Mein persönliches Abenteuer

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Gast 54259

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3.Tag Mittwoch 14.Juni 2017 von Göteborg nach…

Ich werde durch ein starkes Rumpeln geweckt. Es ist stockfinster in der Kabine. Aufgeregt taste ich nach meinem Handy herum. Ah gefunden. Ich schaue auf die Uhr. 4:00 Uhr. Und wieder Rumpldipumpl. Jetzt bin ich hellwach. Mein erster Gedanke ist, wir haben einen Wal gerammt. Also schnell anziehen, großes Messer und rauf aufs Oberdeck. Boa, es ist Taghell, die Sonne steht schon relativ hoch und der Wind bläst mir ordentlich ins Gesicht. Aber einen alten Bergfex wie mich kann eine steife Ostseebrise nichts anhaben. Das Zauberwort nennt man “Haube" (Mütze). Immer dabei. Zumindest seit einem gewissen Alter. Ich sehe mit Freude dass wir doch keinen Wal gerammt haben, sondern alles ist tutto bene (in Ordnung). Ich mache noch ein paar Fotos vom Wind und gehe beruhigt wieder ins Bett.






















In der Früh begebe ich mich wieder an Deck und beobachte mit Freude wie wir in Schweden bei bestem Wetter ankommen. Herrlich ist das toll. Mal was ganz anderes als ich gewohnt bin.




Von weitem sehe ich schon diese riesige Autobahnrücke auf uns zukommen. Und je näher sie kommt, um so mehr mache ich mir Gedanken ob sich das alles so ausgeht. Mit der Höhe meine ich. Die Durchfahrt unter der Autobahnbrücke Älvsborgbron ist schon spektakulär. Da bleiben wirklich nur wenige cm Platz. Wahnsinn.


Pünktlich um 9:15 und nach 440 km kommen wir in Göteborg an. Hallo Schweden. Durch den Lautsprecher werden wir aufmerksam gemacht dass wir uns in den Keller zu den Fahrzeugen begeben sollen. Gesagt getan. Ah da war auch wieder Sigrid. Ein kleines Blauscherl (Gespräch unter Freunden) ob sie auch gut geschlafen habe und ja sie freut sich schon auf den heutigen Tag, was der so bringen wird. Die Gurte abgemacht und in die Ecke geschmissen, wie alle. Da ich ja alleine unterwegs bin muss ich auf niemanden Rücksicht nehmen oder warten und so verabschiede ich mich von Sigrid und fahre aus dem Bauch der Fähre. Jipieee, das erste mal in Schweden.

lets go nordcap...

Da ich ja nie tue was alle tun, (sonst hätte ich ja eine GS😁) fahre ich natürlich nicht die 45er (Hauptstrasse Richtung Norden) sondern halte mich rechts vom Vänernsee über Mariestad. Tolles Wetter, tolle Straßen tolle Gegend. Etwas windig aber warm...schwedisch schön halt. Es geht flott dahin. Der Vänernsee ist schon ziemlich groß. In einer kleinen Ortschaft Namens Storfors nach ca. 290 km will ich tanken. Ich habe mir vorgenommen, immer zeitig zu tanken, aus dem Grund, weil mir Bauchweh nicht taugt. Es schaut nach Regen aus. Es könnte schlimmer sein, dachte ich mir und es kam schlimmer. Die Tankstelle unbesetzt. Niemand da. Kein Mensch. Ungutes Gefühl ich.

