🕯 in memoriam an Heinrich / Kaminfeuer 🕯

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gshogi

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Ich lese hier mit, bin von den Schicksalen total betroffen und weiß in meiner Betroffenheit gar nicht recht, wie ich mich ausdrücken soll.
Der Krebs ist ein Arschl.ch.
2021 und 2022 hatte ich mit Schwarzem Hautkrebs zu kämpfen. Einige OP's, CT's, Sonographie, etc.
Ich ging als Gewinner hervor.
Meine "Riesennarbe" im Rücken kann mich mal.

Jungs! Kopf hoch, positiv denken und Kampfgeist zeigen.

Den Hinterbliebenen hilft das wenig.
Mein Beileid (unbekannterweise)
 
jan13

jan13

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Ich hatte kein krebs, aber trotzdem anderte sich mein leben ende 2022 vollig.
Im ganzen 5 operationen in 1 jahr, sehr viel schmerzen und wie thomas @Tango_Delta sagt....ich wahr nur pasagier, alles laufte um mir rum, ich musste nur folgen und von ein artz hin zum anderen.
Man sagt kopf hoch, positief bleiben....aber so einfach ist es nicht. Man lebt, aber wenn man abends nach einer operation dan alleine auf zimmer liegt wahr ich alleine in einer andere welt.
Dass alleine sein, sich abfragen warum und dann sich abfragen wie weiter gab mir den entschluss wenn ich heil raus komme aendere ich mein leben.
Nach der dritte operation fing es an sich auf zu klaren, korperlich ging es besser, auch in mein kopf.
So blod dass man erst sehr krank muss sein um wieder zu begreifen und zu fuhlen wer und was gut fuer dich ist.
40 jahre bei derselbe firma gearbeitet, kein arschl... von der geschafsleitung gesehn die ganze zeit.
Mein entschluss wuerde schnell gemacht, kundigung und fruhrentner, mein haus verkauft und in kurzen fahren wir nach Spanien.
Mein rat, warte nicht bis du krank wirst um zu entdecken was und wer gut fuer dich ist. In meinem fall habe ich freunde erwartet und dass wuerde nur minimum kontakt, hofflichkeit.
Aus ein gans andere ecke kam jemanden die mit mir mitlebte....meine ex-frau und ein kollege der nicht direkt bei mir arbeitete.
Warte nicht mit alles bis spaeter, es ist jetzt und nicht morgen.
Guck dein partner an, sag ihm wie sehr du ihm oder ihr magst.
Den im ende blieb nur einer meine tochter,meine frau und meine ex-frau immer bei mir.
 
KAlaus

KAlaus

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das einzig Positive - wenn man das so überhaupt nennen kann - ist, daß bei einem längeren Krankheitsverlauf die Familie darauf einstellen kann, auch wenn es dann immer noch hart ist, und auch ggf. entsprechend "Verabschieden" oder auch aussprechen kann.
Meine Muttter ist sprichwörtlich tot umgefallen. Mit 78 okay, wär nicht nötig gewesen, aber nun ja.
Ich war gerade mit dem Mopped am Genfer See. Schöne Überraschung, ich weiss bis heute nicht, wie ich heil heimgekommen bin...

Mein Opa hat sich ein halbes Jahr gequält, bis er dann mit 85 eingeschlafen ist. War auch kein schönes halbes Jahr, und der erste nach seinem letzten Tag und die Wochen darauf waren auch Mist, trotz "ist ja absehbar gewesen" und "endlich ist er erlöst vom Leid"

So oder so - wenn jemand stirbt, der einem nah war und am Herzen lag, dann ist das für die meisten immer hart, egal ob schnell oder langsam.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es wenige Worte gibt, die helfen. Zeit, Zeit ist das einzige, was hilft. Vor allem die Zeit, in der dann jemand für Dich da ist, der Dich auch nicht unbedingt vollquatschen, sondern einfach nur da sein muss.

Buchtipp dazu gefällig? Es ist okay, wenn du traurig bist: Warum Trauer ein wichtiges Gefühl ist und wie wir lernen, weiterzumachen

Mir hat das sehr geholfen.

Jemand, der dann nach einem Monat oder einem halben Jahr sagt "jetzt hast Du genug getrauert, lach doch mal wieder" ist entweder empathielos oder schlicht unerfahren.
Irgendwann erwischt es so ziemlich jeden, ein bisschen vorbereitet sein schadet nicht, aber wirklich vorbereiten kann man sich leider auch nicht...
 
