Leider existiert kein Originalfoto mehr. Meine Maschine war auf 21 PS frisiert und von allem überflüssigen Ballast befreit. Keine Seitenkästen, dafür die damals hochmodernen Alu-Schutzbleche, deren Haltepunkte allerdings ständig abvibrierten. Das absolute Highlight, eine handgeschnitzte Holzsitzbank mit Höcker, drei Schaumgummistreifen als Polster und überzogen mit rotem Leder und Ziernägeln. Ein unbequemes, aber wunderschönes Einzelstück. Mein Hintern hat es trotzdem bis nach Italien geschafft und zurück auch.
Das hässliche Gestänge der Hinterradbremse wurde auf Seilzug umgebaut , so bissig, dass sich der TÜV-Prüfer beim Test hingelegt hat. Die Vorderradbremse war ohnehin nur Zierde.
An dem Modell auf dem Bild fehlt übrigens der Weckglasgummi über dem Scheinwerfer, der hielt den Zündschlüssel im Schloss. Ein Nagel tat es im Notfall auch als Ersatzschlüssel.
Was war ich stolz!
Keine Ahnung, wieviel Arbeitsstunden für die Herstellung im Werk nötig waren. Aber die Bastelzeit lag bestimmt beim Dreifachen. Dazu kam noch, eine Stunde fahren, bedeutete zehn Stunden schrauben.
Verkauft wurde sie mit total verbrannter Elektrik, für den stolzen Preis von einem Heiermann.
250 ccm Hercules mit ILO Twin, Bj. nicht mehr bekannt.