Spiel am Hinterrad

[xlvfrank]

Hallo,

ich lese hier schon ca. zwei Jahre mit. Im Januar war es dann soweit, eine 1150er GS gesellte sich zu meiner Honda.

Ich bin mit meinem Eisenschwein bei der letzten HU wegen zuviel Spiel am Hinterrad durchgefallen. Das Spiel ist beim Bewegen des Hinterrades deutlich spürbar, aber nicht ausgeprägt. Beim Fahren merkt man es überhaupt nicht. Da ich von dem Problem hier schon gelesen hatte, habe ich zuhause bei getretener Fußbremse getestet (auch hier war es spürbar).
Da ich im Winter ein paar Wartungsarbeiten durchführen wollte, dachte ich mir das Zapfenlager an der Schwinge etwas nachziehen (für den Stempel) und das Lager im Winter tauschen. Also Hinterrad raus, den inneren Loslagerzapfen ordentlich warm gemacht und mit einer 30er Nuss die Konterschraube gelöst. Rad wieder dran und den Zapfen ca. 1/8 Umdrehung eingedreht --> das Radspiel ist aber immer noch da.

Nun meine Frage, bevor ich mir an meinem Schätzchen etwas kaputt mache:
Wie weit müsste ich den Loslagerzapfen eindrehen, damit das Radspiel verschwinden? Ich traue mich nicht mehr als 1/8 Umdrehung. Aber vielleicht habe ich auch an einer anderen Stelle das Problem.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen, bzw. habt Erfahrungswerte.

Meine Lady ist eine 2003er ADV mit 90.000 auf dem Tacho und hat laut Serviceheft auch schon länger keine Wartung durch einen Freundlichen erhalten (was ja nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat). Die Gute ist im Januar zu mir gekommen und wir haben schon ein paar wirklich schöne Touren gemacht. Getauscht wurde in diesem Jahr der Anlasser, es wurde ein Ölwechsel durchgeführt und der Microschalter fürs Bremslicht hat gezickt.

Gruß
Frank

 

[Wagi67]

Hallo Frank,
Wenn das Spiel so groß ist das der TÜV das schon bemängelt hat, muß du wohl noch weiter nachstellen das ist ein Feingewinde 1/8 Umdrehung reicht da nicht.
Gruß Martin

 

[RunNRG]

Nachstellen, bis es spürbar schwerer geht (das Werkzeug zu drehen UND das Hinterrad zu drehen) und dann wieder ein Stückerl lösen, funktioniert nicht?

 

[maxquer]

Wo hast Du denn nun Spiel? in der Schwinge oder Hinterachsgetriebe?

Gruß,
maxquer

 

[Truckie]

Er hats doch beschrieben. Auch bei getretener Hinterradbremse Spiel spürbar. Also (wenn nicht Schwingenlager), die kleinen HAG Nadellager.
Diese werden mit Sicherheit ziemlich verschlissen sein so dass das Einstellen nicht lange Erfolg haben wird...
Raus mit den Dingern.

Grüße Volker

 

[maxquer]

Er hats doch beschrieben. Auch bei getretener Hinterradbremse Spiel spürbar. Also (wenn nicht Schwingenlager), die kleinen HAG Nadellager.
Diese werden mit Sicherheit ziemlich verschlissen sein so dass das Einstellen nicht lange Erfolg haben wird...
Raus mit den Dingern.

Grüße Volker

Wie stellst Du denn ein Nadellager ein?
Aber mir ist immer noch nicht klar, wo das Spiel sein soll. Was hat denn die getretene Hinterradbremse mit seitlichem Spiel der Schwinge oder des HAG zu tun? Damit kannst du doch nur das Zahnradspiel eliminieren.

Gruß,
maxquer

 

[elfer-schwob]

hi franky,
wie beschrieben, nachstellen bis spielfrei.
die winkelgrade beim nachstellen sind für sich ja kein verläßliches maß!

volker hat natürl. recht, sehr lange wird‘s net halten.
aber einen versuch ist‘s ja wert:
jetzt nachstellen, TÜVen und wenn du keine europareise mehr machst, im winter ersetzen

bei www.tills.de gibts die lager deutl. günstiger als beim unfreundlichen.

lager raus/rein ist in 1,5 h erledigt.
am längsten dauert‘s anheizen für den lagerwechsel.

grüße vom elfer-schwob

@maxquer:
(fest) getretene bremse eliminiert evtl. vorhandenes spiel des radlagers.
wenn‘s dann immernoch wackelt, ist‘s das HAG an der schwinge, sprich nadellägerle futsch.

