moped bleiben sollte - auch wenn GS im Schein steht. Für's Grobe hab' ich noch die Dakar. Und die Herausforderung, 250 umgefallene Kilos alleine wieder hoch zu wuchten, bringt mir keine Punkte auf der selbst gewählten Challenge-Skala. Vielleicht ein ander Mal.
Für heut' kehr' ich aber um und beginne die Kaiserwald-Strecke auf der CZ-6 Karlsbad-Prag.

9-Kaiserwald.png

Der Kaiserwald ist fast schon mein Hausgebirge, allerdings komme ich selten bis an's östliche Ende.
Das erste Stück - am Kalrsbader Flughafen vorbei, bis in's Tepeltal - ist also an der Karte geplant, aber eigentlich trotz Routenänderung gar nicht mal so schlecht geworden. So übel, wie manche tun, ist das nüvi doch gar nicht.
Von Teplicka bis Becov ist das Tepeltal sehr schnell zu fahren, also garnier' ich mir noch zwei Serpentinen mit rein. Einmal dörflich rauf - low-tech über Kfely - und dann von Krasno über eine gut ausgebaute Serpentine wieder runter nach Becov.
Von da bis Mnichov muß man das Tepltal einfach mal gefahren haben.
Imho das schönste Flußtal, das ich kenne, weder die Warme Steinach und schon gar nicht die Pegnitz können da ran schnuppern.

Weiter nach Prameny geht es über schnelle hügelige Wiesen, hin und wieder kleine Wäldchen, und fast menschenleer. Nach Marienbad dann eher gerade durch den Wald - die Kurven gibts da eher in der Vertikalen. Hat auch was :-)

Eigentlich war mein Plan dann über die Glatzen nach Bad Königswart zu fahren und noch mehr Kaiserwald mit zu nehmen. Aber dann wär' der Oberpfälzer Wald zu kurz gekommen. Die limitierten legalen Grenzübergänge schränken hier die Planung schon noch etwas ein.

Im Norden von Marienbad hab' ich dann beim Abendessen den Zeitplan überrissen und beschlossen, doch über Waidhaus, also zwei Ecken weiter südlich als ursprünglich geplant, zurück zu fahren.
ca 70 km mehr, aber sollte noch klappen.

Auch in der "Tachauer Furche", die den Kaiserwald vom Böhmischen Wald trennt, hab' ich die Hauptstraße als Trennmarke genommen.
 
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Abschnitt 10: Oberpfälzer Wald
Oberpfälzer Wald – Wikipedia

Der Oberpfälzer Wald und der Böhmische Wald bilden morphologisch eine Einheit beidseits der Grenze, die man nun wirklich nicht voneinander unterscheiden kann - im Gegensatz z.B. zum Frankenwald und Thüringer.
Deswegen zähl' ich die hier auch nur als ein Gebirge.

10-Oberpfaelzer.png

Nach der ersten Planung (blaue Linie) wär' da eigentlich fast nur das "Egerer Waldhäusl" als Higlight aus dem nördlichen Zipfel übrig geblieben.
Nachdem's der Zeitplan her gab, hab ich also den Grenzübergang nach Süden verlegt.

Die Strecke bis Tachov in offener Landschaft ist in realiter nicht so öde, wie sie auf der Karte erscheinen mag. Aber südlich von Tachau, wenn's tiefer in den Wald geht, wird's wieder richtig fein.
Ich glaub' ich fahr da noch mal extra her.

An der letzten Tanke in Roznatov hab' ich meine Quh noch mal mit Tschechensprit getränkt und dabei dummerweise mein Navi auf den Boden geschmissen.
Touch screen hin, unbedienbar. :cry:
Eigentlich wollt' ich über Pleystein nach Georgenberg, weil ich diese Strecke kenne und liebe.
Leider navigieren die Ortsschilder aber nicht nach Kurvenreichtum.
Nun gut, geht ja auch schon auf Dunkel zu, und der Blick konzentriert sich zunehmend auf die Wälder am Fahrbahnrand. Rehragout brauch ich heut' nicht mehr.

Die Linie am "Grenzkamm" über Georgenberg, Flossenbürg, Bärnau, Mähring, Neualbenreuth dürfte wohl jedem bekannt sein, der als Motorradtouri schon mal in unserer Ecke war. Grad Boxer in tiefer Fluglage kann man hier zu Stoßzeiten in Massen antreffen. OK, wohl nicht mehr um diese Uhrzeit.
Als Highlight in der Sammlung muß das einfach hier mit rein.

Das nächste Stück über das "Egerer Waldhäusl" von Neualbenreuth nach Wondreb ist eher eine Geheimtip für Lokalmatadore. Ich wollt's - quasi als Sahnehäubchen zum Schluß - noch fahren, die Sonne war grad am Horizont, und die direkte Strecke von Neualbenreuth nach Waldsassen ist derzeit eh' gesperrt.
 
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Kurz vor daheim war ich dann so vom Abendrot ergriffen, daß ich noch einen Schlenker über Wernersreuth fahren mußte.
Ich weiß, trotz HDR und nach-GIMPen ist ein Handy nicht das richtige Werkzeug, um Stimmung einzufangen. Aber der Blick nach Westen, über Steinwald und Fichtelgebirge, wo ich über 13 Stunden und 700 km vorher den Tag begonnen hatte, hat einfach was...

IMG_20200816_203631.jpg
 
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schön war's.
Aber hab' ich damit jetzt die GS-freundlichen Strecken in meiner Heimat endgültig abgegrast?
Ich hoffe ja nicht.
Und auch auf der Schwarzwaldtour war das schon noch die richtige Wahl - auch für die Anfahrt.

Und falls mich das Fernweh doch dereinst in Weiten ziehen sollte, die ich im verfügbaren Zeitrahmen nur über Autobahnen erreichen kann, hab' ich mir eine Telefonzelle auf Ziegelfundament im Zulauf ergattert:
https://www.flyingbrick.de/index.ph...r-lange-weg-zum-traum-meiner-jugend/&pageNo=1

bin gespannt, ob ich damit diese Zehn-Gebirgs-Challenge auch noch fahren möchte :wink:
 
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