
elfer-schwob
Generell: Man sollte sich die Konstruktion des Geberzylinders vor Augen halten.ich werde den Reparatur Satz einbauen und dann werde ich sehen ob es klappt...
Im Prinzip arbeiten 2 Kolben im Zyl. , die gemeinsam betätigt werden. Wenn die Druckseite undicht ist - also der vordere Kolben bzw. seine Dichtung - dann gibt es keinen Austritt von Bremsflüssigkeit!
Man merkt die Undichtigkeit durch weiche Bremse und nachgebenden Bremshebel. Man kann ihn mit Kraft allmählich bis zum Gasgriff durchziehen. Bremsausfall droht unmittelbar!
(Luft im System fühlt sich ähnlich an.)
Der Arbeitsbereich des Druckkolbens ist in aller Regel sehr rein. Dort ist nur Bremsflüssigkeit und niGS, was kratzt oder schmirgelt und verschleißt. Wenn also undicht, dann ist meist die Dichtung hinüber, weil mürbe und alt.
Wenn Bremsflüssigkeit ins Freie austritt, dann nur nach hinten. Und verursacht wird diese Undichtigkeit durch verschlissenen hinteren Kolben/Dichtung und/oder durch zerkratzte Zylinderlaufbahn. Diese Seite ist der Witterung und dem ganzen Dreck ausgesetzt. Zwar sitzt dort noch die Schmutzmembran, aber die wird eben mit der Zeit spröde, rissig und durchlässig. Und wenn dann mal Sand nach innen gelangt ist, ist eine Leckage über kurz o. lang absehbar.
Das System des hinteren Kolbens ist immer drucklos, die Dichtung muß nur dem minimalen "Druck" des Pegels im Ausgleichsbehälter standhalten. Drum gehts relativ lange gut...
Kurz: Undicht wird's weil die hintere Dichtung nicht mehr funktioniert.
Wer einen undichten Zyl. mal zerlegt hat wundert sich vielleicht, daß trotz starker, alter Dreckverkrustungen an der Rückseite der Zyl. lange dicht gehalten hat.
Reinigen, Laufbahn checken und ggfs polieren und neuer Repsatz sind m. E. immer einen Versuch wert, sofern man das in Eigenarbeit übernimmt.
Beim Stundensatz des Unfreundlichen wirtschaftlich nicht darstellbar, auch, weil Garantie gegeben werden muß.
Die Second Chance würde ich meinem System als Schrauber immer geben. Halt nicht unmittelbar vor der nächsten großen Reise...