Rundreise Tschechien, Polen, Ukraine, Russland, Baltikum

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Nach längerer Planung haben wir (meine Frau und ich) uns heute auf die Reise gemacht. Es ging über 600 km von Limburg nach Oybin in den Naturpark Zittauer Gebirge. An diesem ersten Tag haben wir nur Kilometer geschruppt, morgen verlassen wir Deutschland und wollen in 16 Tagen ca. 5000 km hinter uns bringen. Oybin ist ein Zufallstreffer, hier gefällt es uns sehr gut. Morgen geht es durch die Tschechei nach Krakau/Polen. Stay tuned! :cool:

LG lomax




 
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nfgeheim

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Gute Reise - auch Krakau wird Euch sicherlich nicht enttäuschen :o
 
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Danke. Ja, ich weiß, war ich schon mal. Die schönste Altstadt, die ich kenne ;)
 
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Und du bist sicher das es eine GS ist?:springen:
Brich dir nicht das Kni..(nur wohlwollend gemeint ),sonst wird das mit dem Westerwald nix---egal wo in Enspel oder..... ach egal.
(kleiner Tiefschlag für Breitenau:mstickle:)
 
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Und....hast du keinen Stammtisch mehr? :mstickle:
 
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Tja, Krakau war nicht (mehr) so toll, wie ich es in Erinnerung hatte, als ich vor ein paar Jahren dort war. Immer noch eine sehr schöne Altstadt, aber die Stadt ist vollkommen überlaufen - zumindest an dem Sonntag, an dem wir dort waren, aber seht selbst.
Die polnischen Autobahnen sind dank EU-Geldern topp Qualität. Die Polen fahren meistens schneller als die max. erlaubten 140km/h und sie fahren extrem nah auf, wenn sie vorbei wollen. Lärmschutzwände werden gebaut, auch wenn nur 1 Haus geschützt werden muß, teilweise sind die Autobahnen beleuchtet - es ist nicht zu ersehen, warum die beleuchteten Abschnitte erhellt werden müssen. Brücken für Wild sind so groß und aufwendig gebaut, dass man ganze Armeen samt schwerem Gerät darüber bewegen könnte - na ja, wenn die EU es zahlt. Aber Polen hat echt schon einen gewissen Wohlstand erreicht und steht sicher ganz vorne, verglichen mit den anderen ehemaligen "russisch verwalteten" osteuropäischen Staaten. Die Strassen sind gut, allenfalls ländliche Dorfverbindungen sind mal Holperstrecken, aber lecker Futter für die GS. Die Autobahnen sind nur in Ballungsräumen stark frequentiert, dann wird es immer leerer und in Grenznähe zur Ukaine erinnert man sich an die autofreien Sonntage während der Ölkrise in den 70ern.
An der Grenze zur Ukraine konnten wir mit dem Motorrad an der ca. 500m langen 2-spurigen Autoschlange vorbeifahren. Insgesamt hat es trotzdem ca. 1,5 Std, gedauert die Grenze zu passieren. Auf polnischer Seite dauerte es sogar etwas länger, als auf ukrainischer Seite. Gepäck wurde nur alibimäßig kontrolliert - 2 Koffer kurz aufmachen, reinluken - fertig.
Nach der Ukrainischen Grenze kommen gefühlt erst mal 30 Tankstellen die ersten 10 km - alle sehr verwaist. Die Strasse ist nach 1 km nur noch einspurig, aber leer - anfangs mit fürchterlich Querbuckeln alle 200m. Interessanterweise lag links und rechts der Strasse sehr viel Brachland und überall wurden neue schicke Häuschen gebaut, die oft noch unverputzt waren. Aber ärmlich sah die Gegend nicht aus.
Dann kamen wir in Lviv (Lemberg) an. Der erste Eindruck entsprach einer typischen Ostblockstadt mit Strassenbahn und Plattenbauten. Aber es gibt auch neue Gewerbegebiete mit großen Fabrikhallen westlichen Ursprungs und die Strassen sind durchweg gut, Ampeln sogar besser als bei uns (mit Sekundenanzeige der Rot-und Grünphasen) und Blinklich, bevor diese auf Rot umschalten.
Während man in Polen eigentlich keine Ostblockfahrzeuge mehr sah, gibt es in der Ukraine noch ein paar Ladas und sogar Saparoschetz.
Das Hotel in Lviv ist sehr gut und trotzdem sehr preiswert. Im Hotelgebäude gibt es sogar Konsulate von Brasilien und Ungarn.
DZ mit Frühstück € 37,-, bewachter Parkplatz ca. € 4,- . Das Hotel ist wahrscheinlich ein Tophotel aus Sowietzeiten und entspricht unserem Standard.
Mit der Tram ging es abends in die Altstadt - von einer Endstation zur anderen. Die Tram hat schon bessere Tage gesehen und die Schienen sind seit dem Krieg sicher nicht getauscht worden. Entsprechend langsam, laut und schunkelnd ging es in 15 Min. zur Altstadtstation - ein unvergessliches Erlebnis ;-)
Die Altstadt von Lviv steht der von Krakau mMn in nichts nach und auch hier wurde gut investiert und restauriert. In Krakau fahren die Pferdefuhrwerke und es riecht oft stark nach Urin (von der Pferden?) die E-Roller sind schon überall in Krakau präsent.......in Lviv gibt es nichts davon und man ist auch froh darüber.
Ukrainisches Essen hat mir super geschmeckt, die Altstadt bietet zahlreiche Restaurants mit Sitzmöglichkeiten im freien. Ich fühlte mich wie in Italien (wir haben auf unserer Reise bisher immer an die 30°C), nur mit anderen Menschen und anderer Sprache.
Lviv ist einen Besuch auf jeden Fall wert! Morgen geht es weiter nach Kiew.

