Ausfall I-ABS

[g&s]

Moin,
Beim Ausfall des I-ABS stehtja nur noch eine Restbremsfunktion zur Verfügung. Was könnte man machen, wenn das auf einer Urlaubstour oder Fernreise passiert??
Ich frage mich, ob mann nicht die Leitungen von den Geberzylindern mit den Bremssätteln durch Kurzschlußleitungen direkt verbindet. Sollte eigentlich funktionieren.
Wenn dann noch das ABS Relais gezogen wird oder die Sicherung gezogen wird (mal so ins unreine gedacht), sollte Bremsen doch mit brauchbarer Bremsleistung möglich sein.
Hat jemand sowas schon mal gemacht?? Gibt es irgendwo brauchbare Kurzschlussleitungen?? Wäre jemand bereit, evtl. eine Kleinserie zu fertigen??
Freue mich auf eure Ideen, und Vorschläge.
BoGSergrüße, Horst

 

[LeAllemand]

Ausfall des I-ABS

An meiner R1150R lagen die nicht seltenen Ausfälle immer an einem verschmutzten Bremslichtkontakt der Fußbremse. WD40 war Pflichtausstattung.

 

[Serpel]

Sind die Geberzylinder (speziell der Handbremspumpe) beim I-ABS für so einen direkten Einsatz nicht unterdimensioniert? Schließlich ist im Normalbetrieb ein Bremskraftverstärker dazwischen.

Gruß
Serpel

 

[LeAllemand]

Es reichte, um sich beim Ausfall auf nasser Straße hinzulegen.

 

[elfer-schwob]

Hallihallo,
klar ist das machbar!
Die dafür benötigten Bremsleitungen kannst Du Dir ja problemlos konfektionieren lassen.
Meines Wissens haben die Bremskolben/-zylinder mit I-ABS / ohne ABS andere Dimensionen, aber das wäre sicher kein großer Aufriß und Gebrauchtteile der Modelle ohne ABS gibts en masse.
Der Umbau der Bremslichtschaltung ist Kindergeburtstag.

Hürde wird der TÜV:
Zwar ist das ABS nicht in den Zulassungspapieren selbst, sehr wohl aber in den technischen Daten eingetragen.
Und Letztere stehen im Falle des Falles jedem Sachverständigen zur Verfügung, sollte die Frage aufkommen, warum die Bremse blockiert hatte...

Hier wurden schon mehrere ABS-Ausbauten beschrieben, die auch vom verständigen TÜVie abgenommen und eingetragen wurden.
Dieser "verständige" TÜVie will aber - möglichst vor dem Umbau - gefunden sein.

Grüße vom elfer-schwob

 

[ydna]

An meiner R1150R lagen die nicht seltenen Ausfälle immer an einem verschmutzten Bremslichtkontakt der Fußbremse. WD40 war Pflichtausstattung.

Hallo,

wo genau sollte denn die Reinigung erfolgen. Also, klar ist wo der Kontakt sitzt, weniger klar ob ein großzügiges Einnebeln Abhilfe schafft, oder man eine Stelle gezielt reinigen sollte? Ich frage für einen Freund.

 

[LeAllemand]

Dann sag deinem Freund, dass einnebeln nicht reicht.
Es ist richtiges fluten mit dem Strahlröhrchen gefragt.
Viel hilft da viel. Eine spezielle Schwachstelle konnte ich nicht orten. Irgendwie war der komplette Schalter schlecht gegen Staub und Wasser geschützt.

 

[Larsi]

Als Leitung eignet sich die Version für die GS ohne ABS. Gibt es in Stahlflex zB von Melvin.

Der vordere Bremszylinder ist mW der Gleiche, hinten ist der Durchmesser anders, aber als Notumbau zum Weiterkommen ist das kein Problem.

Wie sinnvoll das wirklich ist ... keine Ahnung.

