Es macht manchmal einen Unterschied, ob man bei einem großen Anbieter mitfährt, der ein paar Tourguides eingestellt hat, die das ganze viellecht nur als Job ansehen und nicht immer das nötige Herzblut mitbringen. Es wird manchmal einfach zu kommerziell. Ich bin Reiseveranstalterin und nur mein Mann ist mit involviert. Wir haben zwar Partnerfirmen, von denen wir einen ortskundigen Tourguide und die Maschinen nutzen, aber ich bin immer auch bei jeder Tour dabei - manchmal auch mein Mann. Bevor es auf die Reise geht, frage ich immer nach dem fahrerrischen Können der Mitfahrer und erkläre, wie und wo wir fahren. Wir sind immer wieder begeistert neue Leute kennenzulernen. Wenn die Wege sich nach der Tour trennen, bleiben Freundschaften und oft kommen die Wiederholungstäter zu uns oder wir unternehmen auch außer der Reihe mit "Exkunden" private Touren mit eigenen Motorrädern.
Unsere Touren finden weit der Heimat statt, wir bieten Zentralasien und den Kaukasus an. Noch nie gab es Stress bei unseren Gruppen, es war immer super Stimmung und immer sind neue Freundschaften entstanden, wo Tourteilnehmer sich später auch privat wiedertrafen und Touren fuhren. Der Kontakt reißt auch nie entgültig ab. Mein Mann kann sich kaum was besseres vorstellen, als immer wieder super Gleichgesinnte zu treffen und sich mit denen auszutauschen. Selbst bei uns zu Hause, wenn wir unseren Motorradanhänger vermieten, quatscht er sich oft mit den Abholern lange fest, besonders, wenn das Alter und die Geschichten dazu ähnlich sind. Also für uns ist das das größte!
Oh, wie sich die Bilder gleichen!

Fast die selbe Situation hier, nur umgedreht (ich "veranstalte", Frau fast immer dabei und drumrum).
Fakten nach gut 30 Jahren und knapp 300 Touren lokal & global:
Solange die Bessere Haelfte voll mit dabei ist, gibt's fast keinerlei Probleme oder Unstimmigkeiten/ Reibereien/Spannungen...selbst mit bis-zu-6-Wochen-Touren zusammengewuerfelter Fremder aus unterschiedlichsten Laendern/Sprachen/ Gewohnheiten/Herkunft/usw!
Ist die Frau dabei, sind Grundstimmung und Synergie total anders, wesentlich ausgeglichener, milder...der weibliche Einfluss ist fast schon krass-positiv und offensichtlich (die meisten Teilnehmer sind (leider) fast immer maennlich).
Somit natuerlich auch fuer teilnehmende Paare die bevorzugten Touren.
Im Gegensatz dazu die "reinen Maennertouren"...total andere Grundregeln + Grundstimmung, Aggro, Ego, Macho weit mehr vornan, Rivalitaeten und "messen-muessen" schon im "Grundbaukasten".
Jeder kann schneller, besser, laenger, blahblah...
Geht natuerlich auch, erzeugt aber oft konstante Spannung und Reibereien, vielleicht anfangs noch lustig, spaeter einfach nur nervend und reicht von minimal-irritierend bis zum Tour-Aussteiger.
Alles schon gehabt. In diesen Faellen zieh ich die Reissleine, wenn der Haupt-Quertreiber zum Sicherheits-Problem fuer die Gesamttruppe wird.
Ist nur EINE Frau dabei (ob Veranstalter oder Teilnehmer),
gibt's das einfach nicht, fertig!