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Also das erste mal mit meiner neuen Visakarte in einem fremdsprachigen Ausland tanken. Reingesteckt.... hm alles auf schwedisch. Normal hüpft die Anzeige Automatisch auf die jeweilige Sprache, der wo die Karte herkommt, oder man drückt auf den Knopf "Deutsch" oder so ähnlich. Naja probieren wir es halt mal.
Alles Falsch gemacht. Error gedrückt Karte raus und auf ein neues. Code eingegeben....und....nichts. Wieder Error, wieder raus. Und mit einem mulmigen Gefühl das 3. mal rein. Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. In diesem Fall sind 3 alles andere als Gut. Das war's...nichts...aber sowas von überhaupt nichts. Schei... Die Karte ist weg. Kommt nicht mehr heraus. Das gibt's doch nicht und kann sicher nur mir passieren. Super, was tun. Ich hämmere sanft😤 mit der Faust auf das Gerät. Nein...es tut sie nichts, die Karte bleibt wo sie ist. Himmel Arsch und Zwirn. Jetzt steh ich schön da. Ich probiere mit dem Messer sie heraus zu kitzeln, umsonst.
Eine Frau mit einem Kind fährt vor um ebenfalls zu tanken. Ich erkläre ihr mit bestem Hauptschulenglisch mein Problem. Irgendwie hat sie mitbekommen um was es geht und ruft eine Telefonnummer die auf der Zapfsäule steht an. Aber weiter als bis zur Hotline kommt sie nicht und hat nach mehreren Versuchen aufgegeben. Trotzdem besten Dank. Was wird das jetzt. Gottseidank kommt noch ein PKW. Ein Mann und eine Frau steigen aus. Ich gehe zu ihnen und frage (sorry please, if i had a problem. My Card ist into the schei.. Zapfsäule usw.) ob sie mir helfen können. Wo kimmst'n her, aus Linz? (wegen meinem Li auf dem Kennzeichen) erwidert der Mann. Ha….ich freu. Er ist Österreicher und nach Schweden ausgewandert. Seine Frau ist Deutsche. Ja sowas von Glück. Er konnte sehr gut Schwedisch. Er ruft natürlich auch die Nummer an, aber das gleiche Problem wie vorher. Hotline und sonst nichts. (Please hold the line). Wir schauen uns gegenseitig an und haben keinen Rat was wir tun könnten. Auf einmal sagt er, er ruft jetzt die Polizei an und schildert denen mein Problem. Ich denke mir noch, na die werden eine Freude haben. Wahr eh klar, irgendwie haben die null Bock auf Probleme. So…. war's das? Kann ich jetzt umdrehen oder was. Wir wollen gerade den Automat aufbrechen (Spass....oder doch nicht) als eine Frau angefahren kommt. Werner, so heißt der Österreicher erklärt ihr meine Misere. Er kann wirklich super perfekt Schwedisch. Auch Sie ruft bei der Nummer an und juppie, ist dann bei der Hotline durchgekommen.
Und siehe da, mir wird sofort geholfen. Auf jeden Fall sagt man ihr, werden sie schauen ob sie Morgen wen erreichen den sie dann vorbei schicken können der sich um das Problem kümmert. Uiiiih da hat die Dame aber Gas gegeben und ihrem Gegenüber am Telefon mit ziemlich deutlicher und etwas angsteinflösender Stimme meine etwas peinliche Situation erklärt und sich nicht mehr abwimmeln lassen. Ich glaub sie hat eine Stunde lang telefoniert und erst aufgelegt, als ein Techniker um die Ecke fuhr, den Kasten öffnete und mir die Karte aushändigte. Noch mal herzlichen Dank an die vier Personen bei der Tankstelle, besonders der Dame die sich in den Fall sowas von verbissen hat. Vielen Dank. Sie bleiben alle noch so lange (voll nett von ihnen) bis mein Tank voll ist. Bei der Gelegenheit hat mir Werner erklärt wie ich beim Tanken mit der Karte vorgehen muss. Von da an hat es perfekt funktioniert. Mittlerweile hat es auch zu Regnen aufgehört und ich fahre mit vollem Tank Glücklich weiter.
Als ich so dahin fahre, beobachte ich im Rückspiegel wie ein Auto näher kommt. Ich schaue auf den Tacho 115 Kmh. Eigentlich sind bis jetzt alle langsamer als ich gefahren, könnte also die Polizei sein. Ich drossle die Geschwindigkeit. Im Rückspiegel sehe ich das sich der PKW mit der Lichthupe bemerkbar macht. Ok jetzt werde ich langsamer und warte bis der PKW neben mir ist. Eine nette Beifahrerin zeigt mir lächelnd mein Handy durch die Scheibe. Das gibt es doch nicht. Ich Trottel habe mein Handy auf die Gepäckrolle gelegt, bin losgefahren und die haben Gottseidank gesehen wie ich es verloren habe. Und....schon wieder Glück gehabt. Tausend Dank an die Schweden. Ab jetzt bin ich richtig in Skandinavien angekommen. Habe Vertrauen in die Menschen, Straßen, Wetter, Holz LKW, Polizei (weil nicht vorhanden), alle 25 km ein Auto. Toll. Die Landschaft wechselte sehr schnell. Wald See, Wald See, Wald See....Ich bin Wald gewohnt, aber so viel Wald hab ich noch nie gesehen und es sollte noch mehr werden...ein paar Tausend Kilometer. Es geht recht flott dahin. Es stellt sich heraus, dass wenn ich den Arm in einer gewissen entspannten Position auf dem Griff habe wo man lauter dreht, so ungefähr 115 Kmh fahre. Was eigentlich eine perfekte Reisegeschwindigkeit für hier oben und für mich ist.
Das 2. mal an diesem Tag tanke ich in Vasa Mora. Hier gönne ich mir eine Cola, einen Hotdog oder so was ähnliches plus etwas Schokolade. Würste und so Zeugs gibt es an jeder Bemannten Tankstelle und schmecken überall gleich gut. Zu meiner Verteidigung, ich habe aber auch schon ziemlich einen Hunger. An diesem Tag fahre ich noch bis Rätan. Genauer gesagt bis zum Campingplatz Rätansbyn. Ganze 711 km. Um ca. 19:00 Uhr Ortszeit bin ich dort.



Natürlich ist um diese Zeit niemand mehr hier. Ein paar Wohnmobile stehen da und so klopfe ich bei einem an und frage ein Pärchen wie das hier im Norden so abläuft. Auskunft ist, ich soll oben beim Häuschen den Betrag einfach in ein Kuvert stecken und dann in den Postkasten werfen. Eine Preisliste ist vor Ort und feddisch. 100 Kronen. Der Meister kommt dann am nächsten Tag und holt die Kohle ab. Der Platz liegt natürlich an einem See wie alles in Schweden an einem See liegt. Es ist schon etwas Kühl so 8° und die Moskitos Angriffe halten sich in Grenzen und können mit ein paar gezielten Japanischen Jagdhieben pariert werden. Ich suche mir ein feines Plätzchen aus, Platz ist genug und so stelle ich mein neues Zelt auf.


