Altbau mit einer Wärmepumpe heizen

Diskutiere Altbau mit einer Wärmepumpe heizen im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Dämmung ist nach meinem Verständnis aber abseits der Wirtschaftlichkeit Voraussetzung für eine WP. Ich war immer dagegen, mittlerweile denke ich...
DirtySanchez

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...so ein bißchen Autarkie könnte einem aber auch ein paar Euro zusätzlich wert sein, oder?
Die meisten Aktionen bzgl Dämmung rechnen sich eh nicht, außer man will die Hütte irgendwann mal verkaufen - selbst nutzen ins Grab gibt eine ganz andere Rechnung ;)
Dämmung ist nach meinem Verständnis aber abseits der Wirtschaftlichkeit Voraussetzung für eine WP.

Ich war immer dagegen, mittlerweile denke ich aber die Wirtschaftlichkeit verbessert sich gerade rapide wegen der explodierenden Energiekosten.
 
SQ18

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R1200GS Adv. 2018
Einfach mal rechnen was die energetische Sanierung eines Hauses inkl. Wärmepumpe kostet und das auf den jährlichen Energiebedarf bei realistischer Restlebensdauer umrechnen - geht i.d.R. nicht auf, speziell bei den aktuell gestiegene Preisen für Handwerker, Material, etc.
Aber es gibt ja auch noch andere Gründe um solche und andere Maßnahmen zu machen, nicht das man das falsch versteht.
 
ufoV4

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Habe das gerade gestern alles mit einem Energieberater (also jemandem, der durch ein entsprechendes Studium dazu befähigt ist und nicht einen dieser Clowns, die mal einen Kurs auf der Volkshochschule besucht haben) für ein Haus Bj. 1980 durchgerechnet. Ergebnis war, dass auf Basis des vorhandenen Mauerwerkes geprüft werden muss (also berechnen), ob noch zusätzliche Außendämmung aufgebracht werden muss. Und auch nur dann, würde sich eine WP zusätzlich zur Gasheizung lohnen. Natürlich alles davon abhängig, wie hoch die Energiegestehungskosten sind und sich diese entwickeln. Fotothermie-Unterstützung auch mit betrachtet. Nur deshalb im Fokus, weil derzeit noch mit 25% in der Förderung. Ohne diese gibt es keine Amortisation, egal wie sich die Energiepreise entwickeln.
Ganz wichtig in dieser Betrachtung: die WP ist alle 10-15 Jaher auszutauschen, da dann der Kompressor seine technische Lebensdauer erfüllt hat...
 
schlork

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Dämmung ist nach meinem Verständnis aber abseits der Wirtschaftlichkeit Voraussetzung für eine WP.
Laut Installationsbetrieb, den ich hauptsächlich wegen Photovoltaik kontaktiert habe, ist in meinem ungedämmten Drei-Familienhaus mit Gas Zentralheizung eine WP kein Problem. Die haben ein ähnliches Objekt als Referenz, wo ich nachfragen könnte, deshalb bin ich geneigt das zu glauben.

Blos die Kosten:
WP = €50k
PV= €50k
Wärmedämmung = €100-150k

Für mich lohnt sich das nie. Aber ich möchte in der Richtung schon etwas tun, deshalb geht die Tendenz Richtung PV, wobei es halt hier keinerlei Förderung gibt
 
Rex Krämer

Rex Krämer

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Für meine Familie stellt sich diese Frage, neben vielen anderen, auch. Wir werden ja mein Elternhaus Bj 1906 sanieren. Bis jetzt sind wir uns noch nicht schlüssig wie die Heizung und Warmwasserbereitung aussehen soll.
Bis vor einem halben Jahr hätte ich noch aus tiefster Überzeugung gesagt, Pellets, PV mit Wallbox, und WW-Speicher mit Heizstab.
Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Wir müssen jetzt mal das nächste Gespräch mit dem Energieberater abwarten.