Hier noch mal Krakau:
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Und hier Lviv:

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Und....hast du keinen Stammtisch mehr? :mstickle:
Fahre ja auch keine Bring mich Werkstatt mehr.

Ach ja ich weis was ich 8 Jahre geleistet habe bevor Leute das übernommen haben die selbst sowas nie auf die Beine gestellt hätten.
Ist immer leichter was zu übernehmen als auf zu bauen.
 
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Du bist schon ein komischer Vogel, hätte dich gerne in Breitenau getroffen, aber du warst wohl nicht da....;)
 
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So, hatte wenig Zeit und Muße den Bericht weiter zu führen.
Nach Lwiw ging es nach Kiew. Die Fernstrassen in der Ukrine sind insgesamt von guter Qualität. Oft 4-spurig durch kleine Orte, sehen sie eigentlich dann auswie eine Autobahn mit dem Unterschied, dass es Fußgängerüberwege gibt und Ampeln. Am Strassenrand versuchen Anwohner ihr Obst und Gemüse aus eigenem Garten an den Mann zu bringen. Polizeiposten am Wegesrand sah ich insgesamt nur 5 auf dem Weg durch die Ukraine, keiner machte anstalten uns anzuhalten.
Wir haben direkt im Zentrum im Hotel "Ukraina" im 13. Stock gewohnt. Mit super Frühstück sehr preiswert - ehemaliges sozialistisches Spitzenhotel der Stadt. Der Ausblick auf den Maidan war klasse. Auf dem bewachten Parkplatz standen noch 2 GSsen und Deutschland (Nürnberg und Düren(?)), die Fahrer bekamen wir leider nicht zu Gesicht und sie waren ma nächsten Tag weg, während wir die Tschernobyl-Tages-Tour gebucht hatten. Es ging mit dem Kleinbus (klimatisierter Benz) über ca. 1,5 Std. nach Tschernobyl. Auf der Fahrt bekamen wir schon viel Informationen vom Tourguide und Videos wurden gezeigt. Es war eine englischsprachige Tour. Unser Tourguide "Sasha" war wohl der beste Guide, den man kriegen kann. Klasse Typ, der uns vieles außer der Reihe gezeigt hat. Es gibt einen 30km Sperrgürtel und einen 10km Sperrgürtel um den Unfallort. Wir standen am Ende direkt neben dem Unfallreaktor und wanderten auch durch die verlassene Stadt Pripjet. Ein ganz besonderes Erlebnis und dalles wirkt eigentlich so harmlos. In einer Kantine 500m neben dem Reaktor haben wir gegessen, es arbeiten noch hunderte von Menschen um den Reaktor herum.
Es sollten 8 Reaktorblocks gebaut werden, Block 5 und 6 waren beim Gau im Bau, 7 und 8 wurden nie aufgelegt. Die Reaktoren 1-4 arbeiteten, der letzte bis (glaube ich) 2003. Das Schwimmbad war übrigens bis 1998 in Betrieb! Wir bekamen den ganzen Tag nur 0,002 mSv (Millisievert) an Strahlung mit - weniger, als man abbekommt, wenn man die Zähne röntgt.P1410961.jpgP1410972.jpgP1410982.jpgP1410987.jpgP1420106.jpgP1420121.jpgP1420127.jpgP1420160.jpgP1420166.jpgP1420195.jpgP1420209.jpgP1420210.jpgP1420260.jpgP1420277.jpgP1420304.jpgP1420344.jpgP1420379.jpgP1420394.jpgP1420412.jpgP1420431.jpgP1420456.jpgP1420470.jpgP1420489.jpgP1420496.jpgP1420533.jpgP1420566.jpgP1420592.jpgP1420597.jpg
 
