Jethelm Erfahrungen

[Gast 35536]

Servus,

das mögliche Verletzungsproblem beim Jethelm sollte mit dem M1 oder Helme ähnlicher Bauform minimiert sein.
Damit meine ich diese mit hervorgezogenem Wangenbereich (im Gegensatz zu den hier bebilderten "Rollerhelmen"
Mir ist im Hochsommer der Integral auf der GS auch echt zu warm - so ist es aktuell der hier Klick geworden.
Langes Visier und Sonnenblende und wirklich erheblich luftiger.

Mir war das Gewicht bei der Auswahl am wichtigsten,es gibt weitaus bessere Jethelme,das weiß ich auch aber die sind mir alle zu schwer.
Ich habe einen anderen Helm für mein " Nahbereichstöff " (Honda Bali 50 ) gebraucht,da bot sich an den IXS mal bei einer Fahrt mit der GS zu probieren,seitdem fahre ich mal öfter an sehr heissen Tagen damit.

 

[kirmer]

ich bin mit dem Nolan N40-5 Classic super zufrieden.
Fahr den Helm jetzt seit 5 Jahren ohne Kinnteil
Gruß
Markus

 

[boxerdriver]

Moin

Fahre Shoei Cruiser 2. Topp. Allerdings, shoeitypisch, sehr teuer. Aber dieser Helm ist ein Traum vom Sitz, Wertigkeit und Gewicht. Zudem kann man das Sena SLR2 unsichtbar einbauen.
Vergleichbare Helme, von HJC, beispielsweise sind einige hundert Euro günstiger.
Aber Shoei ist irgendwie meine Helmmarke.
Sieht aber nicht so cool aus wie ein richtiger Jethelm ohne Visier.
Deine Entscheidung

 

[SRG]

Ich trage, bei schönem Wetter, schon seit ein paar Jahren einen Premier OR-20 bzw. das Vorgaengermodell und bin sehr zufrieden damit.
Obwohl er sich an der Stirn etwas hart trägt (nicht weich gepolstert) finde ich ihn schon alleine wegen seinem geringen Eigengewicht von unter 1000 Gramm und dem integrierten Visier komfortabel.

 

[SuMoQ]

Bei zuletzt über 30 Grad hab ich mir unter meinem HJC RPHA ST auch meinen Vespa Helm ( Schuberth 01) gewünscht. Selbst ein Endurohelm mit Brille ist deutlich angenehmer bei heißen Temperaturen finde ich. Sicherheit ist sicherlich nicht so gut wie bei einem Integralhelm oder Endurohelm. Aber wenn man sich im Integralhelm unwohl fühlt oder es einfach viel zu heiß ist, trägt das auch nicht unbedingt zur Sicherheit bei. Ist genauso eine Sache wie Stoff oder Lederkombi. 100% Sicherheit gibt's im Leben nicht... Vor allem nicht mit unserem Hobby.

 

[ydna]

6evo, nie zu heiss und bei Ortsdurchfahrt kann hochgeklappt werden . Klar ist das gefährlich, aber die leichte Kühlung erhöht auch die Aufmerksamkeit. Manchmal genügt schon das Klappen an den Ampeln. Manchmal fahre ich auch geschlossen durch die Orte, Kieferbruch ist nicht lustig

 

[qtreiber]

etwas OT:

Welcher Schal / Buff ist für Jet-Helme zu empfehlen? Irgendwas mit Gore oder dickerem Stoff?

 

[Q4me]

Seit Jahren SHOEI J Cruise

 

[Rumpelstilzchen]

Hallo Leute

Danke für eure Beiträge, die mich doch dazu bewogen haben, einen Jethelm zu kaufen.
Für meine Sozia+Ich haben wir uns den Schuberth M1 Pro zugelegt. Jetzt, nach ca. 2500 km. können wir nur positives berichten.
Zwischen 13 bis 31° Grad hat der Helm stets für gute Belüftung gesorgt. Meine Bedenken des doch offenen Kinbereichs, sind zumindest durch das doch sehr tief gehende Visir
fast weg. Intresanterweise ist der Helm um einiges leiser, wie der sonst gewohte Klapphelm! Hätte nicht gedacht das Jathelmfahren/tragen so angenehm sein kann...klare Empfhelung

 

[Tron]

Meine Bedenken des doch offenen Kinbereichs, sind zumindest durch das doch sehr tief gehende Visir
fast weg.

