Verspielt die (angebliche) Bildungselite unsere Zukunft?

[Nordisch]

Auch weil sie im Leben stehen, z.B. Abitur und jetzt handwerkliche Ausbildung.

So einen habe ich auch. Macht demnächst seinen Meister. Habe wir als Boomer (meine Frau eher Spätboomer) wohl unseren Anteil beigetragen. Hätten das alle Boomer gemacht, hätten wir weniger zu meckern... - oder?

 

[Nordisch]

1. Generation baut was auf
2. Generation lebt davon
3. Generation fährt es an die Wand.

Irgendwas stimmt nicht... nach der Regel müsste Gen Z die Nr. 1 sein.
Wir Mittelalten und Alten haben die Zeichen der Zeit verpennt oder wollen sie nicht sehen. Klimakreise? Egal! (waren es die 80er, als es die ersten Warnhinweise gab?). Bildungsmiserie? Nee, schön runter mit dem Niveau, mein Kevin soll auch Abi haben. Und mehr Geld für die Schulen? Nee, muss ich nur mehr Steuern zahlen (wo waren die ganzen Eltern, deren Unterstützung ein paar letzte Mohikaner im Elternrat brauchen?). Wo sind die Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr? Wo sind die Lokalpolitiker, die sich blöde anmachen lassen müssen? Usw., könnte noch stundenlang in der Art weiter machen, aber Prinzip ist deutlich geworden?!

Inzwischen verstehe ich @AmperTiger , der sich gebersmühlenartig darüber beschwert, dass wir noch mehr Regeln und Gesetze wollen. Denn eigentlich stehen wir nur staunend vor unserem eigenen Schutthaufen und wissen nicht weiter. Einige werden extrem, andere resignieren und geben den Jungen die Schuld. Nur die eigene Nase ist tabu....

PS: So, dass musste mal raus. Ist jetzt genauso (wenig) differenziert, wie einige Aussagen über die jungen Menschen. Blöd, oder?

 

[SLK]

Heute, sagt er, sitzen in meinen Vorlesungen manchmal fast 500, von denen sicher mehr als die Hälfte, an einer Uni, intellektuell nichts verloren hat.
Er sagt max. 10 wirklich gute Leute dabei.
Mit wirklich Guten meinte er die, die über das Gehörte und Gelesene hinaus, das Thema weiterentwickeln können, also wirklich wissenschaftlich arbeiten, Wissen schaffen.

Ich glaube, wir haben uns mit der ständigen Niveauabsenkung, Aufhebung des Meisterzwangs, Bachelor und Master statt Dipl. Ing
Usw auf lange Sicht keinen Gefallen getan.

'n Abend,

dem kann ich nur zustimmen. 1966 habe ich meine Grundschulzeit beendet. Aus meiner Klasse kamen drei Schüler auf's Gymnasium, zwei Mädchen und ich. Eine Aufnahmeprüfung war obligatorisch. Heute kommen etwa 50 % auf's Gymnasium. Sind heutige Generationen schlauer als wir damals?

 

[QVIENNA]

Ich kann mich noch dran erinnern, an Energiekrise und autofreie Sonntage, an sauren Regen und Waldsterben, an Petting statt Pershing, BSE undTschernobyl, Republikaner, dann hieß es auch, Computer werden uns alle arbeitslos machen.

Es gab zu jeder Zeit Probleme und falsche Einschätzungen in der Zukunft.
Ich finde unter diesen Vorausetzungen sind wir weit gekommen. Deshalb bin ich einigermaßen (nicht 100%) zuversichtlich, dass es meinen Kindern in der Zukunft anders, aber gut geht.
Auch weil sie im Leben stehen, z.B. Abitur und jetzt handwerkliche Ausbildung.

Nicht immer alles so schwarz sehen, dann kann man ja gleich zu Hause bleiben.

Gut gesprochen!

 

[Beste Bohne]

'n Abend,

dem kann ich nur zustimmen. 1966 habe ich meine Grundschulzeit beendet. Aus meiner Klasse kamen drei Schüler auf's Gymnasium, zwei Mädchen und ich. Eine Aufnahmeprüfung war obligatorisch. Heute kommen etwa 50 % auf's Gymnasium. Sind heutige Generationen schlauer als wir damals?

