Motorrad-Reisen mit Hund... möglich oder Stress fürs Tier?

[Lefthander]

Hallo zusammen,

gerne wollte ich mich mit diesem Thema an Euch wenden.
Meine Freundin ( Selbstfahrerin ) und ich haben uns lose mit dem Gedanken auseinandergesetzt einen kleinen, kompakten Hund anzuschaffen. ( Parson Russel Terrier )

Und da uns die Versorgung und Unterbringung, da wir primär mit Motorrad und Zelt reisen, klar betreffen würde, gilt es für uns im Vorfeld abzuklären, ob es das Tierwohl überhaupt zulässt, einen Hund diesem Stress ( vor allem für die feinfühligen Ohren und Nase ) auszusetzen.

Persönlich habe ich Mühe damit, generell Lebewesen auf meinem Motorrad mitzunehmen... unabhängig ob Mensch oder Tier. Aber das ist ein anderes Thema.

Daher, geschätzte Gemeinde: wie steht Ihr zu diesem Thema und welche Erfahrungswerte könnt Ihr weitergeben?

Wie plant Ihr Eure Reisen als Hundebesitzer/-innen, wenn Ihr nicht mit Camper/Van inkl. Anhänger fürs Moped unterwegs seid?

Nutzt Ihr spezielle Topcase-Hundeboxen ( die ich schon sehr oft auf Passhöhen beobachtet habe... ), fahrt Ihr im Gespann oder gebt Ihr Euren Vierbeiner bei Freunden oder Hunde-Pensionen zur Betreuung ab?

Schlussendlich ist es immer individuell, wie er auf solche Umstände reagiert.

Jedenfalls wirkt der Hund auf dem Foto recht entspannt auf mich.

Vielen herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen.

Grüsse!

L.

 

[DirtySanchez]

Kommt imho nur auf den Hund an, und die sind so verschieden wie die Menschen. Wenn man einen Welpen erzieht und in der richtigen Phase darauf prägen kann dass das alles nicht so schlimm ist kanns funktionieren.

Für unseren ists schon ein Super-Stress mit dem Auto oder WoMo irgendwohin zu fahren, das kriegen wir auch nicht mehr aus ihm raus.

 

[Gast 11529]

Also ich kenne Hunde die mit Ihrem Herrchen per Tandem aus 4000 mtr. Höhe aus dem Flugzeug gesprungen sind und 1 min. Freifall mitgemacht haben um dann noch 10 min. am Fallschirm zu hängen. Ich kenne englische Bull-Terrier die für ihr Leben gerne surfen und auf jedes Brett steigen, oder aus 3 mtr. Höhe in einen Badesee springen.

Ich finde das einem erwachsenen Hund zuzumuten bedenklich. Aber wenn ein erfahrener Hundebesitzer nicht zum ersten Mal in seinem Leben einen Welpen groß zieht und erzieht kann das schon sein das sich der kleine Bandit ganz automatisch an das Umfeld seines Rudelführers anpasst und das völlig normal empfindet das er im Top-case oder im Tankrucksack auf dem Mopped mitfährt. Was wichtig wäre ist seine Augen zu schützen, da gibts spezielle Hunde-Brillen. Hab ich schon gesehen. Ich hab schon Leute getroffen die Ihren Hund auf dem Mopped mit dabei haben.
Die Hunde hatten alle spezielle Brillen auf damit die Augen geschützt sind, vorallem vor dem Fahrtwind....aber auch
gegen Steinchen oder schwere Insekten. Die Ohren waren von den Hunden die ich gesehen habe nicht geschützt oder verstopft. Halte ich auch alleine wegen dem Gleichgewichtssinn für falsch.

 

[1250]

Neulich in Berlin gesehen - Kennzeichen aus Chile

 

[Paul1965]

Kürzlich habe ich das Team beim einsteigen und „verzurren“ des Co Piloten beobachtet und anschliessend mit Frauchen ein paar Worte gewechselt.
Der Hund fährt wahnsinnig gerne mit und harmoniert klasse mit dem Ural Gespann .

