Wer kann Datei für 3D Drucker erstellen?

[gerry-h]

Hallo zusammen

Meine Tochter hat eine G 650 GS, bei der auf dem Topcaseträger die rechte Auflagen fehlt.
Die Auflage besteht aus einem Oberteil (71607687096) und einem Unterteil (71607687098).
Die Teile sind bei BMW nicht mehr erhältlich.
Die Bilder sind von der linken Seite, das ganze müsse dann noch gespiegelt werden !

Ein 3D Drucker wär im Bekanntenkreis vorhanden, aber ich hab natürlich keine Input-Datei.
Wer könnte mir eine Datei für den 3D Drucker erstellen?
Besten Dank für jeden Tipp.
Gruss
gerry

 

[Pjotr]

Schau mal hier rein, falls sich keiner meldet:
Anleitung: Kostenlos 3D-Scannen
Das dann über die richtige Seite spiegeln und drucken.
Man muß sich natürlich mit dem Thema mal befassen und entsprechend Zeit mitbringen.

 

[gerry-h]

Hallo Pjotr
Vielen Dank für den Link, aber genau das will und kann ich nicht.
Ich suche jemanden, der das gegen Entgelt für mich macht, da er es schon kann
Gruss
gerry

 

[horst.w]

... und der Druckerbesitzer kann das nicht?
Geht das auch unentgeltlich?

 

[gerry-h]

Hallo Horst
Der Druckerbesitzer ist ein Jungspund, der es vor nem Jahr schick fand, einen 3D-Drucker zu kaufen. Seither steht das Teil hauptsächlich unbenutzt rum oder druckt Teile für die man eine Datei online findet.....

Unentgeltlich geht auch... ...aber muss nicht sein. Wer eine Leistung erbringt, soll die auch bezahlt bekommen.

 

[binominem]

Hallo gerry,

das was du da vorhast ist mit mehr Aufwand verbunden als du es dir vorstellen kannst.
Da wäre zum einen das Material. Das ist ein belastetes Funktionsteil. Daher kommt als Material bestenfalls PETG in Frage, eher ABS, PC, PA. Was den Kreis derer die das drucken können schon sehr ausdünnt.
Wenn dein Jungspund es nur schafft fertige Dateien aus dem Internet zu drucken, wird er vermutlich schon an PETG scheitern.

Dann wäre da noch Geometrie der Teile. Das sind ganz schön komplizierte Teile zum modellieren. Das ist nicht nur einfach Länge, Breite und ein Radius mit dem Messschieber abmessen.
Da musst du messen, modellieren, drucken, mit dem Original vergleichen und das ganze von vorne.
Ferner wurden die Teile für ein anderes Fertigungsverfahren (Spritzguss) konstruiert. Selbst wenn du die Modelle hast, ist es nicht so einfach diese auf einem 3D Drucker auszudrucken. Da geht es um Stützstrukturen, Kraftverläufe im Bauteil ...
Wenn du ein Bauteil in 2 verschiedenen Ausrichtungen druckst, kannst 2 komplett unterschiedliche Eigenschaften erhalten, Stichwort Layerverlauf. Das ist so ähnlich der Maserung bei Holz.

Da wäre auch noch der Zeitliche Aufwand. Wenn dir das jemand unentgeldlich konstruiert, Hut ab, derjenige hat Bock dazu.
Ein Konstrukteur oder Produktdesigner würde geschätzt 6 - 8h benötigen. Wie gesagt, messen, modellieren, Probedruck mit dem Original vergleichen und wieder von vorne. Idealer Weise hat man alle Teile zum Testen vor Ort. Dann kann man konstruktive Änderungen vornehmen die keinen Einfluss auf die Funktion haben aber das Teil leichter fertigbar machen.
Bei einem Stundensatz von 40€/h kommt da schon was zusammen. Selbst ein Amateur wird dir das nicht unter 10€/h machen (zzgl. Maschinenstunden).