Mmmh, bin nicht ganz sicher, das jetzt richtig zu verstehen. Eine Schutzwirkung bietet das Visier definitiv nicht (hoechstens vor Insekten).
Wobei, wenn ich den M1 so sehe, dann sieht der mir nicht wesentlich kuehler aus als ein Integralhelm mit guter Lueftung. Aber jeder, wie er meint.

 

[ufoV4]

Die Schutzwirkung kann ja nicht die gleiche sein. Man muss halt abwägen ob und wann ich auf den Schutz des Integralhelms verzichten kann und will.
Aber, ganz ehrlich: wenn ich bei jeder Fahrt mit einem Ereignis rechne, bei dem schwerster Schaden entstehen kann, dann würde zumindest mir das Fahren auch keinen Spaß mehr machen. Muss jeder für sich entscheiden.

 

[willib]

Man muss halt abwägen ob und wann ich auf den Schutz des Integralhelms verzichten kann

Können kann das jeder. Integralhelm ausziehen und gut ist. Nicht so schwer. Wollen ist eine andere Frage. Ich würde wollen. Verzichten. Nicht nur auf den Integralhelm. Überhaupt auf den Helm. Ich bin einer dieser alten Garde. Es kommt da aber noch dürfen dazu. Von Gesetzes wegen meine ich. Und Gesetze brechen will ich keine. Daher mit Helm. Wieviel Helm das sein muss hat meiner Meinung nach nicht nur mit tatsächlicher und faktischer Sicherheit zu tun. Es hat auch sehr viel mit gefühlter Sicherheit zu tun. Der eine fühlt sich nur im Integralhelm sicher genug. Der andere eben auch ohne Helm. Und ich stelle mir vor, dass @Rumpelstilzchen von gefühlter Sicherheit gesprochen hat als er gesagt hat, dass seine Bedenken durch das tiefe Visier fast weg sind. Ich fahre Shoei J Cruise. Das tiefgezogene Visier habe ich praktisch immer offen. Die Sonnenblende habe praktisch immer unten. Insekten leitet die Scheibe hoch genug, dass ich höchsten mal eins auf der Sonnenblende habe. Ich fühle mich sicher genug. Ich rechne - wie @ufoV4 - nicht mit Ereignissen mit schwerstem Schaden. Wenn ich das tun würde, würde ich das Motorradfahren aufgeben. Aber faktisch wissen tue ich es natürlich. Wenn es mich auf das Gesicht haut ist dieses hinüber. Ich gehe nicht davon aus, dass es mich auf das Gesicht haut und freue mich am Fahrtwind.

 

[BMW Peter]

Das hat vor ein paar Jahren bei uns ein Zahnarzt mit Jet-Helm auch gedacht.
Bis ihm in der Stadt ein Autofahrer die Vorfahrt nahm.
Der Aufschlag an der Dachkante war Tödlich.
Aber das soll jeder selbst entscheiden.

 

[CSS]

Nutze bei kurzen Tagesausfahrten im Sommer oftmals den Shoei RJ Plantinum. Dies seit vielen Jahren.
Hin und wieder auch den M1 von Schuberth da dieser obendrein ein Sonnen und klares Visier installiert hat. Praktisch! Alllerdings nutze ich diese Helme nur wenn ich auf einem Motorrad mit Windschild unterwegs bin.
Passform und Bequemlichkeit taugen mir beim Shoei besser. Dafuer muss man halt immer eine zusaetzliche Brille tragen. Von der Geraeuschkulisse hatte ich mir beim M1 ein wenig mehr versprochen. Nicht schlecht aber auch nicht signifikant besser als mit dem Shoei RJ. Verarbeitung ist bei beiden Helmen sehr gut und beide sind keine Leichtgewichte wie man es zunaechst vermuten koennte. So zumindest mein Empfinden.
Die mit diesen Helmen verbundenen groesseren Verletzungsrisiken sind bekannt und ich deswegen niemandem zu solch einem Helm raten wuerde. Gebe lediglich meine Erfahrungen in Sachen Tragekomfort zwei unterschiedlicher Modelle zum Besten gebe. Wer allerdings an besonders heissen Tagen mit einem offenen Klapphelm unterwegs ist hat sehr wahrscheinlich auch keinen besseren Schutz.