Gruß
HG
 
GS-Gerd

GS-Gerd

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Mit diesen Kosten für die Sanierung rechnen wir (bzw. unser Energieberater und Architekt auch). Bisher heizen wir die alte Hütte, EFH, Bj. 62 mit (viel) Öl. Geplant ist Pellet Heizung und PV inkl. kompletter Dämmung. Als Controller darf man das ganze nicht sehen, so alt kann ich garnicht mehr werden. Wohnqualität, ggfs. besseres Verkaufsargument und natürlich auch der Umweltgedanke spielen da mit rein.
 
schlork

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R 1250 GS Prod. Date 2018-12-12
@GS-Gerd Das mit der Dämmung würde ich mir nochmals überlegen, oder evtl. eine zweite Meinung einholen. Mein Haus ist schon teilsaniert (Fenster etc.) aber ohne Dämmung. Der Energieberater sagte mir, ich solle das blos bleiben lassen. Die ganzen alten Häuser stehen buchstäblich im Dreck, nix weisse Wanne. D.h. die Feuchtigkeit kriecht von unten ins Mauerwerk und kann nach Dämmung aussen nicht mehr entweichen. Der Schimmel freut sich.
 
DirtySanchez

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Für meine Familie stellt sich diese Frage, neben vielen anderen, auch. Wir werden ja mein Elternhaus Bj 1906 sanieren. Bis jetzt sind wir uns noch nicht schlüssig wie die Heizung und Warmwasserbereitung aussehen soll.
Bis vor einem halben Jahr hätte ich noch aus tiefster Überzeugung gesagt, Pellets, PV mit Wallbox, und WW-Speicher mit Heizstab.
Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Wir müssen jetzt mal das nächste Gespräch mit dem Energieberater abwarten.

Gruß
HG
Elektrische Durchlauferhitzer für Warmwasser mit betrachten. Kann durchaus eine Alternative sein.
 
Moggelestreiber

Moggelestreiber

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1200 GS Bj04
Wer will sich das Spezialwissen für alle möglichen Gewerke als Heimwerker draufschaffen?
Als gelernter Heizungsbauer tut man sich da zum Glück etwas leichter, Grundlagen in Elektrotechnik hat man da ja auch schon mit bekommen. Für den Rest brauchts dann halt echtes Interesse.
Und Kumpels die noch im Gewerk oder z.B. beim Zimmermann arbeiten sind natürlich auch sehr hilfreich.
Wir sind da zu fünft, die einzige "Fremdfirma" in unseren Häusern war der Gipser, darauf hatte keiner von uns Bock...

Bevor ich aber die PV Anlage aufs Dach nagle, saniere ich erst das Dach.
Das hast du natürlich recht, wenn in absehbarer Zeit eh eine Dachsanierung ansteht sollte nicht unbedingt vorher die PV drauf genagelt werden.
Besser in einem Zug erledigen, zumindest wenn man neben den 15 k für die PV noch weitere 25 bis 50 k, je nach Dachgröße, aufbringen kann...
 
K

kallegerd

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Ölbrennweert macht noch weniger Sinn, als Gasbrennwert. Das Geld kann man wirklich besser nutzen. Ist zumindest in DE aber mittlerweile vorgeschrieben... Völlig an der Praxis vorbei. Für Neubauten nicht mal schlecht. Für die Altbausanierung völliger Mumpitz :facepalm:.
Haus von 1910.
Keine Dämmung. (Dachdämmung kommt jetzt aber mal drauf).
-10 Grad: 45 grad Vorlauf reichen aus.
Voll im Kondensationsbereich.
Somit also geeignet für ein Brennwertgerät.
 
H

HFB

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Dämmung ist nach meinem Verständnis aber abseits der Wirtschaftlichkeit Voraussetzung für eine WP.

Ich war immer dagegen, mittlerweile denke ich aber die Wirtschaftlichkeit verbessert sich gerade rapide wegen der explodierenden Energiekosten.
Man muss beim Altbau aber auch die Kosten sehen. Habe ein gedämmtes Dach, Fenster mit einem U-Wert von 1,1, aber keine Dämmung der Außenwände (gemauert aus Reichsziegeln, da Baujahr 1937). Jährliche Kosten der LWW für Heizung und WW rund 1000 EUR. Kosten für die Außendämmung min. 25‘ Euro. Wann soll sich das bitte amortisieren (bei einer geschätzten Haltbarkeit der Dämmung von rund 20 Jahren)???
 