Jetzt hast du die Datei(en). Jetzt musst du das noch gedruckt bekommen.
Es gibt Anbieter die das für dich übernehmen. Such dir im Internet ähnliche Dateien und lade sie mal bei diesen hoch, dann bekommst du sofort einen Kostenvoranschlag. Aber beachte das Material, PLA wird die Belastungen nicht aushalten. ABS müsste es schon sein.

Da holst du dir lieber ein neues (gebrauchtes) Topcase.

Gruß, Peter

 

[horst.w]

... sagt die FDP, aber mit der habe ich es nicht so. Hobby soll Hobby bleiben und wenn man das in ehrlichen Arbeitsstunden aufwiegen wollte, geht es hart an die Grenze eines wirtschaftlichen Totalschadens.

Bevor man sich auf so ein "Abenteuer" einlässt, muss man auch das Umfeld von den Teilen kennen, Belastungen, die sie aushalten müssen usw.

Alternativen gibt es auch (der o.a. Link betr. 3D aus 2D-Bildern gehört nicht dazu!),
1. Abformung mit Silikon und Silikongießen; geht nicht mit Spiegeln!
2. Der Youtuber "Subi Performance" - Andi hat sich aktuell einen Partner reingeholt, der Scans erstellt, die man entweder drucken kann oder Andi fräst es CNC auf der 5-Achs-Hermle. Ehedem gab / gibt es in größeren Städten Scan-Läden, der in Karlsruhe war recht schnell wieder zu, hat sich wohl nicht gerechnet - Googln!
In eBay-Kleinanzeigen gibt es oft Scan-Angebote; diese Kleingeräte sollten reichen, es kommt schon mehr auf die Soft- denn auf die Hardware an.

Zum Zeichnen brauche ich das Muster, nur vermessen recht nicht. Soll ja zum Schluß auch passen und brauchbar sein. Ein Kontakt zum DruckerMann wäre hilfreich zw Abstimmung.

Deine Entscheidung jetzt, schick mir ne PN mit Tel-Nr. wenn Du Dich für das Zeichnen entscheidest.

 

[horst.w]

Binomien war etwas schneller , beschreibt die Problematik recht gut, die Kostenfaktoren lassen wir jetzt mal außen vor.
Es gibt ja auch noch die gute Möglichkeit, die Teile bei einem Profi-Dienstleister herstellen zu lassen. Habe ich schon selbst mit hochbelasteten Teilen gemacht, ist allerdings wirklich nicht billig.
Dabei drucken die meisten mit Nylon, das hält, div. Metalle gehen auch (Alu)

Eine weitere Alternative wäre das Herstellen mittels einer gedruckten Form zum Gießen mit Kunststoff oder auch Alu. Letzteres habe ich mit Kleinteilen schon gemacht, aber hoher Aufwand und Materialkosten (pro kg-Rolle)

 

[binominem]

Bevor man sich auf so ein "Abenteuer" einlässt, muss man auch das Umfeld von den Teilen kennen, Belastungen, die sie aushalten müssen usw.

Genau so ist es.
Mal davon ausgehend das du die 3D Modelle hast.
Das ist ein belastetes Bauteil, sieht man an den Schleifspuren.
Die Teile werden verschraubt. Stahlschraube in Kunstoff. Bei einem 3D Druckteil würde ich hier eine Mutter einsetzen oder Einschmelz Gewindebuchsen vorsehen. Was aber eine Umkonstruktion und andere Schrauben notwendig macht.
Dann ist immer noch die Problematik des Herstellens (drucken) da. Die Belastungen könnten die Festigkeit des Bauteils überschreiten. Dann fliegt dir bei 100km/h das Topcase auf die Straße (worst case)

Meistens läft es doch so: Du hast doch einen 3D Drucker, kannst mal schnell ...
oder: Du kannst doch Zeichnen, kannst du mal schnell ...

Mit mal schnell ist es hier aber nicht getan.
Du musst das Umfeld kennen, die Belastungen, fähig sein, die Teile fertigungsgerecht umzukonstruieren und auszudrucken.