Normalerweise geht das schneller, aber anscheinend bin ich etwas geschlaucht. Etwas wichtiges muss ich noch erledigen. Umpacken. Wichtiges muss leicht erreichbar sein. Alles andere nervt. Noch eine Runde zum Waschhäuschen und dann in die Heia. Es ist halb 11 am Abend und sehr hell. Zum Essen brauche ich nichts mehr da ich doch ziemlich Gaga bin. Gute Nacht.
 
QVIENNA

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Apropos Verladestelle in Wien: die wurde gerade zu der Zeit neu gebaut und das Navi hat noch die alte angezeigt... Zusätzlich wurde die Zufahrt geändert und die Baustelle war chaotisch beschildert.
 
manfred180161

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Auch wenn mich Skandinavien niemals reizen würde, ich freu mich schon auf morgen, was da wohl wieder so alles daneben gehen wird... :-)
 
gundolft

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Ein bislang toller und kurzweilig geschriebener Bericht - bitte weiter so! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Viele Grüße aus Mülheim
gundolft
 
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Auch wenn mich Skandinavien niemals reizen würde, ich freu mich schon auf morgen, was da wohl wieder so alles daneben gehen wird... :-)
Ja ist nicht jedermanns Sache. Mich imponiert die unendliche Natur hier heroben. Die Ruhe. Ich bin lieber im Norden als im Süden. Zu heiß. Ich lebe sozusagen in der Mitte. Aber selbst da fahre ich im Sommer (Juli August) fast nichts, ausser Baden.
 
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Gast 54259

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4.Tag Donnerstag 15. Juni 2017 von Rätan nach...

Um 3:30 Uhr in der Früh klingelt der Wecker. Nein Spaß, natürlich nicht. Aber ich bin wach. Hellwach. Hab ich schon erwähnt, dass ich Frühaufsteher bin. Ich war Berufsbedingt 35 Jahre immer sehr früh auf den Beinen. Davon ein paar Jahre um ca.3 Uhr. Überhaupt mag ich es, wenn der Tag (die Natur) anfängt sich zu reckeln. Ich fahre Zuhause gerne um 5 Uhr schon mit dem Rad über die Berge und bade schon um 7 Uhr in einem Bergsee wenn die meisten noch tot sind. Diese Ruhe um diese Zeit ist unbezahlbar. Aber das verstehen Gottseidank nur Gleichgesinnte. Heh....im Zelt voll hell. Super😤 Das ist der Nachteil von einem Frühaufsteher, dass er auch munter wird wenn er noch schlafen soll. Ich öffne ein wenig den Reißverschluss vom Zelt und steckt meinen Kopf hinaus.



Ok, kein Regen, kühl aber kein Regen. Die Sonne scheint als ob es 10 Uhr Vormittags wäre. Komische Gegend. Mit dem schlafen ist es nun vorbei und so mache ich mir über den heutigen Tag Gedanken. Über die Strecke, wie weit, wo ich das nächste Lager aufschlagen werde usw. Ich habe mir natürlich zu Hause die Strecke bis zum Nordkap schon ins Navi eingegeben. Und eigentlich habe ich nicht vor von dieser Strecke abzuweichen. Die Zeit vergeht und es ist 5:30 Uhr. Ich muss jetzt aber aus den Federn und gehe mich Waschen. Die Dusche...angenehm gut. Ich glaube, ich stehe eine halbe Stunde unter dem Strahl. Es stört mich kein Mensch weil alle tot. Danach mache ich mir ein guten Kaffee. So einen wo alles schon fertig ist. 3 in einem. Wasser kochen schon im Herferl wo das Pulver rein kommt, (spart Geschirr) umrühren, feddisch. Sehr praktisch und gar nicht übel. So eine Art Briosch hatte ich mir am Vortag bei der Tankstelle mitgenommen und tut sich jetzt als Glücksgriff hervor. Danach baue ich gemütlich mein Zelt ab. Verstaue alles sauber und um 6:45 Uhr geht's bei 9° brrrr, los.



Ich habe mich extra warm angezogen. Da ich Saisonfahrer bin (April bis Oktober) habe ich nur ein sogenanntes Sommergewand. Perfekt wenn es nicht gerade unter +10° hat. Und genau darum habe ich eine Schiunterwäsche an. Dann kann ich auch gleich dazu sagen, dass ich eine Radlerhose trage wegen dem langen sitzen auf dem Motorrad. Etwas Winddichtes unter der Jacke sonst erfrierst du hier.
So Katl springt an und zurück auf die Straße und gen Norden.