Klausmong

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Ich glaube Du hattest den selben Tourguide wie ich.

Sashe war super, weil er selbst als Kind dort gelebt hat und evakuiert wurde und es ihm ein Anliegen ist das näherzubringen was da ablief.

Chernobyl lief der letzte Reaktor bis zum 15. Dezember 2000, Sasha hat uns das gelernt und abgeprüft :cool:

2.500 Personen arbeiten permanent im Sperrkreise ( Werden in Schichten abgewechselt )

Hat mich sehr zum Nachdenken gebracht dort.

Nachtrag:
gerade auf den Fotos gesehen, Eurer Sasha war ein Anderer als Meiner
 
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Muß dir noch danken Klaus für den Tipp mit Tschernobyl. Hätte gar nicht gewußt, dass man dort hin kann und sogar direkt zum Gau-Reaktor. Es war ein sehr emotionales Erlebnis. Unsere Gruppe bestand übrigens aus Norwegern, Israelis, Amis, Weißrussen, einem Deutschen und einer Ukrainerin ;)
 
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Du wirst dich doch nicht angesteckt haben und strahlend im WW aufschlagen 😆😂
 
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Nach Tschernobyl blieb heute noch etwas Zeit die "Mutter des Sieges" zu besuchen. Das Denkmal am Dnjepr ist schon imposant und in der Nähe stehen viele ausgestellte Panzerfahrzeuge.
P1420604.jpgP1420607.jpgP1420631.jpgP1420635.jpgP1420637.jpgP1420642.jpgP1420651.jpg

Von Kiew sind wir ca. 200 km über die E95 und die E391 gen Osten zur Schwiegermutter gefahren. Die Fernstrassen sind entweder 2- oder 4-spurig und meistens von guter Asphaltqualität, nicht sehr stark befahren. Man passiert viele landwirtschaftlich genutzte Gebiete (oft Sonnenblumenfelder). Sobald man die Fernstrassen verläßt, läßt die Asphaltqualität deutlich nach, es geht oft über Flickenteppiche. Als wir zu einem Ort kommen, wo es Militäreinrichtungen gibt, kommen wir in eine Kontrolle durch Polizei und Militär. Ein Soldat mit AK47 und ein Polizist mit MP stehen auf der Strasse und kontrollieren Autos stichartig, während ein Radpanzer quer zur Fahrbahn steht, um diese ggf. zu blockieren. Die Helmkamera lief - es war eine lockere freundliche Angelegenheit und wir wurden nicht behelligt oder durchsucht im Gegensatz zum Pick-Up vor uns. Am Tag zuvor waren aus diesem Ort wohl viele Panzer Richtung Donbass gerollt der aber noch ca. 600km entfernt liegt. Auf dem örtlichen Friedhof liegen auch schon einige gestorbene Soldaten, der eine oder andere ist wohl im Donbass ums Leben gekommen. Auf den Grabsteinen in der Ukraine (auch Russland) sind immer Bilder der Verstorbenen und manchmal auch mehr - Panzer auf der Rückseite z.B.:
IMG_20190829_173615.jpg

