Hallo Jakob,
nicht schön, so etwas zu hören
Ich drücke dir fest die Daumen, dass es dir bald besser geht.
Ist eine Sanierung in Aussicht?
Hallo Tom
Danke fürs Daumen drücken, ich kann derzeit nicht mehr als positiv in die Zukunft schauen. Über 60% von Patienten mit einer Enddarm-OP (Entfernung des Enddarms/Rektums/Sigma) und einer zuvor erfolgten Bestrahlung haben im Anschluss dieses von mir beschriebene LARS. Leider hat mir das niemand gesagt. Zudem wurde bei mir offenbar massiv zu heftigst Bestrahlt und so erst alles zerstört, nicht nur der Darm. Leider. Beweisen kann man das natürlich nicht, aber alle die hören, dass ich mit meinem an sich kleinen und noch gut operierbarem Tumor mit 60 Gray bestrahlt wurde, heben die Augenbrauen und fragen sich warum. Mit einem LARS hat man ca. alle 2..5 Min. Stuhldrang und dabei kommt dann jeweils nur so eine Fingerspitze. Man nennt dies fragmentierter Stuhlgang. Zudem beginnt nach ca. dem 5 Mal der After infolge der Überbelastung massiv zu schmerzen, teilweise so stark, dass man sich die endliche Ruhe wünscht...Gegen den Stuhldrang kann man kaum ankämpfen, daher trägt man dann Windeln um ein allfälliges Malheur zu vermeiden. Ich muss allerdings sagen, dass ich mittels Imodium/Loperamid den Zustand inzwischen ein wenig steuern kann. Drang ist immer noch vorhanden, aber es kommt nichts oder nur flüssiges. Das ist ein grosser Fortschritt aber weit weg von tragbar. Daher muss ich noch warten, alle Studien sagen, dass man nicht zu früh entscheiden solle. Also mind. 1 Jahr. Das bedeutet, dass ich noch bis ca. November zuwarten werde, sofern ich solange Geduld habe. Man muss wissen, dass ich vorher keinerlei Probleme mit der Verdauung und dem Darm hatte, es war ein Zufallsfund bei einer Routinekontrolle, welche jedoch aufgrund von Fehlern des Spitals um Jahre zu spät erfolgte. Hätte ich gewusst, dass die Untersuchung so wichtig ist, ich hätte auf die Untersuchung bestanden. Zufällig hatte ich dann beim Hausarzt im Frühjahr 2019 mein Dossier erhalten und geshen, dass diese Untersuchung schon Jahre überfällig war.
Der aktuelle Zustand ist absolut inakzeptabel und es gibt da genau 2 Möglichkeiten. Einerseits das Anlagen eines permanenten Dickdarmstomas und wenn das schief laufen würde (was aber nicht anzunehmen ist) bleibt noch Exit. Ich bin da seit bald 20 Jahren Mitglied auf Lebenszeit, denn ich habe gesehen wie qualvoll normalerweise Sterben sein kann. Ich weiss, das klingt jetzt alles krass, aber wenn man einmal soweit war, wie ich im Januar 2020, dann war man mental schon einmal tot und die Auseinandersetzung damit ist schon erfolgt (auch die unendliche Trauer, welche einem dabei übermannt). Aber soweit ist es zum Glück noch nicht. Jetzt muss ich erst einmal warten ob noch eine Besserung eintritt und falls nicht, gäbe es von den Ärzten noch jede Menge Operationsvorschläge, ich werde jedoch da nicht mitmachen. Einerseits werde ich dieses Jahr auch schon 62 und andererseits hat man nach jeder OP eine Erholungsphase von ca. 1 Jahr. Zudem: Besser wird es nie, sondern nur anders. Daher würde ich eben gleich Tabula rasa machen und den Weg des Dickdarmstomas nehmen. Damit konnte ich im Herbst 2020 sogar noch 4 Tage mit dem Motorrad weg, man muss halt einfach deutlich mehr Gepäck mitnehmen, u.a. eine Bettunterlage! In der Nacht könnte ja der Beutel platzen und so die Matraze komplett unbrauchbar verschmutzen. Daher braucht es da einen Schutz.
Aber das ist ja Tango-Deltas Thema, daher zurück zu ihm.