 

[willib]

Aber das soll jeder selbst entscheiden.

Genau. Und das gute daran ist, jeder riskiert nur sein eigenes Gesicht… Leben… was auch immer.

 

[HFB]

Insektenstiche sind immer ärgerlich und schmerzhaft. Das kann dir allerdings auch passieren mit einem Integralhelm und offenem Visier...

Das kann Dir sogar mit geschlossenem Visier passieren. Im letzten Jahr einmal Wespe von unten trotz großem Windabweiser und vor ein paar Wochen dachte ich, was kribbelt denn da so irrsinnig auf meinem nackten Schädel, da war mir oben durch die Belüftung meines Neotec 2 eine Biene reingekommen, die dann im Labyrinth der Polsterung ihre Kreise zog. Gestochen hat sie mich zum Glück nicht, aber man staunt nicht schlecht, wenn man den Helm abnimmt und da krabbelt so ein kleines Biest drin rum.

 

[gstrecker]

M1 seit Jahren. Ich liebe das grosse Sichtfeld. Aber Sehr laut

 

[SardGS]

Damals irgendwann um 1986 früh morgens im Stossverkehr.
Glücklicherweise trug ich meinen damaligen Endurohelm zur meinem ersten Moped, einer Yamaha DT 125 für die 2 Jahre vor der A Schein Prüfung.
Das Auto vor mir macht im Schritttempo eine überraschende Vollbremsung obwohl es Vortritt hätte und auch keiner kam. Ich gezwungenermassen auch Vollbremsung und direkt Abflug übers Vorderrad und flach mit dem Gesicht auf den Asfalt geknallt.
Fazit: Fette Beule am Kinn mit Abdruck des Belüftungsgitters des Endurohelms, sonst nix.
Hätte ich damals einen Jethelm getragen wäre im besten Fall meine Fresse wohl Matsch gewesen....

Daher kommt für mich niemals ein Jethelm in Frage und ich trau auch den Klapphelmen nicht wirklich.
Für mich als Brillenträger wäre ein Klapphelm etwas einfacher zu handhaben, aber so brauch ich entweder Kontaktlinsen oder zieh halt eben die Brille schnell ab um den Helm aufzusetzen; is ja keine grosse Sache.

Für die R 1250 GS gabs einen BMW GS Carbon in Light-White, Weiss wegen der Sichtbarkeit und dem reduzierten Aufheizen im Süden. Klasse war auch der GS Pure mit Sonnenblende, aber den gabs nur Schwarz was keine gute Idee für den Süden ist.

Für lange Autobahnstrecken wäre ein Integralhelm warscheinlich komfortabler und kommt vieleicht irgendwann mal noch, aber hier auf Sardinien ist der Endurohelm wegen der Hitze definitiv besser.
Momentan sind es 30-32° und im Helm ist es nicht zu Heiss ( mit Funktions Shirt unter der BMW Rally Hose und Jacke gehts eben noch).

Chris

 

[Eckart]

Gestochen hat sie mich zum Glück nicht

Genau das habe ich aber mal erlebt, trotz Integralhelm.
Erlebt das mal, wenn eine Wespe ohne Vorwarnung plötzlich in die Schläfe sticht.
Auch in den Stiefel hatte sich eine Wespe mal verirrt und ebenfalls zugestochen, weil ihr da wohl nicht wohl war.

Bei Stadtgeschwindigkeit habe ich den Helm allerdings meistens mindestens einen Spalt offen, oft das Visier auch ganz hochgeklappt, weil meine große Scheibe viel Wind nimmt.

Einen Jethelm oder Motocross-Helm kann man auch auch mit Crossbrille tragen, da findet kein Insekt rein. Hatte ich früher im Hochsommer öfter gemacht.

Hätte ich damals einen Jethelm getragen wäre im besten Fall meine Fresse wohl Matsch gewesen..

Ich trage kein Jethelme mehr, seit ich mir in jüngeren Jahren mal eine langwierige Nasennebenhöhlenentzündung beim Fahren im Winter zugezogen hatte.