Heute ist ein Besonderer Tag, jawohl. Nämlich....Heute am 15.Juni 2017 fallen in der EU (Norwegen und Schweden inbegriffen) die Roaminggebühren. Suuuper für Reisende wie mich. Endlich kann ich Internet überall verwenden ohne Angst zu haben das ich mich deppert zahlen muss. Ist wirklich sehr Praktisch wenn man das WWW benutzen kann. Man kann immer schauen wo man gerade ist, was um einen ist usw. sehr von Vorteil wenn man sich nicht auskennt. Oder Wetter, sehr wichtig. Dafür habe ich mein Tablet mitgenommen. Tolles Gerät. Ich mach eigentlich fast alles nur noch am Tablet.

Bei der nächsten Tankstelle in Svenstavik bei der OkQ8 70 Km vor Östersund fülle ich meine Katl wieder Randvoll. 23 Liter passen insgesamt rein, dann ist sie satt. Ganz Ordentlich. Nach wiederum einigen Km...sagt mir mein Magen ich soll gefälligst mal links zu der Tankstelle abbiegen. Ich genehmige mir einen Hot Dog, Cola und Kaffee. Macht zusammen 55 Kronen. Schreckt mich jetzt überhaupt nicht. Glaub genau 5,60 €. Ich setze mich auf die Terrasse, es ist herrlich warm um die 18°. Ich genieße es. Von wegen kalter Norden. Pfff.



In Dorothea verabschiede ich mich wieder von der 45er und biege auf die (Bundesstrasse glaub ich) 92 Richtung Pitea ab. 50 Km später bin ich in Asele.



Die Punkte 1,2 und 3 sind Tankstops.

Und...genau ich muss tanken. Wo...genau bei der OKQ8. Ich glaub in Skandinavien habe ich nur einmal bei einer Schell getankt sonst immer OKQ8. Da steht vollgepackt eine 800 GS die einem Holländer gehört der gerade seinen Kaffee in der Sonne geniest. Fahrzeuge, vor allem Motorräder werden für mich sowas von einer Seltenheit, das ich mich richtig freue und mich zu ihm setze. Wir plaudern angenehm und er erzählt mir, er komme vom Nordkap und es war bitterkalt dort oben. Er zeltete beim Nördlichst gelegenen Campingplatz der Welt. Kirkeporten Camping nennt sich das Ding. Naja da werde ich wahrscheinlich auch hin müssen. Liegt ja am Weg. Er fahre nur Nebenstrecken sagte er mir die sind wirklich abenteuerlich Menschenleer, schön und man kommt an kleinen netten Ortschaften, eben wie diesem hier vorbei. Ich verstand ihn weil ich eigentlich auch wegen dem, einige Nebenstrecken fahre. Wir verabschieden uns und jeder fährt seines Weges.

Die Landschaft ist einfach sehenswert. Seen, Bäche, Brücken, Wälder, kleine Ortschaften, einfach schön.



Und die km verfliegen. Auf der Straße ist so gut wie kein Verkehr mehr. Eigenartig, aber ich gewöhne mich schnell daran und empfinde es als sehr angenehm. Zu Mittag habe ich in der Gegend von Glommersträsk ca. 500 km runter. Ja der Frühaufsteher. Wenn die anderen munter werden habe ich schon 200 km in der rechten Hand. Ich kann Gottseidank nicht im Bett liegen und warten bis es 9.00 Uhr wird oder was. Nach ein paar Km sehe ich am Navi, Umdrehen. Ich bleib stehen schaue mir das genauer an und wirklich habe ich eine Abzweigung übersehen. Also zurück (ca. 5 Km) und Richtung Lycksele einem wahrlich schönen Ort. Habe ich schon erwähnt das es in Schweden viele Seen gibt?



Einer davon...

Gegen 13:00 Uhr ein Historischer Moment. Auf einem großen Schild lese ich, wenn ich richtig übersetzt habe,
Du bist jetzt in Lappland.
Ja genau ich bin in Lappland. Was ich bis jetzt nur aus zig Dokumentationen im Fernsehen kannte, nun bin ich selber hier. Ich fühle mich gut. Und nach 10 Minuten was soll ich sagen, meine ersten Renntiere…ehrlich.
Das muss man ja im Bild festhalten.



Hahahha😁, herrlich kann es kaum glauben. 30 Minuten später sehe ich einen kleinen Elch der noch kein Geweih hat aber unverkenntlich mit seinem breiten Maul ein Elch ist. Sollte es keiner gewesen sein, möge man mir verzeihen. Ich habe Glück. Von nun an sind Rentiere keine Besonderheit mehr. Alle paar Km sehe ich welche links und rechts des Weges und auf der Straße was nicht so ungefährlich ist. Aber nicht anders als bei uns wenn man über eine Alm fährt, mit dem Weidevieh.



Flach, schön, wild...das Samiland

Am späten Nachmittag komme ich von der 373 kommend, in Pitea an. Mit einem Schlag bin ich wieder in der Zivilisation. Pfui Teibl, viel Verkehr, breite zweispurige Straße und überhaupt keine schöne Gegend. Ich tanke zum 3. mal so schnell ich kann und will weg, es stinkt hier. Ich glaube in der nähe ist eine Zellulose Fabrik oder so was ähnliches. Ich fahre also zügig Richtung Tornio an der Grenze zu Finnland. Das sind die mit Abstand grausligsten 180 Km auf der ganzen 8.000 Km Reise (und ich war auch in Halle...Polizeistadt) und sie nehmen und nehmen kein Ende.