Dangermouse

Dangermouse

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Einige von euch, die selbst krank sind bzw. es gewesen sind, schreiben, dass eure Freunde nicht so reagiert hätten, wie ihr es euch gewünscht hättet, und dass Kommentare wie „Das wird schon“ nicht gerne gehört sind.
Deshalb meine Frage:
Wie möchte man als kranker Mensch, dass das Umfeld reagiert?
Was hört man gerne und was nicht?

So was wäre gut zu wissen - man weiß ja nie, wann es mal jemanden trifft, der/die einem nahe steht.
 
KAlaus

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Einige von euch, die selbst krank sind bzw. es gewesen sind, schreiben, dass eure Freunde nicht so reagiert hätten, wie ihr es euch gewünscht hättet, und dass Kommentare wie „Das wird schon“ nicht gerne gehört sind.
Deshalb meine Frage:
Wie möchte man als kranker Mensch, dass das Umfeld reagiert?
Was hört man gerne und was nicht?

So was wäre gut zu wissen - man weiß ja nie, wann es mal jemanden trifft, der/die einem nahe steht.
Als klar war, dass mein Aorten-Aneurysma gewachsen ist und operiert werden muss, war es sehr unterschiedlich - manchmal wollte ich drüber reden, ein anderes Mal auf gar keinen Fall.
Wichtig für den Betroffenen ist, sich klar zu äussern (heute ja, jetzt nicht...).
Für das Gegenüber ist wichtig, vielleicht noch einmal nachzuhaken und dann die tages- oder minutenaktuelle Entscheidung einfach hinzunehmen (und es später trotzdem vorsichtig nochmal zu probieren)...
Und ja, so eine Situation ist für beide Seiten belastend und anstrengend. Angst, Ungewissheit & vielleicht Schmerzen oder Einschränkungen nach einem Eingriff sind halt einfach Kacke...
 
body58

body58

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Wie möchte man als kranker Mensch, dass das Umfeld reagiert?
2019 nach der Diagnose und sie sich unter den Bekannten und Verwandten verbreitet hat kam immer eine Frage, wie geht es dir. Konnte ich nach kürzester Zeit nicht mehr hören, denn da ging's mir eigentlich körplich noch gut.
Wie dann Chemo und OPs folgten kam nix mehr und da ging's mir zeitweise richtig bescheiden. War mir so jedenfalls lieber.

Wenn man selber sich mal Luft machen musste waren weiter entfernte Bekannte die deutlich besseren Gesprächspartner. Was im Grunde genommen auch verständlich ist, da sie nicht so nah am Geschehen waren.

Ansonsten war's mir am liebsten wenn man sich so verhält als wenn nix wäre.
Da tickt aber jeder anders, deshalb kann man pauschal keine einigermaßen vernünftige Antwort geben.

Bei mir war neben der Behandlung das Moped fahren die beste Medizin.
Auch da tickt jeder anders, selbst die Ärzte.
Meine Onkologin hat mir immer gesagt lassen sie's sein.
Der Chefarzt hat mir gesagt, wenn sie sich gut füllen machen sie's, ist gut fürs Gemüt.
Hab dann auf den Chefarzt gehört.....😉
 
Goofy196

Goofy196

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Moin @all
Deshalb meine Frage:
Wie möchte man als kranker Mensch, dass das Umfeld reagiert?
Was hört man gerne und was nicht?
Eine Frage, auf die es einfach keine befriedigende Antwort gibt…bzw. auch geben kann. Keine zwei Menschen sind gleich und die Variationen, wie damit umgegangen werden soll, sind unendlich.
Vielleicht (aus meiner Erfahrung) am ehesten und so allgemein wie möglich:
  • Offen sein und zuhören. Nicht gleich das Gegenüber mit den eigenen Emotionen zutexten.
  • Nicht in Watte packen. Vor 25 Jahren hat mir mal ein Patient auf der Onkologie gesagt: "Weißt Du, was das Schlimmste ist? Keiner streitet sich mehr mit mir. Das ist so, als würdest Du jeden Tag in einer Gummizelle leben."
  • Akzeptieren, wenn es jetzt gerade nicht passt mit dem Reden. Nicht persönlich nehmen, weiter da sein.
  • Sich mit dem, was kommt, wirklich auseinandersetzen, ehrlich sein und sich nicht (ganz schlimm) in irgendwelche Phrasen flüchten. Wenn irgendetwas so schlimm ist, dass mir die Worte fehlen, kann man das auch kommunizieren. Ich hab mit Angehörigen auch einfach schon mitgeheult. Wir sind alle nur Menschen, keine Maschinen. Wenn wir dabei "echt" sind…alles gut.
  • zusammenfassend: so gut man kann "nahe sein"…trotzdem, wichtig, dabei auch die eigenen Grenzen akzeptieren.
Mit meinem Bruder hab ich die 6 Wochen zwischen Diagnose und seinem Tod nicht viel geredet. War für uns beide o.k.-er wollte nicht, ich musste nicht. Jeden Morgen nach dem Nachtdienst hab ich bei seinem Lieblingsbäcker seine Croissant und nen guten Kaffee in der Thermoskanne geholt, hab mich zu ihm ins Zimmer gesetzt und hab gewartet, bis er aufgewacht ist.
Und unsere gegenseitigen Frotzeleien haben wir bis zum Schluss durchgehalten. Lachen kann manchmal mehr gegen Schmerzen ausrichten, als das teuerste und beste Medikament.
"Du bist mir wichtig" kann man auf die unterschiedlichsten Arten zeigen.
Grüße
Christian
 