 

[Truckie]

Wie stellst Du denn ein Nadellager ein?
Aber mir ist immer noch nicht klar, wo das Spiel sein soll. Was hat denn die getretene Hinterradbremse mit seitlichem Spiel der Schwinge oder des HAG zu tun? Damit kannst du doch nur das Zahnradspiel eliminieren.

Gruß,
maxquer

Dir ist bekannt wie diese "Nadellager" oder besser Schrägrollenlager, aufgebaut sind?
Wie ich die einstelle? Mit Gefühl den Loslagerzapfen eindrehen bis kein Spiel mehr spürbar ist. Dann mit weißem Edding die Position markiert und die Kontermutter mit einem Tropfen mittlefest und 150 Nm festgezogen. Kontrolle ob Markierung noch stimmt. Fertig...

Grüße Volker

 

[maxquer]

Schräg- oder Kegelrollenlager ist aber was anderes als ein Nadellager.

Gruß,
maxquer

 

[Drugi]

Hallo Frank,

die Profis haben ja schon geantwortet. Wenn Du das Rad hinten eh raus hast, dann hälst Du das HAG mit einer Hand und ziehst den Loslagerzapfen langsam so fest, bis das HAG sich fast nicht mehr hoch und runter bewegen kann. Dann wieder leicht lösen, so daß es sich etwas weniger als saugend, rauf und runter bewegen lässt. Dann wie beschrieben, Markierung mit Filzer und Kontermutter zu und Markierung checken.
Lager würde ich gleich mal bei Jürgen (tills) bestellen, bevor sie noch günstiger ;-) werden.

Gruß
Marcus

 

[Chris_]

Bei mir wren es nur die Zapfen die eingelaufen waren.
Lager trotzdem mit erneuert.
Sie dir die dinger mal an....

A bikers Work is never done.

Bikergruss

Chris

 

[elfer-schwob]

nochwas zum einstellen:
ich laß zum einstellen dieser lager das rad immer drin und die strebe montiert.
man hat, am reifen ruckelnd, ein besseres gefühl und einen großen übersetzungshebel für „spielfrei“.
setzt natürl. ein spielfreies radlager voraus.

 

[Truckie]

Schräg- oder Kegelrollenlager ist aber was anderes als ein Nadellager.

Gruß,
maxquer

Jaaa.
Axial Schrägnadellager.
OK?

 

[BigJay]

noch zwei tipps aus der praxis:

1. säuber die gewinde der lagerbolzen und die innengewinde an
der schwinge von kleberresten. am besten geht das mit einer
schlüsselfeile. erneut etwas anwärmen hilft dabei. dann geht
das einstellen des spiels leichter. die muss an den enden
"räumzähne" haben, die quer zur eigentlichen feilrichtung
verlaufen, so wie z.b. diese hier:

https://www.ebay.de/itm/Gewindefeil...-3-0-Innengewinde-Aussengewinde-/311075387108

2. spar dir das einkleben der lagerbolzen. markier die stellung
des inneren lagerbolzens und der Kontermutter, so wie volker
das beschrieben hat. kontrolliere die stellungen nach ein paar
fahrten.

 

[Franz Gans]

noch zwei tipps aus der praxis:

1. säuber die gewinde der lagerbolzen und die innengewinde an
der schwinge von kleberresten. am besten geht das mit einer
schlüsselfeile. erneut etwas anwärmen hilft dabei. dann geht

Aceton hilft auch ganz gut die Gewinde zu reinigen und man riskiert weniger mechanische Schaeden (extrem nobel waere natuerlich ein Gewindebohrer, aber teuer). Die Lagerzapfen wuerde ich bei der Gelegenheit zusammen mit den Lagerchen ersetzen, wohl wissend, dass beides immer wieder nicht allzu alt wird, weil zu schwach dimensioniert.