Kann ich bestätigen. Ich bin in der 8. Klasse vom Gymnasium runter auf die Realschule. Ja, waren meine schlechten Leistungen. Muss wohl so 1994 gewesen sein.
Heute hätten die mich schon durchgezogen. Naja, Lehre, Bund, Abi nachgemacht, da hatte ich auch Bock, und Studium.
Das war alles erkämpft.

 

[Klausmong]

Besonderen Dank an alle die in Deutschland kostenlos studieren konnten und dann die Früchte der Ausbildung im nach „Leistung“ verlangendem Ausland einfahre. Ich nenne das Egoistisch!

Wow, hast Du eine Ahnung, wie viele Deutsche in Österreich studieren, weil sie es in Deutschland nicht könnten und dann zurückgehen?

 

[Nordisch]

(...) und dann zurückgehen?

Zwei Gedanken dazu:

1. Wenn jemand nach seinem Studium in D/AUT wieder wo anders hin zurückgeht, dann kann das viele Gründe haben. Aber einen sicherlich auch: Das Land, in dem jemand studiert hat, hat sich nicht als attraktiv genug vermarktet, insofern man denn die Studierten behalten würde wollen.
2. Und auch wenn man sich gut vermarktet, werden viele zurück gehen. Und auch das hat Vorteile, denn mit diesen Menschen kann man geschäftliche Beziehungen aufbauen, zusammen wissentschaftlich arbeiten, usw.

Kurzum: In unseren Ländern andere studieren lassen kann auch Vorteile haben. Man muss diese nur zu nutzen verstehen.

 

[QVIENNA]

Wow, hast Du eine Ahnung, wie viele Deutsche in Österreich studieren, weil sie es in Deutschland nicht könnten und dann zurückgehen?

Im Wintersemester 23/24 waren es über 30.000

 

[Nordisch]

Im Wintersemester 23/24 waren es über 30.000

Und die kommen alle als Besserverdiener im Urlaub wieder. Win-Win!

 

[Robi650]

1966 habe ich meine Grundschulzeit beendet. Aus meiner Klasse kamen drei Schüler auf's Gymnasium, zwei Mädchen und ich. Eine Aufnahmeprüfung war obligatorisch. Heute kommen etwa 50 % auf's Gymnasium. Sind heutige Generationen schlauer als wir damals?

Exakt das Problem. Aus meinen Jahrgängen gingen 2-3 der allerbesten zum Abitur und mehr oder weniger danach direkt zum Studium. Die künftige Elite.
Alle Anderen lernten derweil Butter- und Brot-Berufe die jeden Tag und von jedem gebraucht wurden.

Vollkommen irre sind z.B. die hochgejubelten Studierendenzahlen an der LMU.

Die kosten nämlich erstmal jahrelang die Gesellschaft erhebliche Summen.
Brauchts alle diese wo es flächendeckend an wertschöpfenden Arbeitskräften fehlt?

Nur das Beispiel Handwerksmeister - warum muss man den selbst finanzieren, die meisten Studiengänge sind allerdings kostenlos? Wer die Meisterschule macht hat schon mal jahrelang Steuern und Sozialabgaben gezahlt, bildet sich in dem Beruf weiter der erlernt wurde und die Abbruchquote ist vernachlässigbar. Und später maulen die Wohlstudierten über die hohen Handwerkersätze?




Aber das Ganze ist ja eh hochpolitisch. Darf das eigentlich hier?

 

[Benno]

'n Abend,

dem kann ich nur zustimmen. 1966 habe ich meine Grundschulzeit beendet. Aus meiner Klasse kamen drei Schüler auf's Gymnasium, zwei Mädchen und ich. Eine Aufnahmeprüfung war obligatorisch. Heute kommen etwa 50 % auf's Gymnasium. Sind heutige Generationen schlauer als wir damals?

Bei mir waren es 1972 fünf von ca. 40, die aufs Gymnasium gehen konnten. Aufnahmeprüfung gab es nicht mehr, aber in den ersten zwei Jahren wurde kräftig gesiebt.

Und nein, die sind heute nicht schlauer.

 

[VB63]

Wow, hast Du eine Ahnung, wie viele Deutsche in Österreich studieren, weil sie es in Deutschland nicht könnten und dann zurückgehen?

Stimmt, hauptsächlich wegen des N. C. aber das ist Österreich und damit in der EU. Hier ging es aber um die Schweiz und die Unterstellung in Deutschland könnte man nichts werde.