Tango_Delta

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Genau so wie jeder anders mit der Situation und der Diagnose umgeht, gehen auch Verwandte, Freunde etc. unterschiedlich damit um.
Meine Diagnose traf mich nachdem ich eigentlich "nur Verstopfung" hatte von einen auf den anderen Tag hart. Habe das recht schnell verpackt.
Die schlimmsten Minuten waren die Anrufe bei meinen Eltern, meinem Schatz und einer ewig langen besten Freundin. Wissend wie die reagieren und deren zu erwartene Reaktion. Das war schon dramatisch und emotional. Danach war alles erstmal gut.

Andere haben eher durch Zufall oder halt durch Wissende davon erfahren.
Bei einigen wurden Anrufe, Geburtstagswünsche etc. weniger bis zum garnicht mehr melden.
Jeder wie er meint und will. Nehme das keinem übel, hat halt jeder so seine Grenzen oder Hemmungen damit umzugehen. Oft ist da kein böser Wille dahinter, die Menschen sind einfach mit der Situation überfordert, aus Angst was falsches zu sagen / tun. Menschlich halt.
Der Erkrankte ist sich oft auch garnicht bewusst darüber, dass zumindest emotional und teils auch im täglichen Leben und Zusammenleben der Partner oder nahe Angehörige mehr leiden als er selbst.
Auch das war bei uns Thema und wurde auch angesprochen. Habe meinem Schatz klip und klar gesagt, dass ich verstehen könne, dass, wenn es gegen Ende böse und unangenehm wird mit der Krankeit (ist ja Gott sei Dank nicht so gekommen), sie nicht bei mir bleiben könne.
Nicht weil sie keinen Bock darauf hätte oder Einschränkungen und Unannehmlichkeiten fürchten würde, sondern weil es sie einfach zerstören und auffressen könnte.
Sie solle es nur direkt tun oder den Weg mit mir gemeinsam gehen, wenn sie es denn könne.
Darauf bekam ich eine recht harsche Ansage von ihr und das Thema war gegessen.
Trotz allem hat es sie sehr viel Kraft und Substanz gekostet in der Zeit. Sie sah teilweise kranker aus als ich je war. Das schlaucht einen Partner / Menschen der einem sehr nahe steht sehr. Das kann nicht jeder, auch das ist menschlich. Hat niGS mit "jetzt wo es ernst wird haut er / sie ab". Es ist für manchen die Hölle den Partner durch sowas zu begleiten.

Ich habe eigentlich überall und zu allen Gelegenheiten meinen Humor nicht verloren. Im Gegenteil, teils Witze gerissen die andere erstmal schlucken liessen. Das ist und war meine Art damit umzugehen.
Natürlich zieht man nicht die Krankheit als solches ins Lächerliche, das ist sie bei Weitem nämlich nicht.

Die Höhen und Tiefen des Verlaufes und alles andere habe ich damals mehr oder minder unverblümt in meinem Thread hier geschildert.

Auch das, der Thread und der Zuspruch der Gemeinde, ernsthaft oder auch mal witzelnd, haben zum besseren Aushalten der Situation beigetragen.

Nicht allgemeingültig, das betone ich immer wieder. Es gibt kein "wie soll ich mich gegenüber dem Erkrankten verhalten Pauschalrezept". Das hängt einfach von zu vielen Faktoren und menschlichem Empfinden ab.

Wenn man annähernd, den Umständen entsprechend und dem Befinden nach so weiter macht / machen kann wie zuvor, von beiden Seiten, wäre das nach meinem Erleben die optimale Lösung damit umzugehen.

Auf keinen Fall sollte man nur Aufgrund von Vermutungen und vor einer aussagekräftigen Diagnose schon langsam mit dem Sterben anfangen. :wink:
 
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