Endlich um 18:00 Finnische Zeit bin ich am Campingplatz Tornio in Tornio...😊

Ein wahrlich schöner Platz. Das nette Mädchen nimmt mir 18 € ab und erledigt. Ich kann Zelten wo ich will. Ich suche mir ein schönes Platzerl und stellte das Zelt auf. Wechsle ein paar Worte mit meinem Deutschen Nachbarn der mit dem Rad hier ist und gehe mich Duschen. Es ist sehr angenehm warm hier und ich fühlte mich wohl. Das Wetter ist gut. Wahnsinn, bin heute 822 Km gefahren. Das ist viel, viel zu viel, aber das Wetter war super, die Straßen gut und naja alleine fährt man einfach mehr als zu zweit oder dritt. Ich telefoniere mit meiner Schnecke, und erklär ihr meinen neuen Plan. Grense Jakobselv mit Oskars Kapelle werde ich wahrscheinlich sausen lassen. Mir wird das alleine einfach zu weit. Wenn ich vom Inarisee direkt zum Nordkapp fahre, erspare ich mir ca. 500 Km. Und wer weis wie lange ich noch so gutes Wetter benützen darf.
Mein Entschluss steht fest und ich fühle mich gut dabei. Später gehe ich noch in die Küche hinüber um mir meine Nudeln zu kochen. 500 ml Wasser in einem Topf zum kochen bringen, Penne in Paprika Rahm Sosse aufreissen und rein. Ein paar Minuten kochen, umrühren, Brot dazu…. schmeckt. Und wie. Mein Nachbar der Radfahrer ist auch hier und so berieselt er mich mit seiner Story. Wo er herkommt und wo er hin will. Nämlich eine Ostseeumrundung. Wir reden noch eine weile bis ich müde zu Bett muss. Das es nicht mehr dunkel wird muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder? Wir sind am obersten Zipfel der Ostsee. Hallo? 66er Breitengrad und so? Ich helfe mir indem ich eine Socke über meine Augen lege, das genügt zum einschlafen.



Gute Nacht.
 
befi

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Ich freue mich auch schon auf die nächsten Berichte. Ich war schon in Schweden und Finnland, einfach schön da.
Konntest du eigentlich irgendwann vor lauter Seen keine Seen mehr sehen?
 
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Gast 54259

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Ich freue mich auch schon auf die nächsten Berichte. Ich war schon in Schweden und Finnland, einfach schön da.
Konntest du eigentlich irgendwann vor lauter Seen keine Seen mehr sehen?
Meinst du den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen... Nein von Natur kann ich nie genug haben.
 
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Gast 54259

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5.Tag Freitag 16.Juni 2017 von Tornio bis...

Ich wieder früh auf, um fünf. Mir taugt das. Gut geschlafen. Kann mich nicht beschweren. Ich ziehe mir meine alte Fleecejacke an (gibt's heute nicht mehr, nur noch kaltes Softshell) wirklich beste Qualität und angenehmst zu tragen. Ich krame mein Waschzeug hervor und begebe mich zur Waschküche. Natürlich niemand hier. Sehr angenehm und warm hier. Ich lasse mir Zeit.. Natürlich gibt's auch eine Sauna hier. Die gibt's ja bekanntlich überall in Finnland. So fertig. Ich Tausche meine Toiletttasche gegen mein Kochgeschirr und wandere gewollt langsam (damit etwas Zeit vergeht) zur Küche um mir einen Kaffee zu kochen. Mein Nachbar der Deutsche ist auch schon hier und wir plaudern und lassen uns das Frühstück schmecken. Kaffee 3 in 1 und Briosch. Eh schon wissen. Ich erzähle ihm das ich heute wenigstens bis zur Grenze nach Norwegen oder mindestens bis zum Inarisee will. Vor dem Inarisee habe ich noch einen Punkt wo ich hin muss. Kaunispää. Das ist ein Aussichtspunkt in Saariselkä, einem Schigebiet hier im Norden Finnlands. Weis nicht genau warum ich immer auf jeden Hügel hinauf muss, wahrscheinlich weil ich zu Hause auf jeden Berg, oder Pass rauf muss um runter zu schauen. Egal, es ist eine Anhöhe wo man weit ins Finnische Land hinein sehen soll.

Er erzählt mir das er in den letzten 11 Jahren 56.000 Km mit dem Rad unterwegs war. Das sind über 5.000 im Jahr. Sehr beeindruckend. Ich komme auf 2.000 aber im Gebirge. Nun kam noch ein zweiter Radfahrer dazu. Er erzählt uns das sie zu zweit zum Nordkap unterwegs sind. Mich hauts aus den Socken. Spinnen die. Er sagt das geht. 100 Km am Tag. Wo sein Spezi ist frage ich. Der schläft noch, ist ein Langschläfer und er ein Frühaufsteher. Kann ich mir nicht vorstellen. Jetzt muss ich als Frühaufsteher warten bis es dem Herrn genehm ist aus den Federn zu kriechen? Sag ich wie funktioniert das. Er hat einen eReader und liest sehr viel. Kein Problem. Aha da schaue ich aber. Wäre neugierig wie lange das gut geht. Kann mich aber auch täuschen.

