Ab wann ist WhatsApp "dienstlich"

[Hulkmaedchen]

Ihr diskutiert doch so gerne.
Folgende Situation: Eine Mitarbeiterin erstellt eine WhatsApp Gruppe. Und lädt alle Mitarbeiter ein. Nach dem üblichen Geplänkel anfangs, wurde die Gruppe genutzt um Arbeitspläne einzustellen und die Belegschaft zu fragen ob jemand zusätzlich arbeiten kommen kann. Auch tägliche arbeiten werden verteilt. Zwischendurch ein Bild von einem Eis oder einer Flasche Jägermeister, was dann auch mal zu einem Gespräch führen kann, weil der Jägermeister-Vernichter dann zu spät zur Arbeit kam.

Frage:
Ist diese Gruppe jetzt privat oder dienstlich?

 

[*Topas*]

privat - wenn vom Arbeigeber nicht vorgeschrieben und bezahlt.

Vor allem - freiwillig!

 

[Gast 41871]

Wir haben in der Firma eine dienstliche WhatsApp-Gruppe für unsere LKW-Fahrer. Da finden sie den Dienstplan für den nächsten Tag, wer es nicht nach Berlin schafft oder nur als Vorabinfo. Aber auch interne Fragen: Ab oder bis wann ist dieser oder jener Kunde erreichbar, welche Straßen sind aktuell gesperrt oder veränderte Durchfahrtshöhen, Unfälle, Staus usw. Das ist sehr sinnvoll für die Fahrer, neue Fahrer können sich so auch schneller durch fragen, ohne jeden Fahrer einzeln anrufen zu müssen. Ab und zu geht auch mal ein Spaß durch, muss ja auch mal sein. Ist es zu oft, schaut der eine oder andere Fahrer schon nicht mehr rein. So kann er eine wichtige Info verpassen. Also: Funkdisziplin und die WhatsApp-Gruppe sauber halten.

 

[Morg]

Ist diese Gruppe jetzt privat oder dienstlich?

Wenn sie privat initiiert und eingerichtet wurde, ist sie privat. Dienstpläne (mit persönlichen Daten) dürfen aus mehreren Gründen dort nicht eingestellt werden.

Wenn der AG die Gruppe eingerichtet hat, könnte sie dienstlich sein - und selbst dann wäre zu prüfen, ob vor dem Hintergrund von Datenschutz das Einstellen von Dienstplänen erlaubt ist.

 

[LilleSael]

Zitat von dieser Webseite:

"Hinweis: Vorsicht bei dienstlicher Nutzung des Privathandys
Wer das Privathandy auch dienstlich nutzt (und sei es auch nur selten), muss diese Nutzung DSGVO-konform gestalten. Besondere Aufmerksamkeit erfordern dabei die Smartphones, die die Möglichkeit bieten, zwei oder sogar mehrere SIM-Karten parallel zu benutzen: WhatsApp greift die gesamte Kontaktliste ab und gleicht sie mit den eigenen Servern ab. Somit werden bei einer dienstlich-privaten „Mischnutzung“ automatisch auch die auf dem Telefon gespeicherten privaten Kontakte erfasst. Daher ist dies unter keinen Umständen ratsam."

Die obige Nutzung (Dienstpläne etc.) kann also nur dienstlich sein und muss daher DSGVO-konform sein. Dies ist aufgrund der einzuholenden Genehmigungen (alle Kontakte auf allen Gruppen-Telefonen) nicht darstellbar.

Ich frage mich auch immer wer das bezahlt. Wenn die Firma möchte, dass ich erreichbar bin soll sie die Hard-/ und Software zur Verfügung stellen. Für meine "Immer-Erreichbarkeit" sollten auch diverse Euro in meine Taschen übergehen.

 

[QVIENNA]

Wovor habt ihr Angst?

 

[Gast 5187]

Dienstliche Arbeitspläne bei Whatsapp?

Da würde ich ganz schnell mal nach dem Stichwort "Auftragsverarbeitung" in der DGSV gucken.
Auf welchem Server werden da personenbezogene Daten verarbeitet?

Häufig mögen solche Lösungen hilfreich sein, zulässig sind sie aber trotzdem meist nicht.

 

[rd07]

Wovor habt ihr Angst?

Was passiert mit den Daten wenn ich die Gruppe verlasse, z.B. Jobwechsel.
Wie ist dann mein Mobiltel zu behandeln. Als privat oder als Firmentel. Bilder die übermittelt wurden, ev. Reklamationen usw.
So lapidar würde ich das nicht behandeln. Unter Umständen sind auch Firmeninfos dabei, welche nicht weitergegeben werden sollten. Z.B Offerte. Beim LKW / PKW Fahrzeiten. Gibt schon einiges zu beachten.