Vor einem kleinen ("Tante Emma" Laden) parkte ich die GS, während meine Frau einkaufte. Gleich kamen mehrere Männer und bestaunten das Motorrad und stellten Fragen. Meistens verwies ich auf meine Frau, die bald aus dem Laden käme, aber einer sprach sogar etwas Deutsch. Er hatte in Berlin gedient am sowjetischen Mahnmal (mit T34-Panzer). Alle waren sehr freundlich und wünschten eine gute Fahrt.
Am Folgetag ging es zu Grenze bzw, Grenzstation "Троебортное".
Auf ukrainischer Seite waren wir ganz schnell durch, auf der russischen Seite sah das ganz anders aus:
Russen werden dort bevorzugt in einer eigenen Spur behandelt, aber auch sie müssen oft das gesamte Gepäck aus den Wagen packen. Vor uns (in der "Ausländerreihe") standen vielleicht etwa 25 Autos, trotzdem dauerte es geschlagene 5 Std. bis wir durch waren. Die Ukrainer sehen es als Schikane durch die Russen, denn es müssen sehr komplizierte und aufwändige Formulare ausgefüllt werden, die dann (teilweise nach mehrmaligen Korrekturen) durch russische Beamte von Hand in den Computer eingegeben werden müssen. Diese langwierige Prozedur wird wohl an allen Grenzübergängen zur Ukraine so gehandhabt. Es ging trotzdem freundlich zu am Grenzübergang. Die Toilette auf russischer Seite war die dreckigste Toilette, die man sich vorstellen kann und sie ist nach ihrem Bau (vor 30 Jahren?) mit Sicherheit niemals gereinigt worden.
Als russischer Motorradfahrer hätte man die Grenze übrigens in etwa 30 Min. passiert - wie gesehen.
Nach den 5 Stunden und netten Kontakten zu anderen Schikanierten ging es dann Richtung Oriol wo wir in einem Vorort bei einer Cousine übernachteten. Es war eine lustige Runde mit mehreren Verwanten und sehr gutem selbstgebranntem Wodka. In ländlicher Gegend haben alle große Gärten und oft viele Hühner, Gänse seltener Schafe, Ziegen oder eine Kuh. In Russland war es kühler geworden, wir hatten jetzt nur noch ca. 24°C und es wurde wolkig. In der ersten "russischen" Nacht regnete es leicht und ich hatte Angst mit der GS überhaupt wieder aus dem Grundstück und dem Dorf herauszukommen (nasses Gras, matschige Wege) - aber es war kaum nass und daher unproblematisch. Unserer Fahrt nach Moskau stand nichts im Wege.