So zusammenräumen, verabschieden und weg. 7:00 Uhr. Rauf auf die Katl. Perfekt. Wetter toll, Straße wieder in Ordnung. Bis zu meinem nächsten Tankstop in Rovaniemi sind es ca. 130 Km. Die Straße läuft teilweise Schnurrgerade und parallel zum Kemijoki durch riesige Sumpflandschaften. Links und rechts Birken Birken Birken. Der Kemijoki ist mit 550 Kilometern der längste Fluss Finnlands. Er fließt durch den finnischen Teil Lapplands und mündet in die Ostsee. Die Straße wurde wegen den Sumpf ziemlich aufgeschüttet. Wenn du da neben die Fahrbahn kommst, bist du im Arsch. Da kommst du nie mehr zurück.

Um 8:30 Uhr bin ich in Rovaniemi und tanke. Rovaniemi ist anscheinend die Heimat des Weihnachtsmannes, den muss ich leider links liegen lassen. Aber jetzt ein richtig Historischer Moment. Genau. Die Überquerung des Polarkreises. Genau 66,5° nördlicher Breitengrad. Ich kaufe mir einen Kaffee und etwas Kuchen um das gebührtig zu feiern.




Es hat 17° und fast schon zu warm in der Sonne. Herrlich. Ich mache ein Foto und schicke es meiner Schnecke und einigen Freunden. Ich bin gerade ein bisschen Stolz auf mich. Eigentlich habe ich mir das ganze am Polarkreis etwas anders vorgestellt. Kälter. Aber was soll's. Ober dem Polarkreis geht die Sonne im Sommer nicht mehr unter und im Winter nicht mehr auf. Nach der kleinen Pause gehts wieder flott weiter. Bis Kaunispää sind es ca. 270 Km. Ab Rovaniemi ist die Gegend ähnlich wie in Schweden. Aber man merkt das man im Samiland ist. Hier und da eine Hütte am Straßenrand wo zwei drei Skidoo's und ein Pickup vor der Türe stehen. Es wird Öde, sehr Öde.

Die Bäume werden immer kleiner und Rentiere, ja die sind auch da. Auf einer langen Geraden, wird auf einmal die Straße glaub ich 50 Meter breit. Laut meinen Recherchen ist das eine Start und Landebahn für das Militär in Krisenzeiten. Ich stelle mir vor wenn jetzt ein Jet herein landet...na Prost Mahlzeit. Ich nutze diese Piste um den Auspuff wieder einmal zu entrussen und dreh ein bisschen lauter. Aber bei 170 lasse ich es wieder sein, keiiin Vergnügen mit der Fuhre. Teilweise eine schöne Gegend, teilweise wieder sehr Öde, teilweise Furchteinflößend. Weis aber nicht warum.

Gegen 12:00 bin ich bei meinem Punkt Namens Kaunispää. Ein Hügel, in Finnland vielleicht ein Berg. Auf jedem Fall gibt hier es einen Schilift.



Diese Weite die sich da auftut ist schon beeindruckend. So viel Wald ringsherum kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. In Ivalo tanke ich, Hunger habe ich keinen und so fahre ich weiter. Um ca. 13:30 Uhr bin ich in Inari. Die Gemeinde Inari hat eine Fläche von 17.000 Km² mit 6.800 Einwohnern. Das sind 0,4 Einwohner pro km². Zu den Zeiten muss ich noch was sagen. Ich komme etwas ins schleudern. Ich orientiere mich nach Fotos. Weis aber nicht mehr ob immer die richtige Zeit am Handy, Fotoapparat oder auf der Katl eingestellt war. Durch Sommer / Winterzeit, Zeitunterschiede usw. kann es sein, dass die Zeiten Salopp ausgedrückt, 1-2 Stunden Plus /Minus der Realität fern sind. Man möge mir verzeihen. Aber Zeit hat hier oben sowieso eine etwas andere Bedeutung als bei uns daheim. Es ist schlicht egal ob es 17 oder 21 Uhr ist besonders wenn man mit dem Zelt unterwegs ist. Ich beschränke mich besser auf früher, später, Vor/Nachmittag, Abend, Nacht usw.
Ich fahre schon eine Weile neben dem Inarisee ohne es zu merken. Man nähert sich dem See, fährt wieder weg, nähert sich wieder und so fällt es nicht auf. Und durch Inari wäre ich auch fast durchgefahren. Mein Gefühl sagte mir das ich schon locker hier sein muss. Ich halte an und stehe neben




dem Parkplatzschild Hotel Inari. Ok ich bin bei einem Punkt wo ich hin wollte. Ich strecke meine Glieder durch und sehe mich um. Unter mir tankt ein Sami sein Wasserflugzeug aus einer verrosteten Zapfsäule.




