Hintere Bremse schleift nach Belagwechsel ???

Diskutiere Hintere Bremse schleift nach Belagwechsel ??? im G 650 GS, F 650 (GS) und F 650 GS Dakar (Einzylind Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo Leute! Hab gestern zum erstenmal die hinteren Bremsbeläge gewechselt: G650GS, 2014, 17.000 km, Brembo Sinter (die roten). Hab die...
mmo-bassman

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Hallo Leute!

Hab gestern zum erstenmal die hinteren Bremsbeläge gewechselt:
G650GS, 2014, 17.000 km, Brembo Sinter (die roten).

Hab die Antiquietschpaste von Louis verwendet, und musste mit der Spritze etwas Bremsflüssigkeit entfernen, da der Kolben nicht weit genug zurück ging (bei 10.000er wohl zuviel reingemacht). Nun ist der Flüssigkeitsstand genau auf Max. und die Beläge nagelneu.

Heute 40 km gefahren, Bremsbeläge schleifen immernoch hörbar, Bremse und Scheibe werden heiß, aber noch im erträglichen Rahmen. Scheibe wird noch nicht blau, so schlimm isses nicht. Nur das Schleifgeräusch ist noch ziemlich stark, ist das am Anfang normal? Schleift sich das noch ein? :confused:

Hab zum erstenmal überhaupt Beläge gewechselt, is ja kein Hexenwerk, aber hab halt noch keine Erfahrung, bin deshalb wegen der Schleifgeräusche sehr unsicher. :eekek:

Würde mich über Eure Einschätzung sehr freuen!
 
C

carlo93

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die Kanten der Bremsbeläge etwas an die "alten" Scheiben angepaßt?

Gruß Carlo
 
Eckart

Eckart

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Hallo,
Hab gestern zum erstenmal die hinteren Bremsbeläge gewechselt
Ich habe zwar sowas schon länger nicht mehr gemacht, will aber trotzdem ein paar Punkte auflisten, die schief laufen können.
Wie im Beitrag davor schon angedeutet wurde, ist der Effekt bis zu einem gewissen Maß normal, wobei ich in Ferndiagnose nicht erkennen kann, ob es im aktuellen Fall noch normal ist.
Dazu gehört auch eine Beurteilung der Brensscheibe: Wenn die schon recht riefig ist, sind die Anpassungsschwierigkeiten natürlichj größer.

musste mit der Spritze etwas Bremsflüssigkeit entfernen, da der Kolben nicht weit genug zurück ging (bei 10.000er wohl zuviel reingemacht). Nun ist der Flüssigkeitsstand genau auf Max.
Ein Fehler der gern mal gemacht wird, ist eine Überfüllung. Der Beschreibung nach sollte es das aber nicht mehr sein.

Vor dem Hineindrücken der Brenskolben muss man diese reinigen und ein Hilfsmittel verwenden, das ein Verkanten ausschließt. Sollten diese nun wegen Dreck an den Kolbenaußenseiten oder Verformungen durch ein Verkanten nun nicht leicht laufen, wäre das eine mögliche Ursache dafür, dass die Bremskolben nicht genügend zurücklaufen.

Zu dicke Bremsbeläge würden ebenfalls zu solchen Schwierigkeiten führen können; sollte es aber der richtige Typ für das Motorradmodell sein, ist das eher unwahrscheinlich.

In Foren liest man manchmal von Schwierigkeiten mit der Bremssattelführung. Wenn diese Lagerung durch Korrosion oder Schmutz nicht mehr freigängig ist, schleift die Bremse auch; durchaus möglich, dass sowas jetzt nach dem Bremsbelagwechsel auftritt, weil die ja eine kleine Verschiebung des Bremssattels mit sich bringt.

Eckart
 
mmo-bassman

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@ carlo:
Nee, hab an den Bremsbelägen gar nix angepasst, wie sollte ich das denn machen?
Hab sie einfach eingebaut, so wie sie waren. Auf der Brembo Packung steht, dass man die ersten 100 Meilen (160 km) keine Vollbremsungen machen soll, weil sich die Beläge solange noch anpassen müssen.

@ eckart:
Ja, die Bremsscheibe hat schon Riefen, deutlich mehr, als die vordere, die sieht noch wie neu aus.

