Motor Einfahranleitung einmal anders

Diskutiere Motor Einfahranleitung einmal anders im R 1200 GS und R 1200 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Der Zylinder läuft sich durchaus ein. Schau mal mit nem Endoskop in einen solchen rein. Auch Zahnräder bekommen Einlaufspuren im Lauf der Zeit...
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KN-UT

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Das einzige, was sich einfahren kann, sind die Kolbenringe und Kolben und evtl. die Verzahnung des Hinterradantriebs (weiss jetzt nicht, ob die gehärtet ist oder nicht).
Zylinder ist hartverchromt/gehärtet, da läuft nix ein.
Kugel-/Rollenlager sind gehärtet, da läuft ebenfalls nix ein.
Zahnräder etc. sind gehärtet - läuft auch nix ein.
Gleitlager basieren auf hydrodynamischer Schmierung - also auch nix mit einlaufen.
Bei Kolbenhub ca. 100 mm, bewegt sich der Kolben pro Umdrehung also 20cm auf/ab. Bei 3000 U/min sind das 600 m - in der Minute wohlgemerkt, das entspricht also bei 90 km/h einer Fahrstrecke von 1,5 km.

Will sagen, wie viel "Meter" brauchen wohl Kolbenringe und Kolben, um sich einzulaufen?
Der Zylinder läuft sich durchaus ein. Schau mal mit nem Endoskop in einen solchen rein.

Auch Zahnräder bekommen Einlaufspuren im Lauf der Zeit. Auch wenn die Oberflächen hochvergütet sind. Normales Härten reicht da lange nicht mehr.

Und schau Dir mal die Lager im Endantrieb an. Auch die haben (geringfügige) Einlaufspuren. Auch wenn die sicher vergütet sind. Und trotzdem scheinbar ein neuralgischer Punkt an der Q.

Am Besten finde ich jedoch Deine Berechnung des Kolbenwegs.
Der Kolben legt also bei 90 genau 1,5 km zurück? Da hast wohl das Getriebe vergessen.......und den Endantrieb....
Und irgendwie ist es das Moped, welches bei konstant 90 1,5km pro Minute zurücklegt.... Wenn ich diese 90 km/h mit konstant 2000 Umdrehungen fahre, sind das 2000 U/min mal 20cm, also 400 Meter. Im 2. Gang, bei angenommenen 7000 U/min wären das 1400 Meter. Und das pro Minute.
Genaue, verlässliche Zahlen kann Dir dazu bestimmt der eine oder andere Spezi geben, der Dir alle Faktoren berücksichtigt, wie Reifenumfang, Schlupf auf der Straße, Übersetzung am Endabtrieb, Getriebeübersetzung im gefahrenen Gang.....

Unabhängig von der Drehzahl: Alles, was sich aufeinander bewegt, bekommt im Lauf der Zeit Einlaufspuren. Wenn auch meist nur im sehr geringen Maß. Das trifft sogar auch auf Keramikgetriebe zu. Wirklich verschleißfrei ist nichts. Je hochwertiger das Material, desto geringer zwar der Verschleiß, aber abnutzungsfrei geht noch nicht.
 
peter-k

peter-k

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Kennt Ihr eigentlich das Laufbild der Zylinder nach dem 50.000 km Test? Fast wie frisch aus dem Regal.

(Ps: Eigentlich waren auch die Kolben noch fast wie neuwertig, bis auf die Vefärbungen und einen leichte Schmauchschicht oben drauf)
 
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KN-UT

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Ja, solche Bilder sind mir bekannt.
Trotzdem gibt es einen messbaren (im Bereich von Tausendsteln) Verschleiß. Auch sollte man den "thermischen Verschleiß" durch Gefügeveränderungen im Material berücksichtigen. Sonst hielten alle Motoren Millionen von Kilometern.
Das Ganze ist jedoch heutzutage in Bereichen, von denen man früher nur träumen konnte.

Einzig wichtig - und das gilt für alle Verbrennungsmaschinen - ist das Warmfahren. Ob man jetzt den Ölwechsel nach 100, 300 oder erst nach 1000 km macht, oder wie z.B. Beim aktuellen Golf erst nach bis zu 30'000 km macht, ist eher eine Frage der Filtertechnik und des eingesetzten Öls.

Man sollte sich aus Garantiegründen an die Vorschriften des Herstellers halten.
 
S

simon-markus

Gast
Am Besten finde ich jedoch Deine Berechnung des Kolbenwegs. Der Kolben legt also bei 90 genau 1,5 km zurück? Da hast wohl das Getriebe vergessen.......und den Endantrieb....
Und irgendwie ist es das Moped, welches bei konstant 90 1,5km pro Minute zurücklegt.... Wenn ich diese 90 km/h mit konstant 2000 Umdrehungen fahre, sind das 2000 U/min mal 20cm, also 400 Meter. Im 2. Gang, bei angenommenen 7000 U/min wären das 1400 Meter.
Bin von 90 km/h im 6ten ausgegangen. Also 3000 U/min. Bei 3000 U/min legt der Kolben 3000x0,2m zurück, also 600 m. Und bei 3000 U/min im 6ten (also ca. 90 km/h) lege ich in einer Minute 1,5 km mit dem Töff zurück (und der Kolben ergo 600 m).
Unabhängig von der Drehzahl: Alles, was sich aufeinander bewegt, bekommt im Lauf der Zeit Einlaufspuren. Wenn auch meist nur im sehr geringen Maß.
Als Maschinenschlosser und Inschinöhr ist mir das nicht neu.
Aber zwischen Laufspuren und klassischem Einlaufen ist doch ein sehr großer Unterschied. Gehärtetes Material "läuft" nicht wirklich ein. Mit der ersten Umdrehung beginnt z.B. an einem Kugel-/Rollenlager der Verschleiss (und nicht das Einlaufen).
Einlaufen können sich die (ungehärteten) Kolben (wobei selbst diese mittlererweile feinstbearbeitet sind) und Kolben-/Ölabstreifringe, welche sich mit Ihrer relativ rauhen Oberfläche an den Zylinder anpassen.
Aber dieser Vorgang braucht sicher keine zigtausende Kilometer. (Siehe Berechnung oben).
 
