Berlin: Ausfahrt am 30.10.2005

Diskutiere Berlin: Ausfahrt am 30.10.2005 im Treffen Forum im Bereich Unterwegs; Der kommenden Sonntag dürfte für die Saisonisten unter uns wohl die letzte Gelegenheit für eine Tour sein. Wie wäre es mit der Tour, die vor...
Ron

Ron

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Der kommenden Sonntag dürfte für die Saisonisten
unter uns wohl die letzte Gelegenheit für eine Tour
sein. Wie wäre es mit der Tour, die vor drei Wochen
ausgefallen ist?

Es geht

Auf die Spuren der ersten Askanier

Die Askanier sind ein schwäbisch-fränkisches Fürsten-
geschlecht, das seinen Namen von seinem Stamm-
sitz "Ascharia", dem heutigen Aschersleben hat.

Einer der ersten dieses heute weitverzweigten Clans
war Albrecht I von Brandenburg, genannt Albrecht der
Bär. Er hat mit seiner Besiedlungspolitik und letztlich
mit der Eroberung der "Brennabor" (heute die Stadt
Brandenburg) am 11. Juni 1157 die Mark Brandenburg
gegründet. In zwei Jahren sind daher große Feiern
zum 850. jährigen Bestehen geplant.

Was das ganze mit einem gewissen Jaxa und mit dem
heutigen Stadtteil Köpenick zu tun hat und woher so
wohlklingende Namen wie "Fläming", "Zauche" und
"Heveller" kommen, werden wir auf der Tour im wahr-
sten Sinne des Wortes "erfahren".

Der kühlen Witterung entsprechend wird die Tour mit
etwa 250 km nicht allzu lang. Wettermäßig sieht es
derzeit gut aus. Es soll heiter/wolkig und trocken bei
10-15 Grad werden.

Wie immer ist Treffen um 9.30 Uhr an der Brücke,
Abfahrt dann um 10.00 Uhr.

Gruß Ron


Hinweis:
Die Tour findet zusammen mit der Motorradgemeinde-Europa
statt. Treffen ist sonntags immer um 9.30 Uhr an der Spinner-
Brücke in Berlin (AVUS=A115, Ausfahrt Spanische Allee).
Abfahrt dann um 10.00 Uhr. Rückkehr ist je nach Länge der
Tour zwischen 17.00 und 19.00 Uhr. Die Maschine sollte vollge-
tankt sein. Pausen werden ausreichend gemacht, darunter eine
längere Mittagpause i.d.R. in einem Restaurant, das irgendwo
auf dem Weg liegt.

Zu erkennen sind wir an der "rasenden Ente", die manche auf
dem Ärmel oder Rücken der Jacke haben, sowie an dem GS-
Forums-Cappie. Guckst Du hier:
 
AMGaida

AMGaida

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Ich würd ja... aber die Anfahrt ist echt übel. ;)
 
Kommander

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Hallo,

gerne würde ich mitkommen, werde aber am kommenden Wochenende in Düsseldorf (OHNE MEINE Q) festsitzen. :cry:
Aber ohne Saisonnummerschild wird sich hoffentlich noch einmal eine Gelegehheit ergeben.

Gruß
Kommander
 
Ron

Ron

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Kaum zu glauben, daß heute wirklich "Saisonabschluß" gewesen sein soll. Bei fast sommerlichen Temperaturen und einem strahlend blauen Himmel machten wir uns heute auf unsere Albrecht-Tour.

An der Brücke trafen sich: Dani+Hardy, Sylvia+Frank (GS-Forum), Ariane+Tobias, Gundi, Tina, Uwe, Stefan, Jens, Uwe (GS-Forum), Dirk, Ralf, Michelle, Esteban und meiner Einer.


Sylvia, Frank, Tina, Jens, Stefan


Esteban, Dirk, Hardy, Dani

Wir starteten ganz unüblich über die Havelchaussee und machten zunächst einmal eine kleine Stadtrundfahrt. Unser erstes Ziel war die Zitadelle Spandau.



Mit unseren 14 Moppeds nahmen wir die gesamt Zufahrt in Beschlag und enterten die Burg.





Hier ist das wohl einzige Denkmal von Albrecht I zu finden. Es stand früher einmal im Tiergarten und wurde vor einiger Zeit schon hier in die Zitadelle gebracht.



In der Nähe von Spandau tobte die letzte Schlacht gegen den Slawenfürsten Jaxa von Köpenick mit seinem polnischen Heer. Die Legende sagt, daß nach der verlorenen Schlacht Jaxa von Albrecht hin zur Havel getrieben wurde. Wir machten uns also auf zu unserer zweiten Station, der Jaxa-Schlucht.



