Stellt sich die Frage, wie bei der Befragung und Auswertung sichergestellt wurde, dass eindeutig zwischen lautem Motorrad und PKW unterschieden wurde, das ist nämlich dank sound-engineering gar nicht mehr so einfach.
Innerorts nerven die ploppenden DSG-Getriebe von Golf GTI & Co deutlich mehr als der einzelne, im 2. Gang ausgedrehte Kilo-Gixxer, zumal die Mopeds meist vor Mitternacht unterwegs sind.
Nach Mitternacht kommen dann die singenden und grölenden Besoffenen und im Winter ab 4.00 Uhr die Hausmeisterdienste mit ihren Vollgas-Hydrostat-Kleintraktoren - das sind die echten Schlafkiller.
Oder ab 06.45 Uhr jeden dritten Tag der wahnsinnige Laubbläser, der als 15-jähriger kein Mofa bekommen hat und jetzt endlich stundenlang BRUMM-BRUMM spielen darf.
Das Problem beim Motorradlärm sind aber nicht die alten lauten Kisten oder die zu niedrigen Grenzwerte, sondern dass der Gesetztgeber seit Jahren im Tiefschlaf liegt und nicht in der Lage ist, auf die Klappenauspuffe mit einer zeitgemäßen Messmethode zu reagieren. De facto haben die Hersteller völlig freie Hand, was für einen Sound ein Fahrzeug außerhalb des Geschwindigkeitbereichs von 50 - 60 km/h (Messbereich des Fahrgeräusches) produziert, was von enigen Herstellern, nicht zuletzt von BMW, weidlich ausgenutzt wird.
Polly