Die hintere Bremse ist eine "schwimmende", also mit Schwimmsattel, und einem dicken Kolben. Den hab ich reingedrückt, indem ich den Sattel von außen gegen die Scheibe gedrückt habe. So isses auch auf der Rep-ROM beschrieben. Natürlich hab ich vor dem Reindrücken nix gereinigt, erst als ich die alten Beläge draussen hatte, hab ich mal ne Ladung Bremsenreiniger reingesprüht, und alles gut abgewischt. Aber besonders dreckig war da auch nix. Wie bekäme ich denn den Kolben wieder leichtgängig, wenn er hängen sollte? Ohne Belag mal komplett ausfahren, oder was?

Ja, die neuen Beläge sind schon sehr dick, aber sie passen rein, und wenn ich den Sattel jetzt gegen die Scheibe drücke, so dass der Kolben wieder reinfährt, schleift auch nix mehr. Erst wenn ich über das Pedal wieder "pumpe" bis zur Grundstellung, dann schleifts.

Noch Ideen?
Danke für Eure Tipps!
 
Larsi

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"schwimmt" der sattel freigängig?

ich würde die gleitflächen der schwimmenden lagerung checken und den kolben noch mal etwas ausfahren und reinigen.
 
mmo-bassman

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Kann ich so nicht beurteilen, den Sattel zu bewegen erfordert schon sehr viel Kraft, muss schon fast dagegen hauen, um ihn zu bewegen, das war aber schon immer so. Sollte das leichtgängiger gehen?

Wenn ich den Kolben zum Reinigen jetzt wieder rausfahre, wie bekomme ich ihn dann (ohne Spezialwerkzeug) wieder rein?
 
Larsi

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carlo93

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die Kanten der neuen Beläge vorsichtig mit einer Feile bearbeiten. Wenn die Scheiben schon älter sind, liegen die neuen Beläge nicht "satt" auf, das führt dann zu Schleifgeräuschen.

Gruß Carlo
 
Larsi

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... Wenn die Scheiben schon älter sind, liegen die neuen Beläge nicht "satt" auf, das führt dann zu Schleifgeräuschen.

Gruß Carlo
das dürfte aber nicht zu einer warmen scheibe führen ...
warm wirds ohne bremsen nur, wenn der belag aus irgendwelchen gründen zu stark an der scheibe schleift.
 
Grandy

Grandy

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@mmo-bassman:
Ich vermute am ehesten, dass noch zu viel Bremsflüssigkeit im System ist. Nimm doch nochmal 5ml ab und schau ob es besser ist.
Die Bremsbelege liegen eindeutig zu dicht an, wenn die Bremsscheibe so schleift, dass sie heiß wird.
Komisch finde ich allerdings auch, dass deine hintere Belege vor den vorderen runter sind und die Bremsscheibe auch riefiger ist als die vordere. Evtl. ist da schon länger was im Argen.
 
mmo-bassman

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@ grandy:

Bin ca. die ersten 10.000km immer mit leicht getretener Hinterbremse gefahren, ohne es zu merken. Jedesmal, wenn ich mit Kumpels fuhr, berichteten sie mir, das mein Bremslicht häufig bis sehr häufig leuchtet. Ich habe daraufhin immer am Bremslichtschalter rumjustiert, was die Sache aber nicht besser machte. Ich hatte wohl ständig den dicken Stiefel drauf, ohne es zu merken. Hab jetzt den festen Anschlag mit einem drübergezogenem Stückchen Rohr um ca. einen mm verdickt, dadurch kommt der Hebel vorn nun 2,5 cm weiter nach unten, seitdem is Ruhe. Natürlich habe ich die Bremse am Hauptbremszylinder neu eingestellt und den Bremslichtschalter entsprechend justiert.

Gehe davon aus, das die neuen Beläge nun länger halten.
Werde beim nächsten Schrauben noch n bisschen Bremsflüssigkeit absaugen, vielleicht fährt der Kolben dann weiter zurück.

