Kriechstrom nach Fahrzeugwäsche

Diskutiere Kriechstrom nach Fahrzeugwäsche im R 1200 GS und R 1200 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo Leute, meine R 1200 GS Bj 2006 (mit BKV) macht seit kurzem Probleme. Eigentlich kenne ich sie recht gut da ich Erstbesitzer bin und die...
Braucki

Braucki

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Hallo Leute,

meine R 1200 GS Bj 2006 (mit BKV) macht seit kurzem Probleme.
Eigentlich kenne ich sie recht gut da ich Erstbesitzer bin und die Wartung komplett selbst übernehme. Vor einiger Zeit viel mir nach der Fahrzeugwäsche auf, dass die Batterie ein paar Tage später ziemlich leer war. Da sie nicht besonders neu war, habe ich das Problem erst mal auf das Alter der Batterie geschoben. Batterie geladen und Problem gelöst. Dann, einige Zeit später, habe ich im Zuge der Wartung die Bremsflüssigkeit in allen Kreisen (BKV) gewechselt. Dabei ist etwas Bremsflüssigkeit auf die Oberfläche des Modulators gekommen. Für solche Fälle habe ich einen Eimer mit Wasser parat gehabt und die Bremsflüssigkeit damit abgespült. Eine abschließende Probefahrt mit Prüfung des ABS verlief problemlos.
Einen Tag später war wieder die Batterie leer. Nun kam mir das etwas seltsam vor ... zweimal Batterie leer nach Wassereinsatz .... Also Amperemeter dran gemacht und siehe da, 100 mA flossen, was etwas viel ist. Weil ich weiter keine Zeit hatte, habe ich die Batterie ausgebaut. Am darauffolgenden Wochenende wollte ich den Fehler suchen, also Batterie rein, Zündung an, Ampere gemessen (ca 11, wenn die Motoren vom ABS anlaufen), dann Zündung aus, der Strom viel stufenweise bis auf wenige mA. Somit kein Fehler mehr vorhanden.
Vor zwei Wochen nach einer Fahrzeugwäsche mit anschließendem trocken fahren, wieder gleiches Problem, Batterie zwei Tage später leer. Mir war klar, dass ich da noch mal ran musste.
Zwischenzeitlich habe ich mir eine neue Batterie gegönnt, die alte wollte nun wirklich nicht mehr ...
Heute war es soweit, Fahrzeugwäsche mit angeschlossenem Amperemeter. Schlauch in allen Winkeln und Positionen an und ins Motorrad gehalten, dabei immer das Messgerät im Auge. Es ging von ca. 3 mA auf bis 5 mA, also noch im grünen Bereich. Motorrad eingeschäumt, alles sauber gemacht, abgespült, alles gut.
Doch dann ganz plötzlich ging der Strom hoch, bis auf 600 mA, um ein paar Minuten später sich bei ca. 180 mA einzupendeln. Ich habe an allen zugänglichen Leitungen gewackelt, den Lenker hin und her bewegt, keine große Veränderung. Kurze Fahrt gestartet, alles warm gefahren, Messung gemacht, ca. 100 mA gemessen.
Also ans Eingemachte dachte ich mir, Tank runter und Stecker von den Steuergeräten abziehen. Der Stromfluss ging mittlerweile zurück auf 80 mA, also schien etwas zu trocknen. Ich habe die Stecker von ZFE, Motorelektronik, Ringantenne abgezogen, der Stromfluss blieb bei ca. 80 mA. Nur nachdem ich den Stecker vom ABS Steuergerät abzog viel der Strom sofort auf ca. 2 mA zurück.
Nun meine Frage, hat jemand so etwas schon gehabt? Ist es möglich dass Wasser ins ABS Steuergerät kommt? Oder habe ich etwas übersehen?
Im Moment steht das Motorrad mit demontierten Tank und abgeklemmter Batterie in der Garage, morgen kann ich nochmal den Strom messen, ich gehen davon aus, dass er kontinuierlich weniger wird ....