Das ganze gibt dem Moment etwas besonderes, etwa wie "Kanada oder Sibirien". Auf der Terrasse vom Hotel Inari klingt lautstarke Unterhaltung zu mir herüber. Eine illustre Runde, eine davon hat ein Rentierfell samt Geweih über, feiern wahrscheinlich, dass es so ist wie es ist. Egal. Ein PKW bleibt neben mir stehen und zwei Mädls reden mich in einem Kauderwelsch an, ich verstehe nix, nicke, lache und fahre weiter Richtung Norwegische Grenze. Bis zur Grenze sind es nur 100 Km. Nach gut 30 Km geht's links weg auf die Bundesstraße 92. Eine schmale Straße mit vielen Baustelle. Es fängt etwas zu Regnen an und ich ziehe mir meine Regenjacke über. Hier ist es richtig Öd. Da ist nichts mehr. Alles nur noch Flechten, Sumpf, Schnee, keine Bäume. In der Ferne kann ich Berge erkennen. Die Grenze zu Norwegen ist ein Fluss.


Der Anarjohka ist der Oberlauf des Norwegisch-Finnischen Grenzflusses TanaelvaInarijoki und nur 153 Km lang.

Ich muss diesen Tag leider zwei Teilen da zu viele Wörter oder so ähnlich.
 
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2. Teil

Es hat wieder zu Regnen aufgehört. Was aber auffällt ist, dass ab der Grenz sich die Gegend komplett ändert. Gebirgiger und etwas Ziviler. Von hier sind es noch schwache 300 Km bis zum Nordkap. In Lakselv muss ich wieder tanken. In der Sonne ist es angenehm warm. Ich trinke auf der Terrasse vorm Restaurant Astedet einen Kaffee.



Sehr sehr angenehm. Ich genieße und beobachte die Menschen was sie von uns unterscheidet. Zwei Tische weiter versucht ein Mädl mit sehr wenig Zähnen mit mir ins Gespräch zu kommen. Gut das ich eine Sonnenbrille auf habe und so tue ich als ob ich sie nicht bemerke. Zu früh gefreut. Und schon war sie an meinem Tisch. Sie fragt mich ob ich Englisch spreche, ich no no. So schnell lässt sie sich aber nicht abwimmeln. Ich schenke ihr keine Beachtung und so verschwindet sie wieder auf ihrem Tisch. Pffff Glück gehabt. Die Kellnerin fragt mich ob ich noch einen Kaffee möchte und lächelte über meine Reaktion wegen dem Flirt. Ich halte mein Tablet in der Hand und schaue wo ich genau bin, mache ein Selfi und schicke es meiner Schnecke. Als ich weiterfahre steht ein Philippine
neben mir den ich in Inari überholt habe.



Aufgepackt wie ein Weltreisender, was er auch war, erzählt er mir, dass sein Freund auch eine KTM hätte. Und ob sie gut ist usw. Wir reden ein bisschen miteinander, machen von uns ein Foto und erfahre das er auf den Philippinen losgefahren ist und nach Frankreich und vielleicht bis zum Südkap Europas möchte. Morgen Samstag möchte er am Nordkap stehen. Ich sage ihm vielleicht sehen wir uns dort oben noch mal. Servus und viel Glück.




Es ist später Nachmittag die Sonne steht hoch es ist warm und bis zum Nordkap sind es nur noch knapp 190 Km. Verlockend. Kurz danach bin ich am Eismeer. Jawohl.


Das hat schon was. Sieht man im zwar nicht an, oder doch? Aber es ist das Eismeer und gehört zur Barentssee. Ich bin jetzt schon weit nördlicher als zb. Murmansk. Noch heute ist Murmansk ein wichtiger Stützpunkt der russischen Nordflotte. Aber egal da will ich nicht hin.

Es geht ab jetzt nur noch neben dem Eismeer entlang. Manchmal sehe ich eine Hütte mit einem Skidoo, einem Pikup und neu, einem Boot vor der Haustüre. Viele Herden von Rentieren, aber die sind jetzt nicht mehr braun sondern grau, so wie alles andere hier. Bis Olderfjord wo man rechts zum Nordkap abbiegt sind es knappe 70 Km. An diesem Punkt komme ich wenn ich nach Süden fahre wieder vorbei. Ich weigere mich in dieser trostlosen Gegend Fotos zu schießen. Mir ist auch zu kalt muss ich sagen. Es wurde noch kälter. Die Sonne ist weg und das Thermometer zeigt nur noch 2-3° Plus an. So jetzt gilts. Denkt an meine Dachsteinrundfahrt im Winter. Durch diese Erfahrung habe ich mir meine Schihandschuhe und meine Thermobeinlinge die ich zum Radfahren in der kälteren Zeit habe, mitgenommen. Ich muss mir auch das Regengewand überziehen da es ziemlich durchpfeifft. So jetzt geht's wieder.

Nach ca. 80 Km grau in grau komme ich am Nordkaptunnel an. Berühmt berüchtigt. Dieser Tunnel hat's in sich und verbindet das Festland Europa mit der Insel Mageroya wo sich das Kap befindet. Er ist 6.875m lang und verläuft 212m unter dem Eismeer. Ein ziemlich grausiges Loch. 3,5 Km runter und 3,5 Km rauf und man ist auf der Insel. Dann noch 20 Km und einem weiteren Tunnel und man ist in Honningsvag.

