BMW bzw. der Freundliche hat sich am Freitag gemeldet.
BMW fragt an, ob ich mit SmartRepair einverstanden wäre. Alternativ mit einer Entschädigung, wobei da aber noch keine Summe genannt wurde. Offenbar möchte BMW einen Motortausch vermeiden. Und auch der Freundliche hat mir von einem Motortausch abgeraten, da man sich damit a) wieder andere Probleme einfangen kann (Zitat: "Never change a running system") und b) man ja auch nicht weiß, ob in 2-3 Jahre mit dem neuen Motor nicht wieder das gleiche Problem auftritt. Und da muß ich ihm bei beiden Punkten leider recht geben. Ich bin selber nicht scharf auf einen Motortausch.
Also was bleiben für Optionen?
1) Entschädigung
Kommt für mich nicht in Frage. Niemand kann jetzt schon sagen, wie schnell/stark die Korrosion fortschreiten wird und wie sich das ganze in Zukunft finanziell auswirken wird. Wenn die Korrosion irgendwann vielleicht die Dichtflächen beeinträchtigt, dann war es das vermutlich.
2) Auf Motortausch bestehen
Rechtlich für mich als Laie schwierig zu beurteilen. Klar ist, daß BMW beim Korrosionsschutz am Motor geschlampt hat und nachbessern muß. Nach meiner laienhaften Einschätzung wäre SmartRepair rechtlich eine ausreichende Nachbesserung, wenn es dadurch a) nicht zu einem optischen Mangel kommt und b) die reparierten Stellen danach einen gleichwertigen Schutz wie eine korrekte Beschichtung aufweisen. Wobei ein optischer Mangel an einer so versteckten Stelle wie den Zylindern vermutlich anders zu bewerten wäre wie z.B. bei einem Auto auf der Motorhaube, so daß leichte optische Unterschiede hinzunehmen sind. Aber ich bin kein Jurist.
Sollte sich BMW nicht auf einen Tausch des Motors einlassen, bliebe nur der Klageweg mit Anwalt, Gutachter und dem ganzen Rest. Finanziell wäre das Risiko dank Rechtschutzversicherung kalkulierbar. Die Erfolgschancen wären aber ungewiss und bekanntlich zieht sich so etwas über Jahre. Und wenn am Ende das Urteil lautet, daß SmartRepair ausreichend gewesen wäre, jetzt aber (aufgrund der zwischenzeitlich fortgeschrittenen Korrosion) nicht mehr möglich ist, dann ist auch nichts gewonnen. Und niemand kann sagen, ob der neue Motor dann in 2-3 Jahre nicht auch wieder das Selbe Problem hat.
3) SmartRepair
Steht und fällt natürlich mit dem Können des Lackiers. Wobei ich mir bei einem Fachbetrieb da nicht so Gedanken machen. Ein Risiko sehe ich allerdings darin, daß Stellen übersehen werden können oder man an manche Stellen nur schlecht (oder gar nicht) ran kommt. Der Freundliche hatte nur die gut sichtbaren Stellen oben fotografiert, die auch gut erreichbar sind. Ich weiß aber, daß es auch an der Vorderseite und Unten einzelne Stellen mit Korrision gibt. Hier müßte also erst einmal ganz genau der Ist-Zustand mit allen Beschädigungen aufgenommen werden, wofür einige Anbauteile demontiert werden müßten. Und danach müßte der Lackierer erst einmal klar kommunizieren, ob er alle Stellen ausbessern kann oder nicht. Meine Sorge wäre hier auch, daß der Freundliche bei der Ist-Aufnahme nicht so pingelig an die Sache rangehen könnte wie ich, so daß Stellen übersehen werden und ich später die Rennerei habe, wenn noch einmal nachgebessert werden muß.
Ergo werde ich mich wohl selber unters Mopped legen müssen, um alles zu dokumentieren.
4)Neues Mopped (R1300GS) und die 1250 in Zahlung geben
Wäre die Tabula rasa Methode. Dafür spricht: Neues Mopped ohne (vermutlich) diesen Mangel.
Dagegen spricht, daß es die für mich teuereste Lösung darstellt, selbst wenn BMW/der Freundliche mir ein Bombenangebot machen würde. Zudem holt man sich, wenn man hier so mit liest, mit der 1300'er dann ggf. andere Probleme ins Haus, da die 1300'er anscheinend noch ein wenig im Beta Status ist

Außerdem bin ich mit meiner 1250 voll zufrieden und sie gefällt mir optisch wesentlich besser als die 1300.
Alles irgendwie doof.
Im Moment tendiere ich zu Lösung 2)SmartRepair. Allerdings müßte ich hierfür erst noch ein ausführliches Gespräch mit dem Freundlichen führen, bevor ich mich dazu entscheide.