 

[CCM]

Ich kenne einen Gastwirt im Schwarzwald der einen TR speziell für seinen kleinen Hund zurechtgedengelt hat. Das Hundchen ist beleidigt wenn es nicht mitgenommen wird.
Unser Hund steigt nur widerwillig ins Auto. So unterschiedlich sind die Charaktere.
Ich denke, dass die Chance sich einen Motorrad-Fan zu angeln relativ gering ist.
Dem Tier zuliebe sollte man sich auf die Einschränkungen, die die Haltung mit sich bringt, einlassen.

Gruß
Ronald

 

[Gast 11529]

Unser Hund hat das Autofahren und WoMo-Verreisen geliebt. Ab dem Abholen beim Züchter haben wir ihn konsequent in ganz kleinen Dosen an das Bewegen mit verbrennungsgetriebenen Fahrzeugen gewöhnt. Im ge-
mieteten WoMo war er der KING ! Aber auch im PKW wenn Frauchen fuhr saß er auf dem Beifahrersitz wie ein
Bodyguard. Ich weiss......Sicherheit........war vor 25 Jahren.........

 

[QVIENNA]

Wenn du deinen Hund liebst, dann nimmst du ihn natürlich nicht mit und suchst für die Zeit einen schönen Urlaubsplatz für ihn.

 

[Gast 11529]

Gibst Du Deine Kinder auch für zwei Wochen zu fremden Menschen wenn Du Urlaub machen möchtest ?

PS: zur Verdeutlichung wie ich (wir) ticken: Als wir uns entschieden einen Welpen beim Züchter zu adoptieren war klar das sich unsere Urlaubsform der neuen "Familie" anpassen wird. Der Hund war da und solange er lebte fuhren wir immer mit einem gemieteten WoMo irgendwo in Europa rum. Er war für uns ein vollwertiges Rudelmitglied....schiebt man nicht ab wenn er nicht in den Plan passt.......da passt man den Plan an, selbstverständlich. Aber das ist nur UNSERE Einstellung.

 

[maxquer]

Wenn du deinen Hund liebst, dann nimmst du ihn natürlich nicht mit und suchst für die Zeit einen schönen Urlaubsplatz für ihn.

Mit dem Motorrad wäre ich mir auch nicht sicher, aber mit dem Auto wäre unserer stinksauer, wenn er nicht mitdürfte.
Wir haben ihn mal über ein verlängertes Wochenende in einer Hundepension abgegeben. Der hat uns 3Tage nicht mit dem A…h angeguckt und war stinkbeleidigt.


Gruß,
maxquer

 

[Gast 11529]

...wär ich auch......

 

[Qmelker]

Ich würde unseren auch nie abgeben, aber auf das Moped, würde ich nicht machen.
Das Auto Fahren klappte damals nach viel Üben, das muss reichen.

 

[hoechst]

Wer meint, seinen armen Pinscher in den Tankrucksack zwängen und dem Lärm aussetzen zu müssen, sollte zum Arzt gehen.
Das Viech erträgt alle Leiden, nur um bei seinem Herrchen zu sein - das hat wenig mit " der will das / der mag das " zu tun.

 

[QVIENNA]

Mit dem Motorrad wäre ich mir auch nicht sicher, aber mit dem Auto wäre unserer stinksauer, wenn er nicht mitdürfte.

Mir ging’s ja nur ums Motorrad. Ansonsten haben wir bewusst Urlaube mit Hunden gemacht, Wohnung oder Haus gemietet. Wandern oder in Meeresnähe (mit 800m2 Grundstück zum Austoben). Übers Wochenende sind sie manchmal (jetzt nur mehr einer ) bei den Eltern oder Freunden. Wir haben den Vorteil, dass sie sich in 3 Haushalten (4 mit der Nanny) wohlfühlen. Vor Jahren waren sie unter Tags öfters im Hundekindergarten.

 

[Eckart]

Ich oute mich an dieser Stelle mal als wahrer Tierfreund, gekennzeichnet dadurch, dass er sich kein Haustier hält.

