So, ob nun verchromt oder nicht. Ich bin sie heute beide zur Probe gefahren. Erst die GS, dann die GSA. Beides super Motorräder, wenngleich ich mich irgendwie sofort in die GSA verliebt habe.
Weil die positiven Punkte überwiegen, nehme ich vorweg was mir - nur für mich - "negativ" (ist eigentlich ein blödes Wort dafür) aufgefallen ist:
Der Standardsitz bei der GS und bei der GSA sind in beiden Fällen schlecht, wenn man nicht gerade ein Fliegengewicht ist. Ich hatte schon beim Rollen vom Hof den Eindruck, dass ich den Unterbau des Sitzes spüren kann. Irgendwie auch so, als würde man den Sitz einigermaßen "breit" pressen, was mir direkt am Übergang von den Innenschenkeln zum Schrittbereich aufgefallen ist. Also für mich war z.B. bei der GSA der Sitz viel mehr ein Problem als die Breite des Tanks, die mir keine Probleme bereitet hat. Aber gut, das ist ja nicht neu und wurde hier auch schon mehrfach diskutiert.
Für mich als Sitzriese mit hohem Oberkörper war selbst das hohe Shield zu niedrig. Ich hatte den Wind genau auf dem Visier stehen. Aber dafür kann die Maschine nichts, sondern das ist nun einmal meine Anatomie bei 1,90 mit sehr hohem Oberkörperanteil. Will sagen, das Problem hätte ich bei jeder anderen Maschine auch. Beim Naked-Bike vielleicht etwas anders verteilt, weil der Wind auf den gesamten Oberkörper geht und nicht nur auf das Visier.
Dann war der Fußbremshebel viel zu hoch eingestellt. Ich habe Schuhgröße 47 und musste den Vorderfuß schon ordentlich hochnehmen, damit ich die Fußbremse betätigen kann. Das fiel mir bei der GSA aber noch mehr auf als bei der GS, mag jedoch auch mit den Rally-Rasten zusammenhängen, da die GSA eine HP-Version war. Die GS war die in Blackstorm.
Nun zu den Vorteilen:
Beide Bikes lassen sich einfach traumhaft gut fahren. Den Respekt vor der Höhe und vor dem Gewicht habe ich schon beim Anfahren verloren. Man muss ein bisschen behutsam mit Gas / Kupplung im ersten Gang beim Anfahren sein, denn sonst geht das Ding ab wie Schmidts Katze, hat man aber nach 3 x anfahren gut im Griff. Der tiefe Schwerpunkt macht die GS/GSA sehr handlich und sogar agil. Auf einem großen Parkplatz habe ich dann sogar mal ein paar Achten probiert. Geht! Ich hatte den Eindruck, dass die Maschine irgendwie jede Geschwindigkeit in jedem Gang fährt. Ob nun recht schnell immer noch im Ersten, oder sehr langsam im 5. oder 6 Gang. Das steckt die GS locker weg. Das Display war trotz Sonne sehr gut ablesbar und die Ganganzeige mit Geschwindigkeit und Drehzahl sehr kontrastreich abzulesen. Besser noch als mit analogem Tacho- und Drehzahlmesser.
Warum nun doch die GSA?
Zu meiner Statur passt die GSA. Beim Autohändler mal an der langen, verspiegelten Schaufensterfront vorbei und den Blick in den Spiegel (Selfie war leider nicht möglich). Da war das Bild mit der GSA irgendwie stimmiger und harmonischer. Aber das nur am Rande, denn es geht ja nicht um den selbstverliebten Blick in den Spiegel
Asche auf mein Haupt, aber ich habe die Probefahrt zwar mit kompletter Montur, dafür aber nur mit der Jeanshose gemacht, weil ich ja mit dem PKW anfahren musste (mache ich normalerweise nicht !!!). Dadurch konnte ich aber recht gut spüren, dass die GSA erheblich mehr Windschutz bietet als die GS. Das hat mir gefallen.
Zudem warum die GS statt der GSA, wenn ich die GS sowieso mit Bügeln, höherem Shield etc. nachrüsten würde. Dann relativiert sich der Preisunterschied schnell wieder. Vom Handling, außer beim Rückwärts schieben ein minimaler Vorteil für die GS, konnte ich keinen Unterschied feststellen.
Und ja, ich mag die bullige Optik einfach und stehe dazu
So, das waren meine ersten Eindrücke von der Probefahrt...