... das Problem ist wohl eher, dass andere sich anmaßen, sie glauben zu wissen, was der Kunde gern möchte bzw. gut findet. Menschen sind aber nunmal unterschiedlich!
Der eine will angesprochen und beraten werden, der andere nicht. Das kann man ja auch hier gleich in den ersten Beiträgen lesen. Und genau DAS herauszufinden, ist halt Sache eines Verkäufers.
Ein guter Verkäufer hebt den Hintern von Stuhl hoch, begrüßt den Kunden freundlich-charmant, bietet nen Kaffee / ein Wasser an und fragt beiläufig, ob er helfen kann.
Wird das bejaht, kann er loslegen und dabei gilt es dann, den "Nerv" des Kunden zu treffen. Auch was das angeht, ist der eine Kunde halt so "drauf" und der nächste Kunde unter Umständen wieder ganz anders.
Wird das verneint, zieht sich der Verkäufer halt erstmal zurück, beobachtet aber aus der Distanz weiter bzw. bleibt zumindest "greifbar". Ein guter Kellner macht das übrigens genauso ...
Aus "Faulheit" (andere mögen es Bequemlichkeit nennen) den Kunden zu negieren, ist der Beginn vom Ende eines Freundlichen. Und das sage ich den Betreffenden in den entsprechenden Fällen auch ganz offen ins Gesicht. Meist bleiben die dann sprachlos zurück.
"Mein" Verkäufer war relativ jung, frech-charmant (erfrischend!) und fährt selbst eine R 1300 GS. Er hatte bei Ankunft gerade einen Kunden in seinem Kontor sitzen. Obwohl er uns und wir ihn bis dahin nicht kannten, hob er, als er uns sah, kurz die Hand und nickte uns grüßend zu. Für uns war klar, dass er sobald möglich zu uns kommen würde. Das dauerte nichtmal 15 Minuten.
Als er dann zu uns kam, begrüßte er zunächst meine Frau, dann mich (so sieht der "Knigge" das vor) und bot uns nen Kaffee an. Samstagmorgen um 09:15 h kam uns das sehr gelegen. Das "Eis" war schnell gebrochen, wir kamen zwanglos ins Gespräch. Dabei kam der Verkäufer absolut authentisch rüber.
Ursprünglich war ich auf die Trophy aus, aber als ich die Triple Black daneben stehen sah, war
schnell klar: DIE ist es!
Davon hatte er zwei da, eine mit ASA, eine ohne (frische Lagerfahrzeuge).
Die ohne ASA soll es sein? OK.
Hat die Maschine denn "meine" Wunsch-Ausstattung? Haste Deine Konfiguration mit? Prima. Kommt bitte mal mit, wir gleichen das am PC ab. Fünf Minuten später war klar: Jo, ist alles drin, nur einige Anbauteile müssen noch nachträglich dran. Die sind alle lieferbar, können wir bis nächste Woche anbauen.
Eine Probefahrt wurde angeboten. Danke, aber ich kenne die Testberichte und das was ich bekomme, ist um mehrere Moped-Generationen und darüber hinaus um viele Klassen besser, als das, was ich gerade habe (ne 16 Jahre alte Suzuki Intruder C1800, die ich nur noch unter Schmerzen bewegen kann). Und meine Entscheidung, dass es 'ne R 1300 GS werden sollte, war ja schon vorher (im Laufe eines Zeitraums von ca. 2 Monaten) schon gefallen.
Nachdem wir uns über den Preis einig waren, habe ich an Ort und Stelle den Vertrag unterschrieben.
Das Ganze hat keine zwei Stunden gedauert.
Ich hab's nicht bereut, im Gegenteil, freu mich heute immer noch wie bolle.
Laut unseres Verkäufers ist ein solcher Ablauf für ihn absolut kein Einzelfall, sowas hat er offenbar bereits häufiger erlebt.
Und so wünsche ich das auch jedem anderen potenziellen Käufer.