SwissQrider
Themenstarter
Wir schreiben den 22.Oktober, ich bin 1979 ein paar wenige Tage später im gleichen Monat schon Ski gefahren.Ist zwar schon älter der Strang, das Thema aber immer aktuell.
Wir sind heute Nacht aus dem Urlaub im Süden (mit dem Auto) bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad zurück gekehrt und haben natürlich keine Sekunde daran gedacht, dass es auf den letzten Kilometern noch zu regnen beginnen und über den Pass sogar schneien könnte.
Es fing ganz harmlos an - im Tal unten. Wenige Tropfen, über zehn Grad - nichts besonderes. Auf dem Weg nach oben Richtung Albulapass sinkt die Temperatur bedenklich schnell auf fünf Grad, auf drei Grad (Warnton!) und bald zerschellen die ersten nassen Schneekristalle auf der Scheibe. Verdammt! Wir haben an die Rückkehr gar nicht gedacht und sind natürlich auf (ziemlich abgenutzten) Sommerreifen unterwegs.
Laut Straßeninfos des Kantons ist der Julier für uns bereits gesperrt (nur mit Schneeketten oder Allrad befahrbar) und erfahrungsgemäß dauert es nicht lange, bis Albula und Flüela folgen werden. Mitternacht ist bereits vorbei und wir gehen nicht davon aus, dass sich die Situation bis zum Morgen dann noch ändert. Zimmer bekommt man um diese Uhrzeit auch keines mehr, also halten wir einfach drauf und hoffen, dass sich die Niederschläge am Albula in Grenzen halten.
Aber Fehlanzeige: Kurz vor Preda verdichten sich die Schneefälle und erste Schneeflächen bilden sich auf dem nassen Asphalt. Jetzt sollte ich eigentlich sofort umkehren, denn mit Sommerreifen kann nach der nächsten Kehre Schluss sein. Aber wie auf der schmalen Fahrbahn? Nach dieser Kehre ist tatsächlich Schluss - die Reifen beginnen haltlos zu spulen. Da ist eine Ausweichnische, und ich weiß, ich habe nur diese eine Chance. Rückwärts rein und vorwärts wieder raus. Dabei muss der Vorderwagen beim Rückwärtsfahren genügend weit "rum" kommen, denn hoch ziehen und nochmals weiter eindrehen geht dann nicht mehr. Zeit habe ich auch nicht, da es inzwischen Fetzen schneit. In wenigen Minuten ist die Straße zu. Dann stehe ich hier quer und komme nicht mehr vorwärts oder rückwärts.
Zum Glück klappt das Manöver auf Anhieb. Steht nur zu befürchten, dass die heftigen Schneefälle den Rückweg inzwischen abgeschnitten haben. Haben sie nicht und wir erreichen sicher den Talort (Tiefenkastel), wo wir uns gemütlich im Auto einrichten. Die Schneefälle haben inzwischen auch tiefere Lagen erreicht. Aber sie werden schwächer.
Wir beschließen, am Morgen den Vereina zu nehmen - der erste Zug fährt um fünf Uhr zwanzig. Alle drei Pässe ins Engadin sind inzwischen zu:
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(Fortsetzung folgt)
Wenn ich mich da an Dein letztes Abenteuer erinnere, dann fühle ich mich von der Frage beschlichen: was macht man in dem Fall auf dem Motorrad (im Auto kann man ja notfalls noch Motor und Heizung laufenlassen)? Gibt es am Vereina-Bahnhof (oder anderswo in der Nähe) etwas wie Warteräume, die nachts geöffnet sind?Wir sind heute Nacht aus dem Urlaub im Süden (mit dem Auto) bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad zurück gekehrt und haben natürlich keine Sekunde daran gedacht, dass es auf den letzten Kilometern noch zu regnen beginnen und über den Pass sogar schneien könnte.
... erreichen sicher den Talort (Tiefenkastel), wo wir uns gemütlich im Auto einrichten.
Wir beschließen, am Morgen den Vereina zu nehmen - der erste Zug fährt um fünf Uhr zwanzig.