Teil 21:
Aber jetzt geht es wieder normal weiter. Kurz darauf treffe ich Balasz, den ich vor der Mongolei getroffen hatte, der mit der kaputten Kupplung.
Balasz ist lustig, der zeigt wieder einmal, wie wenig man benötigt für eine Reise.
Jean, einfache Jacke, seine Taschen waren normale Sporttaschen, die er sich mit Gummizügen raufgespannt hat, die Sachen innen waren in Plastiksäcken wasserdicht verpackt.
Und sein Navi war ein Taschenkalender mit der Weltkarte drinnen, weil er gemerkt hat, das die Google Maps Wege da so gar nicht geholfen haben. Low Budget Rider. Respekt.
Ich fahre dann weiter nach Mariinsk und suche ein Hotel. Was gar nicht so einfach ist, denn entweder geschlossen, oder das Andere finde ich nicht, weil da die Eisenbahn dazwischenliegt, und man die anscheinend nicht einfach queren kann.
Irgendwann stehe ich wieder an der Eisenbahn und frage einen Einheimischen. Der erklärt mir, ich muss über den Fußgängerübergang auf die andere Seite. Ich schaue nur fragend, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es schlau ist, er erklärt mir das aber mit so einer Überzeugung, das ich mir denke, gut dann mache ich das.
Leichten Bammel habe ich schon, denn wenn ich mitten auf den Gleisen ein Problem bekommen, dann hab ich wirklich ein Problem. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Alles gut geklappt, nur die Stufen nach der Brücke waren etwas zu hoch, aber da muss man halt mit dem Hinterrad etwas graben, dann kommt das Vorderrad auch wieder mal auf den Boden.....
Am nächsten Tag war das schöne Wetter für die nächsten 3.000km vorbei. Es ging in der Früh mit Regen los. Wenn man am Tag so 5-800km fährt, dann hat man zwar nicht immer Regen, dazwischen kann auch mal kurz die Sonne rauskommen, aber im gesamten war es eher schlecht.
Ich bin an dem Tag nur 430km bis Novosibirsk gefahren, und habe mir ein Zimmer im Marinas Park Hotel genommen. 4 Sterne um 28 Euro mit Frühstück. Muss auch mal sein. Mit Blick über den Bahnhof und Novosibirsk. Und Zeit für einen Spaziergang.