Hier steht das wohl unbekannteste Denkmal Berlins. Ein von einem Privatmann erbauter Turm, der ein Relief mit der Darstellung der Verfolgungsjagd trägt.





Wohl eher in den Bereich der Sagen und Mythen gehört die Geschichte, daß Albrecht Jaxa bis in die Havel getrieben habe und dort Roß und Reiter zu ertrinken drohten. In höchster Not beschwor der bis dahin heidnische Jaxa den Herrn und versprach ihm, daß er ihm künftig dienen wolle, wenn er ihn denn retten würde. "Gesagt getan" sagte sich der liebe Gott und berührte mit seinem Finger Jaxas Schild, hob ihn hoch und trug ihn über die Havel auf die andere Seite an das rettende Ufer. Dort fiel Jaxa auf die Knie und begann zu beten. Als Zeichen seines Dankes brachte Jaxa sein Schwert und sein Schild an einem Baum an, um sie dem Herrn darzubringen. Seit dem heißt diese Landzunge in der Havel "Schildhorn".

Für uns war es endlich Zeit, jetzt wirklich auf Tour zu gehen und Berlin zu verlassen. Wir drehten in Richtung Seeburg ab und weiter über Fahrland, Paretz, Ketzin und Tremmen kam wir über Gohlitz, Päwesin, Beetzseeheide und Mötzow nach Brandenburg.

Die ehemalige "Brennabor" war Sitz der brandenburgischen Markgrafen. Von ihr ist heute nichts mehr übrig. Allerdings soll der Dom auf den Grundmauern der Brennabor stehen.



Wir stellten unsere Moppeds im Dom-Hof ab



und legten im gleich nebenan liegenden Dom-Café unsere Mittagspause ein.



Gestärkt ging es dann weiter. Wir wollten noch die "Zauche" (im Slawischen heißt das soviel wie "Dürre") durchqueren, ein Landstrich, den Pribislaw Heinrich, der letzte slawische Herrscher Brandenburgs, Albrecht zum Taufgeschenk für dessen Neffen gemacht hat und damit das "Kernland" der späteren Mark Brandenburg darstellt.

Zunächst ging es nördlich über Pritzerbe und Döberitz, bis wir in Premnitz nach Süden abdrehten und über Marquede und Jerchel ein idyllisches Dorf namens "Knoblauch" erreichten (kein Witz). Es ging weiter über die B1 zunächst wieder in westliche Richtung. Wir drehten aber gleich wieder auf eine Nebenstraße ab, auf der wir vor Kade eine kleine Pause einlegten.



Weiter über Karow, Zitz und Wesen kamen wir nach Mahlenzien. Dieser Ort wird uns wohl in Erinnerung bleiben. Irgendwie versagte hier das Navi und so mußten wir ein paar Mal wenden, um die richtige Abfahrt weiter nach Süden zu erwischen.

Hinter Wenzlow legten wir bei Wollin einen Tankstopp ein.



Hier trafen wir dann die Entscheidung, doch nicht –wie ursprünglich geplant- nach Dobbrikow zu fahren, sondern starteten gleich mit dem Ziel Brücke, weil das jetzt kürzer andauernde Tageslicht nicht mehr ausgereicht hätte.

So fuhren wir über Groß Briesen und Ragösen, dann weiter über Cammer, Reesdorf und Beelitz und drehten bei Zauchwitz gen Norden ab und erreichten Stücken, Fresdorf, Tremsdorf, Saarmund und Phillipsthal schließlich die A115, der wir bis zur Brücke folgten.

Dort war übrigens wieder mächtig was los. Diesen letzten Oktober-Sonntag wollte sich wohl keiner entgehen lassen. Wir stießen noch auf Helmut und ein paar Ost-Falken, die von ihrem Abschlußtreffen in Tschechien zurückkamen.



War eine klasse Tour mit insgesamt 253 km. Für viele Saisonisten war es heute wohl ein Abschied bis zum Frühling. Für alle anderen wollen wir hoffen, daß auch der November noch ein paar fahrbare Sonntage bereithält.

Gruß Ron
 
Mister Wu

Mister Wu

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Hi Ron,

es hat Spaß gemacht, eine lustige Truppe wars und schöne neue Wege hast Du uns gezeigt.
Außerdem warst Du eine feiner "Fremdenführer" ;-) mit ausführlichen historischen Erläuterungen.

Wenn das Wetter so bleibt gibt es ja vielleicht noch eine Advendstour ! :-D
 
Huey

Huey

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Jep, hat mal wieder (wie immer) viel Spaß gemacht. :D
Adventstour? Bei dem Wetter? Dann eine zum 1., zum 2., zum 3. und zum 4. Advent 8) :lol: :D

CU,
Huey
 
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