 

[Gast 41871]

Nun macht Euch mal nicht ins Hemd mit Eurem Datenschutz, in unserer Gruppe sind nicht mal Namen erwähnt...

Es ist immer wieder beachtlich, dass einesteils hunderte persönliche Bilder "hier liege ich in meinem Erbrochenen", " hier schlafe ich erst mit der Tochter meines Chefs, dann mit seiner Frau und zum Schluß er mit mir" oder "das bin ich ohne Unterwäsche" und "hier ohne Zähne" ins Netz gestellt werden, im gleichen Atemzug bon Datenschutz geredet wird. Behörden und Institutionen, die etwas über Euch wissen wollen, wissen es sowieso.

Ich verabschiede mich aus dieser Diskussion.

 

[garamiel]

Ich kann diesen Datenschutz Wahnsinn absolut nicht nach vollziehen.

Wenn man die hier vorgebrachten Bedenken gegen die Nutzung eines
privaten Handys auf die Situation in unseren Schulen überträgt, dann
hätte es im letzten Jahr keinerlei online oder Distanzuntericht gegeben.

Das war nur möglich durch die dienstliche Nutzung der privaten Handys
und Laptops der Lehrer.

 

[Hinode-cho]

Naja, ich weiß nicht ob der Datenschutzwahnsinn nicht schon irgendwo eine Berechtigung hat. Bei Whatsapp ist jeder gerne bereit alles zu teilen,aber der Autversicherung geben nur die wenigsten ihre Daten in Form vom Telematik Daten um einen besseren Tarif zu bekommen. Ihr könnt ja gerne so einen Sensor ins Motorrad einbauen lassen……bei den wenigsten würde das zu einem günstigeren Tarif erhalten. Gleiches gilt bei der Krankenkasse. Bei whatsapp, weil es oberflächlich nur Vorteile gibt ist man damit einverstanden, alles zu teilen.

Ich benutze kein Whatsapp, weil ich versuche meine Daten nicht jedem zu geben der daraus profit schlägt. Leider kann man nicht alles vermeiden, das fängt ja schon beim Smartphone an.

Ich würde daher auch nie zustimmen, daß meine Firma über Whatsapp mit mir kommuniziert, egal ob das privat oder geschäftlich organisiert ist.

Es gibt genug Alternativen, die kosten zwar, aber Audi, Daimler etc. machen es vor und verwenden Threema statt Whatsapp und verbieten Whatsapp sogar auf dienstlichen Telefonen.

Gruß
Tom

 

[TTTom]

Frage:
Ist diese Gruppe jetzt privat oder dienstlich?

Bei uns wäre es auf alle Fälle privat, da die Privatnutzung der Diensthandies zwar erlaubt ist und auch die WhatsApp-Installation darauf, WhatsApp aber ausdrücklich nicht dienstlich genutzt werden darf.
(Damit ist so etwas wie Dienstpläne über WA Tabu)
Dienstliche Chatgruppen nur über Teams und das läuft getrennt von der Privatnutznung innerhalb der Mircrosoft-Unternehmensportal-App.

 

[LilleSael]

Der Nutzen von "Whatsapp" ist groß. Ich nutze es selbst, möchte es nicht missen, setze es aber nur zur privaten Kommunikation ein. Das vom Arbeitgeber gestellte Mobiltelefon wird zum Feierabend abgeschaltet und im Schreibtisch eingeschlossen. Am nächsten Arbeitstag wird es wieder zum Leben erweckt. Damit kann ich sehr gut leben.

 

[Bergchris]

Frage:
Ist diese Gruppe jetzt privat oder dienstlich?

...diese Gruppe hat vor allem keinen Geschmack - Jägermeister puuuuuh

 

[kh-office]

Ein wahrer und richtiger Datenschutzaktivist baut sich eine Hütte im Wald und zieht dort ein, packt die Buschtrommel aus und kommniziert so mit seinen Bekannten, falls er dann noch welche hat.
Und viele Paragraphenreiter würden sich wundern wie oft sie selbst gegen irgendwelche Paragraphen in der Überregulierung verstoßen.

 

[Gast 5187]

Ich kann diesen Datenschutz Wahnsinn absolut nicht nach vollziehen.

