Hi
Die Angaben des Drehmomentes beziehen sich auf neue Schrauben der vorgegebenen Spezifikation laut Werksangaben. Der Lieferzustand ist i.d. Regel "leicht geölt".
Nachdem keine von uns gelöste Schraube dieser Spezifikation entspricht würde ich die "Allgemeinen Regeln des Maschinenbaus" anwenden. Da werden Schrauben generell "sauber und leicht geölt" (also so wie larsi es geschreibt) eingesetzt.
Extrembeispiel:
Drehe ich eine rostige Schraube ein, so wird der Rost "Einiges" des angewendeten Drehmomentes "schlucken", sprich die Schraube wird nicht richtig fest. Lösen wird sie sich auch nicht weil auch hier der Rost hemmt. "Nur" ist eben die Befestigung der Teile zueinander nicht ausreichend.
Die einzigen Gewinde die ich trocken eindrehe sind die Zündkerzen. Bei denen ist deren Nickelschicht auf die Anwendung abgestimmt. Was da garantiert nicht drankommt ist Kupferpaste (für Verschraubungen am Auspuff, da aber besser "Never Seeze", und hinter die Bremsklötze).
Einer der Gründe weshalb in vielen Repanleitungen im Bereich der Bremsen "trocken" steht ist, weil viele Anwender (teilweise auch Werkstätten) sonst gerne einen grosszügigen "Klacks" Fett oder "literweise" Öl anwenden und sich dieses früher oder später auf den Bremsscheiben findet.
Zu Zeiten von Bremstrommeln habe ich es miterlebt, dass ein Mechaniker die Gewindebohrungen für die Radschrauben grosszügig mit dem Ölkännchen "versorgte". Er erfand damit eine frühe Form des ABS. Es waren Durchgangslöcher und er setzte die Bremsbeläge unter Öl. Fachmännisch sozusagen :-).
gerd