
westi677
Themenstarter
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- F 850 GS (40 Jahre Jubiläumsmodell // MJ2021)
Ich bin gerade von meiner ersten Motorradreise zurück gekommen.
Im Vorfeld habe ich mir ein paar Routen geplant und diese auch weitestgehend eingehalten. Ziel war Meran und optional der Gardasee. Da ich aber etwas früher zurück musste, ist der Gardasee mit den dortigen Touren ausgefallen.
Warum Meran? Südtirol gefällt mir einfach und ich hatte eigentlich geplant in diesem Jahr mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Leider hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht - also bin ich auf das andere Zweirad umgestiegen
.
Soviel vorab: Die Technik hat mich niemals im Stich gelassen und treu begleitet.
Am ersten Tag gings von meiner Heimat über den Pfälzer Wald und quer durch den Schwarzwald bis nach Lindau zum Bodensee. Nach 433 km hatte ich mein Tagesziel erreicht. Ich habe am Campingplatz Park Camping übernachtet. Beim Zeltaufbau fing es leicht an zu regnen, was sich noch mehrmals wiederholen sollte - dafür war es unterwegs meist trocken.
Ich bin ein Frühaufsteher und hatte als der Kiosk öffnete schon alles zusammen gepackt und bin nach einem kleinen Frühstück los. Es ging durch das schöne Allgäu über Sonthofen (kurzer Stop bei Held) und das Oberjoch dann weiter über das Hahntennjoch.
Danach ging es durch das Ötztal hoch zum Timmelsjoch. Ist ganz schön, aber ich weiß nicht, ob ich es nochmal fahre. Mal schauen. Man ist halt relativ schnell in Italien und es ist auch weniger Verkehr als über den Reschen.
(Wo isse denn???)
Eigentlich wollte ich in Sterzing campen, hatte aber zuvor gesehen, dass der Campingplatz geschlossen hat. Also umgeplant und in Saltaus im Passeiertal campiert Camping Meran. Wie schon am Vortag begann es just in dem Moment zu regnen, als das Zelt stand.
Der Platz ist echt schön, mit guten Anlagen und gutem Essen. Nachteil: Der Fluss direkt neben dem Platz rauscht die ganze Nacht
.
Alles in allem waren es schöne 271 km.
Da ich für den nächsten Tag als Ziel sowieso Meran eingeplant hatte, lies ich das Zelt stehen und bin ohne Gepäck in die Dolomiten. Herrlich!
Zuerst ging es über den Jaufenpass um dann über die alte Brennerstraße bis nach Brixen zu fahren.
Von da aus dann über das Würzjoch, den Passo Valparola, Passo Falzarego bis nach Cortina d'Ampezzo. Spätestens jetzt wusste ich, wieso die GS´n so beliebt sind... im Gelände kann es unebener nicht sein
Zurück ging es dann über den Passo di Giau - dort war die Hölle los. Ich hatte einen italienischen Feiertag erwischt und es waren extrem viel italienische Zweiräder unterwegs. Auch ein paar (Super-)Sportwagen und Oldtimer - und Reisebusse... klar aus Deutschland - woher auch sonst
Dann weiter über das Pordoijoch und das Sellajoch.... Natürlich wieder mit Bussen ...
Über Passo Pinei ging es nach Kasterlruth um nochmal einen "Umweg" über den Passo Nigra zu nehmen. Danach schön gemütlich ins Tal Richtung Bozen rollen lassen und gemerkt, dass es immer heißer wurde. Es hatte tatsächlich 30 Grad und es war enorm schwül. Und weil ich da langsam an meine Grenzen kam, bin ich dann den direkten Weg zurück nach Sautens. 387 km haben auch so gereicht.
Dort hatte ich einen netten Mitstreiter kennen gelernt. Er fuhr eine R1200RT und der Campingplatz war sein "Homebase". Von hier aus fuhr er alle Tagestouren. Ist vielleicht für die Zukunft eine Option...
Am nächsten Tag ging es dann gegen 6.30 Uhr (wie gesagt Frühaufsteher) in Richtung Heimat - natürlich mit Umwegen.
Ich hatte das Stilfser Joch auf dem Plan und wollte es so früh wie möglich fahren um dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Um 8.15 Uhr war ich von Trafoi aus oben
.
Es kamen mir ein Moped und zwei Autos entgegen, ein Moped und ein Auto waren schon oben - sonst nix. Ok, man muss schon aufpassen, die possierlichen Murmeltiere nicht über den Haufen zu fahren, die wohl so früh noch nicht mit Verkehr rechnen. Ob ich es nochmal fahre? Keine Ahnung. Tendenziell nicht. Ohne Verkehr war es ok, muss aber der Horror sein, wenn dort viel los ist.
Runter bin ich dann den Umbrailpass, der hat richtig Spaß gemacht. Eigentlich war geplant nach Bormio zu fahren und eine etwas andere Route zu nehmen, das musste aber ausfallen, weil ich etwas früher daheim sein musste. Beim nächsten Mal dann eben..
Weiter gings über den Ofenpass und Flüelapass bis nach Davos und den Wolfgangpass. Die Pässe waren sehr schön zu fahren und es war auch wenig Verkehr. Bilder gibt es leider keine, dafür hat das Fahren zu viel Spaß gemacht.
Ziel sollte wieder Lindau sein. Da wäre ich aber viel zu früh gewesen und dann hab ich nach Liechtenstein mal schnell das Navi auf Titisee eingestellt. Ab Bregenz wurde ich dann bei knapp 28 Grad auf der Südseite des Bodensees entlang gelotst - am Freitag Nachmittag vor Pfingsten... toll... hat echt (keinen) Spaß gemacht.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und bin dann den nächst besten Campingplatz angefahren. Das ist nicht immer ohne Risiko, aber ich hatte Glück. In Wagenhausen habe ich dann übernachtet - natürlich hat es direkt nach dem Aufbau geregnet... Diese 369km waren Anfangs sehr schön, später aber auch sehr anstrengend.
Morgens um 6 Uhr hab ich alles abgebaut, um in die letzte Etappe zu starten. Ich hatte gerade die Taschen verzurrt und es kam ein Gewitter auf. Also konnte ich meine Klamotten auch mal richtig testen - ist alles dicht.
So ging es dann auf die letzten 376 km durch den Schwarzwald, das Elsass und Pfälzer Wald bis nach Hause.
Die erste Stunde hatte ich zwar Regen, aber dann wurde es trocken und es hat auch wieder mehr Spaß gemacht.
Alles in allem war die Tour sehr schön und wird auch definitiv wiederholt - zumindest in Teilen. Ein paar Dinge gilt es zu optimieren, aber nobody is perfect. Die Tagestouren waren recht lang und am Ende anstrengend. Die werde ich vielleicht etwas abkürzen und dafür länger vor Ort bleiben. Ich weiß, dass ich vieles schöne noch nicht gefahren bin und gesehen habe - aber es war definitiv nicht meine letzte Tour!
Erstaunt war ich über den Verbrauch von 4,0l/100km. Ich war echt überrascht, dass es so wenig ist.
Mit der Bandit bin ich höheren Verbrauch gewohnt.
Ich fahre auch nicht "letzte Rille". Eher gemütlich, obwohl ich auch kaum überholt wurde - also gut dabei würde ich sagen... Hin und wieder hab ich auch PKW und Busse überholt um mehr Fahrspaß zu geniessen.
Am Timmelsjoch hinunter hab ich drei vorbei gelassen, die ich viel schneller eingeschätzt hatte - die sind mir nicht weggefahren. Berg auf bin ich über den Pässen meist in "Dynamic" gefahren, damit ich nicht so weit den Gasgriff drehen muss und schneller in die Puschen komme. Ansonsten eigentlich immer "Road".
Gruß
Sascha
Im Vorfeld habe ich mir ein paar Routen geplant und diese auch weitestgehend eingehalten. Ziel war Meran und optional der Gardasee. Da ich aber etwas früher zurück musste, ist der Gardasee mit den dortigen Touren ausgefallen.
Warum Meran? Südtirol gefällt mir einfach und ich hatte eigentlich geplant in diesem Jahr mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Leider hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht - also bin ich auf das andere Zweirad umgestiegen