 

[akkuschrauber]

Hallo Horst,

ich habe seinerzeit mein ABS hier reparieren lassen. Da gibt es aber auch ein passendes Überbrückungskit. Hier der link dazu: BMW Motorrad ABS umrüsten | RH second life KIT

Gruß,

Christian

 

[g&s]

Moin,
mir geht es um eine Notreparatur auf einer Tour oder Fernreise. Die GS mit I-ABS hat nach Ausfall nur noch eine Restbremsfunktion. Wer will kann das mal ausprobieren. Während der fahrt Leerlauf rein und Zündung aus. Man muß schon ganz schön hinlangen, um überhaupt eine Bremswirkung zu spüren. Ein solcher Ausfall in den Bergen ist dann mit Vorsicht zu genießen. Mir geht es eigentlich nur darum, beim Ausfall das ABS zu umgehen und eine hoffentlich bessere Bremsleistung mit weniger Kraftaufwand zu haben. Recherchiert habe ich inzwischen, daß der vordere Geberzylinder die gleiche Größe wie beim Modell ohne ABS hat. Lediglich der Fußbremszylinder hat einen geringeren Durchmesser.
Die Idee bei Melvin passende Leitungen fertigen zu lassen ist schon mal prima. Das wäre dann der irekte Weg vom Geberzylinder zu den Bremssätteln. Kann man unterwegs auch mit geringem Aufwand wechseln. Einen Schlauch zum entlüften bekommt man sicher auch noch irgendwo unter und
Bremsflüssigkeit sollte eigentlich in jeder Werkstatt verfügbar sein.
Also noch mal, mein Abs funktioniert und ich will es auch nicht ausbauen.
BoGSergrüße, Horst

 

[ydna]

Dann sag deinem Freund, dass einnebeln nicht reicht.
Es ist richtiges fluten mit dem Strahlröhrchen gefragt.
Viel hilft da viel. Eine spezielle Schwachstelle konnte ich nicht orten. Irgendwie war der komplette Schalter schlecht gegen Staub und Wasser geschützt.

er lässt danke sagen

 

[elfer-schwob]

... Irgendwie war der komplette Schalter schlecht gegen Staub und Wasser geschützt....

Ein bloßes Hängenbleiben des Microschalters als Ursache für den Ausfall des I-ABS läßt sich erstens leicht lokalisieren und zweitens auch unterwegs irgendwie notbehelfsmäßig beheben.
(Sofern man sich wirklich mal mit dem ABS-System befaßt hat.)
Leider hält das sehr komplexe I-ABS aber noch einige weitere, nicht so offensichtliche und leicht zu fixende Ausfallursachen in der elektronisch-hydraulischen Hinterhand.
Aber ob das Mitführen eines Stahlflexsatzes für den Fall der Fälle sinnvoll ist?
Murphy würde dann sicher einen anderen Ausfallgrund finden...

Nachtrag:
Nach dem Schreiben meines Beitrags hat sich mir eine viel einfachere Lösung für die Eingangsfrage ergeben:
Man braucht keine anderen Bremsleitungen zu kaufen/mitzuführen, um für ABS-Ausfall gewappnet zu sein!
Einzig eine Hohlschraube für 2 Fittinge übereinander reicht:

Weiterleitungshinweis

Damit die vom Lenker kommende Leitung (#1) mit der nach vorne/unten, zu den Sätteln führende Leitung (#4) beim Verteiler (#5)

kurzschließen (übereinander montieren), die Doppelhohlschraube mit passender Hutmutter (Länge vorher ausprobieren), Dicht- und U-Scheibe verschrauben und die Bremse funktioniert konventionell. Wenn man´s geschickt macht, muß man dazu nichtmal entlüften (ein oben zugehaltener Strohhalm läuft nicht leer...)

Damit hätte man im Notfall wenigstens eine volle Bremskraft auf dem Vorderrad und könnte die Reise fortsetzen.