NK (18).JPG


Honningsvag ist ein Fischerdorf mit knapp 2.400 Einwohnern. Hier kommen im Sommer die Kreuzfahrtschiffe her um ihre Passagiere mit Bussen zum Nordkap karren zu lassen. Die Hurtigruten (Postschiffe) legen hier auch jeden Tag an. Kein schöner Platz, zumindest nicht heute. Jetzt sind es noch 23 Km bis zum nördlichsten Campingplatz der Welt, Kirkeporten in Skarsvag. Am Abend stehe ich vor dem Eingang zum Restaurant.

IMG_20210410_150057.png


Mehrere Mopeds stehen vor den paar Hütten. Alle Nationen, Italiener, Tschechen, Deutsche usw. Drinnen angenehm warm, zwei Bildhübsche Mädls eine Blond die andere Schwarz, händigen mir für 80€ einen Schlüssel für eine Hütte aus, Mercy. Nach Zelten ist mir heute nicht. In der Hütte sehr warm....guuuut. Elektroofen. Strom kostet in Norwegen nichts. Ich verstaue das Notwendigste, lege das Zelt zum trocknen aus und setze mich vor die Hütte. Ich lasse diesen Moment auf mich einwirken und die letzten Tage vor meinen Augen wie einen Film passieren. Ich habe es tatsächlich bis hierher geschafft. Nach 3.949 Km bin ich fast am Ziel. Früher und etwas anders als geplant, aber hier. Bis zum Kap sind es noch 15 Km dann sind es genau 3.964 Km von mir Daheim bis zum Nordkap.



Mittlerweile ist Gottseidank die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und mir taugt es vor der Hütte zu sitzen.

Gegen 20, 21 oder 22 Uhr begebe ich mich zu den Mädls und bestelle eine Pizza und ein Cola. Schmeeeckt. Obwohl ich Getränke außer Mineralwasser aus einer Plastikflasche hasse.



Am Nebentisch sitzen zwei Bayern die nach dem Essen zum Kap wollen da es Nebelfrei ist wie man auf dem Livebild am Fernseher sieht. Ich sage das ich wahrscheinlich mitkomme.

Gesagt getan. Nach dem Essen wieder warm angezogen und die letzten 15 Km in Angriff genommen. Interessante Strecke bis rauf. Der Felsen ist ca. 300 Meter hoch (vergleichen kann man das mit 2.000 Meter bei uns) und das merkt man. Teilweise Meterhohe Schneewände. Am Parkplatz stehen mehrere Wohnmobile, PKW, Busse und natürlich Motorräder. Glaube 25 Kronen kostet der Eintritt. Ich gehe um das Gebäude herum und um 23:03 Uhr Ortszeit sag ich mal, (steht auf dem Foto oben) stehe ich bei allerbesten Kaiserwetter am N O R D K A P.




Gestern, sagt man mir hat hier ein Orkan geblasen, dass sich einige um ihr Wohnmobil gefürchtet haben das es umkippt. Als erstes telefoniere ich mit meiner Schnecke und berichte ihr voller Emotionen das ich genau in diesen Moment vor der Kugel stehe. Ich kann ihre großen Augen förmlich sehen. Mit dem haben wir nicht gerechnet das ich heute schon oben bin. Ich schicke ihr und einigen engeren Freunden per WhatsApp das Siegerfoto.


Ich beobachtete die Leute, es sind einige hier, sauge diesen Eindruck in mich auf, mache ein paar Fotos und begebe mich ins Gebäude. Rummel. Nichts für mich. Raus.


Ich gehe zum Denkmal der Kinder der Welt. Das Denkmal soll Freundschaft, Zusammenarbeit, Hoffnung und Freude, über alle Grenzen hinweg darstellen.




Noch ein paar Fotos, und ab zu meiner Hütte.
Socken auf die Augen....Chrrrrrrr.

Nach 875 Km...Gute Nacht.
 
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Gast 54259

Gast
So das war's erstmal. Da ich die nächsten 4 Wochen auf Reha bin und zum Zeitvertreib eh was brauche, schreibe ich vielleicht auch über die Rückkehr einen Bericht. Muss mir das anschauen ob sich das auch Verwerten lässt so das es auch Spass macht zu lesen. Die Rückreise verlief um einiges unspektakulärer weil eine Schlechtwetterfront im Anmarsch war und ich eigentlich geschaut habe, daß ich relativ schnell in den Süden komme. Wird wenn überhaupt ein eher kurzer Bericht werden, aber mit ein paar schönen Fotos.
Danke fürs lesen, die Argumente und Likes.
 
GS-Gaydoul

GS-Gaydoul

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Dann geniese mal die Reha, vielleicht ist da ja auch eine Blonde und eine Schwarze, die dir den Verlauf etwas erträglicher machen. Und vergiß bei all dem Streß nicht, deinen Bericht zu schreiben.

Gruß Georg
 
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