E
elendiir
Gast
Servus,
was macht man bei dem Traumwetter und einer latenten Feindschaft zu seiner 12er GS in der Garage? Richtig: man nutzt die Zeit um sich auch mal ein anderes Motorrad zwischen die Beine zu klemmen.
Durch diverse Tests aufgestachelt, wollte ich unbedingt den neuen Triumph Tiger austesten. Von den Bildern war ich zunächst nicht so begeistert, aber in Natura schaut doch alles anderes aus. Damit bin ich auch schon beim ersten Punkt:
OPTIK:
In weiß stand er vor mir, schön anzuschauen. Das weiß steht ihr gut. Besser wie auf den Bildern aber irgendwie kann ich mich nicht an die aufgesetzt wirkende Cockpitverkleidung gewöhnen. Sie sieht wie ein Fremdkörper aus, erinnert mich an den Kopf einer Wespe. Not British and I am not really amused. Schade eigentlich, aber es gibt sicher viele, denen es gefällt.
Verarbeitung:
Schon beim Aufsteigen fiel mir das relative große Spaltmaß zwischen Tank und Tankverkleidung auf (hatten viele GS auch mal). Der Blick auf den Ausgleichsbehälter der Bremsflüssigkeit bin ich von meiner GS ja gewohnt, aber die abenteuerliche Schlauchführung: ein einfacher Gummischlauch in S-Form. Ansonsten Stahlflex-Bremsleitungen, Edelstahlschrauben, saubere Schweißnähte und solide Lackierung. Zumindest bei den Schrauben könnte sich BMW was abschauen. Was leider etwas unklug gelöst ist: der vorhandene Bordcomputer kann während der Fahrt nicht bedient werden. Es fehlt eine Bedieneinheit am Lenker.
Sitzhaltung:
Schon beim ersten Aufsteigen merkte ich das passt. Aufrechte Sitzhaltung. Alles im Griff. Man sitzt richtig im Motorrad. Für mich mit meinen 193cm hätte die Sitzbank etwas höher sein können (gibt’s als Zubehör). Trotzdem war der Kniewinkel noch annehmbar.
Fahreindruck:
Der Motor ist eine Wucht. Der Dreihzylinder der Speed triple wurde etwas überarbeitet und liefert nun etwas mehr Drehmoment bei etwas weniger Maximumleistung. Kurz auf’s Gas und abgehts. Und das wie. Da schauen unsere Kühe alt aus. Wirklich! (klar bei 14PS mehr) Auch der Sound ist super gut. Vom leisen Schnurren bis zum tiefen Grollen. Alles kann man haben.
In Sachen Laufruhe ist der Motor der GS mit Sicherheit überlegen. Selbst im höheren Drehzahlbereich rappelt und zappelt nichts. Keine Vibrationen im Spiegel oder sonst wo. Einfach nur geil.
Die Schaltung dagegen etwas hakelig. Ich hab’s nur selten den Lehrlauf auf Anhieb getroffen. Auch beim Runterschalten wollte der Tiger nicht immer so wie ich. Erinnert mich irgendwie an mein defektes Getriebe bei meiner 12er GS.
Die Bremsen (gefahren bin ich noch das Modell ohne ABS) sind der GS weit unterlegen. So gut wie kein merkbarer Druckpunkt und nur mit viel Kraftaufwand bzw. durch großen Hebelweg bremst auch was. Angeblich ist aber schon Abhilfe in Sicht.
Trotzdem macht der Tiger Spaß. Eigentlich sogar richtig Spaß. Das Fahrwerk ist der GS ebenbürtig. Auch wellige Straßen mit bösen Schlaglöchern steckt der Tiger weg.
Zusammenfassung:
Beinahe wäre der Tiger mein neues Motorrad geworden. Aber er ist mir etwas zu klein. Auch die kleinen dafür aber schnuckeligen Koffer schrecken mich etwas ab (ohne meine GS-Schrankwand fahr ich nirgendwo mehr hin) Die aufgesetzte Cockpitverkleidung gefällt mir persönlich auch nicht so gut. Auch muss Triumph wohl noch ein paar Hausaufgaben machen: die Bremsen verbessern und die Schaltung noch etwas direkter machen.
Ansonsten sprechen aber die zwei Jahre Garantie und der doch deutlich niedrigere Kaufpreis für die Tiger.
