Aber was für ein Prozedere...
cu
Stefan
Dafür hast es Du es vermutlich im Sitzen bestellt und mußt halt jetzt laufen oder fahren um es zurückzusenden. Das ist aber auch nicht unbedingt der Regelfall und der Schaden auch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß, falls ich den Schlauch telefonisch bei meinem BMW-Händler bestellt hätte, der vorher schon geschaut hätte was er mir schickt. Und falls doch fehlerhaft, hätte er mir ohne große Probleme einen Ersatz zugesandt. Bei Stammkunden geht das schon.
Man darf den Internethandel nicht grundsätzlich verteufeln. Es gibt sicherlich Dinge die würde ich nicht im I-Net kauf. Hierzu gehören beispielsweise Lebensmittel, Fertigessen (z. B. Lieferheld), Kleidung, Brillen und ähnliches. All das was ich vorher prüfen und begreifen muß. Andere Dinge kann man m. E. durchaus bestellen, wenn man vorher genau weiß was man will. Wie bspw. den Schlauch.
Es gibt zudem Dinge, die man im "normalen" Handel nicht bekommt oder nur über Fachhandel die das dann für Bestellung und Bereitstellung bis zu Abholung, für einen saftigen für mich nicht nachvollziehbaren Aufschlag weiterverkaufen. Die Gegenleistung in Form von Mehraufwand oder Service, die diesen Mehrpreis rechfertigen würde sehe ich in diesem Beispile nicht. Solche ortsansässigen Händler, die scheinbar glauben durch ein Alleinstellungsmerkmal als Fachhandel zulangen zu können, muß ich nicht unterstützen. Ein aktuelles Beispiel aus meinem Erfahrungsbereich sind Heizkörper eines namhaften Herstellers aus Bayern, der diese HK nur über den Großhandel (da kommt man i. d. R. nicht ran) oder die Fachhändler verkauft. Im I-Net geht das schon. Und die Versand-/Speditionskosten sind dabei erstaunlich niedrig, trotz des relativ hohen Gewichts. Wenn man da genau weiß was man will, paßt das perfekt.
In dem Falle nenne ich die Probleme die der Einzelhandel möglicherweise hat, hausgemacht. Neben dem reinen Produktverkauf könnte man die Gelegenheit des Kaufs zu angemessenen Preisen durchaus auch als Gelegenheit nutzen den Service gleich mit zu verkaufen, was für die von mir als Beispiel genannte Branche wohl die Haupteinnahmequelle darstellt.
Hausgemacht sind die Probleme auch, wenn Händler nicht bereit sind sich den verändernden Verhältnissen anzupassen. Es gibt zahlreiche Händler die ein Ladengeschäft führen und alternativ auch noch den I-Net Handel anbieten. Wer Service und Beratung nutzen will, zahlt halt etwas mehr. Das finde ich akzeptabel. Demgegenüber gibt es auch I-Net-Händler (nicht die Auftragsannehmer und Paketversender), die eine durchaus vernünftige Beratung vor dem Kauf und einen durch vernünftigen Service nach dem Kauf anbieten.
Was m. E. überhaupt nicht geht ist die kostenlose Beratung im Geschäft und der Kauf im I-Net. Das finde ich unseriös bis asozial. Andereseits ist das das allgemeine Geschäftsrisiko der durch die Ladenverkaufspreise mit abgedeckt ist. Ich könnte mich ja auch bei Händer A beraten lassen und schließlich bei Händler B kaufen.
Ich denke der Internethandel ist Teil unseres Geschäftslebens geworden und gehört auch dazu. Es ist der Wandel. Einige Ladenbesitzer verlieren dadurch, anderen schafft er Beschäftigung und Einkommen.
Meine Reifen kaufe ich beispielsweise nicht im I-Net sondern bei meinem ortsansässigen Reifenhändler den ich schon seit jahren kenn und bei dem ich mich immer gut betreut gefühlt habe. Dafür zahle ich dann auch gerne die 10-15 % höheren Preise. Hier ist es aber der Service der zählt, auch über das eigentliche Montieren der Reifen hinausgehend und auch tatsächlich die Unterstützung des örtlich ansässigen Betriebs. Würde ich meine Reifen selbst montieren, sähe die Situation möglicherweise etwas anders aus.
Auf Altbewährtem zu bestehen und nicht bereit zu sein sich dem Wandel anzupassen, wird zu dem führen was auch den Neandertaler bewegt hat von der Bildfläche zu verschwinden.
Gruß Tom