Wenn man die hier vorgebrachten Bedenken gegen die Nutzung eines
privaten Handys auf die Situation in unseren Schulen überträgt, dann
hätte es im letzten Jahr keinerlei online oder Distanzuntericht gegeben.

Das war nur möglich durch die dienstliche Nutzung der privaten Handys
und Laptops der Lehrer.

Über die Sinnhaftigkeit der aktuellen Datenschutzregelungen und deren teilweise enge Auslegung kann man sicherlich intensiv diskutieren.

Fakt ist allerdings, dass sie aktuell da sind und durch die DSGVO auch recht eindeutig.
Und da es sich dabei nicht um unverbindliche Richtlinien handelt, muss man sich eben an einige Spielregeln halten.

Auch mir gehen einige Passagen inkl. der aktuellen Lesart z.b. durch die Datenschutzkonferenz (Zusammenschluss aller Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder, die ihre Einschätzungen zu bestimmten Artikeln in Kurzpapieren niederschreiben) ziemlich gegen den Strich.
Ich kann mir diese Regelungen allerdings nicht wegwünschen.

 

[Firmenbike]

Ist diese Gruppe jetzt privat oder dienstlich?

Ich antworte mal, wie es ein Jurist wahrscheinlich tun würde: Kommt drauf an. In diesem Fall, worauf Du mit Deiner Frage anspielst.

Was die Rechte als Arbeitgeber angeht ("lieber Gruppen-Admin, ich möchte, dass XYZ aus der Gruppe entfernt wird, weil er/sie nicht mehr hier arbeitet"), kann es sein, dass die Gruppe als privat einzustufen ist ("nö, ich lasse XYZ in der Gruppe drin, das ist hier unser Smalltalk-Chat unter befreundeten (Ex)-Kollegen").

Trotzdem kann es bei der gleichen Gruppe sein, dass dem Arbeitgeber Pflichten (DSGVO, ADV usw. sind ja schon genannt) entstehen, wenn dienstliche Daten in der Gruppe gehandelt werden. Oder auch bereits, wenn durch die Gruppenmitgliedschaft als solche Daten getauscht werden (z.B. Kollegen, die ihre Handynummern nicht kannten, jetzt auf einmal in die gleiche Gruppe gepackt wurden).

 

[Klausmong]

Ich kann diesen Datenschutz Wahnsinn absolut nicht nach vollziehen.

Naja, das hat schon Sinn,a uch wenn es teilweise über die Stränge schlägt.

bei uns in der Firma ist Whattsapp am Firmenhandy verboten.
Und zwar ganz deutlich erklärt wegen Datenschutz.

Die Firma hat aber ein eigenes Programm dafür am Handy, das genau für sowas beruflich ausgelegt ist und auch gut funktioniert.

 

[rd07]

Nun macht Euch mal nicht ins Hemd mit Eurem Datenschutz, in unserer Gruppe sind nicht mal Namen erwähnt...

Es ist immer wieder beachtlich, dass einesteils hunderte persönliche Bilder "hier liege ich in meinem Erbrochenen", " hier schlafe ich erst mit der Tochter meines Chefs, dann mit seiner Frau und zum Schluß er mit mir" oder "das bin ich ohne Unterwäsche" und "hier ohne Zähne" ins Netz gestellt werden, im gleichen Atemzug bon Datenschutz geredet wird. Behörden und Institutionen, die etwas über Euch wissen wollen, wissen es sowieso.

Ich verabschiede mich aus dieser Diskussion.

Ich denke, dass nur die wirklich sehr einfältigen Menschen Fotos der von Dir angesprochenen Situationen ins Netz stellen. Aber diese werden sich auch nicht um die Datenschutzgrundverordnung kümmern, weil sie nicht verstehen, was das alles bedeutet. Daher wäre es viel wichtiger dem threaderöffner Hilfestellung zu geben und einen konstruktiven Diskussionsbeitrag zu leisten. Wer dazu nicht im Stande ist, braucht ja nicht mitdiskutieren.

 

[Gast 5187]

Da ist der Arbeitgeber schon im Boot, wenn er es den Mitarbeitern nicht untersagt, dass solche Daten in eine solche Gruppe eingebracht werden.

Da muss nur ein Mitarbeiter mal vergrätzt werden und den/die jeweilige LDSB informieren.
Letzteres ist übrigens eine nicht zu unterschätzende Quelle in vielen Bereichen.
Man denke da neben datenschutzrechtlichen Verstößen auch z. B. mal an das Software Lizenzmanagement, welches in einem Großteil der Unternehmen vernachlässigt wird.