IMG_20190831_123854.jpg
 
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Bevor ich alles vergesse......
insgesamt kamen wir trockenen Fußes nach Moskau. Die Fernstrassen haben top Qualität, sind seltener 4-spurig, oft wechselseitig 3-spurig und manchmal auch nur 2-spurig. Teile der Strassen sind durchgehend beleuchtet, mir erschließt sich aber nicht, nach welchen Kriterien - möglichweise werden dort Strassenlampen montiert, wo zufällig schon eine Stromleitung liegt oder wo ein Hersteller derselben in der Nähe operiert. Noch interessanter ist die Aufstellung von Lärmschutzwänden. Die werden oft einzeln nur genau vor den Holzhütten aufgestellt, die am Strassenrand liegen, sind dann vielleicht 12-15m lang und dürften somit ihren Zweck nur bedingt erfüllen. Die Häuser stehen oft nur in einer Reihe direkt an der Strasse, aber viele stehen schon lange leer und zerfallen zusehends. Der Hammer war ein komplett verfallenes Dorf, welches sicher schon mindestens 10 Jahre unbewohnt ist. Jedes verfallene Haus hatte wohl erst kürzlich eine eigene Lärmschutzwand bekommen - ob da Fledermäuse drin wohnen?
Habe ich schon berichtet, das auf russischen Fernstrassen spätestens alle 5 km geblitzt wird? So eatwas an Blitzerdichte habe ich nie für möglich gehalten, muß wohl eine sehr einträgliche Sache sein. Meistens wird aber durch Schilder darauf aufmerksam gemacht oder Entgegenkommende machen (wie hier) Lichthupe. Die meisten Blitzer sind eigentlich nur stationäre Kameras, die teilweise auch von hinten aufnehmen. Russen fahren dort zwar langsamer, aber meistens noch 10-20 km/h schneller, als erlaubt - ob die Toleranzschwelle hoch ist? Die russsichen Motorradkollegen in Moskau, die wir auf einer Grill- und Gedenkparty im Park trafen versicherten uns jedenfalls, dass die Erkennungssoftware der Kameras mit ausländischen Kennzeichen nichts anfangen kann und man dem manuell nicht nachgeht. Ich war oft zu schnell (die Russen oft noch schneller) und ich habe bis heute jedenfalls nichts gehört zu dem Thema.
In Moskau haben wir uns in einem ruhigen Hinterhof-Hotel nahe dem Roten Platz (ca. 1 km entfernt) für 2 Tage eingenistet. Da waren wir schon öfter, wenn in Moskau unterwegs, weil es so günstig liegt und auch sonst unsere Anforderungen erfüllt.
Als wir in Moskau einfuhren dämmerte schon der Abend. Wir beschlossen erst mal zum Roten Platz zu fahren und gleich ein Bild mit Motorrad vor der Basiliuskathedrale zu machen. Das taten wir auch, obwohl wegen einer großen Veranstaltung (Militätkapellentreffen und -wettbewerb) der Rote Platz abgesperrt war. Wir kamen also nicht so nah ran und haben auch die Festzelte mit auf dem (kleinen) Bild.
20190831_204451.jpg




Dann sind wir ins Hotel und haben uns erfrischt und umgezogen und sind noch zu Fuß in die Stadt, wo wir dies Bilder noch aufgenommen haben:


 

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Am nächsten Tag trafen wir uns mit befreundeten Motorradfahrern des russischen BMW-Motorrad-Clubs in einem Stadtpark an der Moskwa zu einer Grill- und Gedenkfeier. Den Verstorbenen Mitgliedern des Clubs von denen auch wir ein paar kannten wurde bei dieser Feier gedacht und dazu gab es Schaschlik, Salate, Bier und andere Getränke. Alle Grillplätze und Hütten im Park waren an dem sonnigen Tag ausgebucht, auf der Moskwa fuhren Boote, Jetski und es wurde Wasserski gefahren. Wir trafen viele Freunde und lernten auch neue Leute kennen und verlebten ein paar schöne Stunden. Mit 2 Freunden (beide auch auf GS 1200 LC) fuhren wir dann (im russischen Stil - kreuz und quer zwischen den Autos durch) zum Park der Errungenschaften, einer Art EXPO der ehemaligen sozialistischen Teilrepubliken. Der Park war sehr gut besucht an diesem herrlichen Tag, aber trotzdem den Besuch wert. Wunderschöne Parkanlagen und Gebäude mit traumhaft schönen Wasserfontänen gespickt.





