Kunde als Sozialarbeiter?
Auf der anderen Seite, muß ein Händler auch Geld verdienen. Er beschäftigt Mitarbeiter im Verkauf (dazu gehöre ich auch!), der Werkstatt und im Bürobereich. Also alles Leute die froh sind einen Job zu haben und ihre Steuern zu bezahlen!
Wozu das extreme - ich betone extreme - Feilschen geführt hat, hat man an der Bikeworld beim Nürburgring gesehen. Preise die z. T. bei Neufahrzeugen unter unseren EK Preisen bei BMW gelegen haben

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Als Konsequenz daraus sind gute alt eingesessene Händler daran kaputt gegangen, oder Ihnen sind die Kunden weggelaufen!
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So das mußte ich auch mal los werden ......
Hallo GGG!
Ich halte es für den falschen Weg, den schwarzen Peter immer dem Kunden zuzuschieben, sprich: der böse Käufer will immer mehr Rabatt

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Klar gibt es den Traumkunden, der in den Laden kommt, vorsichtig nach 2% Nachlass bei Barzahlung fragt und bei abschlägigem Bescheid reuhmütig die unverbindliche Preisempfehlung auf den Tisch des Hauses blättert.
Das ist lieb und nicht verwerflich, aber dumm. Gerade das sind meiner Erfahrung nach Menschen, die es oft gar nicht so dicke haben

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Die "Gespickten" dagegen streichen fette Provisionen ein, erhalten super Nachlässe, haben Freunde, die in leitenden Positionen sind und entsprechend "was machen können" und lachen über die armen Irren, die den Listenpreis blechen.
Da ist es IMHO verständlich, das auch der Normalsterbliche Rabatt haben möchte.
Der Händler sitzt doch am längsten Hebel:
kann er den Kundenpreisvorschlag nicht akzeptieren, gibt's eben kein Moped.
Wo ist das Problem?
Wenn der Verkäufer weiß, dass nebenan ein Händler den Rabatt gewährt und sich das Geschäft wegen ein paar Hundertern entgehen läßt - selbst Schuld.
Ist der Preis geschäftlich nicht rentabel, ist der Händler mit den Dumpingpreisen bald weg.
Wenn ich das Gestöhne der Verkäufer schon höre! Und dann noch auf die Moralische kommen: der Kunde knechtet uns, wir kriegen doch auch nur 0,002% vom Verkaufspreis usw.
Genau: und BMW lagert nach China Produktionsanteile aus - das sichert deutsche Arbeitsplätze

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Wie sieht das denn von nicht so kapitalkräftiger Käuferseite aus??? Da wird gespart und in Katalogen geblättert, geplant und gerechnet, um das geliebte Hochpreismoped letztlich vom Händlerhof schleppen zu dürfen. Da sind dann irgendwann die nötigen Euronen beisammen und der Kunde geht zum Freundlichen seiner Wahl und sagt: "So, ich habe x-Euronen. Mehr kann ich nicht ausgeben, da ich ja auch noch tanken möchte."
Jetzt hat der Händler doch die Möglichkeit seriös zu antworten: "Es tut mir sehr leid und Sie haben ja wirklich viel Geld gespart, aber für das gewünschte Modell reicht das leider nicht. Ich sage Ihnen jetzt den Betrag, unter dem ich nicht verkaufen kann. Der Betrag ist X. Vielleicht können Sie ja noch Ihre Oma anpumpen oder doch noch eine Saison weitersparen. Oder möchten Sie einmal unser etwas preisgünstigeres Modell probefahren? usw, usw."
Stattdessen hört er: "Solche Anfragen haben wir hier jeden Tag. Was glauben Sie denn, wie wir überleben sollen? Wir kriegen auch nur x-Prozent vom Hersteller! Schämen Sie sich denn überhaupt nicht?"
Für mich gilt dann: "Danke für den Kaffee und für die Lektion in Wirtschaftswissenschaften. Hier fünf Euronen für Ihre Kaffeekasse und tschüss!"
Ich habe schon mehrere neue Motorräder erstanden: einige bei offiziellen Händlern, andere bei Grauimporteuren.
Für zwei, drei gesparte Hunderter kaufe ich keine Graue. Für gesparte Tausender schon! Meine "Grauen" lagen in der Regel 2000,- DM und beim vorletzten Moped 1500,- Euro (!) unter den günstigsten Angeboten der Offiziellen. Und wenn ich eine neue Maschine zu einem Gebrauchtpreis bekomme, kaufe ich eine neue!
Dann betrachte ich die aber auch als Gebrauchtmaschine, denn ich weiß, dass man mit einer Grauen beim Offiziellen sehr gerne gesehen ist



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Das entspricht natürlich nicht der Gesetzeslage - aber was kümmert es schon den Händler. "Was will der A.... hier? Seinen Billigimport soll er mal schön woanders hinschleppen!" Da könnte ich schöne Geschichten erzählen

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Bislang habe ich aber immer noch die rühmlichen Ausnahmen gefunden, die das Geld für die Inspektionen gerne genommen, top gearbeitet und freundlich geblieben sind. Auch lagen die Preise nicht über denen, die auch "eigenen" Kunden abgenommen wurden. Leider muss man lange suchen

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Mir scheint, viele Händler arbeiten an einer "Verkaufs-Aura", die dem Kunden jegliche Preisfrage schon im Halse stecken bleiben lassen soll. Ich kenne welche, die sind schon tödlich beleidigt, wenn man sich nur nach voraussichtlichen Inspektionskosten erkundigt

! "Wenn Sie uns nicht trauen, gehen Sie doch woanders hin!" Genau!!!





Für's Forum möchte ich vorschlagen, dass schreibaktive Händler, Verkäufer oder sonstwie im Motorradhandel tätige Personen durch KNALLROTEN FETTDRUCK kenntlich gemacht werden!


So, das musste ich mal loswerden ...
Pavian