Hi Klaus,
danke, dass du deine Erfahrung teilst. Wenn Du damit (im wahrsten Sinne des Wortes) immer gut gefahren bist, hat das für Dich sicher eine gewisse Berechtigung.
Was den Energieumsatz angeht, trügt dich jedoch die subjektive Wahrnehmung. Es gibt physiologisch weder eine sinnvolle Herleitung, noch Daten, die das unterstützen. Es gibt auch keine einzige medizinische Leitlinie, die das Trinken von warmen Flüssigkeiten zur Prävention von Hitzeerschöpfung (oder gravierenden hitzeassoziierten Problem) empfiehlt. Das Gegenteilige ist jedoch der Fall. Kühles Wasser senkt die Körperkerntemperatur deutlicher, im Vergleich zu warmen Flüssigkeiten und ist auch in der Erholung überlegen.
Nochmal: Deine Erfahrung in allen Ehren, wenn deine Aussage für dich passt, ist das super. Die generelle Empfehlungen für warme Getränke bei Hitze ist jedoch nicht unproblematisch.
P.S.: Sorry, wenn ich als Mediziner und Wissenschaftler nur sehr sporadisch auf den Spiegel als Quelle eingehe. Ich zitiere aber gerne aus zwei Artikeln in peer-reviewten Journals, die mir aus dem Stegreif bekannt sind:
[
1]: „Compared with a drink at 37 degrees C, the ingestion of a cold drink before and during exercise in the heat reduced physiological strain (reduced heat accumulation) during exercise, leading to an improved endurance capacity (23 +/- 6%).“
[
2]: „We investigated the thermoregulatory effects of ingesting drinks at 4°C (COLD) or 28°C (WARM) during work-rest cycles in the heat. […] The ingestion of COLD drinks after exercise resulted in a lesser than expected reduction of T re [
Anm.: Köpertmeperatur]. Nevertheless, the reduction in T re implies a potential for improved work tolerance during military and occupational settings in the heat.“