Um die Sache mal ernsthaft anzugehen, habe ich mir viel Zeit genommen um Dir einen detaillierten Vorschlag auszuarbeiten.
Freitag mittag los.
Reutlingen-Biberach-Zwiefalten-Kempten als Zwischenziele eintippen, Navi auf „kurvenreiche Strecke“ Geht mit TTR und Garmins.
Von Kempten nach Pfronten und am östlichen Ortsausgang das schmale Sträßchen erwischen, das über Grän ins Tannheimer Tal führt. Den Gaichtpass runter und das Lechtal hinauf (Südsüdwest) die Abzweigung nach Elmen/Tannheimer Tal nehmen.
ÜN im Gästehaus von Roswitha Klug (Bschlabs) oder in Boden (Gasthof Bergheimat) ÜN/F 43-47 Euro. Schnell buchen, sonst ist sense.
Wenn Du in die Bergheimat gehst, triffst Du am Freitag abend meine Freunde Manfred (Honda Transalp) und Mike ( Yamaha XT 600) die auf dem Weg zu mir sind, ich bin da schon im Friaul (Rentner haben eben Zeit ohne Ende).
Samstag:
Morgens um 8 nach dem Frühstück mit den beiden aufs noch still daliegende Hahntennjoch, runter nach Imst, dann das Ötztal nehmen und über den Passo Rombo (Timmelsjoch) nach Moos in Passeier. In San Leonardo fahren die beiden nordwärts über den Passo di Monte Giovo (Jaufenpass) nach Sterzing, soweit fährst Du noch mit, dann biegen die Richtung Brixen-Pustertal ab und Du nimmst das Penser Joch aufs Korn.
Nach dem Joch machst Du in Pens in der Bikerkneipe direkt an der Straße Rast. Nimm einen Salat mit Putenstreifen, denn der (leckere) Kaiserschmarrn liegt im Magen und macht müde.
Durch das Sarntal kommst Du nach Bozen. Nun über den Mendelpass an den Lago di Santa Giustina (vorher erkundigen, da soll ein Erdrutsch gewesen sein, sonst Andrian-Nals-Tisens fahren und den Passo di Palade nehmen. )
Vorbei am malerischen Lago di Molveno fährst Du Richtung Riva del Garda, da Dich da aber das Verkehrschaos erwartet (meide den Gardasee unbedingt) biegst Du hinter Dro und vor Arco nach Osten ab, nimmst den Passo Bordala und fährst nach Folgaria.
Wenn Du da bei den Schwestern im Casa Santa Maria noch ein Plätzchen findest, kannst Du preiswert übernachten. Sonst musst Du was suchen. Für eine Person findet sich immer was.
Sonntag:
Dein Etappenziel ist das Hotel Mezzolago am Ledrosee. Das wäre in einer Stunde erreicht. Aber Du willst 400 km fahren. Wenn Du Frühaufsteher bist und vor 9 Uhr raufkannst, musst Du dringend den Feldweg zum Werk Serrada hoch. Sind von Folgaria 15 Minuten. Und natürlich wieder runter. Zwischen 9 und 17 Uhr nur für Wanderer/Radler frei. Wenn das Wetter mitspielt, hast Du einen Traumblick über die Brenta – Dolomiten.
Dann nach Süden (die Richtung stimmt an der Sella Serrada bereits) nach Rovereto und die kleine SP89 (Albaredo-Foppiano) erwischen. Über den Passo Pian delle Fugazze und den Passo Xon nach Valdagno. Hier lässt Du Dich vom Navi leiten, das zu beschreiben würde Seiten füllen, denn da gibt es nur noch kleinste Kurvenstrecken. „Caprino Veronese“ eingeben. Dort gehst Du wieder nach Norden, es kommt die traumhaft schöne Monte Baldo Höhenstraße bis Mori.
Von da musst Du nach Torbole und dich durch vermutlich sehr dichten Verkehr die paar km nach Riva durchquälen.
Dort nordwestlich halten, es geht in Serpentinen vom See steil bergauf und durch einen langen Tunnel an den Ledrosee. Das Hotel Mezzolago ist klasse.
Montag:
Früh aufstehen, frühstücken. Wenn das Wasser im Eierkochautomat noch nicht heiß ist, kannst Du den vergessen. Dauert 20 Minuten.
Du verlässt Mezzolago in westlicher Richtung nach Storo, dort nach Süden Richtung Anfo am Idrosee.
Hier hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder vorher die asphaltierte, aber schmale Straße über Bagolino zum Passo di Croce Domini (führt im spitzen Winkel rechts ab) oder kurz vor Anfo rechts den unscheinbaren Weg rein, der über die Dosso Alto Panoramastraße zum Manivapass führt. Hier ist es ausgesetzt, steil und schottrig, aber gut zu fahren. Wer Schotter nicht mag und ungesicherte Abgründe scheut, sollte da nicht fahren.
Die Piste vom Manivapass zum Croce Domini ist nur tlw. asphaltiert, aber da fahren auch Vespas und Harleys.
Vom Croce Domini runter nach Breno und dem Oglio nordwärts bis Ponte di Legno folgen. Dort geht’s hinauf zum Gaviapass und über Santa Catarina Valvurfia nach Bormio. In Bormio folgst Du der Karawane, die zum Stilfser Joch hinauf fährt. Vor Erreichen der Passhöhe, auf 2500m biegst Du aber links ab und fährst den Umbrailpass hinunter ins wunderschöne Münstertal (Schweiz)
In Santa Maria rechts (Nordost) und auf jeden Fall nach Glurns hinein fahren. Das älteste Städtchen im Vinschgau ist der Knaller.
Dann auf der SS 40 ab Mals zum Reschenpass (evtl WoMo-Karawane). Der Rest ist Standard: Inntal, Arlberg, Bludenz-Feldkirch-Bregenz, Bodensee-Nordostufer durchstauen und auf die A81 oder wieder durch Oberschwaben.
Für mich ist es die A81, weil ich bei Horb/N wohne, nach Echterdingen ist die Strecke durch Oberschwaben (Barockstraße) besser.
Dienstag:
Im Büro von den Strapazen erholen.
Ich hoffe, man merkt, dass ich das nicht auf der Karte ausgesucht habe, sondern alle diese Straßen kenne, weil ich sie teils mehrfach selbst gefahren bin.
Einiges darüber findest Du in meinen Videos unter
Videos - Der Moppedsammler
Interessant dazu sind WASTL 2016, Slowenien und Red Earth Istria. Da kommen viele der Strecken vor. Beschrieben ist Vieles in meinen Reportagen.
Touren und Reisen - Der Moppedsammler
Ganz wichtig
Ich würde mir diese Route zutrauen, bin es aber auch gewohnt, mal 750 oder gar 800 km am Tag zu fahren. Es gibt aber zahlreiche Unbekannte, vor allem Winter- oder Streckensperrungen, die größere Umwege generieren. Das weiß man im Voraus nie sicher, das zeigt auch der letzte Tag meiner Slowenienreise, vom Ledrosee nach Eutingen im Gäu, wo ich mich in Punkto Croce Domini gnadenlos verkalkuliert habe. Also selbst genau recherchieren, was zu ist und was nicht. Der Croce Domnini sollte an Pfingsten offen sein, beim Gavia (2621m) weiß man das nicht.
Jetzt mach was draus. Abkürzungen gehen immer.