Soviel vorab: Die Technik hat mich niemals im Stich gelassen und treu begleitet.
Am ersten Tag gings von meiner Heimat über den Pfälzer Wald und quer durch den Schwarzwald bis nach Lindau zum Bodensee. Nach 433 km hatte ich mein Tagesziel erreicht. Ich habe am Campingplatz Park Camping übernachtet. Beim Zeltaufbau fing es leicht an zu regnen, was sich noch mehrmals wiederholen sollte - dafür war es unterwegs meist trocken.
Ich bin ein Frühaufsteher und hatte als der Kiosk öffnete schon alles zusammen gepackt und bin nach einem kleinen Frühstück los. Es ging durch das schöne Allgäu über Sonthofen (kurzer Stop bei Held) und das Oberjoch dann weiter über das Hahntennjoch.
Danach ging es durch das Ötztal hoch zum Timmelsjoch. Ist ganz schön, aber ich weiß nicht, ob ich es nochmal fahre. Mal schauen. Man ist halt relativ schnell in Italien und es ist auch weniger Verkehr als über den Reschen.
(Wo isse denn???)
Eigentlich wollte ich in Sterzing campen, hatte aber zuvor gesehen, dass der Campingplatz geschlossen hat. Also umgeplant und in Saltaus im Passeiertal campiert Camping Meran. Wie schon am Vortag begann es just in dem Moment zu regnen, als das Zelt stand.
Der Platz ist echt schön, mit guten Anlagen und gutem Essen. Nachteil: Der Fluss direkt neben dem Platz rauscht die ganze Nacht

Alles in allem waren es schöne 271 km.
Da ich für den nächsten Tag als Ziel sowieso Meran eingeplant hatte, lies ich das Zelt stehen und bin ohne Gepäck in die Dolomiten. Herrlich!
Zuerst ging es über den Jaufenpass um dann über die alte Brennerstraße bis nach Brixen zu fahren.
Von da aus dann über das Würzjoch, den Passo Valparola, Passo Falzarego bis nach Cortina d'Ampezzo. Spätestens jetzt wusste ich, wieso die GS´n so beliebt sind... im Gelände kann es unebener nicht sein