Ausschlaggebend waren aber meine negativen Erfahrungen mit meiner 2004er GS die mir gezeigt haben, sich besser nicht ein nagelneues Modell zu kaufen.
was macht man bei dem Traumwetter und einer latenten Feindschaft zu seiner 12er GS in der Garage? Richtig: man nutzt die Zeit um sich auch mal ein anderes Motorrad zwischen die Beine zu klemmen.
Durch diverse Tests aufgestachelt, wollte ich unbedingt den neuen Triumph Tiger austesten. Von den Bildern war ich zunächst nicht so begeistert, aber in Natura schaut doch alles anderes aus. Damit bin ich auch schon beim ersten Punkt:
OPTIK:
In weiß stand er vor mir, schön anzuschauen. Das weiß steht ihr gut. Besser wie auf den Bildern aber irgendwie kann ich mich nicht an die aufgesetzt wirkende Cockpitverkleidung gewöhnen. Sie sieht wie ein Fremdkörper aus, erinnert mich an den Kopf einer Wespe. Not British and I am not really amused. Schade eigentlich, aber es gibt sicher viele, denen es gefällt.
Verarbeitung:
Schon beim Aufsteigen fiel mir das relative große Spaltmaß zwischen Tank und Tankverkleidung auf (hatten viele GS auch mal). Der Blick auf den Ausgleichsbehälter der Bremsflüssigkeit bin ich von meiner GS ja gewohnt, aber die abenteuerliche Schlauchführung: ein einfacher Gummischlauch in S-Form. Ansonsten Stahlflex-Bremsleitungen, Edelstahlschrauben, saubere Schweißnähte und solide Lackierung. Zumindest bei den Schrauben könnte sich BMW was abschauen. Was leider etwas unklug gelöst ist: der vorhandene Bordcomputer kann während der Fahrt nicht bedient werden. Es fehlt eine Bedieneinheit am Lenker.
Sitzhaltung:
Schon beim ersten Aufsteigen merkte ich das passt. Aufrechte Sitzhaltung. Alles im Griff. Man sitzt richtig im Motorrad. Für mich mit meinen 193cm hätte die Sitzbank etwas höher sein können (gibt’s als Zubehör). Trotzdem war der Kniewinkel noch annehmbar.
Fahreindruck:
Der Motor ist eine Wucht. Der Dreihzylinder der Speed triple wurde etwas überarbeitet und liefert nun etwas mehr Drehmoment bei etwas weniger Maximumleistung. Kurz auf’s Gas und abgehts. Und das wie. Da schauen unsere Kühe alt aus. Wirklich! (klar bei 14PS mehr) Auch der Sound ist super gut. Vom leisen Schnurren bis zum tiefen Grollen. Alles kann man haben.
In Sachen Laufruhe ist der Motor der GS mit Sicherheit überlegen. Selbst im höheren Drehzahlbereich rappelt und zappelt nichts. Keine Vibrationen im Spiegel oder sonst wo. Einfach nur geil.
Die Schaltung dagegen etwas hakelig. Ich hab’s nur selten den Lehrlauf auf Anhieb getroffen. Auch beim Runterschalten wollte der Tiger nicht immer so wie ich. Erinnert mich irgendwie an mein defektes Getriebe bei meiner 12er GS.
Die Bremsen (gefahren bin ich noch das Modell ohne ABS) sind der GS weit unterlegen. So gut wie kein merkbarer Druckpunkt und nur mit viel Kraftaufwand bzw. durch großen Hebelweg bremst auch was. Angeblich ist aber schon Abhilfe in Sicht.
Trotzdem macht der Tiger Spaß. Eigentlich sogar richtig Spaß. Das Fahrwerk ist der GS ebenbürtig. Auch wellige Straßen mit bösen Schlaglöchern steckt der Tiger weg.
Zusammenfassung:
Beinahe wäre der Tiger mein neues Motorrad geworden. Aber er ist mir etwas zu klein. Auch die kleinen dafür aber schnuckeligen Koffer schrecken mich etwas ab (ohne meine GS-Schrankwand fahr ich nirgendwo mehr hin) Die aufgesetzte Cockpitverkleidung gefällt mir persönlich auch nicht so gut. Auch muss Triumph wohl noch ein paar Hausaufgaben machen: die Bremsen verbessern und die Schaltung noch etwas direkter machen.
Ansonsten sprechen aber die zwei Jahre Garantie und der doch deutlich niedrigere Kaufpreis für die Tiger.
Ausschlaggebend waren aber meine negativen Erfahrungen mit meiner 2004er GS die mir gezeigt haben, sich besser nicht ein nagelneues Modell zu kaufen.