Jedenfalls wirkt der Hund auf dem Foto recht entspannt auf mich.

Ist er vielleicht auch. Gesehen habe ich sowas auch schon und das Bild erweckt zumindest diesen Eindruck.
Aber zwischen einer kleinen und gemütlichen Sonntagnachmittagsausfahrt an einem sonnigen Tag und einer wochenlangen Reise mit manchmal stundenlanger Fahrt bei nicht immer schönem Wetter ist doch noch ein Unterschied.
Die Frage erinnert auch ein wenig an die Mitnahme von Kindern auf dem Motorrad, wo im Prinzip die gleichen Maßstäbe gelten, doch diese Kleinen können sich wenigstens klar artikulieren und werden sagen, was sie davon halten, wenn die Eltern nicht von selbst darauf kommen, was sie wollen.

Eckart

 

[hydrantenfritz]

Für mich ist das höchste das ich unseren Hunden zumute die Fahrt in die Bretagne um für 2 - 3 Wochen an der Küste die "Sau" rauslassen zu können...
Die 2 Tagefahrt überstehen die Beiden..aber richtig Freude haben Sie nicht...beim fahren...
Ich würde nie einen Hund auf dem Motorrad mitnehmen...meine Meinung

 

[Larsi]

Wir haben unseren Jack Russel "Louis" im Alter von 12 Wochen bekommen, mittlerweile ist er 17,5 Jahre und der Abschied nicht mehr weit.
Schon auf der Heimfahrt nach der Übergabe hat der Faulenzer im Auto gepennt und war auch bei allen anderen Ausfahrten völlig entspannt. Als er z.B. 16 Wochen alt war, waren wir mit ihm und Womo am Lausitzring. 450km, 6h Fahrt. Und ratet mal, wer entspannt und ausgeschlafen am Ziel angekommen ist ...

Nach diesen ersten Erfahrungen und seinem Bestreben, in jedem Fahrzeug mitfahren zu wollen (Auto, Traktor, Bagger, Gabelstapler, ...) hatte ich auch früh versucht, mit ihm eine Runde Mopped zu fahren. Die (damals noch) 4,5kg Hund in den Tankrucksack und mal bummelig erst durch die Siedlung und dann durch die Feldmark. Louis schaute aus dem TR nach vorne und schien nicht die Spur angespannt.
Also gut ... Hundebrille besorgt und auf zur nächsten Testrunde ... und da waren wir beim Problem.
Louis wollte partout keine Brille tragen. Wir haben verschiedene Modelle probiert, aber jede hat er sich nach spätestens 3-4min vom Kopf gezogen. Nach einer Weile dann haben wir es aufgegeben. Eine geschlossene Box hinter mir fand ich keine gute Alternative und so legten wir das Thema komplett ad acta. Ohne Brille hinter der GS-Scheibe war es einfach zu zugig für seine Augen.

Drei Jahre später kam noch ein Quad (besser: ATV) ins Haus und dort ist Louis oft mitgefahren.
Eine Alubox mit durchsichtigem Windschutz auf den vorderen Träger montiert und Abfahrt.
Beim Quad war es ohne Brille ok ... einerseits der Windschutz besser und andererseits die Geschwindigkeiten geringer.

 

[Gast 5187]

Gibst Du Deine Kinder auch für zwei Wochen zu fremden Menschen wenn Du Urlaub machen möchtest ?

Schön auf den Punkt gebracht, wo ein wesentliches Problem beim Halten von Haustieren liegt.

Ich verfolge aktuell die WhatsApp Statusmeldungen eines kinderlosen Ehepaares, das seit einigen Wochen auch einen kleinen Hund hat.
Da sind die Maßstäbe so dermaßen verloren gegangen, dass das teilweise nur schwer erträglich ist.

 

[Gast 11529]

....ja.....der Grat ist schmal zwischen ordentlich und liebevoll erzogenem Familienmitglied und vergöttertem, verwöhntem vermenschlichtem Kind-Ersatz......

 

[Gast 5187]

Ich halte schon bei dem Begriff Familienmitglied die Grenze für überschritten.