Second source kann nie bedeuten, dass bei Ausfall eines Lieferanten sofort der zweite die gesamte Kapazität bereit stellen kann, dann müsste beim zweiten Lieferanten dauerhaft Leerkapazität vorgehalten werden. Zudem müssten dort auch alle zusätzlichen Rohstoffe vorgehalten werden. Allerdings kann es sein, dass beim zweiten Lieferanten (Second source) durch andere Priorisierung kurzfristig der Ausfall des ersten ausgeglichen werden kann, so dass die erste Quelle dann später wieder oberhalb der geplanten Menge übernehmen kann. Und natürlich klappt so etwas nur, wenn ein Vorrat vorhanden ist, der ein Ramp-up beim zweiten Lieferanten abdecken kann, sonst muss die eigene Produktion gedrosselt werden. Die just in time Lieferung von Teilen hilft hier nicht ohne eigenen Vorrat.
Wenn allerdings beide Hersteller von denselben Engpässen bei zugelieferten Teilen (z. B. Prozessoren oder elektronischen Bauteilen) oder Rohstoffen betroffen sind, hilft das alles auch nicht mehr.
Und es soll schon vorgekommen sein, dass die Second Source ein Händler war, der auch von der ersten Quelle bezogen hat, dann hat man verloren. So etwas kommt durchaus bei Suppliern aus China vor, das sind oft Händler, die ihre eigenen Quellen ungern offenlegen.
Gruß
Klaus