peter-k

peter-k

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Die Kolbenringe sind heute das einzige Teil im Kernmotor, was sich im klassischen Sinne einlaufen soll. Weniger als 200 km. Das hat Motorrad mal probiert.
 
B

Baumbart

Gast
Ich glaube Ihr verliert Euch hier in einer sehr theoretischen Diskussion. Mir wär vor allem wichtig dass das neue Mopped alsbald mal auf korrekte Montage und korrekte Einstellungen (Ventile etc.) durchgesehen wird. Ob da Öl mal ein paar 100 km länger oder kürzer drin ist macht gar nix.
 
K

KN-UT

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Bin von 90 km/h im 6ten ausgegangen. Also 3000 U/min. Bei 3000 U/min legt der Kolben 3000x0,2m zurück, also 600 m. Und bei 3000 U/min im 6ten (also ca. 90 km/h) lege ich in einer Minute 1,5 km mit dem Töff zurück (und der Kolben ergo 600 m).

Als Maschinenschlosser und Inschinöhr ist mir das nicht neu.
Aber zwischen Laufspuren und klassischem Einlaufen ist doch ein sehr großer Unterschied. Gehärtetes Material "läuft" nicht wirklich ein. Mit der ersten Umdrehung beginnt z.B. an einem Kugel-/Rollenlager der Verschleiss (und nicht das Einlaufen).
Einlaufen können sich die (ungehärteten) Kolben (wobei selbst diese mittlererweile feinstbearbeitet sind) und Kolben-/Ölabstreifringe, welche sich mit Ihrer relativ rauhen Oberfläche an den Zylinder anpassen.
Aber dieser Vorgang braucht sicher keine zigtausende Kilometer. (Siehe Berechnung oben).
Dass Du den 6. gemeint hast, stand so oben nicht drin.

Wenn ich also Deine Berechnung weiter interpretiere, kann man also nach der Methode "viel hilft viel" mit extremen Drehzahlen die Einlaufphase verkürzen, da ja der notwendige Kolbenweg viel eher zurück gelegt wird......

;-)

Wohl eher nicht zielführend, diese Methode.
 
S

simon-markus

Gast
Wenn ich also Deine Berechnung weiter interpretiere, kann man also nach der Methode "viel hilft viel" mit extremen Drehzahlen die Einlaufphase verkürzen, da ja der notwendige Kolbenweg viel eher zurück gelegt wird......
Hmmmm, so meinte ich das überhaupt nicht - könnte man aber so auslegen.
Und ich muss dazu sagen, dass ich alle meine neuen Töffs und Autos bisher brav eingefahren habe (warum eigentlich...?).
Will mit der Rechnung nur darstellen, dass man sicher keine 1000 oder 2000 km einfahren muss.
 
K

KN-UT

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Drum ja der Zwinkerer.

Schonender Umgang mit dem Material hat noch nie geschadet. Auch wenn die Materialien heute viel besser sind, und die Herstellung viel präziser und sauberer. Dafür sind die Literleistungen viel höher und Materialreserven heute viel kleiner.

Ich habe bisher auch jedes Fahrzeug "nach alter Väter Sitte" (schonend warmfahren, wechselnde niedrige bis mittlere Drehzahlen, und das Drehzahlniveau im Laufe der Zeit langsam steigern) eingefahren, obwohl ich noch keines länger als 100'000 km bewegt habe. Auch wird ein "gejagter Motor" (längere Vollgaspassagen auf der Bahn) immer "kaltgefahren". Vom Vollgas an die Tanke und weiter Vollgas -aua, so ein Motor ist doch auch nur ein Mensch.

Ich habe meinen ersten "Westwagen" (Mitsubishi Lancer C50 mit 90 PS) immer wieder mal gesehen, bis er 2010 19-Jährig mit 430'000 km gepresst wurde. Der Motor war noch gesund, aber das Auto so gammelig, dass es nicht mehr erhaltenswert war. Die hohe Laufleistung ist sicher auch ein Verdienst des schonenden Einfahrens.

Gruß, Ulf
 
Hobestatt

Hobestatt

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(Ps: Eigentlich waren auch die Kolben noch fast wie neuwertig, bis auf die Vefärbungen und einen leichte Schmauchschicht oben drauf)
Hi,

trotzdem hat die Q beim späteren Neuaufbau neue Kolben bekommen - die gezeigten wurden mir im Karton mitgegeben.

Gruß
Jörg
 
Thema:

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