Altbau mit einer Wärmepumpe heizen

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K1300S

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Hallo
Da ich ja weiß das hier viele Leute sind die gutes Wissen und Erfahrung haben, wollte ich einmal ein Thema ansprechen was nichts mit dem schönen Motorrad fahren zu tun hat.

Was ist Eure Erfarung wenn man eine Gasheizung im Altbau auf eine Wärmepumpen umrüsten will? Die vorhandenen Heizkörper will ich nicht wechseln. Also brauche ich wohl eine hohe Vorlauftemperatur?
Ist da eine Luftwärmepumpe interessant oder eine die Spiralen unter dem Gras im Garten hat?
Kann Photovoltaik helfen?


Danke im voraus
 
nobbe

nobbe

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schwierige frage - genaues kann sicherlich nur ein heizungsbauer oder energieberater sagen - und es kommt auch auf die gegebenheiten vor ort an

meine WP, Thermosolar ( = warmwasser kommt direkt vom dach) , lüftung mit wärmerückkopplung, sowie fuss bodenheizung und 1000L pufferspeicher sowie dämmung wurden beim Neubau gemacht - zu einer nachrüstlösung wäre es sicherlich am besten einen fachmann zu rate zu ziehen

so PI * daumen stehen hier auch investitionen von 30 TSD € oder mehr an..


bei youtube hat mal einer die rechnung per PV und split klimaanlage mit heizfunktionen aufgemacht- schien auch interressant
 
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schlork

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Ich lasse mir gerade ein Angebot über Photovoltaik machen und im Zuge dessen kam die Sprache auch auf Umrüstung der vorhandenen Gasheizung auf Wärmepumpe. Vorlauftemperatur ist wohl mittlerweile kein Thema mehr, bei Umrüstung mit alten Heizkörpern. Bin mal gespannt auf das Angebot.
 
ufoV4

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Pauschal würde ich immer sagen: es kommt drauf an. Wenn Du bislang vorlauftemperaturen von 50 Grad und mehr gehabt hast, dann wird das eher nichts werden. Dann muss auf jeden Fall Dämmung und Heizkörper (größere Flächenheizkörper oder Fußbodenheizung) optimiert werden. Da die Kosten für Strom aber auch massiv steigen werden, würde ich momentan keine Schnellschuss bei der Renovierung machen und noch etwas abwarten...
 
technofix

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Da kann ich mich nobbe nur anschließen. Da muss sich ein Fachmann vor Ort ansehen. Gerade für den Altbestand wird das eine knifflige Sache. Am Ende soll die Sache ja auch noch bezahlbar sein.
Ich stehe vor der gleichen Aufgabe. Eine Lösung kann auch eine Hybrid Lösung sein. Also Luftwärmepumpe und als Backup für ganz kalte Tage die Gasheizung bestehen lassen.
Mein Haus hat verschiedene Bauabschnitte. Ist von 1956 - 2000 alles dabei. Allein dadurch ist der Dämmung auch Grenzen gesetzt. Fussbodenheizung ist auch nicht durchgängig vorhanden. Mein Energieverbrauch liegt im Schnitt bei 20.000kWh/a inklusive Warmwasser bei ca 190m² Wohnfläche. Da bin ich skeptisch ob das mit einer reinen Luftwärmepumpe zu schaffen ist. Habe schon überlegt ob ich bei mir Kollektoren im Garten verlegen könnte. Ich würde das kombinieren mit einer Photovoltaik Anlage mit Speicher.

Aber wie gesagt, das sind im Moment nur Überlegungen. Das muss man mit einem Fachmann vor Ort besprechen.
 
schlork

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Das muss man mit einem Fachmann vor Ort besprechen.
Natürlich, die Frage vom TE verstehe ich grundsätzlicher Art. Früher war Altbau und umrüsten auf Wärmepumpe kein Thema. Ging einfach nicht, oder nur mit viel Aufwand. Hat sich inzwischen wohl (technisch) verändert. Aber das Ganze Thema ist sehr komplex, auch Photovoltaik z.B. mit Speicher oder ohne Speicher.
 
Hobbyfahrer

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So viel hat sich nicht geändert. WP arbeiten mit der höchsten Effizienz bei einer Vorlauftemperatur zwischen 30-35 Grad. Bei diesen niedrigen Temperaturen braucht man Fläche. In der Regel haben die Badezimmer immer noch eine elektrische Zusatzheizung, da hier die beheizte Fläche in der Regel fehlt. Auf für diesen Bereich gibt es Lösungen, wenn z.B. auch auf die Wände ausweicht.

Elementar für aber der hydraulische Abgleich und das kann mehrere Winter dauern, bis man es perfekt hat. Alle Einzelraumregelungen sollte man abschalten/ausbauen. Der Volumenstrom sollte immer gleich sein. Eine Drosselung durch die Einzelraumregelung ist nicht gut.

Eine heutige Luft-Wasser WP sollte eine JAZ von > 4 haben. L-W WP in kalten Klimazonen sind nicht sinnvoll.

Man muss das genau berechnen aber dafür gibt es Spezialisten.