LG, Peter

 

[horst.w]

... sonst lässt man besser die Finger davon!

 

[binominem]

... sonst lässt man besser die Finger davon!

Das wollte ich damit sagen

gerry, wenn du jemaden findest der sich auf das Abenteur einlässt, würde es mich doch brennend Interessieren wie es ausgegangen ist. Zeichnerisch und fertigungstechnisch.

Bitte halte uns auf Stand.

Danke
LG, Peter

 

[Christian Achberger]

Vielleicht geht es ja auch einfach?
Es ist nur einen Auflage und kein Halter, es kommt nur Druck von oben, fixiert wird das TC anders;

ich würde das Teil versuchen aus Holz oder einem Alublock bauen und fräsen;
also Material abnehmen und nicht aufbauen!
Holz wäre wahrscheinlich einfach und besser

oder das TC verschrauben, aber dann ist das Fach darunter nicht mehr nutzbar!

Soweit

 

[gerry-h]

Danke für Eure Kommentare.
Ist ja oft so, dass man den Aufwand unterschätzt, wenn man garkeine Ahnung hat.
Wenn da jemand 8h dransitzt, ist das Ganze wirtschaftlich uninteressant.
Dann ist es auch fast egal, ob aus dem 3-D Drucker, aus Alu oder Holz.

Ich werd mir wohl was anderes überlegen müssen.

 

[binominem]

Ist ja oft so, dass man den Aufwand unterschätzt, wenn man garkeine Ahnung hat.

Dafür ist doch ein Forum da, oder
Geht mir bei anderen Themen genau so.

Das was du du brauchst, ist absolut machbar und logisch.
Nur weil ein Teil kaputt ist, kauft man nicht die komplette Baugruppe neu.
Und hier setzt die Ersatzteilfertigung mittels 3D Druck an.
Nur dafür müssten die Bauteile schon mit diesem Hintergrung konstruiert und die Modelle vom Hersteller für die Endkunden zur Verfügung gestellt werden. Gerne auch gegen Bezahlung.

So ist es ein riesen Aufwand die Teile zu digitalisieren und neu zu fertigen (Neudeutsch: reverse engeneering)

Hoffe du findest jemanden der da richtig Bock drauf hat und dir das Bauteil fertigt.
Idealerweise stellt er dieses dann dem Rest der Meschheit zur Verfügung (Open source).

Das ist keine Utopie oder Phantasie, ich praktiziere das so.
Printables
Printables

LG, Peter

 

[Hobbyfahrer]

Die Teile sind bei BMW nicht mehr erhältlich.

Woher hast du diese Information?

 

[gerry-h]

Vom Freundlichen. Hatte es bestellt, kam aber ewig nicht und dann irgendwann ' nicht mehr lieferbar'.

 

[hoechst]

Ist das ein A-Händler mit Motorradabteilung? Erst dann ist diese Aussage einigermassen stimmig. B-Händler und ehemalige BMW-Schrauber/Werkstätten erhalten nur noch selektiv E-Teile.

 

[gerry-h]

NiGS kleine Schrauberbude, Motorradzentrum Freiburg .

 

[Gast 30990]

@gerry-h wenn du mir die Teile zuschickst, kann ich sie dir scannen. Ich habe mir vor etwa 2 Monaten einen 3d Handscanner zugelegt, weil ich in dieses Thema als selbstständiger Konstrukteur tiefer einsteigen möchte. Solche Aufgaben wären eine gute Übung für mich.
Ich habe schon Bereiche meines Motorrades gescannt und hier Teile konstruiert, wie zuletzt z.B. eine Schutzabdeckung für meine Fußrasten.
Der Rest dann per PN bei Bedarf.

 

[schlork]

Ich hatte selber mal ne F650GS und versuche mich gerade an dieses Teil zu erinnern. Was ist dennn das für ein Baujahr? Was mich auf dem Bild auch wundert die Seite, wo das Teil fehlt ist nach unten gar nicht offen. Sieht zumindest so aus.