Hallo zusammen,
Motorradfahren ist wohl für die meisten für uns schlicht ein relativ teures Hobby und kein reines Transportmittel wie z.B. die zahllosen Mopeds in den Entwicklungsländern Asiens. Derzeit sind 110PS angesagt um 110kg Körpergewicht zu transportieren. Objektiv braucht das kein Mensch.
Nun wird auf 125PS und ein paar neue Gimmicks hochgerüstet, was bei vielen, auch bei mir, einen "haben wollen" Reflex auslöst. Wie gesagt, wir reden von einem Lust getriebenen Hobby. Ich habe meinen Kaufreflex aber wieder unter Kontrolle gebracht ob der Tatsache, dass mein gegenwärtiger Töff gerade mal 1.5 Jahre alt ist, prima fährt und der Verkauf mit Aufwand verbunden ist.
Ich kann die Jungs, die für ihr Hobby das neueste und beste und vielleicht gerade noch finanzierbare haben wollen durchaus verstehen. Weniger kann ich jedoch die verstehen, die mit diesen Jungs ein Problem haben. Neid und Missgunst, eine zutiefst deutsche "Tugend" sehe ich hier als die treibende Kraft.
Beruflich hat es mich vor etlichen Jahren in einen zentralschweizer Kanton verschlagen, der als das Steuerparadies schlechthin bekannt ist. Der Reichtum, der einem hier tagtäglich begegnet, hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Neid und Missgunst ist wohl das erste, was man hier über Bord werfen muss wenn man zufrieden leben will. Hier ist es ganz normal, dass man immer das neueste Automodell und dieses dann auch noch in Top-Ausstattung in der Garage stehen hat. Ich fahre immer noch meinen alten Opel, den ich vor Jahren beim Umzug importiert habe. Mir ist ein Auto einfach nicht so wichtig, aber ich gönne den Leuten die Freude an ihren immer wieder neuen Spielzeugen.
Man bedenke doch Mal die Wertschöpfung, die in Deutschland durch all die hochpreisigen Audis und Porsches generiert wird, die hier gekauft werden. Auch gering qualifizierte können ordentliche Gehälter an den entsprechenden Fertigunsstrassen erzielen. Leben und leben lassen, das kann man sich als Deutscher von den Schweizern durchaus abschauen.
Viele Grüsse,
Joachim