Grüße
Ralf
 
D

Darkover

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Ich hab das noch nicht gehabt, aber es sei erwaehnt das ich bei meiner TUe einen Leerlaufstrtom
von 0.6mA habe. Daher kommen mir bereits deine 2-3mA ungewoehnlich hoch vor.

Aber klar, wieso soll kein Wasser ins Steuergeraet kommen. So langsam werden die Teile alt und da lassen natuerlich auch Dichtungen nach. Ich wuerde das Steuergeraet erstmal gut warm machen damit die Feuchtigkeit darin verdunstet und dann von aussen abdichten.
Ich hab heute an meinem Z4 von 2003 auch einen der Scheinwerfer neu abgedichtet weil die
Dichtungen mittlerweile nicht mehr so sind wie sie mal waren.

Andererseits wuerde ich bei Steuergeraeten, gerade bei sowas wie der GS, conformal coating erwarten.

Olaf
 
D

Darkover

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Noch was, wenn du recht hast und wirklich Feuchtigkeit im Steuergeraet ist und darueber
einen Strom fliesst dann ist das sehr schnell sehr toedlich fuer dein Steuergeraet
weil da sofort Elektrolyse einsetzt und dir ratz-fatz die Leiterbahnen oder auch Bauteile
zerstoert!
Das wichtigste ist dann also sofort Spannung weg bis es wieder trocken ist.

Olaf
 
schuppi

schuppi

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Hallo Ralf
Kabelbaum zum ABS Steuergerät von den Kabelbindern befreien und in diesen Bereichen nach Scheuerstellen suchen. Zum Teil sind die Strapse zu stramm und haben die Isolierung der Kabel zerstört
 
Braucki

Braucki

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Hallo Leute,
heute habe ich mal Fehlersuche betrieben. Mit Sprühflasche gefüllt mit Wasser, Amperemeter und Heißluftpistole. Zuerst den Strom gemessen, welcher bei ca 30 mA lag. Das ist ja schon mal weniger als noch vorgestern. Danach habe ich den Kabelbaum mit der Sprühflasche richtig nass gemacht, alles wo ich dran kam. Dabei hat sich auf dem Amperemeter wenig geändert. Von daher schloss ich den Kabelbaum schon mal aus.
Mit der Heißluftpistole erwärmte ich das Steuergerät. Währenddessen ging die Stromaufnahme auf ca 15 mA zurück. Ob es nun Zufall war kann ich nicht sagen, denn weiteres Erwärmen bracht keine große Änderung mehr.
Als letzte Idee und um auszuschließen das eine abgehende Ader aus dem Steuergerät raus für den Stromfluss sorgt, habe ich am Steuergerät den Stecker abgezogen nur Plus und Minus angeschlossen (mit externen Leitungen) und in diesen Leitungen den Strom gemessen. Und es sind genau die 15 mA!
Also, es gehen 15 mA rein, auch wenn nichts raus gehen kann (es sei denn zu den Bauteilen im ABS Block).
Ich werde nun weiter trocknen und dann soweit möglich mit Dichtmasse abdichten .... Und nach der nächsten Fahrzeugwäsche den Strom messen ...

Grüße
Ralf
 
D

Darkover

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Kannst du das nicht aufmachen? Weil raus geht Wasser immer sehr viel unwilliger als rein.
Und wenn du wirklich bereits Wasser im Steuergeraet hast welches den Strom fliessen laesst
dann hast du auf jeden Fall schon defekte auf der Platine weil die Elektrolyse sofort anfaengt das Kupfer zu zersetzen.
Aber vernuenftig waere es vermutlich sich was neues zu besorgen. Von der Elektronik kann
ja im Zweifel dein Leben abhaengen.

Olaf
 
Braucki

Braucki

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Hallo Olaf,
so wie ich es sehe kann man das Steuergerät im eingebautem Zustand nicht öffnen. Zudem würde ich gerne vorher wissen was mich dahinter erwartet, die Pumpenmotore sind ja irgendwie auch noch da verbaut und angeschlossen.
Vielleicht weis jemand hier mehr darüber und ist bereit sein Wissen hier zu teilen?

