Um zu sehen wie "genau" ein GPS ist (ob das ein Navi kann weiss ich nicht) liegt man es einfach irgendwo hin und beobachtet wie der Messpunkt wandert. Meines kann das grafisch darstellen und man sieht, dass im Verlauf einer Stunde die Fläche in der das GPS liegt einen respektablen Durchmesser bekommt und weit entfernt davon ist ein Punkt zu sein.
Dieses Wandern führt mitunter auch zu einer Geschwindigkeitsanzeige, vor allem bei Geräten fürs Wandern oder Fahrrad, weil die niedrige Geschwindigkeitswerte anders als Auto/Motorrad-Navis nicht einfach unterdrücken können. Der Fehler schlägt sich aber in der Genauigkeit des Geschwindigkeitswerts nieder, bis 5 km/h habe ich beobachtet. Praktisch bedeutet das einen im Mittel sehr genauen Wert, aber die augenblickliche Abweichung kann höher sein als die mit dem Tacho.
Wenn das Navi in einer Genauigkeitsanzeige geringe Positionsabweichung anzeigt, sind das je meist Werte, die man im Stand abliest. Bei während der Fahrt wechselnden Empfangsbedingungen (Stadt, Wald, Gebirge) wird man mit höheren Unsicherheiten rechnen dürfen. Fehl- und Nichtfunktion (im Tunnel) lasse ich mal außen vor.
Bei der Durchfahrt bekannter Tunnel kommt keine Ausfallwarnung, sondern die Geschwindigkeitsanzeige hält den letzten Wert, kann also falsch sein, wenn man sich "blind" darauf verlässt. Ansonsten wird nicht jeder kurze Ausfall gleich gemeldet werden, da gilt das Gleiche.
Ein Navi macht einen zusätzlichen Vergleich mit seinem gespeicherten Kartenmaterial und die einfachen behaupten "wenn ich irgendwo bin, muss unter mir eine Strasse sein. Folglich kann es nicht sein, dass ich mich neben einer Strasse befinde."
Lustig ist das wenn man mit veraltetem Kartenmaterial fährt das eine neue Umgehungsstrasse nicht kennt. Dann hüpft die Anzeige verzweifelt herum und weiss nicht was sie anzeigen soll.
Von den Garmin-Navis, die ich hatte, kenne ich das nicht. Wenn keine Straße in der Nähe ist, kann die Position nicht eingerastet werden. Andererseits ist das Einrasten aber erforderlich für das Routing, dafür muss sich das Navi für eine Straße entscheiden. Interessant ist, wenn das mal nicht funktioniert, wenn Straßen sehr dicht nebeneinander liegen - das Beispiel kam schon - oder übereinander liegen wie bei manchen Passstraßen, selbst bei Überführungen hapert es gelegentlich.
Es kann aber auch sehr gut funktionieren: Beim Durchfahren einer Abfolge unterirdischer Kreisverkehre in Tromsö hatte mich das Navi korrekt durchgeleitet, trotz fehlendem Empfang.
Das viel befürchtete Abschalten des von den Amis kontrollierten GPS-Signals wird in der Praxis nicht durchgeführt. Speziell die US-Flugzeuge der kommerziellen Luftfahrt und auch der GA fliegen nach GPS. Ob deren Piloten noch nach alten Verfahren navigieren können wage ich zu bezweifeln.
Sie müss(t)en es können. Aber weil der Ausfall weitreichende Folgen hat, wird man das lassen. Aber die Genauigkeit kann regional herabgesetzt werden, was vielleicht reicht, die feindliche Rakete ins falsche Gebäude zu lenken. Störsignal wäre das Eine, vorübergehendes Abschalten einzelner Satelliten während des Überflugs eines Problemgebiets wäre eine andere Methode. Wegen der Konkurrenz durch das russiche, das chinesische und demnächst das europäische System wäre Abschalten bald eine stumpfe Waffe.
Auch der Geschwindigkeitsanzeige nach Navi würde ich nicht absolut vertrauen. Es gibt auch hier im Forum Beispiele wo ein Mopped 700 Km/h draufhatte.
Ist sellten, aber solche Fälle hatte ich auch schon. Dieses Jahr einen, wo ich laut Track Berlin abseits der Straßen in einen Außenbezirk und zurück geflogen bin (mit "nur" 233 km/h). Sowas sieht man aber in der Kartenanzeige und wird anderen Angaben dann auch nicht mehr vertrauen.
Eckart