Am gleichen Abend hatten wir eine Verabredung mit einer alten Freundin, die eine K 1300 R fährt und ansonsten auf den Rennstrecken Europas mit ihrer Aprilia RSV4 1000 RR anzutreffen ist. Eine etwas durchgeknallte Frau zugegeben. Man achte auf das Kennzeichen ihrer K 1300 R, bei uns nennt man sowas Urkundenfälschung, in Russland kommt man (sie zumindest) damit durch. Polizisten baten sie die Aufkleber zu entfernen und sie verweigerte es und man ließ sie gewähren....

IMG_20190901_232805.jpg

Wie auch immer, wir fanden uns am abendlichen Treffpunkt der Motorradfahrer in Moskau ein, von dem man auch einen wunderbaren Blick auf das Stadtpanorama hatte und konnten ein Spektakel an Durchgeknallten erleben - im Beisein der Polizei. Nicht nur Motorräder, auch PS-protzende Sportwagen zogen da eine Schau ab, ohne, dass die Polizei aktiv eingegriffen hätte. Vereinzelt sah man in Russland auch Motorräder mit Einklappmechanik für das Kennzeichen, in Sankt Petersburg bekam ich mit, wie man so einen Kandidaten aus dem Verkehr zog.
Wir fuhren noch durch die abendliche Stadt mit ihren vielen beleuchteten beindruckenden historischen Gebäuden, bis die Wasserwerfer kamen und die Strassen nässten - dann kann es rutschig werden. Vom Kreml und der U-Bahn (den Stationen) gibt es hier keine Bilder, da ich dort schon früher mehrmals war.
 
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Dieses Bild aus dem Park der Errungenschaften möchte ich euch nicht vorenthalten. Da wir mit 2 Handys, 1 Fotoapparat und einer GoPro Aufnahmen machten, ist die Sortierung und Verwaltung etwas schwierig, wenn man wenig Zeit hat :p

P1420831.jpg

Nach Moskau ging es wieder in die Wildnis. Der Goldene Ring und die Wolga waren angesagt. Zunächst fuhren wir nach Sergijew, wo ein großes typisches Kloster liegt, welches aber touristisch sehr überlaufen ist - wie sich herausstellte. Da standen bestimmt 20 Busse und fast alee karrten Chinesen heran. Nachmittags ab 15:00 Uhr soll es dort aber ruhiger werden, wenn man eine Führung machen möchte. Nichts dest trotz sind die klosteranlagen sehr schön und topp in Schuß. Wir kamen umsonst rein, weil meine Frau vorgab wir wären Russen :angel:
P1420846.jpgP1420848.jpgP1420856.jpg

Wir trafen an einer Ampel einen F 800 GS-Fahrer (Andrej), der uns sogleich bat ihm zu folgen, da er einen schönen Platz mit Panaroamblick auf das Kloster kannte. Das Bild habe ich leider gerade nicht zur Hand.

Jetzt freute ich mich auf die Wolga, die Strassen dorthin waren schon deutlich schlechter, aber mit der GS kein Problem. In Kaljasin machten wir diese Bilder und wir trafen wieder russische Motorradfahrer und unterhielten uns mit ihnen. Die Wolga ist ja immer wieder gestaut, um sie befahrbar zu machen. hier fiel dem Stau ein dorf zum Opfer.
P1420878.jpgP1420882.jpgP1420889.jpgP1420892.jpgP1420900.jpg
Chinesen oder andere Touristen gab es hier nicht.
Wir gingen dann Mittagessen in ein heimisches Restaurant. Dort fand gerade ein Kindergeburtstag statt und viel Kinder liefen umher. Als wir drinnen auf unser Essen warteten, kamen plötzlich erst einer und dann immer mehr Asiaten herein und wollten spontan Essen für ca. 25 Personen - zum Mißfallen der Wirtin. Es war eine (bekannte) koreanische Boygroup mit dem Filmteam, die wohl in der Nähe Aufnahemn für ein Musikvideo gemacht haben. Einige russische Teens waren ganz aus dem Häuschen und einige klamen auch zu uns, als sich herausstellt, dass wir aus Deutschland kamen. Sie wollten uns zumindest auf Deutsch begrüßen.
Eine Dame empfahl uns noch unbedingt die Stadt Uglitsch mitzunehmen. Wir hatten das eigentlich nicht vor, aber haben die 60 km Hin- und Rückfahrt dorthin dann doch in Kauf genommen. Hundsmiserable Strassen.
Uglitsch war dann ganz nett, aber mehr auch nicht. Dort an der Wolga wieder Kirchen und auf der Wolga am Anleger 5 oder 6 Flußkreuzer und - ich glaubte meinen Ohren kaum zu trauen - in der Ferne am Anleger spielt eine Kapelle die deutsche Nationalhymne!
Die Deutschen kamen von den Dampfern und besichtigten hier die vielen Kirchen (mindestens einer war von so viel Kirchen mittlerweile etwas genervt, wie er der Reiseleiterin in unserem Beisein mitteilte :rolleyes:)