Ist da eine Luftwärmepumpe interessant oder eine die Spiralen unter dem Gras im Garten hat?
Kann Photovoltaik helfen?
Erdwärmetauscher, ob nun horizontal oder vertikal, sind eine Option, wenn die Rahmenbedingung stimmen.

Ja PV ist absolut sinnvoll mit einer WP aber nur wenn beiden System verbunden sind (Energiemanagment) und sich austauschen.
 
GS_Ralf

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Wärmepumpe mit Heizkörpern im nicht nachgedämmten Altbau ist Mist! Da kann die Politik noch so viel nach Wärmepumpen rufen die Physik lässt sich nicht verändern.
Für die Arbeitszahl der Wärmepumpe ist die Temperaturdifferenz zwischen kalter und warmer Seite ganz entscheidend.

Das ist kein Fehler der Hersteller die unzulängliche Geräteschaften produzieren sondern durch Naturgesetze bestimmt. Die Antriebsenergie des Kompressors errechnet sich nach der Carnotgleichung 1-(Tkalt/Twarm) *Qwarm. Das ist der theoretische Höchstwert der durch alle möglichen Verluste noch reduziert wird.
In der Praxis erhält man dann z. B. für 1 kW eingesetzer Elektroenergie bei 35 °C Vorlauf 4.5 kW Heizwärme, bei 60 °C Vorlauf nur noch 2.7 kW. Geht man noch höher kann man sich den ganzen Aufwand mit der Wärmepumpe eigentlich gleich ganz sparen und einen kostengünstigen Heizstab einsetzen. Hohe Temperaturen gehen auch immer mit verminderter Lebenserwartung des Kompressors einher. Es gibt durchaus Wärmepumpen zu kaufen die 70 °C schaffen, fragt dann aber mal nach der Leistungszahl an diesem Betriebspunkt!

Ich halte eine WP nur für sinnvoll wenn man ganzjährig mit max. 50°C Vorlauf auskommt. Das kann man mit größeren Heizflächen (am besten Fußbodenheizung) oder deutlich verbesserter Wärmedämmung erreichen. Wichtig ist das überall die 50 °C reichen. Es nutzt nichts wenn man zwar Fußbodenheizung hat für die 35°C reichen aber für ein paar Heizkörper doch über 50 °C benötigt. Die höchste benötigte Temperatur bestimmt den Wirkungsgrad!

Ein Sonderthema ist dann noch die Warmwasserbereitung. Wenn man Legionellenkonform 60 °C TWW erzeugen möchte ist das mit einer WP schon ein richtiges Problem!

Das mag jetzt so klingen als würde ich von Wärmepumpen nichts halten. Das stimmt nicht. In den letzen 20 Jahren habe ich etliche eingebaut die auch alle prima funktioniert haben. Wenn die Rahmenbedingungen passen ist das eine optimale Wärmequelle. Das ist aber in der Regel nur im Neubau möglich.

Eine Erdsonde ist sehr teuer und aus wasserrechtlichen Gründen nicht überall möglich. Die Erdsonde hat aber den großen Vorteil im Sommer eine stille und nahezu kostenfreie Kühlfunktion ohne Kompressoreinsatz zu bieten. Bei der Erdsonde kommt man auch bei sehr tiefen Außentemperaturen (ca. unter -5°C) ohne zusätzlichen Elektroheizstab aus. Bei Luft/Wasserwärmepumpen wird der immer für diesen Fall benötigt. Das hört sich aber schlimmer an als es ist, die Energiemenge die übers Jahr gesehen durch den Heizstab geliefert wird ist recht gering wenn man es richtig macht.

PS: Ich habe in meinem Altbau eine Pelletheizungmit mit der ich voll zufrieden bin. Leider hat sich der Pelletpreis im letzten Jahr von 200 bis auf 700 €/t mehr als verdreifacht. Da bin ich mit meinem Latein jetzt auch am Ende.
 
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GS-Lenker

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Ich habe mir 1990 ein Fertighaus gekauft, welches 1986 gabaut wurde und habe dieses im Jahre 1998 in Massivbauweise erweitert (insgesamt nun 178qm). Das Wohnzimmer bekam eine Fussbodenheizung, der Rest sind konventionelle Heizkörper. Geheizt wurde mit Öl, bis ich dann 2002 auf eine Wasser-Wärmepumpe umstellte. Dafür wurden in meinem Grundstück zwei Brunnen (Saug- sowie Schluckbrunnen) mit einer Maximaltiefe von 14,5m gebohrt. Das Ganze hat mich damals einschl. Demontage und Entsorgung der alten Heizanlage sowie der 3x 2000 Liter Heizöltanks knapp 30TE gekostet (inkl. der Brunnen-Bohrungen). Funktioniert alles tadellos, wird alles schön warm und hatte bisher noch keinerlei Störungen. Die Anlage ist praktisch wartungsfrei. Den Strom für die Wärmepumpe beziehe ich größtenteils über meine Photovoltaikanlage
(seit 3 Jahren mit Speicher). Meine Tochter hat sich aktuell letzte Woche ein Haus in der gleichen Strasse gekauft, welches noch mit Elektro geheizt wird, auch hier werden wir auf Erdwärme umsteigen. Leider sind momentan die Lieferzeiten solcher Anlagen extrem hoch (10-12 Monate, auch für die Brunnenbohrungen), scheint wohl jeder angesichts der momentanen Krise auf Wärmepumpen umzusteigen. Habe vor 4 Wochen ein 14Kw Diesel-Notstromaggregat in Betrieb genommen, welches sich bei Stromausfall automatisch ein- bzw. auch wieder ausschaltet, bin dadurch doch größtenteils autark was Heizung, Strom und Wasserversorgung angeht.
 