Mich wundert es, dass der TUEV das beanstandet, denn wenn man mal spasseshalber an ein paar Mopeds dieses Typs am Hinterrad wackelt, ergibt sich eine recht hohe Trefferquote von verschlissenen Kegelnadellagern.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

 

[gerd_]

Hi
Zum Einstellen löst man tunlichst die Paraleverstrebe. Das ist kein grosser Aufwand und man fühlt besser. Eingestellt wird so wie man jegliche Kegelrollenlager einstellt. Zuerst etwas zu fest, so dass man merkliche Reibung/Hemmung hat, dann wieder auf bis es grad' so leicht geht. Einem Fahrradmechaniker würde ich sagen: "Stell so ein wie die Lenkkopflager".
So das Teil einen Wartungsstau hat vermute ich allerdings, dass die Lager "fertig" sind und auf einen Tausch warten. Ich gehe davon aus, dass es bei den Lagern am HAG etwa alle 60 Tkm notwendig ist (jaaaa, das ist kein Standardwert).
4V1 Schwingenlager einstellen
Die Lager sind auch nicht zu knapp bemessen sondern dürfen nur das nicht tun wofür sie gebaut sind: rotieren.
Sie schwenken nur um ein paar Grad und so sind die Nadeln auf immer der gleichen Stelle und arbeiten sich ein.
Die Schraube lässt sich mit Azeton und einer Drahtbürste ganz gut reinigen. bei der Bohrung rate auch ich zu einer Gewindefeile (wobei mein Spezl mit dem Werkzeugbau zufällig einen passenden Gewindebohrer hat. Leider braucht man für die 1100 und 1150 3 verschiedene wobei einer ein nicht allgemein übliches Mass hat.
gerd

 

[Locky]

Hallo,
ich krame den Treahd nochmal vor, um kein neues Thema zu starten. Ich habe gestern mal im Rahmen der Wartung am Hinterrad angefasst und habe folgendes festgestellt. Beim Versuch das Rad in Stellung 12.00Uhr - 6.00 Uhr zu bewegen ist kein Spiel vorhanden und in Stellung 3.00 Uhr - 9.00 Uhr ist ein sehr kleines Spiel vorhanden. Mit sehr klein meine ich das man das Spiel tatsächlich fast nicht wahrnimmt. Ich gehe davon aus das in dem Fall noch kein Handlungsbedarf besteht, aber ich denke das dieses Spiel von der Schwingenlagerung am Kardan kommt. Das Kälbchen (R1100GS) hat ca. 65.000 km gelaufen. Könnte meine Annahme passen? Ab welcher Spielgröße sollte man das einstellen bzw. die Lagerung erneuern? Sicherlich kann man das, wenn es die besagte Lagerung ist jetzt auch nachstellen, aber da es so minimal ist könnte es beim Versuch das einzustellen am Ende auch nicht wirklich besser sein, denn zu stramm soll die Lagerung ja auch nicht eingestellt sein. Vielleicht kann mir jemand dazu eine Info geben.

Gruß Mario

 

[elfer-schwob]

hi mario,
ich hab die these auch schon irgendwo gelesen, nach der das spiel bei 12/6 uhr aufs lagerspiel zw. HAG u. schwinge, jenes bei 3/9 uhr auf spiel der schwinge hindeuten sollen.

letzteres glaube ich nicht.

versuch doch mal, dieses von dir gespürte spiel 3/9 an der schwinge zu erfühlen, ohne am rad zu hebeln
.
lagerspiel an der schwinge, bzw defektes lager an dieser stelle hatte ich noch nie. die lager sind ordentl. dimensioniert und haben deutl. größeren wirkbereich als die vom HAG.

ich denke, ignorieren kann nicht schaden...

grüße vom elfer-schwob

 

[Locky]

Hallo elfer-schwob,
Danke für deine Info. Um nicht aneinander vorbeizureden nochmal folgendes: Ich meine das Spiel an der Verbindung Schwinge / HAG. Also so wie ganz oben am Anfang dieses Themas auf den Bildern ersichtlich. Bin anhand deiner Erklärung nicht sicher ob Du auch diese Verbindung meinst. Wenn es so ist dann ist alles gut. Man könnte auch denken das Du die Schwingenlagerung vorn am Getriebe meinst, wegen dem folgendem Satz:

versuch doch mal, dieses von dir gespürte spiel 3/9 an der schwinge zu erfühlen, ohne am rad zu hebeln

Du könntest aber auch meinen das ich direkt am HAG mal wackeln soll um eventuell das Spiel in der Lagerung (Schwinge/HAG) zu spüren. Ich denek das man da nichts spürt da der Hebel zu klein sein wird.

Gruß Mario

 

[elfer-schwob]

hi mario,
in meinem ersten satz wollte ich beschreiben, daß spiel bei 12/6 aufs gelenk HAG/schwinge hinweist, spiel 3/9 auf schwinge/getriebe.
letzteres ist m. e. nur seeehr eingeschränkt zu verwerten.

da du bei 12/6 nix merkst: weiterfahren!