An den vielen Geschichten, die die triviale Erkenntnis beweisen, dass mehr Sicherheit sicherer ist, sich sicher was dran. Sicherheit ist aber immer relativ - vor vielen Jahren war der Jethelm Standard und ist es in Teilbereichen des Zweiradfahrens noch immer. Die gleichen Überlegungen kann man aber auch auf andere Teile der Schutzkleidung übertragen, aber hierzulande ist außer dem Helm nichts vorgeschrieben, also in die Eigenverantwortung gelegt.

Aber Hand aufs Herz: Ist Motorradfahren nicht viel zu gefährlich, sollte man es nicht verbieten und aufs Auto umsteigen ?

Sicherheit ist auch immer eine Sache des Zeitgeists: Es gab mal eine Zeit, da war das Tragen eines Helms nicht vorgeschrieben und auch nicht selbstverständlich, dann kam die Jethelmzeit und nun haben wir die Integralhelmzeit. Was kommt als nächstes ?

Auch beim Fahrrad ist die Entwicklung ähnlich und so drastisch, das man an eine Modeerscheinung denken könnte: Noch vor wenigen Jahren trugen nur Rennradfahrer Helm ... und heute ?

Ich sehe der Zeit entgegen, wo man auf öffentlichen Straßen gar kein Fahrzeug mehr selbst steuern darf, denn man sieht ja, wie unfallträchtig das ist. Nur das autonome Motorrad ist sicher !

Eckart

 

[SardGS]

Aber Hand aufs Herz: Ist Motorradfahren nicht viel zu gefährlich, sollte man es nicht verbieten und aufs Auto umsteigen ?

Ja absolut, so ist es und wird immer so sein, wir haben ein gefährliches Hobby, keine Frage.

Trotzdem möchte Ich mich so gut wie möglich schützen das falls ich in einem Unfall verwickelt werde die besten Chancen habe so wenig Schäden wie möglich zu erleiden.
Damals in den Achtzigerjahren waren die Sicherheitslösungen noch bescheiden, heutzutage gibt es neben den Helferlein am Moped auch bekleidungsmässig viele Verbesserungen. Ich war erstaunt über die Neuerungen als ich vor kurzem nach knapp 40 Jahren Motorradabsenz meine neue Ausrüstung gekauft habe.
Das Kurven-ABS war der ausschlaggebende Punkt für die BMW, die ich eigentlich schon immer wollte und früher auch die R 80 GS gefahren hatte.

Ich muss zugeben das ich am liebsten ohne Helm, mit Shorts, T-Shirt und Turnschuhen fahren würde,
früher hab ich das manchmal hier auf Sardinien auf kaum befahrenen Dreckstrassen gemacht, heute würde ich es nicht mehr machen.
Die Italiener sind da doch einiges fatalistischer, Shorts, T_Shirt und Jethelm auch auf grossen Bikes gehören doch weiterhin zum Bild auf den Strassen Sardiniens. Dafür haben auch viele so richtig hässliche alte Schürfwunden and den Beinen und Armen die von Ausrutschern ohne Schutzkleidung stammen. Ich hab so eine am rechten inneren Fussgelenk weil ich in Timberland Mokassins unter dem bremsenden Hinterrad eines Autos gelandet bin. Der Blödi spielte wohl am Radio rum und geriet in meiner Lieblingskurve auf meine Strassenseite und ich geriet beim Bremsen ins Rutschen und schlitterte mit dem Fuss unter dem bremsenden Reifen . Wenn ich damals wenigstens hohe Schuhe angehabt hätte ich mir ein Monat mühselige Heilung mit Halbschalengips erspart.

Aber eben, wenn.....

Meine einzigen beiden Unfälle, der Abflug über den Lenker und der obige Rutschen haben mir gezeigt das eine gute Ausrüstung einiges an Schmerzen und auch Schlimmeres verhindern kann.

Daher Anzug mit Protektoren, hohe Schuhe, Handschuhe und geschlossener Helm, vor allem der Helm,
der schützt unseren "Bordcomputer" das wichtigste was wir haben und ohne den geht es nicht.
Ein Endurohelm ist nahezu kühl wie ein Jethelm und schützt definitiv besser bei frontalem Aufprall/Hinfaller.

Chris