Grüße vom elfer-schwob

 

[g&s]

Leider hält das sehr komplexe I-ABS aber noch einige weitere, nicht so offensichtliche und leicht zu fixende Ausfallursachen in der elektronisch-hydraulischen Hinterhand.
Aber ob das Mitführen eines Stahlflexsatzes für den Fall der Fälle sinnvoll ist?
Murphy würde dann sicher einen anderen Ausfallgrund finden...

Moin, genau das ist ja der Punkt. Bei Ausfall des ABS dieses einfach umgehen und mit Bremse ohne BKV und ABS die Tour/ Reise fortsetzen.
BoGSergrüße, Horst

 

[Franz Gans]

kurzschließen (übereinander montieren), die Doppelhohlschraube mit passender Hutmutter (Länge vorher ausprobieren), Dicht- und U-Scheibe verschrauben und die Bremse funktioniert konventionell. Wenn man´s geschickt macht, muß man dazu nichtmal entlüften (ein oben zugehaltener Strohhalm läuft nicht leer...)

Man müßte dann aber sicher noch die dadurch sich öffnende Bohrung an #5 in Richtung zum ABS-System mit einem geeigneten Stopfen plus Dichtring verschließen? Also zwei Schrauben (Stopfen und Doppelhohlschraube) plus vier Dichtringe ins Gepäck und fertig?

 

[elfer-schwob]

Das wäre dann die Perfektionistenlösung...!

 

[bswoolf]

Naja, falls es rettbar ist, will man vielleicht nicht so viel Dreck im System haben.

 

[Franz Gans]

Das wäre dann die Perfektionistenlösung...!

Ich möchte es nur verstehen. Saut es denn aus der unverstöpselten Bohrung nicht heraus, solange der ABS-Modulator mit der Mimik verbunden bleibt?

Es führt doch eine Leitung zu ihm hin und eine von ihm zurück und letztere bekommt ja dann bei dem "Rettungsversuch" Druck vom Hand(haupt)bremszylinder, während die andere quasi offen herumlungert.

 

[elfer-schwob]

Nunja,
wenn tatsächlich der Totalausfall auf Reisen ansteht und die Not-OP mit dem beschriebenen Bypass erforderlich ist, dann zieht man halt vom ABS-Gerät den Multistecker. Dann herrscht dort Ruhe.
Und die beiden stillgelegten Zu-/Abgänge verschließt man mit Klebeband, Kaugummi oder Schlimmerem!

Wenn ich schon vor Jahren auf diese Idee gekommen wäre, hätte das Ganze einem mit I-ABS-Schaden havarierten GS-Fahrer den Sardinienurlaub gerettet.
Am allerersten Tag auf der Insel war Ende der Fahrt für ihn und der Frust war unermeßlich.

 

[Franz Gans]

Und die beiden stillgelegten Zu-/Abgänge verschließt man mit Klebeband, Kaugummi oder Schlimmerem!

Der auf der einen Seite des Modulators aufgebaute, durchaus hohe Druck (ich lese von Größenordnungen um die 30 bar, ohne Druckspitzen, die höher sein könnten), führt also nach Deiner Einschätzung nicht dazu, daß "Klebeband, Kaugummi oder Schlimmeres" dafür nicht ausreichen könnten? Mit anderen Worten: Der gewünschte Druck baut sich nicht durch die Hintertüre ABS-Modulator ungewollt ab und reduziert massiv die Bremswirkung? Darauf wollte ich vornehmlich hinaus.

 

[Larsi]

Der auf der einen Seite des Modulators aufgebaute, durchaus hohe Druck (ich lese von Größenordnungen um die 30 bar, ohne Druckspitzen, die höher sein könnten), führt also nach Deiner Einschätzung nicht dazu, daß "Klebeband, Kaugummi oder Schlimmeres" dafür nicht ausreichen könnten? Mit anderen Worten: Der gewünschte Druck baut sich nicht durch die Hintertüre ABS-Modulator ungewollt ab und reduziert massiv die Bremswirkung? Darauf wollte ich vornehmlich hinaus.

Wo soll der Druck denn herkommen?
(Szenario: BKV funktioniert nicht)