Grüße
Ralf
 
O

Orion12

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Hallo Braucki
ich hatte das auch so gemacht wie Du. Hast Du vor der "Dusche" den Stecker vom ABS Steuergerät nicht angesteckt und verriegelt den dann fließt das Wasser durch den Stecker ins Steuergerät. Ich glaube man kann das Steuergerät im eingebauten Zustant vorsichtig soweit öffnen um dann vorsichtig mit Druckluft trocknen.

wünsche gutes gelingen
 
Braucki

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Hallo Orion,
ich habe das Steuergerät wieder trocken bekommen ohne es zu öffnen. Der Gesamt-Ruhestrom liegt jetzt wieder bei ca. 2,5 mA, ohne ABS Steuergerät bei ca 1,5 mA.
Abschließend mit Dichtmasse soweit wie möglich abgedichtet und dann nochmal mit Wasser behandelt. Scheint wieder dicht zu sein :smile:.
Kurz gestartet und Fehlercodes ausgelesen, keine Fehler vorhanden.
Morgen werde ich eine kleine Probefahrt machen und die Funktion testen.
Der Stecker war bei mir aufgesteckt, aber eigentlich sollte er aufgrund seiner Konstruktion dicht sein. Wenn er nicht aufgesteckt ist wird definitiv Wasser durch die Steckleiste eindringen können ...
Ich habe übrigens ein Video gefunden in dem es unter anderem auch über diese Problematik geht.


Danach war ich dann etwas schlauer ...

Grüße
Ralf
 
D

Darkover

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wieder bei ca. 2,5 mA, ohne ABS Steuergerät bei ca 1,5 mA.
Ich finde es interessant das die Werte insgesamt deutlich hoeher sind wie die 0.6mA meiner TUe.
Aber gut, das mag sich ja auch ueber die Baujahre etwas unterschieden haben und kann
auch etwas von der Ausstattung abhaengen.

Der Stecker war bei mir aufgesteckt, aber eigentlich sollte er aufgrund seiner Konstruktion dicht sein.
Das muessen die natuerlich weil auch Wasser in den Steckverbindern die Lebensdauer
stark verkuerzt. Als ich die Verbinder bei der letzten Fehlersucher zum lustigen Startverhalten
meiner TUe an der ZFE und der Hauptelektronik ab hatte, habe ich die auch gereinigt und
alles mal leicht mit Silikonfett eingestrichen. Da war auch deutlich zu merken da die jetzt
langsam in das Alter kommen wo man mal ran muss.

Wenn er nicht aufgesteckt ist wird definitiv Wasser durch die Steckleiste eindringen können ...
Das kann manals Hersteller so machen, aber ist armselig. Gerade bei etwas das als Abenteuer/Gelaende/Sport verkauft wird. Idealerweise sollte auf den Platinen auch ein conformal Coating sein. Also so eine art selbstheilender Schutzlack. Aber keine Ahnung ob BMW dafuer zu geizig ist.

Olaf
 
gearbox2001

gearbox2001

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Noch was, wenn du recht hast und wirklich Feuchtigkeit im Steuergeraet ist und darueber
einen Strom fliesst dann ist das sehr schnell sehr toedlich fuer dein Steuergeraet
weil da sofort Elektrolyse einsetzt und dir ratz-fatz die Leiterbahnen oder auch Bauteile
zerstoert!
Das wichtigste ist dann also sofort Spannung weg bis es wieder trocken ist.

Olaf
So so - Elektrolyse? Interessant!
 
D

Darkover

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Glaubst du nicht? Ich koennte dir ein Bild von der Endstufe meines Z4 zeigen, die halb unter Wasser stand.
Du solltest das lustige Blubbern aus dem Physikuntericht kennen wenn man zwei Metalle unter Spannung in Wasser stellt. Genau das passiert leider auch mit Platinen. Das zerstoert sehr schnell die Kupferbahnen.

Olaf
 
Thema:

Kriechstrom nach Fahrzeugwäsche

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