DirtySanchez

DirtySanchez

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Man muss beim Altbau aber auch die Kosten sehen. Habe ein gedämmtes Dach, Fenster mit einem U-Wert von 1,1, aber keine Dämmung der Außenwände (gemauert aus Reichsziegeln, da Baujahr 1937). Jährliche Kosten der LWW für Heizung und WW rund 1000 EUR. Kosten für die Außendämmung min. 25‘ Euro. Wann soll sich das bitte amortisieren (bei einer geschätzten Haltbarkeit der Dämmung von rund 20 Jahren)???
Ja, schon richtig. Uns treiben gerade diese Fragen derzeit auch stark um. Wir werden in einen Altbau ohne Zentralheizung eine ebensolche nachrüsten müssen, das Haus bis jetzt quasi ungedämmt.

Wieviel Geld will man für was ausgeben? Die ganz grosse Lösung mit WP, Fußbodenheizung, sowie Dach und Fassade dämmen und womöglich die noch sehr guten Fenster mit ersetzen müssen weil irgendwelche Werte rechnerisch nicht passen?

Oder nur z.B. Dach (muss eh), und auf eine Gasheizung mit bisschen Bioanteil ausweichen?

Meine Glaskugel sagt mir leider nicht zuverlässig, wie es mit den fossilen Brennstoffen weiter gehen wird.
 
K

kallegerd

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Bei einem zukünftigen Strompreis von 52 Cent (Tendenz steigend) kannst Du jedenfalls kostengünstig mit Wärmepumpe heizen.
Aktuelle Prognose, entsprechend der Handelspreise: Anstieg um Faktor 10.
Also 30 Cent (aktueller Preis) -> 3€.

Heizen kostet also nur so viel wie eine Kugel Eis.
 
ufoV4

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R1250GS 2022
Bei einem Strompreis von >50ct/kWh werden viele, sehr viele WP komplett unwirtschaftlich laufen. Die fossilen Energieträger werden wir noch eine Zeit lang brauchen, leider. Wichtig ist, dass die Regenerativen schnell und kontinuierlich ausgebaut werden und das Speicherproblem angegangen wird.
 
W

Wetzlarer

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Hallo!

Bei einem Strompreis von >50ct/kWh werden viele, sehr viele WP komplett unwirtschaftlich laufen.
Ich denke das hängt nicht am Strompreis alleine sondern am Verhältnis Strom/Gaspreis, oder?

Ich habe das so verstanden das eine WP bei einer Arbeitszahl von 3 mit 1kwh Strom 3kwh Wärmeenergie generiert.
Gerade mal bei Verivox für meinen Wohnort geschaut:
Strom 58ct/kwh
Gas 30ct/kwh

D.h. für meine 13000kwh bräuchte ich enweder für 3900€ Gas oder für 13000kwh/3=4333kwh STrom für "nur" 2513€.

Oder habe ich da was falsch verstanden?
 
FF-GS

FF-GS

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Habe das gerade gestern alles mit einem Energieberater (also jemandem, der durch ein entsprechendes Studium dazu befähigt ist und nicht einen dieser Clowns, die mal einen Kurs auf der Volkshochschule besucht haben) für ein Haus Bj. 1980 durchgerechnet. Ergebnis war, dass auf Basis des vorhandenen Mauerwerkes geprüft werden muss (also berechnen), ob noch zusätzliche Außendämmung aufgebracht werden muss. Und auch nur dann, würde sich eine WP zusätzlich zur Gasheizung lohnen. Natürlich alles davon abhängig, wie hoch die Energiegestehungskosten sind und sich diese entwickeln. Fotothermie-Unterstützung auch mit betrachtet. Nur deshalb im Fokus, weil derzeit noch mit 25% in der Förderung. Ohne diese gibt es keine Amortisation, egal wie sich die Energiepreise entwickeln.
Ganz wichtig in dieser Betrachtung: die WP ist alle 10-15 Jaher auszutauschen, da dann der Kompressor seine technische Lebensdauer erfüllt hat...
Das ist nur bei den ganzen plundrigen Luftwärmepumpen so, sehr gute Erdwärmepumpen halten locker doppelt bis dreimal so lange
 
GS_Ralf

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Die Lebensdauer vom Kompressor hängt maßgeblich davon ab wie oft und lange der Betrieb mit hohen Vorlauftemperaturen erfolgt. Je höher die Temperaturen desto größer Kältemitteldücke, Energieverbrauch und Verschleiß.
 
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