Ich bin nach 2 Jahren von einer 2010er Multistrada mit Öhlins SCU, QD Komplettanlage, passender Software und 14er Ritzel wegen erhöhter Offroadneigung auf die GSA umgestiegen.
Bis Dato war die Multi für mich das geilste, was ich gefahren bin. Gerade mit ihren Anpassung und damit verbundenen Mehr an Power und geilstem Sound war sie eine absolute Spaßgranate. Ich hatte vorher, aber auch danach kein breites Grinsen im Gesicht. Es ist einfach ein anderes Gefühl.
Auch passte die Ergonomie und der Sitzkomfort(nach Einfräsen einer kleinen Hohlkehle in die Originalsitzbank) bei mir auf Anhieb.
Ich habe die neue DVT auch bereits 2 Tage getestet, da sie für mich wieder in Betracht kam, als meine GSA entwendet wurde.
Das bereits angesprochene Drehmomentenloch zwischen 5-6 Tausend war mir letztes Jahr auch aufgefallen, soll nun aber mit der aktuellen Software der Geschichte angehören. So auch mein Eindruck nach einer ersten Probefahrt mit der neuen Enduro. Die hat ja schon die neuste Software drauf und marschierte ohne merkliches Loch die Drehzahlleiter hoch.
Ortsdurchfahrten nur im zweiten Gang ist Quatsch. Die Enduro lief hier locker im Fünften, die normale Multi macht es mindestens im Vierten. Ich würde bei der Normalen in jedem Fall ein 14er Ritzel empfehlen. Dann geht in der Stadt auch locker der Fünfte aber vor allem in den Bergen bei Spitzkehren macht es sich positiv bemerkbar.
Die GS ist hier auf jeden Fall schaltfauler zu fahren und läuft untertourig einiges ruhiger.
Wenn du dann aber richtig Spaß haben willst, kann sie vom Motor her einfach nicht mithalten. Auch empfinde ich die Soundkulisse auf der Ducati weit angenehmer, als auf dem Boxer. Gerade die mechanischen Geräusche sind auf der GS eher unangenehm.
Fahrtechnisch kannst du auf jeden Fall mit beiden sehr viel Spaß haben. Selbst mit der GSA kannst du ordentlich um die Ecken knallen und ihr sind richtig schlechte Straßen noch eher egal, als den beiden anderen.
Für nicht ganz so routinierte Fahrer mag der Telelever beim Anbremsen vor Kurven etwas von Vorteil sein, selbst ich mag das steifere Verhalten beim ordentlichen Ankern oder besonders bei Gefahrenbremsungen. Eine herkömmliche Telegabel bringt aber mehr Transparenz und das aktive Sachsfahrwerk der Multi taucht auch nicht mehr so stark ein, wie normale ungeregelte Fahrwerke. Es ist im Sportmodus ausreichend straff, bietet aber immer noch guten Komfort auf schlechten Straßen, da es einfach sensibler arbeitet als das GS ESA.
Im Touringmodus kannst du ähnlich gut schlechte Straßen befahren, wie mit der normale GS. Die GS hat aber eben auch noch 2-3cm mehr Federwegsreserve.
Die Modi bei der GS sind festprogrammiert, die Multi hat hier den Vorteil, dass du alle Modi frei konfigurieren kannst. Somit ist sie individuell anpassbar.
Was gibt es noch zu sagen? Die Multi ist mindestens genauso Soziatauglich, wie die GS. Also meine Sozia saß gleich bequem.
Ansonsten vermisse ich auf der Multi einen gut funktionierenden Schaltassi und in dem sonst tollen Dashboard hätten doch auch der Reifendruck angezeigt werden können.
Am Ende kommt man nicht um eine ordentliche Probefahrt herum. Und man muss halt auch schauen, was seine Vorlieben sind.
Ich fahre derzeit eine normale GS, weil ich halt noch paar Komponenten von der GSA übrig hatte und mir die nur neu zu habende Enduro doch zu teuer ist.
Ich würde gern nächstes Jahr wieder auf Ducati zurückwechseln, denn Emotionen kann nur eine richtig in mir wecken.
Einmal infiziert, immer infiziert. Da lasse ich auch alle 2 Jahre oder alle 30tkm die Zahnriemen wechseln