P1420912.jpgP1420921.jpgP1420925.jpgP1420944.jpg

Uglitsch ist übrigens die Partnerstadt von Idstein (wo ich mal ein paar Jahre gewohnt habe).

Von Uglitsch ging es wieder zurück nach Kaljasin und von dort nach Twer - ebenfalls an der Wolga. In Twer am Wolgaufer ist es gant nett, aber sonst gibt es dort nicht viel zu sehen. Wir hatten dort aber ein schönes Hotel gebucht mit Banja, viel Platz und einem erstklassigen Restaurant.
P1420950.jpgP1420954.jpgP1420957.jpgP1420969.jpg

Am nächsten Tag ging es weiter nach Sankt Petersburg.
 
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noch keine GS
Super Bilder - vor allem die der Kirchen! Dankeschön Lomax!
 
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Da bin ich wieder......
Natürlich ging es von Twer nicht sofort nach Sankt Petersburg - kommt danach. Unser nächstes Tagesziel war Weliki Nowgorod am Wolchow, die Tourlänge an dem Tag: ca. 400 km. Es gibt eine mautpflichtige Autobahn M11 von Moskau bis Sankt Petersburg, aber da sieht man nicht viel und die Tankstellendichte ist sehr mager. Von daher sind wir die E105 gefahren und haben die M11 links oder auch rechts liegen lassen. Im Waldai Nationalpark haben wir einen Abstecher zu einer sehr schönen Klosteranlage gemacht, die mehr oder weniger inmitten eines Sees liegt.
P1420976.jpgP1420980.JPGP1420986.jpgP1420988.jpgP1420994.jpgP1420995.jpgP1420997.jpg
Hier war für Frauen ein Kopftuch Pflicht. Mein Halstuch streifte sich meine Frau über den Kopf und dann ging es in das wenig besuchte und sehr gut erhaltene Kloster.

Auf einer Bank vor dem Kloster trafen wir einen alten Mann und seine Frau - Altkommunisten. Er war der Meinung, dass früher alles besser war und regte sich auf über die Umbenennung einige russ. Städte, wie z.B. Twer, das früher Kalinin hieß und eine KGB-Hochburg war.....:rolleyes:

Am späten Nachmittag trafen wir in Weliki Nowgorod ein. Die Stadt liegt am Wolchow Fluss und war mal eine große Handelsstadt und ist eine der ältesten Städte Russlands. Auch dort gibt es unzählige Kirchen aller Größen, aber interessant ist der große Kreml bzw. die Festung am Wolchow. Hier ein paar Bilder:

P1430023.jpgP1430027.jpgP1430028.jpgP1430033.jpgP1430043.jpgP1430046.jpgP1430048.jpgP1430063.jpgP1430071.jpgP1430074.jpg
P1430075.jpgP1430058.JPGP1430024.JPG

In dem Brunnen entdeckte ich den Bundesadler und andere Wappen von Ländern/Städten zu denen Weliki Nowgorod eine Beziehung hat. Viele Infos zu Weliki Nowgorod im Link zu Wikipedia (s.o.)

Jetzt noch ein paar Bilder vom Handy:





 
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