GS_Ralf

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Erdwärme <=> Grundwasser
Bei Erdwärmesonden werden senkrechte Bohrungen bis in 100m Tiefe gebohrt, da kommen Sonden mit einem geschlossenen Kühlkreislauf rein. Offene Grundwassernutzung mit Brunnen ist nochmals schwieriger bei der Genehmigung durch die untere Wasserbehörde, hat aber natürlich den besten Wirkungsgrad. Dabei hängt die die Problemfreiheit aber stark von der örtlichen Grundwasserqualität ab.

Wie viel Strom produzierst du von Nov.-Feb. und wie viel Strom braucht in der Zeit deine Wärmepumpe?
 
schlork

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Tiefenbohrungen oder Brunnen wäre natürlich super. Das wird aber doch so gut wie gar nicht mehr genehmigt. Oder?

Wenn man Legionellenkonform 60 °C TWW erzeugen möchte ist das mit einer WP schon ein richtiges Problem!
Ein interessanter und wichtiger Punkt! Wie machen die ganzen Leute das, wenn sie Wp für Warmwasser einsetzen?
 
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Kurvenkratzer1200

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Was bei Wärmepumpen oft vergessen wird , ist das Problem der Vereisung des Außen- Wärmetauschers.
Wenn du in einer Gegend wohnst, wo oft Nebel im Winter herrscht. Wird dir deine Wärmepumpe nichts bringen, ggf noch Strom verbrauchen.

der kalte Nebel wird an der Noch deutlich kälteren WT Oberfläche gefrieren, bis diese vollständig zu ist.
Dann beginnt die Wärmepumpe den WT frei zu heizen, mit Strom.

zudem, wie schon geschrieben wurde, wenn es draußen am kältesten ist, benötige ich drinnen die höchsten Temperaturen.
Für die WP der ungünstigste Betriebszustand.

daher sind aus meiner Erfahrung die Wasser/Wasser Wärmepumpen die bessere Wahl, wenn es denn eine werden soll.

eine solarthermische Anlage würde ich mittlerweile nicht mehr (oder nur noch eine kleine) auf ein Dach bauen,
Besser eine PV Anlage mit Energiemanagement. Dazu noch einen Heizstab in einen Pufferspeicher für das Heizzsystem und die Energie kann je nach Bedarf zugewiesen werden.

eigenverbrauch Strom zuerst
Dann in den Batteriespeicher
Dann in das Heizsystem oder TWW.

wenn genug Platz Im Haus ist ggf über eine Pellets- Heizung nachdenken (kleiner Kessel, großer Speicher) .
Nachteil: die Heizung macht Arbeit, Dreck und Geräusche. ( pellets sind aber aktuell auch im Preis gestiegen)

Wie auch immer du es machst, ich würde immer eine möglichst große solare Einheit dazu nehmen.
Und auch auf einem Ost-West-Dach funktionieren beide Systeme.
PhotoVoltaik besser als Solarthermie
 
Guggele

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Wie schaut es mit Pellets aus?! Ich weiss, wird jetzt auch teurer, aber wäre vielleicht noch eine Alternative, vor allem ist die Umrüstung vielleicht nicht so extrem gross wenn Du den Platz dafür hättest.
 
Hobbyfahrer

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Bei der Erdsonde kommt man auch bei sehr tiefen Außentemperaturen (ca. unter -5°C) ohne zusätzlichen Elektroheizstab aus. Bei Luft/Wasserwärmepumpen wird der immer für diesen Fall benötigt.
Das war mal ganz früher so und ist seit einigen Jahren nicht mehr so. L-W-WP arbeiten auch deutlich unter -5 Grad ohne Heizstab. Der Wirkungsgrad ist dann beim Heizen nicht mehr so gut und der Heizstab wird nur noch für WW benötigt.

Wir haben uns vor 11 Jahren für eine L-W-WP entschieden, da wir bei unserem Neubau keinen CO2 Ausstoß haben wollten und auch keinen Eingriff mit Bohrungen in die Erdschichten.

Heute freuen wir uns darüber und früher wurden wie belächelt als alle anderen in der Umgebung noch Gas Heizungen eingebaut haben, weil es ja billig war und CO2 Reduzierung doch lieber die anderen machen sollten.
 
nobbe

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Lewellyn

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Keine Warmwasserspeicher mehr, sondern elektrische Durchlauferhitzer an der Entnahmestelle. Schon sind Legionellen kein Thema mehr.
 
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