Vielen Dank für Eure zahlreichen Anregungen.
 
mmo-bassman

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Nee, nee, da is noch genug Spiel, darauf hab ich schon geachtet. Im Gegenteil, hab das Spiel im Hebel, also das, wo am Bremszylinder noch gar nix passiert, eher etwas großzügiger eingestellt, damit mit den fetten Stiefeln nix mehr passieren kann.

Bin jetzt erstmal drei Tage weg, nächste Woche probier ichs dann alles mal aus. Ziehe als erstes nochmal n bisschen Bremsflüssigkeit raus, dann Probefahrt. Wenns das nicht war, kommt die Flüssigkeit eben wieder rein, ist ja nicht schlimm.
Werde berichten!
Bis dann ...
 
Grandy

Grandy

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Vielleicht ist auch die Bremsanlage nicht richtig entlüftet und du komprimierst beim Zurückdrücken immer Luft, die dazu führt, dass die Beläge nach kurzer Zeit wieder zur Scheibe wandern. Oder durch das lange fahren mit schleifender Bremse und die dadurch resultierende Erhitzung sind die Membranen mittlerweile kaputt.
 
DakarRay

DakarRay

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BMW-Motorräder und ......
Sind die Führungsbolzen des Sattels wirklich leichtgängig?
Die rotten wirklich gerne fest, wäre nicht das erste Mal.Woher ich das weiß?:Augenrollen:
Der Kolben muss IMHO nicht gereinigt werden, wenn er sich halbwegs leicht zurückdrücken lässt.
Sollten die Führungen des hinteren Sattels wirklich fest gegangen sein, kannst Du gleich nach Komplett-Ersatz schauen.
Mit Reinigen oder Zerlegen wirst Du kaum dauerhaften Erfolg erzielen.
Bewege mal den Sattel ohne Beläge nach links und rechts.
Geht das nur mit Gewalt, hast Du das Problem eingekreist.

Gruß und good luck - Ray
 
Grandy

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Hatte das mal bei ner Fahrradbremse das da wohl noch Luft drin war und sie sich dadurch nicht zurück gestellt hat. Vielleicht hilft ein Entlüften.
@Larsi: ich mein die Membranen um die Bremszylinder
 
mmo-bassman

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Also Leute, vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen!
Bin im Moment nicht zuhause, sodass ich erst nächste Woche weiter forschen kann.
Glaube (und hoffe) allerdings nicht, dass wirklich ernsthaft was defekt ist, wie einige hier vermuten.
Ich möchte zu bedenken geben, dass die Bremse vor dem Belagwechsel einwandfrei funktionierte (ohne Schleifen).

Von daher hoffe ich, das Ray´s Idee mit den schwergängigen Führungen nicht zutrifft, dagegen spricht auch, dass das Moped erst 1,5 Jahre und 17.000km alt ist. Viel Dreck oder Matsch hat sie auch noch nicht gesehen.

Entlüftet wurde die Bremse bei KM-Stand 11.000, bei der 10.000er, inkl. neue Bremsflüssigkeit. Das Ganze im teuren Glaspalast, gehe davon aus, dass der Schrauber das kann, so schwer isses ja auch nicht. Er hat versucht, den Flüssigkeitsstand dem Verschleisszustand der Beläge anzupassen, daher auch nun die Überfüllung. Das Ganze war dieses Jahr im Mai, vor geradmal 6.000 km.

Am ehesten vermute ich, dass sich die Beläge noch an die riefige Scheibe anpassen müssen, oder das immernoch zuviel Bremsflüssigkeit drin ist. Nächste Woche check ich das, danach melde ich mich wieder.
 
Eckart

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Hallo,
Normalerweise geht ein Bremsbelagwechsel ohne nachfolgende Störung vonstatten, daher helfen Betrachtungen, warum es irgend etwas nicht sein kann, nur begrenzt weiter. Den genauen Grund für den Fehler findet man vielleicht, wenn man ihn behoben hat.
Ein möglicher Fehler, der noch nicht erwähnt wurde, ist ein Fehler im Geberventil, z. B. gebrochene Feder, Verschutzung usw. Dieses sorgt dafür, dass einerseits der Kolben wieder zurückgezogen wird, aber trotzdem ggf. mehr Bremsflüssigkeit in die Leitung gepresst wird, weil die Beläge mit der Zeit abgefahren werden.

Eckart
 
Thema:

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