Zurück ging es dann über den Passo di Giau - dort war die Hölle los. Ich hatte einen italienischen Feiertag erwischt und es waren extrem viel italienische Zweiräder unterwegs. Auch ein paar (Super-)Sportwagen und Oldtimer - und Reisebusse... klar aus Deutschland - woher auch sonst

Dann weiter über das Pordoijoch und das Sellajoch.... Natürlich wieder mit Bussen ...
Über Passo Pinei ging es nach Kasterlruth um nochmal einen "Umweg" über den Passo Nigra zu nehmen. Danach schön gemütlich ins Tal Richtung Bozen rollen lassen und gemerkt, dass es immer heißer wurde. Es hatte tatsächlich 30 Grad und es war enorm schwül. Und weil ich da langsam an meine Grenzen kam, bin ich dann den direkten Weg zurück nach Sautens. 387 km haben auch so gereicht.
Dort hatte ich einen netten Mitstreiter kennen gelernt. Er fuhr eine R1200RT und der Campingplatz war sein "Homebase". Von hier aus fuhr er alle Tagestouren. Ist vielleicht für die Zukunft eine Option...
Am nächsten Tag ging es dann gegen 6.30 Uhr (wie gesagt Frühaufsteher) in Richtung Heimat - natürlich mit Umwegen.
Ich hatte das Stilfser Joch auf dem Plan und wollte es so früh wie möglich fahren um dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Um 8.15 Uhr war ich von Trafoi aus oben

Es kamen mir ein Moped und zwei Autos entgegen, ein Moped und ein Auto waren schon oben - sonst nix. Ok, man muss schon aufpassen, die possierlichen Murmeltiere nicht über den Haufen zu fahren, die wohl so früh noch nicht mit Verkehr rechnen. Ob ich es nochmal fahre? Keine Ahnung. Tendenziell nicht. Ohne Verkehr war es ok, muss aber der Horror sein, wenn dort viel los ist.
Runter bin ich dann den Umbrailpass, der hat richtig Spaß gemacht. Eigentlich war geplant nach Bormio zu fahren und eine etwas andere Route zu nehmen, das musste aber ausfallen, weil ich etwas früher daheim sein musste. Beim nächsten Mal dann eben..
Weiter gings über den Ofenpass und Flüelapass bis nach Davos und den Wolfgangpass. Die Pässe waren sehr schön zu fahren und es war auch wenig Verkehr. Bilder gibt es leider keine, dafür hat das Fahren zu viel Spaß gemacht.
Ziel sollte wieder Lindau sein. Da wäre ich aber viel zu früh gewesen und dann hab ich nach Liechtenstein mal schnell das Navi auf Titisee eingestellt. Ab Bregenz wurde ich dann bei knapp 28 Grad auf der Südseite des Bodensees entlang gelotst - am Freitag Nachmittag vor Pfingsten... toll... hat echt (keinen) Spaß gemacht.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und bin dann den nächst besten Campingplatz angefahren. Das ist nicht immer ohne Risiko, aber ich hatte Glück. In Wagenhausen habe ich dann übernachtet - natürlich hat es direkt nach dem Aufbau geregnet... Diese 369km waren Anfangs sehr schön, später aber auch sehr anstrengend.
Morgens um 6 Uhr hab ich alles abgebaut, um in die letzte Etappe zu starten. Ich hatte gerade die Taschen verzurrt und es kam ein Gewitter auf. Also konnte ich meine Klamotten auch mal richtig testen - ist alles dicht.

So ging es dann auf die letzten 376 km durch den Schwarzwald, das Elsass und Pfälzer Wald bis nach Hause.
Die erste Stunde hatte ich zwar Regen, aber dann wurde es trocken und es hat auch wieder mehr Spaß gemacht.
Alles in allem war die Tour sehr schön und wird auch definitiv wiederholt - zumindest in Teilen. Ein paar Dinge gilt es zu optimieren, aber nobody is perfect. Die Tagestouren waren recht lang und am Ende anstrengend. Die werde ich vielleicht etwas abkürzen und dafür länger vor Ort bleiben. Ich weiß, dass ich vieles schöne noch nicht gefahren bin und gesehen habe - aber es war definitiv nicht meine letzte Tour!
Erstaunt war ich über den Verbrauch von 4,0l/100km. Ich war echt überrascht, dass es so wenig ist.

Ich fahre auch nicht "letzte Rille". Eher gemütlich, obwohl ich auch kaum überholt wurde - also gut dabei würde ich sagen... Hin und wieder hab ich auch PKW und Busse überholt um mehr Fahrspaß zu geniessen.
Am Timmelsjoch hinunter hab ich drei vorbei gelassen, die ich viel schneller eingeschätzt hatte - die sind mir nicht weggefahren. Berg auf bin ich über den Pässen meist in "Dynamic" gefahren, damit ich nicht so weit den Gasgriff drehen muss und schneller in die Puschen komme. Ansonsten eigentlich immer "Road".
Gruß
Sascha
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